01-17-2011, 12:19 AM
Belagerungsschanzen der Dammstadt
In der Schanze der Belagerer herrschte eine sonderbare Stimmung, eine Art Unruhe die sich nicht wirklich definieren ließ, auch wenn ihr Ursprung nur all zu klar erschien. Die Verteidiger verhielten sich ganz und gar nicht so wie man es von Leuten erwartete, die sich einer feindlichen Macht gegenübersahen. Waren die Mauern von Anfang an spärlich besetzt, so zeigte sich nun überhaupt niemand mehr auf der Krone. Nur zuweilen sah man einen Kopf, der schnell vorbeihuschte. Das Schießen von Seiten der Gohmorer hatte aufgehört, auf was sollte man auch anlegen. Dafür war nun das Getöse umfangreicher Brände zu hören und Qualm, so wie erheblicher Funkenflug, quollen gen Himmel. Das ganze Teile der Siedlung brannten ließ sich nun nicht mehr leugnen.
Der Kardinal hatte sich noch nicht dazu herabgelassen die Situation zu begutachten. Lediglich einer seiner Kreuzritte war vor etwa einer halben Stunde vor das Tor getreten und hatte mit seiner mechanisch verstärkten Stimme das Ultimatum seiner Heiligkeit verkündet. Dieses lief darauf hinaus, dass man die sofortige Kapitulation, den Zugang zur Stadt und die Auslieferung aller Zefariusanhänger verlangte. Im Gegenzug erklärte sich Septin bereit die Bewohner zu verschonen, nach einer kleinen Untersuchung ihrer Gesinnung, verstand sich.
Offensichtliche Zuhörer dieses großzügigen Angebots waren lediglich die Wasserspeier gewesen, die vom Mauerkranz herunterglotzten. Das Ultimatum von fünfzehn Minuten hatten die steinernen Gesellen mit Schweigen quittiert. Seit dem ließ sich der Kirchenmann eben sowenig blicken wie die Stadtbewohner.
Ein reichlich einseitiger Krieg, wie Kogan fand.
Der Fürst der Wüstenstadt wagte einen Rundumblick und was er sah mutete auch nicht eben wie ein Feldzug an dessen Antrieb heilige Entschlossenheit war. Pilger standen in Grüppchen herum und unterhielten sich lautstark, andere hatten die merkwürdige Waffenruhe dazu genutzt Kochstellen anzufachen oder sich etwas Ruhe zu gönnen.
Auf seinem Weg zu den einzelnen Söldnertrupps war Kogan nicht umhin gekommen diverse Gerüchte aufzuschnappen, welche geschäftig die Runde machten. In der Beziehung waren Waschküchen und Feldlager artverwand. Und es machte auch keinen Unterschied welcher Glaubensrichtung, Fraktion oder zuweilen sogar Rasse man angehörte. Gerüchte hatten immer Konjunktur. So war etwas zu vernehmen gewesen das die Zefas, wie der Feind mittlerweile abwertend genannt wurde, die Stadt in Brand gesteckt hätten, frei nach dem Motto „Wenn wir sie nicht haben können soll sie keiner haben.“, eine ändere Variante besagte, dass die braven Bürger der Stadt nicht mit den Entscheidungen ihrer Herren konform gingen und nachdem man die Fliehenden eingelassen hatte, den Aufstand probten. Auch eine Finte wurde in Betracht gezogen. Die Ketzer gingen demnach soweit, ihre eigene Heimstatt anzuzünden, nur um den Gegner zu überstürzten Handlungen zu verleiten. Weniger spektakuläre war die These, dass ein Fabrikunfall einen Großbrand ausgelöst hatte und nun alle Verteidiger mit Löschen beschäftigt waren. Kogans persönlicher Favorit war jedoch der Zorn des Imperators höchst selbst. Dieser hatte sich, nachdem er gesehen hatte wie die verdammenswerten Ketzer in die abgefallene Stadt eingezogen waren, von seinem goldenen Thron erhoben, umgedreht und höchst selbst Blitze aus seinem göttlichen Arsch verschossen, worauf hin die Siedlung sogleich in Brand geriet. So jedenfalls stellte er sich die nebulöse Beschreibung „Zorn des Allerhöchsten“ vor.
Ging vermutlich nicht ganz konform mit den neusten, theologischen Erkenntnissen, aber man konnte schließlich nicht jedem gefallen.
Die Söldner hatten sich als recht einsichtiger Haufen herausgestellt. Es waren größtenteils Formationen denen das Schicksal einen Streich gespielt hatten, die säumige Auftraggeber, oder hohe Verluste dazu drängten diesen langwierigen und im Vergleich zu anderen Arbeitgebern, wenig lukrativen Vertrag anzunehmen. Nichtsdestotrotz waren es erfahrene Krieger, die allerhand mitgemacht hatten und die vernünftig mit sich reden ließen, nachdem sie erst einmal mitbekommen hatten das Kogan durchaus ihre Sprache zu sprechen im Stande war.
Bald war man darüber einig das die Stadt nur im Sturm, beziehungsweise mit Initative genommen werden konnte und der Chaoskrieger versicherte sich den Beistand von zwanzig Männern, die bereit waren mit ihm den Angriff auf die Mauer zu wagen.
Dennoch wollte man die Dunkelheit abwarten. Niemand war sonderlich erpicht darauf den Wall zu erklettern, nur um dann von einem der vorgestreckten Türme unter Feuer genommen zu werden. Mochte es auch scheinen das sich niemand mehr um die Wehr kümmerte.
Als man sich einig war, lenkte Kogan seine Schritt wieder zu jener Stelle, an der er sich mit Magal zu treffen gedachte. Er hatte etwa die Hälfte des Weges hinter sich gelassen, als etwas über ihn hereinbrach, wie das sprichwörtliche Gewitter aus heiterem Himmel. Der Hüne musste sich an der Grabenwand abstützen, mit beiden Händen, als drehe sich ihm der Magen um.
Etwas kam... weiß... glühend... von einer schmerzhaft falschen Reinheit beseelt. Jene die die Dunkelheit zu fürchten beigebracht bekommen hatten, wusste nicht was das Licht ihnen antun konnte. Kogan verfügte nicht über das Warpgespühr seines weiblichen Gegenparts, doch die Eruption die ihn traf war stark genug den Hünen in die Knie zu zwingen.
Geburtswehen, schreiende Qual der realen Welt.
Er kannte die chaotische Aura Rasankurs, den ganz eigenen Geschmack der potenziellen Macht dieses Ortes. Das hier war ähnlich und unterschied sich doch auf radikale Art und Weise vom Gekannten.
Mit einem gequälten Stöhnen stemmte er sich wieder hoch und lief in Richtung Magal. Wer ihm dabei nicht schnell genug auswich wurde kurzerhand zur Seite gestoßen.
Der Hexer stand kerzengerade auf dem Auswurf, welcher vor dem Graben aufgeworfen wurden war.
Weiß wie Kalk und jeglicher Schalk war aus seinen Zügen gewichen. Unter der Kapuze wirkte er jetzt sehr, sehr alt.
Gebieter... die Stimme krächzend, die eines Greises, soeben wurde...
Ich weiß! Schnitt ihm der Schlächter das Wort ab, dabei schon hastig das Schwert auf dem Rücken festzurrend. Ziemlich mächtig.
Ja! Brachte der Alte hervor und starrte wie tump an der abweisenden Mauer empor. Dann fing er sich wieder und löste den Blick blinzelnd. Was... was habt ihr vor Herr?
Kogan hatte die Klinge verstaut und griff sich nun eines der bereitliegenden Stahlseile. Ursprünglich waren sie zum Abschleppen der paar vorhandenen Fahrzeuge gedacht gewesen, doch nun dienten sie als improvisierte Enterhaken. Umgebogene Stahlstangen stellte dabei die Krallen dar. Der Kriegerfürst nahm eine der Rollen auf.
Was wohl? Ich werde unseren Freund auf dieser Seite begrüßen und ihm mal erklären wem diese Welt rechtmäßig zusteht, falls ihm das nicht bewusst sein sollte.
Einer der Söldner hatte sich bereiterklärt eine Art Abschussvorrichtung zu konstruieren, um die schweren Seile bis zur Mauerkrone hinauf zu bekommen, doch auf diese Heimwerkerleistung konnte Kogan nicht warten.
Schon hievte er sich aus dem Graben und mit weiten, im Schnee knirschenden, Schritten, rannte er in den Schatten der Mauer.
Die Kralle zu wirbelnd hätte nichts gebracht, da dafür ein wesentlich größerer Kreis zum Schwungholen nötig gewesen wäre. Also warf er das Eisen mit der Kraft seines Armes. Diese beförderte den Enterhaken auch hoch genug, doch er verhakte sich nirgendwo. Machte dafür aber soviel Radau, dass sein Plan des nächtigen Heranschleichens schon im Vorfeld als wenig überzeugend offenbarte. Auch ein zweiter Wurf brachte nicht das gewünschte Ergebnis. Erst beim dritten Versuch stieß der Haken auf einen Widerstand und verkeilte sich daran.
Die Festigkeit mit kurzem Ruck geprüft und schon zog sich der Fürst, Hand über Hand, die Füße gegen die Mauer gestemmt, an der feindlichen Befestigung empor.
Niemand nahm das leichte Ziel ins Visier, weder direkt von oben, noch von den Seitentürmen. Lediglich aus den eigenen Reihen waren Rufe des Erstaunens, aber auch des Ansporns zu vernehmen.
Nicht das Kogan den Jubel von Imperiumsknechten gebraucht hätte. Aber lieber ihre Hochrufe, als ihre Mündungen im Nacken.
Als er sich über die Mauer geschwungen hatte, flog das Schwert förmlich in seine Faust. Doch unmittelbar fand sich niemand, dem er die Waffe zwischen die Eingeweide stoßen konnte. Der Wehrgang war leer. Nun ja, das stimmte nicht ganz. Der Haken seiner Kletterhilfe hatte nicht etwa an einem Vorsprung Halt gefunden, sondern war an einer Leiche hängengeblieben. Ein Milizionär, jedenfalls sah seine zusammengestückelte Ausrüstung stark danach aus. Ein schneller Blick verriet Kogan das ein Schuss in den Rücken sein Leben beendet hatte. Noch zwei weitere Tote lagen auf dem Laufweg und auch bei ihnen war der Tod nicht aus den Reihen der Belagerer gekommen. Nicht verwunderlich, wie ein Blick in den Innenbereich der Stadt zeigte.
Dort spielte sich ein Stadtfest der besonderen Art ab. Männer und Frauen mit auffallenden, roten Halstüchern machten Jagd auf die restliche Bevölkerung.
An einer Stelle zogen sie, über den Flaschenzug eines Kontorenhauses, einen Wachbüttel am Hals empor, der panisch mit den Füßen strampelte. Andernorts stürmten sie fliehenden Frauen nach, vermutlich Arbeiterinnen einer der Fischfabriken, und schossen sie von hinten nieder. Wohin man blickte gab es Gräueltaten. Menschen jeden Alters und Geschlechts wurden zerhackt, erschossen und auf offener Straße gemartert. Teilweise gab es Gegenwehr, doch sie fiel verschwindend gering aus. Die Straßen waren bereits mit Leichen übersät, es brannte an vielen Stellen und ohne den dämmenden Einfluss der Mauer waren auch die Schreie mehr als deutlich zu vernehmen.
Nett!
Kommentierte er die Szenerie knapp und setzte sich dann in Richtung des nächsten Turmes in Bewegung. Dieser würde ihn hinunter in dieses Fegefeuer führen.
In der Schanze der Belagerer herrschte eine sonderbare Stimmung, eine Art Unruhe die sich nicht wirklich definieren ließ, auch wenn ihr Ursprung nur all zu klar erschien. Die Verteidiger verhielten sich ganz und gar nicht so wie man es von Leuten erwartete, die sich einer feindlichen Macht gegenübersahen. Waren die Mauern von Anfang an spärlich besetzt, so zeigte sich nun überhaupt niemand mehr auf der Krone. Nur zuweilen sah man einen Kopf, der schnell vorbeihuschte. Das Schießen von Seiten der Gohmorer hatte aufgehört, auf was sollte man auch anlegen. Dafür war nun das Getöse umfangreicher Brände zu hören und Qualm, so wie erheblicher Funkenflug, quollen gen Himmel. Das ganze Teile der Siedlung brannten ließ sich nun nicht mehr leugnen.
Der Kardinal hatte sich noch nicht dazu herabgelassen die Situation zu begutachten. Lediglich einer seiner Kreuzritte war vor etwa einer halben Stunde vor das Tor getreten und hatte mit seiner mechanisch verstärkten Stimme das Ultimatum seiner Heiligkeit verkündet. Dieses lief darauf hinaus, dass man die sofortige Kapitulation, den Zugang zur Stadt und die Auslieferung aller Zefariusanhänger verlangte. Im Gegenzug erklärte sich Septin bereit die Bewohner zu verschonen, nach einer kleinen Untersuchung ihrer Gesinnung, verstand sich.
Offensichtliche Zuhörer dieses großzügigen Angebots waren lediglich die Wasserspeier gewesen, die vom Mauerkranz herunterglotzten. Das Ultimatum von fünfzehn Minuten hatten die steinernen Gesellen mit Schweigen quittiert. Seit dem ließ sich der Kirchenmann eben sowenig blicken wie die Stadtbewohner.
Ein reichlich einseitiger Krieg, wie Kogan fand.
Der Fürst der Wüstenstadt wagte einen Rundumblick und was er sah mutete auch nicht eben wie ein Feldzug an dessen Antrieb heilige Entschlossenheit war. Pilger standen in Grüppchen herum und unterhielten sich lautstark, andere hatten die merkwürdige Waffenruhe dazu genutzt Kochstellen anzufachen oder sich etwas Ruhe zu gönnen.
Auf seinem Weg zu den einzelnen Söldnertrupps war Kogan nicht umhin gekommen diverse Gerüchte aufzuschnappen, welche geschäftig die Runde machten. In der Beziehung waren Waschküchen und Feldlager artverwand. Und es machte auch keinen Unterschied welcher Glaubensrichtung, Fraktion oder zuweilen sogar Rasse man angehörte. Gerüchte hatten immer Konjunktur. So war etwas zu vernehmen gewesen das die Zefas, wie der Feind mittlerweile abwertend genannt wurde, die Stadt in Brand gesteckt hätten, frei nach dem Motto „Wenn wir sie nicht haben können soll sie keiner haben.“, eine ändere Variante besagte, dass die braven Bürger der Stadt nicht mit den Entscheidungen ihrer Herren konform gingen und nachdem man die Fliehenden eingelassen hatte, den Aufstand probten. Auch eine Finte wurde in Betracht gezogen. Die Ketzer gingen demnach soweit, ihre eigene Heimstatt anzuzünden, nur um den Gegner zu überstürzten Handlungen zu verleiten. Weniger spektakuläre war die These, dass ein Fabrikunfall einen Großbrand ausgelöst hatte und nun alle Verteidiger mit Löschen beschäftigt waren. Kogans persönlicher Favorit war jedoch der Zorn des Imperators höchst selbst. Dieser hatte sich, nachdem er gesehen hatte wie die verdammenswerten Ketzer in die abgefallene Stadt eingezogen waren, von seinem goldenen Thron erhoben, umgedreht und höchst selbst Blitze aus seinem göttlichen Arsch verschossen, worauf hin die Siedlung sogleich in Brand geriet. So jedenfalls stellte er sich die nebulöse Beschreibung „Zorn des Allerhöchsten“ vor.
Ging vermutlich nicht ganz konform mit den neusten, theologischen Erkenntnissen, aber man konnte schließlich nicht jedem gefallen.
Die Söldner hatten sich als recht einsichtiger Haufen herausgestellt. Es waren größtenteils Formationen denen das Schicksal einen Streich gespielt hatten, die säumige Auftraggeber, oder hohe Verluste dazu drängten diesen langwierigen und im Vergleich zu anderen Arbeitgebern, wenig lukrativen Vertrag anzunehmen. Nichtsdestotrotz waren es erfahrene Krieger, die allerhand mitgemacht hatten und die vernünftig mit sich reden ließen, nachdem sie erst einmal mitbekommen hatten das Kogan durchaus ihre Sprache zu sprechen im Stande war.
Bald war man darüber einig das die Stadt nur im Sturm, beziehungsweise mit Initative genommen werden konnte und der Chaoskrieger versicherte sich den Beistand von zwanzig Männern, die bereit waren mit ihm den Angriff auf die Mauer zu wagen.
Dennoch wollte man die Dunkelheit abwarten. Niemand war sonderlich erpicht darauf den Wall zu erklettern, nur um dann von einem der vorgestreckten Türme unter Feuer genommen zu werden. Mochte es auch scheinen das sich niemand mehr um die Wehr kümmerte.
Als man sich einig war, lenkte Kogan seine Schritt wieder zu jener Stelle, an der er sich mit Magal zu treffen gedachte. Er hatte etwa die Hälfte des Weges hinter sich gelassen, als etwas über ihn hereinbrach, wie das sprichwörtliche Gewitter aus heiterem Himmel. Der Hüne musste sich an der Grabenwand abstützen, mit beiden Händen, als drehe sich ihm der Magen um.
Etwas kam... weiß... glühend... von einer schmerzhaft falschen Reinheit beseelt. Jene die die Dunkelheit zu fürchten beigebracht bekommen hatten, wusste nicht was das Licht ihnen antun konnte. Kogan verfügte nicht über das Warpgespühr seines weiblichen Gegenparts, doch die Eruption die ihn traf war stark genug den Hünen in die Knie zu zwingen.
Geburtswehen, schreiende Qual der realen Welt.
Er kannte die chaotische Aura Rasankurs, den ganz eigenen Geschmack der potenziellen Macht dieses Ortes. Das hier war ähnlich und unterschied sich doch auf radikale Art und Weise vom Gekannten.
Mit einem gequälten Stöhnen stemmte er sich wieder hoch und lief in Richtung Magal. Wer ihm dabei nicht schnell genug auswich wurde kurzerhand zur Seite gestoßen.
Der Hexer stand kerzengerade auf dem Auswurf, welcher vor dem Graben aufgeworfen wurden war.
Weiß wie Kalk und jeglicher Schalk war aus seinen Zügen gewichen. Unter der Kapuze wirkte er jetzt sehr, sehr alt.
Gebieter... die Stimme krächzend, die eines Greises, soeben wurde...
Ich weiß! Schnitt ihm der Schlächter das Wort ab, dabei schon hastig das Schwert auf dem Rücken festzurrend. Ziemlich mächtig.
Ja! Brachte der Alte hervor und starrte wie tump an der abweisenden Mauer empor. Dann fing er sich wieder und löste den Blick blinzelnd. Was... was habt ihr vor Herr?
Kogan hatte die Klinge verstaut und griff sich nun eines der bereitliegenden Stahlseile. Ursprünglich waren sie zum Abschleppen der paar vorhandenen Fahrzeuge gedacht gewesen, doch nun dienten sie als improvisierte Enterhaken. Umgebogene Stahlstangen stellte dabei die Krallen dar. Der Kriegerfürst nahm eine der Rollen auf.
Was wohl? Ich werde unseren Freund auf dieser Seite begrüßen und ihm mal erklären wem diese Welt rechtmäßig zusteht, falls ihm das nicht bewusst sein sollte.
Einer der Söldner hatte sich bereiterklärt eine Art Abschussvorrichtung zu konstruieren, um die schweren Seile bis zur Mauerkrone hinauf zu bekommen, doch auf diese Heimwerkerleistung konnte Kogan nicht warten.
Schon hievte er sich aus dem Graben und mit weiten, im Schnee knirschenden, Schritten, rannte er in den Schatten der Mauer.
Die Kralle zu wirbelnd hätte nichts gebracht, da dafür ein wesentlich größerer Kreis zum Schwungholen nötig gewesen wäre. Also warf er das Eisen mit der Kraft seines Armes. Diese beförderte den Enterhaken auch hoch genug, doch er verhakte sich nirgendwo. Machte dafür aber soviel Radau, dass sein Plan des nächtigen Heranschleichens schon im Vorfeld als wenig überzeugend offenbarte. Auch ein zweiter Wurf brachte nicht das gewünschte Ergebnis. Erst beim dritten Versuch stieß der Haken auf einen Widerstand und verkeilte sich daran.
Die Festigkeit mit kurzem Ruck geprüft und schon zog sich der Fürst, Hand über Hand, die Füße gegen die Mauer gestemmt, an der feindlichen Befestigung empor.
Niemand nahm das leichte Ziel ins Visier, weder direkt von oben, noch von den Seitentürmen. Lediglich aus den eigenen Reihen waren Rufe des Erstaunens, aber auch des Ansporns zu vernehmen.
Nicht das Kogan den Jubel von Imperiumsknechten gebraucht hätte. Aber lieber ihre Hochrufe, als ihre Mündungen im Nacken.
Als er sich über die Mauer geschwungen hatte, flog das Schwert förmlich in seine Faust. Doch unmittelbar fand sich niemand, dem er die Waffe zwischen die Eingeweide stoßen konnte. Der Wehrgang war leer. Nun ja, das stimmte nicht ganz. Der Haken seiner Kletterhilfe hatte nicht etwa an einem Vorsprung Halt gefunden, sondern war an einer Leiche hängengeblieben. Ein Milizionär, jedenfalls sah seine zusammengestückelte Ausrüstung stark danach aus. Ein schneller Blick verriet Kogan das ein Schuss in den Rücken sein Leben beendet hatte. Noch zwei weitere Tote lagen auf dem Laufweg und auch bei ihnen war der Tod nicht aus den Reihen der Belagerer gekommen. Nicht verwunderlich, wie ein Blick in den Innenbereich der Stadt zeigte.
Dort spielte sich ein Stadtfest der besonderen Art ab. Männer und Frauen mit auffallenden, roten Halstüchern machten Jagd auf die restliche Bevölkerung.
An einer Stelle zogen sie, über den Flaschenzug eines Kontorenhauses, einen Wachbüttel am Hals empor, der panisch mit den Füßen strampelte. Andernorts stürmten sie fliehenden Frauen nach, vermutlich Arbeiterinnen einer der Fischfabriken, und schossen sie von hinten nieder. Wohin man blickte gab es Gräueltaten. Menschen jeden Alters und Geschlechts wurden zerhackt, erschossen und auf offener Straße gemartert. Teilweise gab es Gegenwehr, doch sie fiel verschwindend gering aus. Die Straßen waren bereits mit Leichen übersät, es brannte an vielen Stellen und ohne den dämmenden Einfluss der Mauer waren auch die Schreie mehr als deutlich zu vernehmen.
Nett!
Kommentierte er die Szenerie knapp und setzte sich dann in Richtung des nächsten Turmes in Bewegung. Dieser würde ihn hinunter in dieses Fegefeuer führen.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz