12-05-2010, 04:02 AM
Welch eine infantile Ansammlung heruntergekommener Individuen, Sklaven welche sich einem gänzlich falschen Prinzip verschrieben hatten, welche einem sinnlosen Kreuzzug folge leisteten, im Namen ihres faschistischen Kardinals und seiner loyalen Stiefellecker. In zerlumpte Fetzen gehüllte wandelnde Kadaver waren es, welche sich da scharrten, mit dümmlichem Gesichtsausdruck und eingeschlafenen, hängenden Mundwinkeln, schwere Tränensäcke ob des gravierenden Schlafentzuges während einer beinahe zweiwöchigen Überfahrt. Wie sie sich an ihre verkümmerten Waffen klammerten und gebend an den Lippen einiger weniger klebten welche mit Heilsversprechungen auch mehr Schaden als Nutzen anzurichten hofften. Ein bärtiger, ältlicher Kerl, sowie ein ungewaschener Wilder und eine überschwängliche Göre in zerrissenen Kleidern, allesamt schienen sie aus irgendeiner Schlammgrube hervorgekrochen zu sein und selbst der langsam fallende Schnee mochte diesen Makel nicht zu verbergen. Waffen, sie verlangten nach Waffen und ausgerechnet der herrliche Fürst mochte sie ihnen gewähren, den Leichenknechten, dem goldenen Phönixgott, welchen er gemäß Erbrecht doch hassen musste. Und dennoch erfüllte alles seine merkwürdige Zwecklichkeit, bedachte man doch nur das sich hier “Gläubiges Volk” gegenseitig abzuschlachten gedachte und damit den Anhängern der dämonischen Entitäten wertvoller Ekstase beraubte. Ob dabei ein merkliches Grinsen über die ehernen Gesichtszüge des Despoten huschte blieb aufgrund besagter Platte im Verborgenen, wohl aber nicht die eigentümliche Erregtheit mit welcher er seine “Befehle” zu bellen pflegte. Die von sich gestreckte Faust umklammerte immer noch die rauchende Waffe, in ebensolcher Manier starrte nun mal der Pöbel auf ihn. Ob ihnen bewusst war welches Schicksal ihrer harrte, würden sie nicht beherzigen was ihnen verkündet wurde? Und würden sie es nicht, würde die wahnwitzige Ironie des Schicksals wohl noch dafür sorgen das ausgerechnet er inmitten der Gläubigen verrecken würde, während die fahlen Gesichter der Beduinen vorüberziehen und sich ob der Sterblichkeit verblüffen würden. Inzwischen hatte sie sich einen Mantel über die Schultern gelegt, welcher zuvor in der Fahrerkabine des LKWs gehangen hatte, allein um die langsam erwachenden Male der Verderbnis zu überdecken. Im selben Augenblick da er nun geendet hatte sein Hosianna zu verbreiten, schritt sie unendlich langsam an ihn heran, erstes Volk hatte sich bereits davon gestohlen um von der Ladefläche sorgfältig eingelagerte Sturmgewehre entgegenzunehmen, offenbar war er glaubwürdiger als sie gedacht hätte. Sie legte ihm von hinten schmeichelnd die Hand an die Schulter, während sie mit der anderen sachte über seine Banden strich, denn Kopf dabei leicht müßig an seine Schulter geneigt, mit geblähten Nüstern überschwebend. Dann einen angedeuteten Kuss an seine Wange hauchend, Fingerspitzen ins vernarbte Bauchgewebe drückend, das dunkelrote Schatten sich darunter abzeichneten.
“All dies sinnlose, grausame Dahingeschlachte...”, seufzendes, quälendes Einatmen, unter welchem sich die Brust leicht erhob, “... und für was? Für einen sogenannten Kardinal, welcher sich in einem Atemzuge mit den größten Propheten seiner Welt wähnt. Einen Kreuzzug, welche Macht über die gewöhnlichen Seelen, welch Wahnsinn dort entfesselt sein mag, lechzend brandet er an diese Realität...”, ihre Finger vergruben sich, “... mir langweilt...”
“All dies sinnlose, grausame Dahingeschlachte...”, seufzendes, quälendes Einatmen, unter welchem sich die Brust leicht erhob, “... und für was? Für einen sogenannten Kardinal, welcher sich in einem Atemzuge mit den größten Propheten seiner Welt wähnt. Einen Kreuzzug, welche Macht über die gewöhnlichen Seelen, welch Wahnsinn dort entfesselt sein mag, lechzend brandet er an diese Realität...”, ihre Finger vergruben sich, “... mir langweilt...”