01-03-2011, 01:28 AM
Als seine Augen plötzlich begannen ihr natürliches Aussehen zu verlieren und von einem gleißenden Weiß ausgefüllt zu werden das mit irisierenden Schlieren von Blau durchzogen war, hätte sie sich eigentlich abermalig aushorchen müssen wie unachtsam und blind sie doch durch die Welt stapfte. Von wegen er sei am wenigsten von allen gezeichnet worden, diese Wandlung offenbarte ihr hieb und stichhaltig seine „innere“ Mutation, das Geschenk, welches er von den Kräften die an der Destabilisierung des Universums und der Vernichtung eben der selbigen werkelten, irgendwann für eine eminent scheußliche Gräueltat erhalten hatte. Wie konnte sie nur so närrisch sein und sich an jenes Merkmal, das nicht gerade unauffällig war, nicht erinnern? Dass ihre Gedankengänge seine abnorme Dotation geweckt hatten wagte sie ernsthaft zu bezweifeln, nicht jedoch das sie es mit ihren Blicken und Worten hervorgerufen hatte. In diesem Moment drang die Frage in ihr Bewusstsein ob der vom Chaos vergiftete Teil seiner Selbst die Veränderung initiiert hatte oder es Naradas eigener Wille gewesen war. Eine berechtigte Ungewissheit wie sie befand, vermochten die Mächte des Warp durch die von ihnen verliehenen Gaben an die Sterblichen sie zu ihren lenkbaren Dienern zu machen, büßten die Humanoiden sämtliche Individualität ein, wenn spezielle Situationen und Gegebenheiten wie perfekt für eine Ungerechtigkeit, ein Verbrechen, einen Frevel waren, so dass die übrige Menschlichkeit des Wirts ausgehebelt wurde, die perfide Seite seines Ichs die Kontrolle übernahm und sein Pfad zum Wahnsinn sich automatisch vergrößerte?
War mit dem ersten Keim des Chaosgens, dem ersten Samen des Befalls durch dämonisches Wirken, bereits die Straße zur eigenen Selbstzerstörung gesichert oder pflasterte sie sich von hier an von ganz allein? Das Entscheidende war; war ein zurückrudern zu den Ufern der Rechtschaffenheit und Erlösung noch möglich wenn man sich infiziert hatte oder stand in den schwarzen Schriften die inmitten der Kälte der Sterne einst geschrieben worden waren, unbeirrbar festgehalten, dass jene Seelen für immerdar verdammt und verloren seien? Gab es keinen Ausweg für solche, die aus Not einen Fehler begingen und nun auf ewig in die kreischenden Höllen jenseits des Bekannten brennen sollten? Die Chroniken der Kirche des imperialen Heilands erzählten von tausenden von Märtyrern und Sühnern, doch aus ihren schön ausstaffierten Texten war kaum zu deuten wie diese selbstlosen Helden ihre Seelen und Geister vor dem Fegefeuer des Immateriums gerettet hatten. Anleitungen oder Erläuterungen hierfür waren nirgends hinterlegt und wenn doch, so waren sie vermutlich nicht massentauglich. Ein jeder kämpfte gegen seine eigenen Dämonen, schuf seine persönliche Hölle. Loslösung und Freispruch mussten demgemäß mit dem erbeigenen Blut auf dem eigenem Fleisch niedergeschrieben werden. Wenn überhaupt… oder die Zahlung des Preises war endgültig und ohne Widerruf. Welchen Pakt der Rebell auch damalig abgeschlossen hatte, es würde seine Geheimnis bleiben, aber was er jetzt war und was es aus ihm kreiert hatte wiederum nicht.
Das Aufglimmen seiner unheimlichen Augen ließ Ayris seicht zusammenzucken, doch sie mäßigte sich zur Ruhe und klammerte sich an die Rispe des Vertrauens, die sie meinte in ihrem Gefährten entdeckt zu haben. Sein Mienenspiel denunzierte Verblüffung ob ihrer Freimütigkeit ihm gegenüber was einem menschlichen Zug gleichkam, das animalische Zähne fletschen und seine wie Ionenantriebe glühenden Pupillen trübten erstere Hypothese jedoch ungemein. Dennoch wahrte sie ihr Gesicht und zog nicht zurück. Einen lockeren Spruch auf den Lippen, griffen die Finger des Korsaren ihren Arm und umschlossen ihn fest am Handgelenk, sodass er optimalen Druck auf ihn ausüben konnte. Sie spürte die Schwielen eines harten, fordernden Lebens an seiner Hand. Unmittelbar danach landete eine Bürste auf ihrer Wunde, die sie dann doch zu einem ungläubigen Blick auf den Dunkelhäutigen verleitete, aber ehe sie etwas protestierendes gegen seine Behandlung einzuwenden vermochte, kratzen und schabten die drahtigen Borsten schon den getrocknete Grind von den Rändern ihrer Verletzung. Die Außenweltlerin biss die Zähne aufeinander, spannte ihren Körper an und kämpfte sich durch den frisch einsetzenden Strom an Schmerzen. Als Naradas die Reinigung der Wunde vollzogen hatte, drückte er ein beißend riechendes Knäuel auf die zu versorgende Stelle und wischte den Riss und die Haut drumherum damit gründlich aus. Eine Prozedur die sie schier um den klaren Verstand brachte. Natürlich musste der Schorf beseitigt und die Wunde desinfiziert werden, aber die Wahl seiner Instrumente und Vorgehensweise schienen ihr wenig gelinde zu sein.
Sie hatte das Gefühl als ließe die chemische Lösung ihren Oberarm in Flammen aufgehen, derartig erhitzte er sich und zwackte in ihre Sehnen und Muskeln. Das Verfahren glich einer Tortur, die wucherischen Schmerzen waren kaum auszuhalten, woraufhin Ayris versuchte ihrem „Heilkünstler“ den Arm zu entwinden, was jener nicht billigte. Dies erzürnten sie so sehr das sie die rechte Hand zur Faust ballte und sie ihm am liebsten ins Gesicht geschmettert hätte, aber Überbleibsel von Rationalität die selbst durch den Nebel der Pein drangen, dämmten das Verlangen und so bohrten sich lediglich ihre Nägel in ihre Handflächen und ihre Füße scharrten hilflos über den Boden der Fahrerkabine bis die Qual zu ihrem Ende kam und kühler Stoff sich um ihren malträtierten Arm wickelte. Langsam tauchte die Azazernerin wieder aus dem Meer aus Schmerzen auf und ihre Atmung passte sich dem Takt der Periodizität an. Einen schalen Geschmack im Mund, klammen Schweiß auf der Stirn und den frostigen Hauch des Winters auf ihrer baren Brust gewahr werdend, schniefte sie einmal wenig vornehm und entspannte ihre steifen Glieder, welche sich durch die Behandlung zwangsläufig verkrampft hatten. Behutsam drapierte sie ihren vorerst verpflegten Arm neben sich auf dem Sitz um ihm keinerlei Bewegung und Belastung auszusetzen und lehnte sich dann selbst ein wenig zurück. Sie sah dass der ehemalige Pirat sie betrachtete, nun allerdings mit seinen reellen Augen, doch sie war nicht so scheu und prüde um sich sofort wieder zu bedecken. Zumal es lange her war das sie jemand 'so' betrachtet hatte.
„Colchis, wo habt ihr Barbaren von den Schwarzklingen eigentlich so eine kunstgerechte Ausbildung zum Meisteroperateur genossen? Entschuldigung, falsche Wortwahl, gewonnen? Diese Feinfühligkeit hätte ich einem Ildarnor zugetraut, aber nicht dir mein Bester… du weißt schon, dieser große Berg von einem deformierten Stück Fleisch und Bizepse, der einen Mann mit seinen Pranken entzwei reißen konnte… ach, zum Teufel mit ihm… mit ihnen allen“ Sie lächelte schief weil die Schmerzen immer noch nachhallten und hörte den Erklärungen des interstellaren Wüstlings zu.
„Wow, ich bin verzückt, klingt als hättest du eine bahnbrechende Karriere bei deiner Vereinigung von Bluthunden hingelegt. Ich habe mal Berichte über eure Aktivitäten gelesen, selbstverständlich überwiegend terranische Propaganda und Hassparolen, aber auch einige wenige ungekürzte Fassungen. Eure Bande galt als gefürchtet, als „die schreckliche Dolche in der Finsternis der Nacht“, als „die Geißeln der braven Freihändlerrouten“ nette Bezeichnungen allesamt. Dazu Auflistungen von allerlei unschönen Dingen die ihr verbrochen haben solltet, aufschlussreich zu erfahren dass ihr wirklich so ein sadistischer Haufen seid. Manche im Imperium hielten es nur für überspitzte Agitation… tja, sie haben sich wohl getäuscht.“ Zu hören das Naradas tatsächlich ein erbarmungsloser Mörder war, schon in seiner Vergangenheit, versetzte ihr einen Stich. Besonders das er offenbar absichtlich darauf hingearbeitet hatte die Gefälligkeit des Chaos auf sich zu ziehen. Etwas in ihr hatte gehofft seine Intentionen wären den ihren ähnlicher gewesen.
„Die Katakomben und Mysterien von Al Chtan waren nicht für die Augen von einer geringen Palta bestimmt wie du sicherlich weißt, ich hatte bei meinem Aufenthalt in der Stadt genug damit zu tun nicht wieder das Sklavenband um den Hals geschlossen zu bekommen oder getötet zu werden.“ zuckte sie die Achseln.
„Die wissentliche Ermordung von hunderten Lebewesen entgegenhandelt unzweifelhaft allem was als gut und statthaft angesehen wird, dahingehend brauchst du dir also keine Gedanken zu machen. Und da ihr auf euren Raubzügen ohnehin niemanden am Leben gelassen habt, erhebt auch niemand Anklage. Nur die Sterne wissen von eurem… deinem schändlichen Tun.“ Wie von selbst hatte ihre Stimme einen scharfen Unterton angenommen.
„Ja, ich erinnere mich. Man hatte mich wie Dreck behandelt und hinterher geschleift… auch entsinne ich mich deine Schwäche, doch war es nicht Magal, die Schwarzzunge, der sie dir ausgetrieben hat in jener Gewitternacht? Seine bösen… Zauber? Womöglich warst du krank, aber indem du dich seinem Hexenwerk hingegeben hast, könntest du wohl geheilt aber gleichzeitig auch verflucht worden sein. Kein vorteilhafter Tausch.“ Ayris grinste wie über einen Witz den nur sie gehört hatte, schaute einmal in die irrlichternde Ferne und ließ ihren Blick wieder auf der Miene des Rasankuri zum Stillstand gelangen.
„Ich weiß über sie dass sie existieren. Ich habe versucht ihre Gegenwart zu leugnen, aber schon bald erwies sich dies als lebensfremd und dumm. Gerät man auf die schiefe Bahn, fällt man in die düsteren Schatten des Daseins oder erreicht man den Punkt wo man glaubt alles habe sich gegen einen verschworen tauchen sie auf, nicht in leiblicher Form, sondern in Gestalt ihrer Handlanger und Kreaturen, häufig auch in Sinnestäuschungen, Visionen und…Träumen. Vor Jahren, als ich am Abgrund stand und schon mit dem Gedanken spielte mich mit einer Überdosis Obscura wegzuschießen, trat ein Mann an mich heran der in mir die Leidenschaft des Lebens wiederentflammen wollte. Tat er auch. Später stellte sich heraus das der Typ ein masochischtisches Schwein war der sich für einen Jünger des Prinzen der Lüste hielt. Seitdem… plagen mich Träume, sinnliche, entsetzliche, alles was das Wunderland zu bieten hat. Kurz gesagt; ich weiß nichts über die andere Seite außer das sie irrsinnig gefährlich für meine Seele ist! Ich nutze sie als Schirmmantel, als Mittel zum Zweck, aber der Pfad ist steil und extrem stürmisch. Erst in Rasankur traf mich die manifestierte Macht der dunklen Götter mit voller Gewalt… und jüngst bei dem Ritual, mein Ziel ist es nicht eine Abscheulichkeit zu werden Naradas, ich will nur Rache!“ verließ es bebend ihre Lippen, den die Erzählung hatte ihren Puls in die Höhe gepeitscht und ihren Augen ein erregtes Glitzern beschert.
War mit dem ersten Keim des Chaosgens, dem ersten Samen des Befalls durch dämonisches Wirken, bereits die Straße zur eigenen Selbstzerstörung gesichert oder pflasterte sie sich von hier an von ganz allein? Das Entscheidende war; war ein zurückrudern zu den Ufern der Rechtschaffenheit und Erlösung noch möglich wenn man sich infiziert hatte oder stand in den schwarzen Schriften die inmitten der Kälte der Sterne einst geschrieben worden waren, unbeirrbar festgehalten, dass jene Seelen für immerdar verdammt und verloren seien? Gab es keinen Ausweg für solche, die aus Not einen Fehler begingen und nun auf ewig in die kreischenden Höllen jenseits des Bekannten brennen sollten? Die Chroniken der Kirche des imperialen Heilands erzählten von tausenden von Märtyrern und Sühnern, doch aus ihren schön ausstaffierten Texten war kaum zu deuten wie diese selbstlosen Helden ihre Seelen und Geister vor dem Fegefeuer des Immateriums gerettet hatten. Anleitungen oder Erläuterungen hierfür waren nirgends hinterlegt und wenn doch, so waren sie vermutlich nicht massentauglich. Ein jeder kämpfte gegen seine eigenen Dämonen, schuf seine persönliche Hölle. Loslösung und Freispruch mussten demgemäß mit dem erbeigenen Blut auf dem eigenem Fleisch niedergeschrieben werden. Wenn überhaupt… oder die Zahlung des Preises war endgültig und ohne Widerruf. Welchen Pakt der Rebell auch damalig abgeschlossen hatte, es würde seine Geheimnis bleiben, aber was er jetzt war und was es aus ihm kreiert hatte wiederum nicht.
Das Aufglimmen seiner unheimlichen Augen ließ Ayris seicht zusammenzucken, doch sie mäßigte sich zur Ruhe und klammerte sich an die Rispe des Vertrauens, die sie meinte in ihrem Gefährten entdeckt zu haben. Sein Mienenspiel denunzierte Verblüffung ob ihrer Freimütigkeit ihm gegenüber was einem menschlichen Zug gleichkam, das animalische Zähne fletschen und seine wie Ionenantriebe glühenden Pupillen trübten erstere Hypothese jedoch ungemein. Dennoch wahrte sie ihr Gesicht und zog nicht zurück. Einen lockeren Spruch auf den Lippen, griffen die Finger des Korsaren ihren Arm und umschlossen ihn fest am Handgelenk, sodass er optimalen Druck auf ihn ausüben konnte. Sie spürte die Schwielen eines harten, fordernden Lebens an seiner Hand. Unmittelbar danach landete eine Bürste auf ihrer Wunde, die sie dann doch zu einem ungläubigen Blick auf den Dunkelhäutigen verleitete, aber ehe sie etwas protestierendes gegen seine Behandlung einzuwenden vermochte, kratzen und schabten die drahtigen Borsten schon den getrocknete Grind von den Rändern ihrer Verletzung. Die Außenweltlerin biss die Zähne aufeinander, spannte ihren Körper an und kämpfte sich durch den frisch einsetzenden Strom an Schmerzen. Als Naradas die Reinigung der Wunde vollzogen hatte, drückte er ein beißend riechendes Knäuel auf die zu versorgende Stelle und wischte den Riss und die Haut drumherum damit gründlich aus. Eine Prozedur die sie schier um den klaren Verstand brachte. Natürlich musste der Schorf beseitigt und die Wunde desinfiziert werden, aber die Wahl seiner Instrumente und Vorgehensweise schienen ihr wenig gelinde zu sein.
Sie hatte das Gefühl als ließe die chemische Lösung ihren Oberarm in Flammen aufgehen, derartig erhitzte er sich und zwackte in ihre Sehnen und Muskeln. Das Verfahren glich einer Tortur, die wucherischen Schmerzen waren kaum auszuhalten, woraufhin Ayris versuchte ihrem „Heilkünstler“ den Arm zu entwinden, was jener nicht billigte. Dies erzürnten sie so sehr das sie die rechte Hand zur Faust ballte und sie ihm am liebsten ins Gesicht geschmettert hätte, aber Überbleibsel von Rationalität die selbst durch den Nebel der Pein drangen, dämmten das Verlangen und so bohrten sich lediglich ihre Nägel in ihre Handflächen und ihre Füße scharrten hilflos über den Boden der Fahrerkabine bis die Qual zu ihrem Ende kam und kühler Stoff sich um ihren malträtierten Arm wickelte. Langsam tauchte die Azazernerin wieder aus dem Meer aus Schmerzen auf und ihre Atmung passte sich dem Takt der Periodizität an. Einen schalen Geschmack im Mund, klammen Schweiß auf der Stirn und den frostigen Hauch des Winters auf ihrer baren Brust gewahr werdend, schniefte sie einmal wenig vornehm und entspannte ihre steifen Glieder, welche sich durch die Behandlung zwangsläufig verkrampft hatten. Behutsam drapierte sie ihren vorerst verpflegten Arm neben sich auf dem Sitz um ihm keinerlei Bewegung und Belastung auszusetzen und lehnte sich dann selbst ein wenig zurück. Sie sah dass der ehemalige Pirat sie betrachtete, nun allerdings mit seinen reellen Augen, doch sie war nicht so scheu und prüde um sich sofort wieder zu bedecken. Zumal es lange her war das sie jemand 'so' betrachtet hatte.
„Colchis, wo habt ihr Barbaren von den Schwarzklingen eigentlich so eine kunstgerechte Ausbildung zum Meisteroperateur genossen? Entschuldigung, falsche Wortwahl, gewonnen? Diese Feinfühligkeit hätte ich einem Ildarnor zugetraut, aber nicht dir mein Bester… du weißt schon, dieser große Berg von einem deformierten Stück Fleisch und Bizepse, der einen Mann mit seinen Pranken entzwei reißen konnte… ach, zum Teufel mit ihm… mit ihnen allen“ Sie lächelte schief weil die Schmerzen immer noch nachhallten und hörte den Erklärungen des interstellaren Wüstlings zu.
„Wow, ich bin verzückt, klingt als hättest du eine bahnbrechende Karriere bei deiner Vereinigung von Bluthunden hingelegt. Ich habe mal Berichte über eure Aktivitäten gelesen, selbstverständlich überwiegend terranische Propaganda und Hassparolen, aber auch einige wenige ungekürzte Fassungen. Eure Bande galt als gefürchtet, als „die schreckliche Dolche in der Finsternis der Nacht“, als „die Geißeln der braven Freihändlerrouten“ nette Bezeichnungen allesamt. Dazu Auflistungen von allerlei unschönen Dingen die ihr verbrochen haben solltet, aufschlussreich zu erfahren dass ihr wirklich so ein sadistischer Haufen seid. Manche im Imperium hielten es nur für überspitzte Agitation… tja, sie haben sich wohl getäuscht.“ Zu hören das Naradas tatsächlich ein erbarmungsloser Mörder war, schon in seiner Vergangenheit, versetzte ihr einen Stich. Besonders das er offenbar absichtlich darauf hingearbeitet hatte die Gefälligkeit des Chaos auf sich zu ziehen. Etwas in ihr hatte gehofft seine Intentionen wären den ihren ähnlicher gewesen.
„Die Katakomben und Mysterien von Al Chtan waren nicht für die Augen von einer geringen Palta bestimmt wie du sicherlich weißt, ich hatte bei meinem Aufenthalt in der Stadt genug damit zu tun nicht wieder das Sklavenband um den Hals geschlossen zu bekommen oder getötet zu werden.“ zuckte sie die Achseln.
„Die wissentliche Ermordung von hunderten Lebewesen entgegenhandelt unzweifelhaft allem was als gut und statthaft angesehen wird, dahingehend brauchst du dir also keine Gedanken zu machen. Und da ihr auf euren Raubzügen ohnehin niemanden am Leben gelassen habt, erhebt auch niemand Anklage. Nur die Sterne wissen von eurem… deinem schändlichen Tun.“ Wie von selbst hatte ihre Stimme einen scharfen Unterton angenommen.
„Ja, ich erinnere mich. Man hatte mich wie Dreck behandelt und hinterher geschleift… auch entsinne ich mich deine Schwäche, doch war es nicht Magal, die Schwarzzunge, der sie dir ausgetrieben hat in jener Gewitternacht? Seine bösen… Zauber? Womöglich warst du krank, aber indem du dich seinem Hexenwerk hingegeben hast, könntest du wohl geheilt aber gleichzeitig auch verflucht worden sein. Kein vorteilhafter Tausch.“ Ayris grinste wie über einen Witz den nur sie gehört hatte, schaute einmal in die irrlichternde Ferne und ließ ihren Blick wieder auf der Miene des Rasankuri zum Stillstand gelangen.
„Ich weiß über sie dass sie existieren. Ich habe versucht ihre Gegenwart zu leugnen, aber schon bald erwies sich dies als lebensfremd und dumm. Gerät man auf die schiefe Bahn, fällt man in die düsteren Schatten des Daseins oder erreicht man den Punkt wo man glaubt alles habe sich gegen einen verschworen tauchen sie auf, nicht in leiblicher Form, sondern in Gestalt ihrer Handlanger und Kreaturen, häufig auch in Sinnestäuschungen, Visionen und…Träumen. Vor Jahren, als ich am Abgrund stand und schon mit dem Gedanken spielte mich mit einer Überdosis Obscura wegzuschießen, trat ein Mann an mich heran der in mir die Leidenschaft des Lebens wiederentflammen wollte. Tat er auch. Später stellte sich heraus das der Typ ein masochischtisches Schwein war der sich für einen Jünger des Prinzen der Lüste hielt. Seitdem… plagen mich Träume, sinnliche, entsetzliche, alles was das Wunderland zu bieten hat. Kurz gesagt; ich weiß nichts über die andere Seite außer das sie irrsinnig gefährlich für meine Seele ist! Ich nutze sie als Schirmmantel, als Mittel zum Zweck, aber der Pfad ist steil und extrem stürmisch. Erst in Rasankur traf mich die manifestierte Macht der dunklen Götter mit voller Gewalt… und jüngst bei dem Ritual, mein Ziel ist es nicht eine Abscheulichkeit zu werden Naradas, ich will nur Rache!“ verließ es bebend ihre Lippen, den die Erzählung hatte ihren Puls in die Höhe gepeitscht und ihren Augen ein erregtes Glitzern beschert.