11-19-2010, 04:31 PM
Dammstadt, Industrieviertel, eine Lagerhalle
Lärmende Schüsse prasselten gegen das Rechteck des Oberlichtes, durchsiebten die massiven Scheiben, welche unter den anhaltenden Beschuss allerdings bald Risse und Sprünge zeigten und scheppernd zerbarsten. Ein Guss aus glänzenden, kristallinen Scherben regnete in die Halle hinab und zerschellte laut klirrend am Boden. Natriumlichtlleisten die in mehreren parallelen Reihen von der hohen Decke hingen litten ebenso unter dem ungenauen Sperrfeuer wie das anvisierte Ziel, drei Stück fingen sich schadhaft viele Projektile ein dass sie funkenstiebend ihren Geist aufgaben. Die Lichtverhältnisse beeinträchtigte das kaum. Lediglich die Schatten wuchsen in einigen schlecht ausgeleuchteten Bereichen. Querschläger prallten von oberen Metallplatten und Verstrebungen ab und pfiffen heulend durch die gewaltige Lagereinrichtung. Schmerzvolle Schreie erklangen, Gepolter setzte ein, irgendwo starb gerade ein Wächter oder zwei. Ayris ruckte aus der Deckung hervor und presste den Gewehrschaft an ihre Schulter, kniff das linke Auge zu und suchte das Innere der Lagerhalle nach einer unmittelbaren, potenziellen Bedrohung ab. Ungefähr ein halbes Dutzend Feinde wuselte dort unter ihr zwischen den emporragenden Regalsystemen umher, ständig damit beschäftigt und bemüht die Positionen ihrer Defensive zu verbessern um die Angreifer umstellen und ausradieren zu können. Ihre Aufgabe war klar, sie musste dieses Unterfangen vereiteln.
Ihr Blick huschte zu dem Schwarzen Drachen und Pestor, die die Initiative ergriffen hatten und den „rasankurischen Sturm“ anführten. Die Mündungen ihrer Waffen schwiegen nie, sie pumpten ein Magazin nach dem anderen auf die Bewacher des hier eingelagerten Arsenals und das mit eklatantem Ergebnissen wenn man die Leichen berücksichtigte die bereits ihren Weg pflasterten. Heftiger Widerstand hatte sich hinter einer Ansammlung von Container und Materialkisten zusammengerottet und hielt die Eindringlingen auf Abstand. Über den Lauf ihres Gewehrs hinweg spähte sie weiterhin den Kampfschauplatz aus, entdeckte schließlich einen vereinzelten Bewaffneten der einen Bogen um das eigentliche Getümmel gemacht hatte und ihre Begleiter von hinten zu attackieren gedachte. Seine Gestalt schlich zwischen den Hochregalen, Stahlträgern und Behältnissen verschiedenster Form und Größe einher und bewegte sich kontinuierlich auf den Radius der Rasankuri zu. Abwechselnd lugte er schon durch die Lücken in den Gestellen und experimentierte damit einen der beiden Wahnsinnigen mit seiner Pistole erwischen zu können. Auf einen weiteren Versuch seinerseits ließ die Außenweltlerin es nicht ankommen, sie hielt den Atem an, kontrollierte flugs die Ausrichtung ihrer Waffe und drückte dreimal ab. Die Laserlanzen glommen auf, zischten hinunter und schmorten sich in den Mann, der sein Unglück nicht auf sich zurasen sah. Einer war fehl gegangen, einer hatte ihn verstümmelt, der letzte hatte Schluss gemacht.
Hurtig zog sie sich wieder in die Deckung zurück, warf sich aufs überschwemmte Dach das das Wasser nur so aufspritzte und änderte ihre Stellung. Von einem der anderen Oberlichter aus vermochte sie vielleicht erquicklicher mitzuhelfen das Widerstandnest auszuräuchern. Sie ließ das zerstörte Skylight hinter sich und eilte zu dem nächsten, das im nördlichen Winkel lag. Die Nacht war so schwarz wie die Seele des Gottimperators und seiner korrupten Vasallen, der Regen hagelte auf sie hinab und durchweichte ihre Montur bis auf die Haut. Ein Strom aus Feuchtigkeit schien sich in ihrem Nacken zu sammeln und ihren Rücken hinunterzufließen, die Hände waren glitschig und rutschten auf dem Kolben ihrer Waffe, das Carnakleder ihrer Stiefel schlitterte auf dem schlüpfrigen Untergrund. Wieder einmal musste sie sich fragen weshalb und für wen sie sich dies überhaupt antat? Sie tötete nicht mal imperiale Zinnsoldaten, nur Milizen oder etwas in der Art. Aber wen sie letztlich abknallte und wofür oder generell wer draufging, hatte sie schon lange nicht mehr interessiert, Hauptsache es brachte sie voran, irgendwie. Am zweiten Oberlicht angelangt, begab sie sich in die Hocke und versuchte sich schnell einen Überblick über das zu verschaffen was sich derweil unter ihr abspielte. Der Fürst war währenddessen in einen Nahkampf verstrickt worden, Naradas Silhouette meinte sie etwa sieben Meter entfernt durch die Regale hetzen zu sehen, indes der Seuchenverbreiter tollwütig einen mehr als waghalsigen Sprint zurücklegte und wie eine tobende Bestie in das Widerstandsnest krachte und sogleich mit den Aufräumarbeiten begann. Allmählich wendete sich das Blatt, die Überlegenheit ihrer Gegner schwand zusehends.
Aber noch waren genug praktikable Gefahrenquellen zugegen, prompt wählte sie eine aus und jagte eine Salve grellrote hochenergetische Blitze in die Lagerhalle, die kokelnde Löcher in den zementierten Boden brannten, einem der Wächter seinen Waffenarm zerschmolzen und einem anderem das Rückgrat verflüssigten. Das sollte für Chancengleichheit und ein wenig allgemeine Ausgeglichenheit sorgen. Plötzlich ertönte hinter ihr ein gellender Schrei und ließ sie geschwind herumwirbeln.
Joie! identifizierte sie panisch und schaute durch die peitschenden Regenschleier in die Richtung des Sims wo sie das Mädchen zurückgelassen hatte. Auslöser des Schreis war jedoch einer anderer, nämlich einer ihrer Kontrahenten der sich über die Hochregale bis zum zerschossenen Oberlicht empor gehangelt hatte und nun seinen Kopf hindurch steckte. Fast im selben Moment in dem Ayris ihr Lasergewehr herumriss, förderte er eine kompakte Pistole zutage und eine Sekunde darauf eröffneten sie beide das Feuer.
Ihr instinktiver Schuss verdampfte die Hälfte seines Schädels, seine Kugel streifte ihren Oberarm und hinterließ eine blutige Wunde. Der Leichnam des Wachmannes sackte ab, verlor den Halt und verschwand. Die Azazernerin biss sich auf die Unterlippe und rollte sich von ihrem Dachfenster weg um nicht noch einen Treffer in den Rücken zu riskieren. Fluchend drückte sie ihre linke Hand auf die schmerzende Verletzung.
Warum wieder ich? dachte sie wütend, raffte sich auf und lief zu ihrer jungen Lebensretterin hinüber, die auf ihre Tasche mit den Wunderheilmitteln Acht gab.
Lärmende Schüsse prasselten gegen das Rechteck des Oberlichtes, durchsiebten die massiven Scheiben, welche unter den anhaltenden Beschuss allerdings bald Risse und Sprünge zeigten und scheppernd zerbarsten. Ein Guss aus glänzenden, kristallinen Scherben regnete in die Halle hinab und zerschellte laut klirrend am Boden. Natriumlichtlleisten die in mehreren parallelen Reihen von der hohen Decke hingen litten ebenso unter dem ungenauen Sperrfeuer wie das anvisierte Ziel, drei Stück fingen sich schadhaft viele Projektile ein dass sie funkenstiebend ihren Geist aufgaben. Die Lichtverhältnisse beeinträchtigte das kaum. Lediglich die Schatten wuchsen in einigen schlecht ausgeleuchteten Bereichen. Querschläger prallten von oberen Metallplatten und Verstrebungen ab und pfiffen heulend durch die gewaltige Lagereinrichtung. Schmerzvolle Schreie erklangen, Gepolter setzte ein, irgendwo starb gerade ein Wächter oder zwei. Ayris ruckte aus der Deckung hervor und presste den Gewehrschaft an ihre Schulter, kniff das linke Auge zu und suchte das Innere der Lagerhalle nach einer unmittelbaren, potenziellen Bedrohung ab. Ungefähr ein halbes Dutzend Feinde wuselte dort unter ihr zwischen den emporragenden Regalsystemen umher, ständig damit beschäftigt und bemüht die Positionen ihrer Defensive zu verbessern um die Angreifer umstellen und ausradieren zu können. Ihre Aufgabe war klar, sie musste dieses Unterfangen vereiteln.
Ihr Blick huschte zu dem Schwarzen Drachen und Pestor, die die Initiative ergriffen hatten und den „rasankurischen Sturm“ anführten. Die Mündungen ihrer Waffen schwiegen nie, sie pumpten ein Magazin nach dem anderen auf die Bewacher des hier eingelagerten Arsenals und das mit eklatantem Ergebnissen wenn man die Leichen berücksichtigte die bereits ihren Weg pflasterten. Heftiger Widerstand hatte sich hinter einer Ansammlung von Container und Materialkisten zusammengerottet und hielt die Eindringlingen auf Abstand. Über den Lauf ihres Gewehrs hinweg spähte sie weiterhin den Kampfschauplatz aus, entdeckte schließlich einen vereinzelten Bewaffneten der einen Bogen um das eigentliche Getümmel gemacht hatte und ihre Begleiter von hinten zu attackieren gedachte. Seine Gestalt schlich zwischen den Hochregalen, Stahlträgern und Behältnissen verschiedenster Form und Größe einher und bewegte sich kontinuierlich auf den Radius der Rasankuri zu. Abwechselnd lugte er schon durch die Lücken in den Gestellen und experimentierte damit einen der beiden Wahnsinnigen mit seiner Pistole erwischen zu können. Auf einen weiteren Versuch seinerseits ließ die Außenweltlerin es nicht ankommen, sie hielt den Atem an, kontrollierte flugs die Ausrichtung ihrer Waffe und drückte dreimal ab. Die Laserlanzen glommen auf, zischten hinunter und schmorten sich in den Mann, der sein Unglück nicht auf sich zurasen sah. Einer war fehl gegangen, einer hatte ihn verstümmelt, der letzte hatte Schluss gemacht.
Hurtig zog sie sich wieder in die Deckung zurück, warf sich aufs überschwemmte Dach das das Wasser nur so aufspritzte und änderte ihre Stellung. Von einem der anderen Oberlichter aus vermochte sie vielleicht erquicklicher mitzuhelfen das Widerstandnest auszuräuchern. Sie ließ das zerstörte Skylight hinter sich und eilte zu dem nächsten, das im nördlichen Winkel lag. Die Nacht war so schwarz wie die Seele des Gottimperators und seiner korrupten Vasallen, der Regen hagelte auf sie hinab und durchweichte ihre Montur bis auf die Haut. Ein Strom aus Feuchtigkeit schien sich in ihrem Nacken zu sammeln und ihren Rücken hinunterzufließen, die Hände waren glitschig und rutschten auf dem Kolben ihrer Waffe, das Carnakleder ihrer Stiefel schlitterte auf dem schlüpfrigen Untergrund. Wieder einmal musste sie sich fragen weshalb und für wen sie sich dies überhaupt antat? Sie tötete nicht mal imperiale Zinnsoldaten, nur Milizen oder etwas in der Art. Aber wen sie letztlich abknallte und wofür oder generell wer draufging, hatte sie schon lange nicht mehr interessiert, Hauptsache es brachte sie voran, irgendwie. Am zweiten Oberlicht angelangt, begab sie sich in die Hocke und versuchte sich schnell einen Überblick über das zu verschaffen was sich derweil unter ihr abspielte. Der Fürst war währenddessen in einen Nahkampf verstrickt worden, Naradas Silhouette meinte sie etwa sieben Meter entfernt durch die Regale hetzen zu sehen, indes der Seuchenverbreiter tollwütig einen mehr als waghalsigen Sprint zurücklegte und wie eine tobende Bestie in das Widerstandsnest krachte und sogleich mit den Aufräumarbeiten begann. Allmählich wendete sich das Blatt, die Überlegenheit ihrer Gegner schwand zusehends.
Aber noch waren genug praktikable Gefahrenquellen zugegen, prompt wählte sie eine aus und jagte eine Salve grellrote hochenergetische Blitze in die Lagerhalle, die kokelnde Löcher in den zementierten Boden brannten, einem der Wächter seinen Waffenarm zerschmolzen und einem anderem das Rückgrat verflüssigten. Das sollte für Chancengleichheit und ein wenig allgemeine Ausgeglichenheit sorgen. Plötzlich ertönte hinter ihr ein gellender Schrei und ließ sie geschwind herumwirbeln.
Joie! identifizierte sie panisch und schaute durch die peitschenden Regenschleier in die Richtung des Sims wo sie das Mädchen zurückgelassen hatte. Auslöser des Schreis war jedoch einer anderer, nämlich einer ihrer Kontrahenten der sich über die Hochregale bis zum zerschossenen Oberlicht empor gehangelt hatte und nun seinen Kopf hindurch steckte. Fast im selben Moment in dem Ayris ihr Lasergewehr herumriss, förderte er eine kompakte Pistole zutage und eine Sekunde darauf eröffneten sie beide das Feuer.
Ihr instinktiver Schuss verdampfte die Hälfte seines Schädels, seine Kugel streifte ihren Oberarm und hinterließ eine blutige Wunde. Der Leichnam des Wachmannes sackte ab, verlor den Halt und verschwand. Die Azazernerin biss sich auf die Unterlippe und rollte sich von ihrem Dachfenster weg um nicht noch einen Treffer in den Rücken zu riskieren. Fluchend drückte sie ihre linke Hand auf die schmerzende Verletzung.
Warum wieder ich? dachte sie wütend, raffte sich auf und lief zu ihrer jungen Lebensretterin hinüber, die auf ihre Tasche mit den Wunderheilmitteln Acht gab.