10-30-2010, 01:12 AM
Berichterstattung vor Hornig
[JD]
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[CENTER]Das ausgebrannte Wrack des Pilgerschiffes[/CENTER]
Es ist nun schlag sechs Uhr morgens, in einiger Entfernung zeigen sich bereits die bronzeabstrahierten Lichterfragmente unserer Sonne, trüb, beinahe schwerfällig kämpft sie sich aus ihrem nächtlichen Ruhelager hervor, überschwemmt dabei das nahende Land in einem spektakulären Panorama, welches - wären dies andere Zeiten - selbst einen Richard James Welson zu fantastisch impressionistischen Bildern inspiriert hätten. Doch heute morgen, unmittelbar nach dem Frühstück sowie dem morgendlichen Appell durch Sergeant Wallace Smearing, schreite ich nicht etwa als Wetterjournalistin oder als Freundin aller Biologie über diesen kurzen Strandabschnitt, sondern vielmehr um mich mit eigenen Augen von der Schrecklichkeit der verstrichenen Nacht zu überzeugen. In einer ausschweifenden Rede durch genannten Sergeant wird dem anwesenden Militärpersonal anschaulich erklärt wie sich die Gräueltaten ereignet haben sollten. 23 Uhr, vergangene Nacht, ein paar friedvolle Fischer des angrenzenden Dorfes “Reichenfang” streichen mit ihren zweimastigen katamaranartigen Seglern die friedvolle Uferpromenade ab, da die sogenannten Schwarzaugen-Kalmare ausschließlich zu dieser späten Stunde gefangen werden können. Ein plötzlicher Donnerschlag von schier unglaublicher Lautstärke, dicht auf gefolgt von einem blendenden Feuerblitz zerreißt sprichwörtlich die Idylle, ein gohmorrischer Frachter, verwickelt in interne Crewstreitigkeiten mit anschließendem Feuergefecht, läuft auf. Vermutlich wurden durch großkalibrige Waffen an Bord diverse Treibstofftanks zerschossen und in Brand gesteckt, die Szenerie ist eine blanken Entsetzens, eine greifbare Stille macht sich unter den anwesenden Männern des 23sten Freedom-Battalions, 7th Company “Jersey’s Proud” breit, während sie wortlos Leichnam um Leichnam fortschleifen und auf einem gewaltigen Scheiterhaufen verbrennen. Der Militärpfarrer schwenkt fassungslos das Räucherfass, während er allen gefallenen Kameraden und Pilgern Worte der Erlösung zuspricht, ehedem sie den Flammen geopfert werden. Das Wrack selbst ist ausgebrannt, an mehreren Stellen aufgerissen wie von Titanenhand, angesengte Frachtpapiere, vereinzelte Ladungsgegenstände, sowie abgetrennte Körperteile und Schutt werden durch die langsam ansteigenden Strömung angespült. Mit vorgehaltenem Tuch schreite ich die paar Meter zwischen dem Sergeant und dem katastrophalen Unglück ab, seine Stimme klingt einfühlsam während er berichtet wie sich wahnsinnige Pilger über friedlich kampierende Einheimische stürzten, bewaffnet mit allem was selbst der Imperator verboten haben möge. Wie Besessen stechen, hämmern und schießen sie auf die Unbeteiligten, welche sich in verzweifelter Hoffnung nun selbst bewaffnen und das Feuer erwidern. Das Feuergefecht vereinnahmte den gesamten Strand, Patronenhülsen gohmorrscher Machart bedecken den gesamten Landungsbereich, während nur vereinzelte ausgestoßene Schrotpatronen den nördlichen Abschnitt dekorieren. Der Sergeant nimmt mich einen Augenblick zur Seite, beinahe wäre ich auf einen abgetrennten Schädel getreten, das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit entstellt, mehrere Zähne in blinder Wut herausgehackt, das Werk einer Pilgeraxt, wie mir der Unteroffizier bestätigt, nur Augenblicke später bergen die Soldaten einen Mann, welcher besagte Waffe fest in seinen Krallen umschlossen hält. Zeichen religiösen Übereifers in seine Brust eingebrannt, wurde der Mann durch einen kleinkalibrige Waffe, vermutlich noch während der abscheulichen Bluttat niedergestreckt, die Strafe durch die Rechtschaffenen, wie ich persönlich Anmerken möchte. Der Sergeant geht einige wenige Schritte weiter, verweist auf aufgebrochen Munitionskisten, sowie fehlende Leichname, gemäß dem Personalregister, sowie der geborgenen “Schiffsblackbox” dürften sich wesentlich mehr Menschen an Bord des Frachters befunden haben, doch entweder ging gut die Hälfte zuvor bereits über Bord, oder aber einige der bewaffneten Irren konnten ins Landesinnere flüchten. Die PVS-Polizei fahnde bereits vehement nach diesen Subjekten, beruhigt der Sergeant, siegessicheren Blickes in die Ferne, die andere Hand entspannt auf seinem Colt ruhend, während er weiter in seinen Erklärungen fortfährt. Er beschreibt vermutliche Route, sowie durchschnittliche Geschwindigkeit des Schiffs, was noch wichtiger ist, das dieses vermutlich nicht allein gekommen war, nein, ähnliche derartige “Plünderkommandos” wären angespült worden, es sei nur eine Frage der Zeit bis sich an den anderen Booten ebensolche Tumulte abspielen würden. Die Hafenbehörde versandte bereits eine allgemeine Zensur, sowie genauere Kontrollen gohmorscher Schiffe wurden angeordnet. Schließlich wende ich mich ab, kein noch so weitläufiger Friedhof, kein Schlachthaus mag dieser Szenerie gerecht werden. Ein während des Kampfes angeschossener, inzwischen tragischerweise erblindeter Squamboy, beide Augen wurden ihm dank eines Streifschusses zerrissen, humpelt begleitet von zwei Sanitätern über den Strand, der Verband um seine Stirn blutgetränkt, seine Stimme gebrochen. Das Atmen falle ihm schwer, mehrere Verletzungen durch stumpfe Gegenstände, immer wieder kündet er von den Bestien, welche über sie argloses Volk hergefallen seien wie Wölfe über die Lämmer. Er hatte es gerade noch zu seinem Pick-up geschafft, seine Frau Martha habe ihm die Schrotflinte gereicht, gerade zum rechten Zeitpunkt. Erst gegen Ende der “Schlacht” habe ihm ein Querschläger derart zugestellt, einer der Schurken sei dann mit einem “Knüppel” über ihn hergefallen, seine Stimme bricht, ein Bild des Jammers.
Für Sie live vor Ort,
[CENTER][/CENTER][CENTER]Joanna Doringtion[/CENTER]
[JD]
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[CENTER]Das ausgebrannte Wrack des Pilgerschiffes[/CENTER]
Es ist nun schlag sechs Uhr morgens, in einiger Entfernung zeigen sich bereits die bronzeabstrahierten Lichterfragmente unserer Sonne, trüb, beinahe schwerfällig kämpft sie sich aus ihrem nächtlichen Ruhelager hervor, überschwemmt dabei das nahende Land in einem spektakulären Panorama, welches - wären dies andere Zeiten - selbst einen Richard James Welson zu fantastisch impressionistischen Bildern inspiriert hätten. Doch heute morgen, unmittelbar nach dem Frühstück sowie dem morgendlichen Appell durch Sergeant Wallace Smearing, schreite ich nicht etwa als Wetterjournalistin oder als Freundin aller Biologie über diesen kurzen Strandabschnitt, sondern vielmehr um mich mit eigenen Augen von der Schrecklichkeit der verstrichenen Nacht zu überzeugen. In einer ausschweifenden Rede durch genannten Sergeant wird dem anwesenden Militärpersonal anschaulich erklärt wie sich die Gräueltaten ereignet haben sollten. 23 Uhr, vergangene Nacht, ein paar friedvolle Fischer des angrenzenden Dorfes “Reichenfang” streichen mit ihren zweimastigen katamaranartigen Seglern die friedvolle Uferpromenade ab, da die sogenannten Schwarzaugen-Kalmare ausschließlich zu dieser späten Stunde gefangen werden können. Ein plötzlicher Donnerschlag von schier unglaublicher Lautstärke, dicht auf gefolgt von einem blendenden Feuerblitz zerreißt sprichwörtlich die Idylle, ein gohmorrischer Frachter, verwickelt in interne Crewstreitigkeiten mit anschließendem Feuergefecht, läuft auf. Vermutlich wurden durch großkalibrige Waffen an Bord diverse Treibstofftanks zerschossen und in Brand gesteckt, die Szenerie ist eine blanken Entsetzens, eine greifbare Stille macht sich unter den anwesenden Männern des 23sten Freedom-Battalions, 7th Company “Jersey’s Proud” breit, während sie wortlos Leichnam um Leichnam fortschleifen und auf einem gewaltigen Scheiterhaufen verbrennen. Der Militärpfarrer schwenkt fassungslos das Räucherfass, während er allen gefallenen Kameraden und Pilgern Worte der Erlösung zuspricht, ehedem sie den Flammen geopfert werden. Das Wrack selbst ist ausgebrannt, an mehreren Stellen aufgerissen wie von Titanenhand, angesengte Frachtpapiere, vereinzelte Ladungsgegenstände, sowie abgetrennte Körperteile und Schutt werden durch die langsam ansteigenden Strömung angespült. Mit vorgehaltenem Tuch schreite ich die paar Meter zwischen dem Sergeant und dem katastrophalen Unglück ab, seine Stimme klingt einfühlsam während er berichtet wie sich wahnsinnige Pilger über friedlich kampierende Einheimische stürzten, bewaffnet mit allem was selbst der Imperator verboten haben möge. Wie Besessen stechen, hämmern und schießen sie auf die Unbeteiligten, welche sich in verzweifelter Hoffnung nun selbst bewaffnen und das Feuer erwidern. Das Feuergefecht vereinnahmte den gesamten Strand, Patronenhülsen gohmorrscher Machart bedecken den gesamten Landungsbereich, während nur vereinzelte ausgestoßene Schrotpatronen den nördlichen Abschnitt dekorieren. Der Sergeant nimmt mich einen Augenblick zur Seite, beinahe wäre ich auf einen abgetrennten Schädel getreten, das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit entstellt, mehrere Zähne in blinder Wut herausgehackt, das Werk einer Pilgeraxt, wie mir der Unteroffizier bestätigt, nur Augenblicke später bergen die Soldaten einen Mann, welcher besagte Waffe fest in seinen Krallen umschlossen hält. Zeichen religiösen Übereifers in seine Brust eingebrannt, wurde der Mann durch einen kleinkalibrige Waffe, vermutlich noch während der abscheulichen Bluttat niedergestreckt, die Strafe durch die Rechtschaffenen, wie ich persönlich Anmerken möchte. Der Sergeant geht einige wenige Schritte weiter, verweist auf aufgebrochen Munitionskisten, sowie fehlende Leichname, gemäß dem Personalregister, sowie der geborgenen “Schiffsblackbox” dürften sich wesentlich mehr Menschen an Bord des Frachters befunden haben, doch entweder ging gut die Hälfte zuvor bereits über Bord, oder aber einige der bewaffneten Irren konnten ins Landesinnere flüchten. Die PVS-Polizei fahnde bereits vehement nach diesen Subjekten, beruhigt der Sergeant, siegessicheren Blickes in die Ferne, die andere Hand entspannt auf seinem Colt ruhend, während er weiter in seinen Erklärungen fortfährt. Er beschreibt vermutliche Route, sowie durchschnittliche Geschwindigkeit des Schiffs, was noch wichtiger ist, das dieses vermutlich nicht allein gekommen war, nein, ähnliche derartige “Plünderkommandos” wären angespült worden, es sei nur eine Frage der Zeit bis sich an den anderen Booten ebensolche Tumulte abspielen würden. Die Hafenbehörde versandte bereits eine allgemeine Zensur, sowie genauere Kontrollen gohmorscher Schiffe wurden angeordnet. Schließlich wende ich mich ab, kein noch so weitläufiger Friedhof, kein Schlachthaus mag dieser Szenerie gerecht werden. Ein während des Kampfes angeschossener, inzwischen tragischerweise erblindeter Squamboy, beide Augen wurden ihm dank eines Streifschusses zerrissen, humpelt begleitet von zwei Sanitätern über den Strand, der Verband um seine Stirn blutgetränkt, seine Stimme gebrochen. Das Atmen falle ihm schwer, mehrere Verletzungen durch stumpfe Gegenstände, immer wieder kündet er von den Bestien, welche über sie argloses Volk hergefallen seien wie Wölfe über die Lämmer. Er hatte es gerade noch zu seinem Pick-up geschafft, seine Frau Martha habe ihm die Schrotflinte gereicht, gerade zum rechten Zeitpunkt. Erst gegen Ende der “Schlacht” habe ihm ein Querschläger derart zugestellt, einer der Schurken sei dann mit einem “Knüppel” über ihn hergefallen, seine Stimme bricht, ein Bild des Jammers.
Für Sie live vor Ort,
[CENTER][/CENTER][CENTER]Joanna Doringtion[/CENTER]