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Der „Besucherhangar“
#4
Die kompakten Doppelschotthälften an der Ostseite der Landeplattform, verschwanden in dem metallenen Rahmen des Türbogens. Die Schemen dreier Gestalten erschienen in der kantigen Öffnung, von Ayris Warte aus gesehen, an Bord des Shuttles und durch ein Bullauge betrachtet, meinte sie erkennen zu können das es sich bei zwei von den Neuankömmlingen um Soldaten handelte, die Alarmlampen, welche über dem Schott ihr rotes Warnlicht rotieren ließen, verliehen den limettenfarbigen Kluften, spiegelnden Visiere und langstieligen Gewehre zu einem roten, diffusen Anstrich. Der dritte im Bunde trug Zivilkleidung, zudem wurde er von den beiden vorgeführt, wie als geleiteten sie ich nur. Das musste ihr Mann sein! Wenn sonst sollte es auf dieses Podium verschlagen, wenn nicht dem Besitzer jenes Schiffes? Nun ja, die Möglichkeit dass derjenige eine wichtige Amtsperson war, die aufgrund der Unruhen auf schnellstem Wege von der Gefängnisinsel fortgeflogen werden musste, klang ebenso plausibel, allerdings würde dies nur bedeuten noch einen Bonus einzusacken bevor der eigentliche Pilot dieses Fluges auftauchte. Sie plinste weiter mit zusammengekniffenen Augen durch das ovale „Luftloch“ im Rumpf des Transporters, die bewaffneten Einheiten unterhielten sich ein paar knappe Sekunden mit ihrem Klienten, gaben ihm wahrscheinlich letzte Anweisungen oder Instruktionen, machten dann kehrt und verließen die windige Höhenplatte, die wuchtige Teilung der Massivtür schloss sich hinter ihnen. Der Mann setzte sich mit wehendem Mantel in Bewegung und steuerte das einzig lohnenswerte Zielobjekt an das hier zu finden. Natürlich kam er auf sie zu.
Erst schmunzelte Ayris, dann wurde es zu einem ehrlichen breiten Lächeln, das ihre Augen graublauen zum sonnigen Glitzern brachte. Sollte es tatsächlich sein, das sie diesem abscheulichen Ort, dieser verdarben Grotte endlich entfliehen konnte? Mochte es sein, das sie endlich wieder frei sein würde, frei von aufgedrückter Arbeit, frei von der freiwilligen Hingabe ihres Fleisches für das sie sich selbst verachtete? Endlich frei, von unsichtbaren und doch eisernen Ketten? Das Glück war so nahe, sie konnte es noch gar nicht fassen. Ein kurzes perlendes Lachen wand sich unaufhaltsam ihre Kehle hoch und sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die Schiffshülle um den Augenblick zu genießen. Sie fühlte sich jetzt schon befreit. Aber dann biss sie sich auf die Unterlippe, richtete ihre ernste Miene wieder her, stand auf und holte die behäbige Pistole aus ihrem „Versteck“, entsicherte, und erwartete ihren Gast.

Von draußen vor dem Shuttle, unmittelbar vor der Aufstiegsrampe, hörte sie einen flüchtig gemurmelten Gruß, dann einen Moment darauf, stiefelte ein recht großer Kerl mit Kurzhaarfrisur und sorgsam gepflegten Bart den Aufgang herauf und betrat unbekümmert die Mittelsektion und den Frachtbereich des Schiffes. Ayris pfiff ihn an. Der scheinbar in Gedanken versunkene beschrieb eine Halbkreisdrehung und wand sich ihr verdattert zu. Die saphiren Augen unter dem Gesichtsprägenden Lorgnon erweiterten ihren Radius. Sein Mund wollte schon Anstalten beginnen eine Frage formulieren, doch die Fremdweltlerin kam ihm zuvor, ihr bestes Argument das Gespräch einzuleiten war ohnehin die auf den Mann gerichtete Waffe: „Willkommen an Bord, bitte stellen sie jetzt keinen Unfug, das könnte sie teuer zu stehen kommen und wie ich sehe haben sie bereits Erfahrungen mit dem Verlust von Körperteilen gemacht. Ich wäre untröstlich ihnen auch noch… etwas anderes wegschießen zu müssen. “ begrüßte sie ihn und winkte ihn mit ihrer Halbautomatik weiter ins Shuttle, fort von der Rampe, die im nächsten Augenblick von Sarg und Rafael versperrt wurde, die ebenfalls hinauf eilten.
Die vormalige Gardistin riss sich den halb zertrümmerten Helm vom Schädel und schmiss ihn in den Frachtmodul. „Erklär ihm was Sache ist.“ forderte sie Ayris auf.
Die, neigte leicht den Kopf in die Schräge, dass ihr die schwarzen Haarspitzen über die linke Schulter strichen und grinste den Bärtigen an. „Ich glaube du kannst dir schon denken was hier vor sich geht, sofern du das zwischen deinen Ohren hin und wieder in Anspruch nimmst. Jedoch entscheidet eine essentielle Frage wahrhaftig über Leben und Tod, wessen Lebendigkeit oder Dahinscheiden dürfte eindeutig sein, und daher müssen wir eines von dir wissen, ist das hier dein Schiff und kannst du es fliegen?“ Sie hob ihre Waffe auf Kopfhöhe des Mannes und ihre Freundlichkeit wurde zu Eis.
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[Kein Betreff] - von - 09-07-2008, 07:42 PM
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