10-24-2010, 10:20 PM
Dammstadt, Edmund Grubers Haus
Irgendwie hatte Ayris erwartet das gequälte Schreie und wimmernde Laute des Flehens sie begrüßen würden wenn sie die Treppe wieder hinab ins Erdgeschoss gingen, doch nichts dergleichen wehte ihnen entgegen. Jemanden mit dem Kriegshetzer eines Zusammenschlusses von wilden Wüstenstämmen und Gruppierungen von Gesetzlosen und Ketzern alleine zu lassen sprach für gewöhnlich eine vorprogrammierte Sprache, eine Verständigung die auf purer Gewalt beruhte und nur selten durch eine zivilisierte Konversation abgelöst wurde. Aber allem Anschein nach hatte der Mann, Gruber, einen guten Tag erwischt, einen an dem dem Fürsten nicht danach war seine vom Chaos befleckten Hände in Blut zu tauchen oder Eingeweide aus aufgeschlitzten Körpern zu zerren um an Antworten zu kommen die ihm unter den Nägeln knisterten. Ihr konnte das ebenfalls nur recht sein, Verhöre dieser Art schmerzten nach gewisser Zeit in den Ohren, außerdem wären die gepeinigten Notschreie und Klagen bis nach draußen gedrungen und hätten allzu erbötige oder verängstigte Nachbarn dazu veranlassen können nachzuschauen was sich in jenen vier Wänden abspielte oder noch schlimmer gleich nach einer Patrouille rufen, welche diesen Part übernahm. Und klammerte man die Schreie aus, vorsorglich unterdrückt von einem Knebel oder der Kürzung oder Abschneidung des Zungenlappens, dann wäre es trotzdem eine ziemliche Sauerei geworden. Sie war Zeugin einiger Rituale der rasankurischen Kultisten geworden als sie sich in ihrer Totenstadt bewegt hatte, schauerliche, alptraumhafte Dinge waren da geschehen, hatten sie anderen angetan und sogar sich selber, alles zur Rühmung ihrer sadistischen Götter.
Zweifelsfrei beherrschte auch der Schwarze Drache die meisterliche Kunst des Grauens, des Folterns, des Verstümmelns und des langsamen Sterbens, eine Fertigkeit die er an einem Mickermännchen wie Gruber bestimmt nur bis zu einen minimalsten Rang durchführen mochte, ehe dieser anfing wie ein Kind zu jammern, sich einzunässen und ihm dem Glauben an Terra und seine Seele verkaufte lediglich um sein erbärmliches Leben zu retten. Doch das Universum war voller Überraschungen, so auch dieses Mal, als sie mit ihrem Fang die letzten drei Stufen bewältigte und das Mädchen in Richtung des Arbeitszimmers dirigierte.
Die Schwarzhaarige von Azazer Decimus spitzte ihre Lauscher, versuchte durch das Holz der Tür irgendetwas zu identifizieren was im Raum dahinter besprochen wurde, aber Fehlanzeige, die Stimmen waren zu leise, mehr als dumpfes, unfassliches Gemurmel war nicht zu verstehen, also ließ sie es bleiben. Vorerst.
„Wir sind zu früh wie es scheint, mein… Partner ist noch nicht fertig mit seiner kleinen Unterredung. Sollten ihn besser nicht stören wenn er noch beschäftigt ist, darauf reagiert er manchmal überaus gereizt.“ klärte sie die Göre auf, nicht weil sie das Bedürfnis verspürte ihr erläutern zu wollen was hier zutrug, sondern vielmehr vor dem Hintergrund überhaupt etwas zu sagen. Geschwiegen hatte sie schon genug, nachdem sie lange Zeit in Gegenwart von mutierter Seuchenverbreitern, subversiven Abschaums, nach Zerstörung gierender Haudraufs und sonstigem galaktischen Ausstoß verbracht hatte, stellte dieses Mädel ein Maß an Normalität dar wie sie es dieser Tage bisweilen nur noch gelegentlich ausschöpfen konnte.
Die gefasste Streunerin bedachte die geschlossene Tür zunächst mit einem blinzelnden Blick, sah dann aber ihrer bewaffneten Eskorte ins Angesicht und zog grinsend die Mundwinkel empor.
„Tja, so kann’s laufen, der Schwabbelsack hätt schon viel früher ne ordentliche Abreibung nötig gehabt für all den Scheiß den er angestellt hat. Aber dank dem lieben, unfehlbaren Gesetz und weil wir hier ein Furunkel am Arsch des Gottimp’s sind, ich meine als wenn es irgend son hohes Ministerium kümmert was hier in diesem Dreckloch passiert, können Typen wie Edmund alles machen und es mit jedem treiben was und wie es ihnen gefällt, verkackte Bande! Wenn dein Partner ihm da drin gerade den Speck weichklopft oder die Grütze aus dem Hirn prügelt, kann er ihm von mir noch nen gehörigen Tritt in die Eier geben!“ Die wenig kultivierten Bemerkungen des Mädchens zauberten Ayris ein seichtes Lächeln auf die Züge, trotz dass die Kleine noch so jung war und bereits solchermaßen viel Leid und Unrecht hatte erfahren müssen, war ihr doch nichts von ihrer Lebhaftigkeit verloren gegangen. Mit Gewissheit war ihre Jugend, vermutlich auch ein Teil ihrer Seele arg verletzt worden, aber statt wie die meisten in ihrer Lage sich unglücklich und von der Existenz bestraft vorzukommen, steckte sie es einfach weg, vergrub es an einem tiefen Ort in ihrem Bewusstsein und zermürbte sich nicht daran. Kurioserweise erinnerte das Mädchen die Fremdweltlerin an sich selbst, wenngleich sie derartige „Selbstaufopferung“ erst viel später gezwungen worden war auszuüben um zu überleben.
„Ist noch außergewöhnlich ruhig drin, bin mir nicht sicher ob schon Blut fließt oder Zähne ausgespuckt werden, aber wenn es losgeht werde ich dich nicht vergessen und meinem Partner Bescheid geben.“ zwinkerte sie ihr zu und führte sie anschließend zu einem Stuhl.
„Setz dich und rühr dich nicht. Ich glaube du bist ein kluges Köpfchen und weißt wie du dich bei solchen… nennen wir es Gegebenheiten zu verhalten hast, gehorchst du artig und tust was man dir sagt wird dir nichts geschehen und das Ganze wird rasch über die Bühne gehen. Der teure Edmund wird ein bisschen ausgequetscht, je nachdem wie kooperativ er ist wird ihm hiernach wohl oder schlecht sein, ich tendiere zu zweiterem hin.“
„Ja, ja – schon kapiert, ich mach keinen Ärger. Wollte nur abhauen weil ich ursprünglich angenommen hatte ihr wärt welche von der echten Deichwehr die ihm auf die Schliche gekommen wären oder so. Will schließlich nicht wegen dem durchsiebt werden.“ Fügsam ließ sich die Dunkelblonde auf das Polster des Ruhemöbels plumpsen, lehnte sich entkrampft zurück, blies eine Strähne von ihrer Nase und begann gelöst eine leise Melodie zu summen. Ayris beobachtete sie noch eine Minute dass sie auch ja keine Sperenzien austüftelte und lief dann zum Tisch mit den angebrochenen Feldrationen. Was Sinnvolleres gab es für den Moment ohnedies nicht zu tun. Während sie weitertafelte ließ sie die „Slumcat“ nicht aus den Augen. Um nicht vollends eigensüchtig zu erscheinen warf sie ihr einen Proteinriegel und eine abgepackte Süßigkeit zu. Nun hieß es warten und darauf zu hoffen dass dieser Ausflug Ergebnisse bringen würde.
Irgendwie hatte Ayris erwartet das gequälte Schreie und wimmernde Laute des Flehens sie begrüßen würden wenn sie die Treppe wieder hinab ins Erdgeschoss gingen, doch nichts dergleichen wehte ihnen entgegen. Jemanden mit dem Kriegshetzer eines Zusammenschlusses von wilden Wüstenstämmen und Gruppierungen von Gesetzlosen und Ketzern alleine zu lassen sprach für gewöhnlich eine vorprogrammierte Sprache, eine Verständigung die auf purer Gewalt beruhte und nur selten durch eine zivilisierte Konversation abgelöst wurde. Aber allem Anschein nach hatte der Mann, Gruber, einen guten Tag erwischt, einen an dem dem Fürsten nicht danach war seine vom Chaos befleckten Hände in Blut zu tauchen oder Eingeweide aus aufgeschlitzten Körpern zu zerren um an Antworten zu kommen die ihm unter den Nägeln knisterten. Ihr konnte das ebenfalls nur recht sein, Verhöre dieser Art schmerzten nach gewisser Zeit in den Ohren, außerdem wären die gepeinigten Notschreie und Klagen bis nach draußen gedrungen und hätten allzu erbötige oder verängstigte Nachbarn dazu veranlassen können nachzuschauen was sich in jenen vier Wänden abspielte oder noch schlimmer gleich nach einer Patrouille rufen, welche diesen Part übernahm. Und klammerte man die Schreie aus, vorsorglich unterdrückt von einem Knebel oder der Kürzung oder Abschneidung des Zungenlappens, dann wäre es trotzdem eine ziemliche Sauerei geworden. Sie war Zeugin einiger Rituale der rasankurischen Kultisten geworden als sie sich in ihrer Totenstadt bewegt hatte, schauerliche, alptraumhafte Dinge waren da geschehen, hatten sie anderen angetan und sogar sich selber, alles zur Rühmung ihrer sadistischen Götter.
Zweifelsfrei beherrschte auch der Schwarze Drache die meisterliche Kunst des Grauens, des Folterns, des Verstümmelns und des langsamen Sterbens, eine Fertigkeit die er an einem Mickermännchen wie Gruber bestimmt nur bis zu einen minimalsten Rang durchführen mochte, ehe dieser anfing wie ein Kind zu jammern, sich einzunässen und ihm dem Glauben an Terra und seine Seele verkaufte lediglich um sein erbärmliches Leben zu retten. Doch das Universum war voller Überraschungen, so auch dieses Mal, als sie mit ihrem Fang die letzten drei Stufen bewältigte und das Mädchen in Richtung des Arbeitszimmers dirigierte.
Die Schwarzhaarige von Azazer Decimus spitzte ihre Lauscher, versuchte durch das Holz der Tür irgendetwas zu identifizieren was im Raum dahinter besprochen wurde, aber Fehlanzeige, die Stimmen waren zu leise, mehr als dumpfes, unfassliches Gemurmel war nicht zu verstehen, also ließ sie es bleiben. Vorerst.
„Wir sind zu früh wie es scheint, mein… Partner ist noch nicht fertig mit seiner kleinen Unterredung. Sollten ihn besser nicht stören wenn er noch beschäftigt ist, darauf reagiert er manchmal überaus gereizt.“ klärte sie die Göre auf, nicht weil sie das Bedürfnis verspürte ihr erläutern zu wollen was hier zutrug, sondern vielmehr vor dem Hintergrund überhaupt etwas zu sagen. Geschwiegen hatte sie schon genug, nachdem sie lange Zeit in Gegenwart von mutierter Seuchenverbreitern, subversiven Abschaums, nach Zerstörung gierender Haudraufs und sonstigem galaktischen Ausstoß verbracht hatte, stellte dieses Mädel ein Maß an Normalität dar wie sie es dieser Tage bisweilen nur noch gelegentlich ausschöpfen konnte.
Die gefasste Streunerin bedachte die geschlossene Tür zunächst mit einem blinzelnden Blick, sah dann aber ihrer bewaffneten Eskorte ins Angesicht und zog grinsend die Mundwinkel empor.
„Tja, so kann’s laufen, der Schwabbelsack hätt schon viel früher ne ordentliche Abreibung nötig gehabt für all den Scheiß den er angestellt hat. Aber dank dem lieben, unfehlbaren Gesetz und weil wir hier ein Furunkel am Arsch des Gottimp’s sind, ich meine als wenn es irgend son hohes Ministerium kümmert was hier in diesem Dreckloch passiert, können Typen wie Edmund alles machen und es mit jedem treiben was und wie es ihnen gefällt, verkackte Bande! Wenn dein Partner ihm da drin gerade den Speck weichklopft oder die Grütze aus dem Hirn prügelt, kann er ihm von mir noch nen gehörigen Tritt in die Eier geben!“ Die wenig kultivierten Bemerkungen des Mädchens zauberten Ayris ein seichtes Lächeln auf die Züge, trotz dass die Kleine noch so jung war und bereits solchermaßen viel Leid und Unrecht hatte erfahren müssen, war ihr doch nichts von ihrer Lebhaftigkeit verloren gegangen. Mit Gewissheit war ihre Jugend, vermutlich auch ein Teil ihrer Seele arg verletzt worden, aber statt wie die meisten in ihrer Lage sich unglücklich und von der Existenz bestraft vorzukommen, steckte sie es einfach weg, vergrub es an einem tiefen Ort in ihrem Bewusstsein und zermürbte sich nicht daran. Kurioserweise erinnerte das Mädchen die Fremdweltlerin an sich selbst, wenngleich sie derartige „Selbstaufopferung“ erst viel später gezwungen worden war auszuüben um zu überleben.
„Ist noch außergewöhnlich ruhig drin, bin mir nicht sicher ob schon Blut fließt oder Zähne ausgespuckt werden, aber wenn es losgeht werde ich dich nicht vergessen und meinem Partner Bescheid geben.“ zwinkerte sie ihr zu und führte sie anschließend zu einem Stuhl.
„Setz dich und rühr dich nicht. Ich glaube du bist ein kluges Köpfchen und weißt wie du dich bei solchen… nennen wir es Gegebenheiten zu verhalten hast, gehorchst du artig und tust was man dir sagt wird dir nichts geschehen und das Ganze wird rasch über die Bühne gehen. Der teure Edmund wird ein bisschen ausgequetscht, je nachdem wie kooperativ er ist wird ihm hiernach wohl oder schlecht sein, ich tendiere zu zweiterem hin.“
„Ja, ja – schon kapiert, ich mach keinen Ärger. Wollte nur abhauen weil ich ursprünglich angenommen hatte ihr wärt welche von der echten Deichwehr die ihm auf die Schliche gekommen wären oder so. Will schließlich nicht wegen dem durchsiebt werden.“ Fügsam ließ sich die Dunkelblonde auf das Polster des Ruhemöbels plumpsen, lehnte sich entkrampft zurück, blies eine Strähne von ihrer Nase und begann gelöst eine leise Melodie zu summen. Ayris beobachtete sie noch eine Minute dass sie auch ja keine Sperenzien austüftelte und lief dann zum Tisch mit den angebrochenen Feldrationen. Was Sinnvolleres gab es für den Moment ohnedies nicht zu tun. Während sie weitertafelte ließ sie die „Slumcat“ nicht aus den Augen. Um nicht vollends eigensüchtig zu erscheinen warf sie ihr einen Proteinriegel und eine abgepackte Süßigkeit zu. Nun hieß es warten und darauf zu hoffen dass dieser Ausflug Ergebnisse bringen würde.