01-02-2011, 02:01 AM
Mit einem knappen Handzeichen hatte sich Kurt den anderen als einer von ihnen zu erkennen gegeben und ritt nun langsam näher. Er war nicht überrascht, als er die Gruppe, welche die Reiter so eben fertig gemacht hatte, als Bande Halbseniler vorfand. Weiter hinten konnte er einen jüngeren Burschen ausmachen, der scheinbar als Packesel für das schwerere Gerät herhalten musste. Naja sie hatten sich recht souverän um die Zefas gekümmert und marschierten schon wieder rüstig auf die abflauenden Kämpfe zu.
Je oller, je doller, sagte man ja.
Kurt hatte derweil die niedergemähten Kavalleristen erreicht und hieß seinen Carnak anhalten. Die eben noch so stolze Reitertruppe bot ein Bild des Jammers. Zusammengeschossen, mit samt ihren Tieren. Lediglich eines davon hatte den Kugelhagel überstanden und stand nun zwischen den Leichen von Herren und Artgenossen, mit dem Huf den Schnee weg kratzend, um an etwas vergilbtes Grün zu gelangen.
Messer schwang sich aus dem Sattel und machte sich daran die Toten eingehend zu untersuchen. Sein erstes Interesse galt den Karabinern, doch die stellten sich als ziemlich enttäuschend heraus. Plumpe Waffen mit schwerem Holzschaft und gezogenem Lauf. Vielleicht doch nicht so enttäuschend, wenn man bedachte das ihn sein Gegner mit einem besseren Gewehr wahrscheinlich aus dem Sattel geschossen hätte. Auch die Kugeln waren zu groß für seinen Revolver und er rang den Drang nieder sie trotzdem mitzunehmen. Kurt hatte längst für sich entschlossen nur Dinge einzusacken, die das Mitschleppen auch wert waren. Bevor er jedoch auf die Suche nach diesen Sachen gehen konnte, nahm er auf dem gepanzerten Brustkasten einer der Leichen Platz. Sein Gewicht drückte dem Toten die Luft aus den Lungen, sodass der Kadaver gequält aufseufzte.
Halts Maul! Knurrte Kurt durch zusammengebissene Zähne, da er sich damit abmühte seine abgewetzten Soldatenstiefel von den Füßen zu ziehen. Die alten Kartoffelstampfer hatten ihm immer gut gedient, doch man sollte nicht nostalgisch werden wenn es galt sich zu verbessern und die Zefas waren mit hohen Reitstiefeln aus echtem Leder bestückt, dazu noch gefüttert. Obendrein hatte dieser dahingegangene Kamerad... oh Hosianna und Ehre ihm zu Terra... die gleiche, verdammte Schuhgröße wie er.
Also wurde Kurt zum Nachlassverwalter des Toten und versprach seine Stiefel mit Dankbarkeit zu tragen. Dann machte er sich daran nach anderen Dingen zu suchen, für die er dankbare Demut empfinden konnte.
Das erste war ein einfaches Messer, recht groß aber nicht unhandlich. Eine Mischung aus Jagd- und Kampfmesser wie ihm schien. Es wechselte den Eigentümer und kam ihm gerade recht, denn um den Ehering vom Finger des Gefallenen zu bekommen reichte Kraft allein nicht aus. Die Klinge erwies sich als brauchbar und nach kurzer Anstrengung reinigte Kurt das Geschmeide im Schnee. Farallia und Phillipe, bis das der Tod uns scheidet.
Kurt lächelte nur für eine humorlose Sekunde. Soviel Ironie bedurfte keines dummen Spruches.
So fledderte er alle vier Dahingerafften. Die Ausbeute war nicht berauschend, sollte aber fürs erste Mal ausreichen. Einen versilberten Vereinigungsring, den goldenen Eheringe, ein Medaillon, keine Ahnung ob wertvoll oder nicht, 33 Schekel und ein paar recht nett aussehende Reitsporen. Letztere legte er nach kurzer Überlegung an.
Während er so mit den Kadavern beschäftigt war schritten die Alten in langgezogener Reihe an ihm vorbei. Einige hielten den Blicke gen Front gerichtet, andere sahen Kurt angewidert an. Wieder andere beschrieben das Zeichen des Adlers vor der Brust. Lediglich ein graubärtiger Knabe um die Sechzig hielt an und ließ den Blick auf dem Gefreiten ruhen.
Darum sind wir nicht hier mein Sohn. Es mögen Ketzer sein, aber es sind auch Menschen und wenn sie in ihrer Verblendung vor den Allerhöchsten treten, so mag er ihnen ihre Sünden verzeihen.
Sich die Hände mit Schnee abreibend, erhob sich Messer, die Augen zufrieden auf seine neuen Stiefel gerichtet.
Wenn er den Ungläubigen vergibt, dann mach ich mir keine Sorge über meine kleinen Fehltritte.
Je oller, je doller, sagte man ja.
Kurt hatte derweil die niedergemähten Kavalleristen erreicht und hieß seinen Carnak anhalten. Die eben noch so stolze Reitertruppe bot ein Bild des Jammers. Zusammengeschossen, mit samt ihren Tieren. Lediglich eines davon hatte den Kugelhagel überstanden und stand nun zwischen den Leichen von Herren und Artgenossen, mit dem Huf den Schnee weg kratzend, um an etwas vergilbtes Grün zu gelangen.
Messer schwang sich aus dem Sattel und machte sich daran die Toten eingehend zu untersuchen. Sein erstes Interesse galt den Karabinern, doch die stellten sich als ziemlich enttäuschend heraus. Plumpe Waffen mit schwerem Holzschaft und gezogenem Lauf. Vielleicht doch nicht so enttäuschend, wenn man bedachte das ihn sein Gegner mit einem besseren Gewehr wahrscheinlich aus dem Sattel geschossen hätte. Auch die Kugeln waren zu groß für seinen Revolver und er rang den Drang nieder sie trotzdem mitzunehmen. Kurt hatte längst für sich entschlossen nur Dinge einzusacken, die das Mitschleppen auch wert waren. Bevor er jedoch auf die Suche nach diesen Sachen gehen konnte, nahm er auf dem gepanzerten Brustkasten einer der Leichen Platz. Sein Gewicht drückte dem Toten die Luft aus den Lungen, sodass der Kadaver gequält aufseufzte.
Halts Maul! Knurrte Kurt durch zusammengebissene Zähne, da er sich damit abmühte seine abgewetzten Soldatenstiefel von den Füßen zu ziehen. Die alten Kartoffelstampfer hatten ihm immer gut gedient, doch man sollte nicht nostalgisch werden wenn es galt sich zu verbessern und die Zefas waren mit hohen Reitstiefeln aus echtem Leder bestückt, dazu noch gefüttert. Obendrein hatte dieser dahingegangene Kamerad... oh Hosianna und Ehre ihm zu Terra... die gleiche, verdammte Schuhgröße wie er.
Also wurde Kurt zum Nachlassverwalter des Toten und versprach seine Stiefel mit Dankbarkeit zu tragen. Dann machte er sich daran nach anderen Dingen zu suchen, für die er dankbare Demut empfinden konnte.
Das erste war ein einfaches Messer, recht groß aber nicht unhandlich. Eine Mischung aus Jagd- und Kampfmesser wie ihm schien. Es wechselte den Eigentümer und kam ihm gerade recht, denn um den Ehering vom Finger des Gefallenen zu bekommen reichte Kraft allein nicht aus. Die Klinge erwies sich als brauchbar und nach kurzer Anstrengung reinigte Kurt das Geschmeide im Schnee. Farallia und Phillipe, bis das der Tod uns scheidet.
Kurt lächelte nur für eine humorlose Sekunde. Soviel Ironie bedurfte keines dummen Spruches.
So fledderte er alle vier Dahingerafften. Die Ausbeute war nicht berauschend, sollte aber fürs erste Mal ausreichen. Einen versilberten Vereinigungsring, den goldenen Eheringe, ein Medaillon, keine Ahnung ob wertvoll oder nicht, 33 Schekel und ein paar recht nett aussehende Reitsporen. Letztere legte er nach kurzer Überlegung an.
Während er so mit den Kadavern beschäftigt war schritten die Alten in langgezogener Reihe an ihm vorbei. Einige hielten den Blicke gen Front gerichtet, andere sahen Kurt angewidert an. Wieder andere beschrieben das Zeichen des Adlers vor der Brust. Lediglich ein graubärtiger Knabe um die Sechzig hielt an und ließ den Blick auf dem Gefreiten ruhen.
Darum sind wir nicht hier mein Sohn. Es mögen Ketzer sein, aber es sind auch Menschen und wenn sie in ihrer Verblendung vor den Allerhöchsten treten, so mag er ihnen ihre Sünden verzeihen.
Sich die Hände mit Schnee abreibend, erhob sich Messer, die Augen zufrieden auf seine neuen Stiefel gerichtet.
Wenn er den Ungläubigen vergibt, dann mach ich mir keine Sorge über meine kleinen Fehltritte.