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Splitter aus dem Krieg der Häuser
#3
Der Obstgarten wurde dennoch erobert. Es waren keine Leitern da. Die Rasankuri, welche über die gefallenen Verteidiger hinwegsprangen, stießen ihre Klingen in den Mörtel oder zogen sich mit den bloßen Händen hoch.
Unter den Bäumen kämpfte man Mann gegen Mann, die blutgierigen Rasankuri, im Kampf auf kurze Entfernung begnadet und erfahren, färbten das Gras rot. Die Milizionäre schossen die Angreifer von der Mauer, unterlagen der Masse und ein Bataillon aus der Subebene Rot-713, alles samt freiwillige Studenten und soviel Mann wie die Ordnungszahl ihrer Ebene, wurde hier niedergemacht. Von außen hatten die Kartätschen die Mauern zernagt, Preobrazhenskijs beide Batterien wurden gegen sie aufgefahren.
Der Garten ist um diese Jahreszeit noch recht schön, auch wenn ihm das Gift des öden Landes zu schaffen macht. Es gibt noch Blumen die sich behaupten, Wäsche kann man nicht mehr aufhängen, so der Verwalter, der Staub aus der Wüste würde sie verderben. Dennoch, im Schatten ist es angenehm, ein paar Vögel verirren sich hier her und singen ihre Lieder, wider dem nahen Untergang. Ein umgestürzter Baum liegt in der Mitte des Gartens, er grünt noch, trotz bloß liegender Wurzeln. An ihn lehnte sich Major Blackman und gab seinen Geist, zusammen mit seinen Studenten auf.
Unweit davon, höchstens zehn Schritte, fiel unter einem Apfelbaum der bekannte Kommissar Hugo Blenken, er hatte schon früh gegen die Rebellen geschimpft, selbst als ihr ketzerisches Treiben noch unbekannt war. Hierher hatte er seinen Trupp Gangmilizionäre geführt, die berüchtigten „Langen Messer“ die er persönlich zu einer gefürchteten Truppe geschmiedet hatte. Ihr Ruf half ihm freilich nicht, er konnte die abprallende Kettenkugel nicht aufhalten, die ihn entleibte.
Fast alle Bäume fallen vor Altersschwäche fast um, nicht einer der nicht seine Kugel, seinen Laserstrahl oder seinen Granatsplitter abbekommen hat. Die Gerippe der abgestorbenen Bäume sind in diesem Garten in der Mehrzahl.
Fazzo de Siris gefallen, sein Adjutant Graf Himmelgruß verwundet, die Feuersbrunst, das Gemetzel, das Hinschlachten, Ströme von gohmorischem, sirisschem, und rasankurischem Blut in Raserei vermischt, ein mit Leichen gefüllter Brunnen, das Bataillon Rot 713 und die Rarr Stoßlanze aufgerieben, Blackman getötet, Blenken getötet, Varak getötet, die Elfenbeingarde verstümmelt, nach der Sichel des Varak noch drei weitere Sichel dezimiert, 3000 Mann allein im Hauptgebäude niedergehackt und gesäbelt, umgebracht, erschossen, verbrannt.

Und das alles damit heute zwei zahnlose Greise zu einem Reisenden sagen können: „Herr wenn sie wollen geben sie uns drei Schekel, dann erklären wir ihnen die Sache mit den Etalwischen Feldern.“

Wenn es in der vorangegangenen Nacht nicht geregnet hätte, wäre die Zukunft Korons gewiss anders verlaufen. Ein paar Wassertropfen mehr oder weniger gaben für Norak den Ausschlag. Damit dem Feind hier jene Schmach zugefügt werden konnte, die später dafür sorgte das Gohmor, wenn auch etwas, so doch niemals vollständig, in seine Hände fiel, brauchte der allgewaltige Imperator nur ein Lächeln und ein wenig Regen.

Die Schlacht hatte ihren Anfang erst zwischen Halb und Zwölf.
Warum?
Weil das Erdreich aufgeweicht war und es den schweren Verbänden des Feindes das rechtzeitige Eintreffen erschwerte. Zwar hatten die Soldaten Gohmors ähnliche Probleme, doch waren ihre Wege kürzer, und befand sich das Gros der Infanterie und der Reiterei schon in ihren Ausgangsstellungen. Ohne dies ist es bemerkenswert, dass auf beiden Seiten zwar Feldgeschütze in großer Zahl vorhanden waren, aber Panzer eher einen geringeren Teil ausmachten. Es wurde also zu einer Begegnung von der Giacomo Ballioni schrieb „Es war ein Kampf wie ihn die Altvorderen auszutragen sich nicht geschämt hätten.“
Da Feldmarschall von Quesen ein Mann war dessen glänzende, taktische Leistung aus der Bewegung des Feindes heraus entstand und da die Zeit sowieso für ihn spielte, ließ er sie seelenruhig verstreichen. Norak gab gegen Mittag den Befehl zum Angriff, obwohl seine Armee noch nicht allerorts den Verfügungsraum bezogen hatte. Aus heutiger Sicht mag das überstürzt erscheinen, doch dem war nicht so. Der Blutige war ein gnadenloser Krieger, doch ihn einen Dummkopf zu heißen wäre vermessen gewesen. Die Wildheit seiner Rasankuri und die absolute Weigerung der Verteidiger jemals eine eroberte Position wieder aufzugeben hatten ihm bereits unzählige Siege gegen weit aus größere Armeen eingetragen. Also sprach für sich genommen nichts dagegen, als er den Angriff auf den Mayerhof befahl. Alle seine Unternehmungen waren auf den Krieger, den gerüsteten Ritter wenn man so will, ausgelegt. Er begegnete den feindlichen Schlachtplan wie einer Zitadelle. Er schoss sie sturmreif und brach dann mit dem Geheul der entfesselten Furien über die schwächste Stelle herein. Die verschanzten Karrees sprengen, die Regimenter aufreiben, die Linien durchstoßen, dahinter die dicht geschlossenen Kolonnen zermalmen und zerstreuen.
Zuschlagen, zuschlagen unaufhörlich zuschlagen, das war für ihn alles.
Abwarten oder Stillstand kam in seinem Tun nicht vor.
Die Zahlen sprachen trotz der Verspätung einiger Einheiten für diesen Faustkämpfer des Krieges und er gedachte dies frühzeitig für sich zu nutzen.
Sein Schlachtplan war dabei so simpel wie messerscharf durchdacht.
Den Mayerhof nehmen, Flanke und Sicherungslinie sprengen, derweil ein Loch in die Reihe der Verschanzten reißen, die Kräfte trennen, sie überrennen, in die Bresche treiben oder an den Brücken niedermachen und dann in aller Ruhe den Zangengriff um Gohmor schließen.

Die Ebene stelle man sich als einen Teller mit nach oben gebogenem Rand vor, der Boden weit und wellig. Bei solch einem Aufeinandertreffen sind die Landmarken von ganz entscheidener Bedeutung. Jede Mulde, jede Bodenwelle wird zum Schützengraben, jedes Bauernhaus zur Festung, jede Hecke zu einem Fixpunkt, in die dieser Riese der Armee heißt seine Finger verkrallt, bestrebt den anderen Ringer umzustoßen.
Daraus ergibt sich für den Befehlshaber die Notwenigkeit die kleinste Baumgruppe zu betrachten und die winzigste Bodenerhebung genau zu untersuchen.
Die beiden Feldherren hatten die Ebene und die Felder eingehend studiert. Schon ein halbes Jahr vorher hatte sie von Quesen vorausschauend erkundet und für eine mögliche Schlacht erwogen.

Der Auftakt dieser Schlacht ist nun also erzählt. Ein stürmischer, ungestümer Beginn, bedrohlich für beide Armeen, da um eine Schlüsselposition ausgetragen. Das Anrennen der Linienbrecher, Verteidiger und Rasankuri kam langsamer voran als gewohnt, der Boden war ein einziger, aufgeweichter Morast. Wäre das niedergetrampelte Korn der Felder nicht gewesen, welches ein Stohlager unter den eisenbeschlagenen Stiefeln der Krieger gebildet hatte, die Rebellenarmee wäre schlicht und ergreifend im Schlamm steckengeblieben.
Heftig, vielleicht heftiger als der Blutige es letztlich gewünscht hatte, wurden die Feindseligkeiten vom Bruder des Heerführers eröffnet, indem er auf den Mayerhof losging. Derweil rückten vier Sichel Verteidiger gegen das Zentrum der gohmorischen Linie vor. Am verbleibenden Flügel erkundeten die wenigen eingetroffenen Panzer ihre Möglichkeiten und wurden von der 16. und 17. Feldgeschützbatterie, unter Unterleutnant Baudolino zu Hochstarken unter Feuer genommen. Panzer und Kanonen sollten sich bis zum Ende hin ein fruchtloses Geplänkel liefern.
Nun, der Sturm auf das Gehöft erwies sich als Knochenmühle für die Angreifer und von Quesen konnte sich darauf beschränken ein weiteres Bataillon Bürgermiliz und eine Kompanie Gamarai- Grenadiere als Verstärkung zu entsenden.
Eins sei angemerkt, der Besonderheit wegen. Bei dem kleinen Dörfchen Travenheim, den gohmorischen Stellungen vorgeschoben, prallten die Grenzen der Verteidiger Sichel „Todeslied“ auf vier Kompanien Rekruten der leichten Infanterie, welche den geordneten Vormarsch der Stahlgesichtigen hemmen und verzögern sollte. Auch hier stand ein Kommissar an der Spitze der jungen Krieger, Junior- Kommissar Streck, mit Namen. Dieser Unerschrockene, selbst kaum älter als jene die er führte, sollte sich zurückziehen, sobald die Bedrängung zu übermächtig werden würde. Die Rekruten und ihr Kommandant waren in ihrer Unerfahrenheit jedoch mit außerordentlichem Mut ausgestattet. Die Rekruten hielten sich tapfer vor dem schrecklichen Feind und wichen nicht zurück. Sie leisteten vor allem als Schützen ausgezeichnete Dienste.
Der leichte Infanterist, ein wenig missachtet und sich daher selbst überlassen, wird gewissermaßen sein eigener General. Diese unbedarfte Infanterie hatte Schwung und versetzte den vorbeiziehenden Verteidigern empfindliche Nadelstiche. Versuche das Dorf zu nehmen scheiterten und erst als man es teils in Brand steckte flauten die Störaktionen ein wenig ab.
Andernorts war den Rebellen mehr Erfolg beschieden. Arankur und Groß Gortal wurde genommen und Geschütze herangeführt, Zesendorf ging in Flammen auf.
Sporadisch griffen Flugzeuge aus Gohmor in das Geschehen ein, doch das Unterstützen der Seegefechte wurde als vorrangig eingestuft.
Von Zwölf bis Vier wogte das Kriegsglück hin und her. Auf Einbruch erfolgt Gegenstoß, Artilleriezusammenfassung fegt ganze Abschnitte leer, nur damit erneut Kampfwillige hineinbranden. Die Mitte der Schlacht ist in dem düsteren Getümmel beinahe nicht auszumachen. Man erblickt ein gewaltiges Hin und Her, eine schwindelerregende Fatamorgana, die bizarren Standarten des Feindes, die lichten Fahnen der Unsrigen, Geschrei und Signale, die Leiber der Heere ineinander verbissen. Im Kampf beeinflussen und negieren sich die Pläne beider Feldherren gegenseitig. Der vergossene Lebenssaft durchtränkt den ohnehin schon gesättigten Boden. Die Fronten schlängen sich wie ein Faden, die Bäche von Blut sprudeln wider jeder Vernunft.
Um eine dergestaltige Schlacht darzustellen braucht es jene gewaltigen Maler, die das Titanenheer des Allerhöchsten darzustellen vermögen und auch vor den Abscheulichkeiten der Horusjünger in Werken nicht zurückschrecken. Die Geometrie täuscht, allein der Wirbelwind ist wahr.
Erwähnen wir noch das eine Schlacht zu einen gewissen Zeitpunkt in eine Schlägerei ausartet, sich absondert und in zahllose Einzelhandlungen zerfällt die, um uns der Worte des Feldmarschalls selbst zu bedienen. „Mehr zur Biografie der Regimenter gehören, als zur Geschichte der Armee.“
In diesem Fall darf der Historiker natürlich zusammenfassen. Er kann nur die groben Umrisse des Kampfes erkennen und keinem Erzähler ist es gegeben, so gewissenhaft er auch sein mag, die Form dieser furchtbaren Wolke, die man eine Schlacht nennt, ganz zu bestimmen. Das ist die Wahrheit aller großen, bewaffneten Zusammenstöße und sie gilt vornehmlich für den Krieg der Häuser.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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[Kein Betreff] - von - 03-04-2011, 12:28 AM
[Kein Betreff] - von - 03-04-2011, 12:30 AM
[Kein Betreff] - von - 03-04-2011, 12:32 AM
[Kein Betreff] - von - 03-04-2011, 12:33 AM

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