01-10-2010, 02:04 AM
Ladeschütze
Name: Gator Klaes von Stel (G)
Alter: 26 Standardjahre
Herkunft: Mordian
Aussehen:
Gators Vorfahren waren Nomaden die über die Sonnenseite Mordians zogen um dort die wenigen essbaren Pflanzen, die der ewigen Hitze trotzten, zu ernten und sie in die großen Makropolen zu bringen, wo sie äußerst gewinnbringend verkauft werden konnten. Die Evolution hatte aus den hellhäutigen Kolonisten des Dunklen Zeitalters der Technologie dunkelhäutige, fast schwarze Nomaden gemacht, die eine Minderheit auf Mordian bildeten, aber deshalb nicht weniger in der Garde geschätzt wurden.
Auch Gator hatte eine dunkle Haut. Sie war, wegen seiner hellhäutigen Mutter, nicht ganz schwarz aber immer noch mehr dunkel denn hell. Auch in den sonstigen Bereichen hatten sich eher die Gene des Vaters dominant vererbt: Eine platte Nase, weit auseinander stehende, dunkle Augen, Haar, welches sich, wenn man es zu lang wachsen ließ, kräuselte, aber im Kurzhaarschnitt, wie Gator ihn trug, ‚militärische korrekt’ blieb. Der breite Mund, dessen Lippen sich in der Farbe kaum von der Haut abhoben, verbarg eine perfekte Reihe glänzend weißer Zähne, auf die jeder perfektionistische Hochadel stolz gewesen wäre.
Das breite Holzfällerkreuz und die Keulenarme zeugten von langer Übung in einem, dem Ringkampf ähnlichen, Traditionskampf der Nomaden. In dieser Tradition verwurzelt ist auch der Brauch, seine Arme einzuölen um dem Gegner den Griff zu erschweren. Vor einer Schlacht kann es immer passieren, dass Gator, soweit etwas Ölartiges vorhanden ist, sich damit einschmiert.
Da Gator Klaes ursprünglich bei den Linieninfanterieregimentern Mordians gedient hat, weißt seine Uniform ein paar feine Unterschiede zu der der anderen Panzerbesatzungen auf. So trägt er neben dem Panzerkampfanzeichen eines Gefallenen das Infanteriesturmabzeichen an der linken Brust.
Charakter:
Gators Charakter ist anders, als der der anderen Mordianer. Auch wenn es im Imperium keinen wirklichen Rassismus innerhalb der menschlichen Rasse gibt, wurden die Nomaden Mordians von den anderen Bewohnern schon immer skeptisch beäugt. Dass die Nomaden dazu noch dunkelhäutig waren und einen ganz anderen Lebensstil pflegten als der standardisierte imperiale Bürger machte sie zusätzliche suspekt.
Diese Ablehnung konnte man schwerlich ignorieren. Für Gator war es umso schwerer, da seine Mutter eigentlich dieser ‚normalen’ Gesellschaft angehörte und somit auch sie der Verachtung der anderen ausgesetzt war. Trotzdem hatte sich Gator für diese, ihn verachtende Zivilisation entschieden, als er bei der großen Rebellion in die Garde eingetreten war, anstatt für die Rechte seines Volkes zu kämpfen.
Dies alles hatte zur Folge, dass Gator gespalten war. Seine Laune und seine Ansichten konnten in Sekundenbruchteilen von einer anti-imperialen Haltung in eine pro-imperiale Haltung und wieder zurück umschlagen. Genauso konnte er im einen Moment glücklich lachend sich umdrehen nur um im nächsten Moment, wenn er das Gesicht wieder umwandte tief verärgert zu sein.
Trotz seiner Jugend war er einer der Wenigen, die schon Kampferfahrung hatten, bevor sie nach Cadia geschickt wurden. Wie immer und überall, sahen sich die ‚Veteranen’ und unerfahrenen Grünlingen als überlegen an. Die Diskrepanz der Erfahrung verringerte sich im Laufe des Schwarzen Kreuzzuges, aber eine gewisse Überheblichkeit ist auch noch als Teil der Panzerbesatzung zu spüren. – obwohl Gator vom Dienst in einem Panzer eigentlich gar keine Ahnung hat und als unterstes Sprosse der Leiter fungiert. Trotzdem ähnelt das Verhalten in manchen Phasen dem, das man sonst nur einem Kommandanten zugestanden hätte.
Fähigkeiten:
Viele besondere Fähigkeiten kann Gator nicht aufweisen. Er ist ein überdurchschnittlicher Nahkämpfer und ein durchschnittlicher Schütze. Vielleicht könnte man ihn als todesmutig bezeichnen, aber es war schon immer das Besondere Kennzeichen der schwarzen Regimenter, dass sie mit einer gewissen Verachtung für den Tod auf den Feind anstürmten. In der Wüste Mordians, auf der Sonnenseite, kannte sich Gator aus. Dort hatte er sein ganzes verdammtes Leben verbracht. Dort wusste er, wo es zur nächsten Makropole ging (die waren dank ihrer Größe auch nur schwer zu übersehen) oder wie man überleben konnte, wenn man die Makropole eben nicht sah. Doch das war auch Mordian gewesen. Die Wüste auf Koron III war anders, wie auch ganz Koron anders war als Mordian. Das signifikanteste Beispiel waren die Makropolen. Auf Mordian waren es Stufenpyramiden, angelegt um den Wind und den gewaltigen Wettereinflüssen der Nicht-Rotation zu trotzen. Hier auf Koron waren es wild gewachsenen Termitenhügel, die den Anschein erweckten bei einem zu starken Windstoß in sich zusammenzufallen.
Ausrüstung:
Die Ausrüstung entspricht der der imperialen Panzereinheiten Gohmors zu Koron III. Uniformsatz, Maschinenpistole 01.3, Klappmesser.
Zusätzlich dazu besitzt Gator noch eine leere Flasche, in der Ringkämpfer ihr Öl aufbewahrten und ein leeres Döschen in dem Salz aufbewahrt wurde welches Dämonen abhalten sollte. Zwar hatte Gator darauf geachtet, das besondere mordianische Steinsalz immer wieder einzusammeln, nachdem sie den Planeten verlassen hatten, aber der natürliche Schwund und die Luftfeuchtigkeit hatten ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Das Stück, dass Gator am wichtigsten war, ist ein kleines Medaillon, welches er dem kalten Leichnam seines Vaters, nach der letzten großen Schlacht gegen die Nomaden, abgenommen hatte.
Biographie:
Gators Geburt war wahrscheinlich das unspektakulärste, was in seinem Leben passiert war. Irgendwo in der Wüste auf dem Weg zwischen der Makropole da außerhalb der Wüste und der Makropole dort außerhalb der Wüste, setzten die Wehen ein. Eine Stunde später war sie unterwegs und Gator lag als kleines Bündel in den Armen seiner Mutter. Die Karawane unterbrach ihre Reise dafür nicht im Mindesten.
Die Nomaden waren früher, in der Zeit als der Planet vom Imperium abgeschnitten war und unter dem Verfall der Technik zu leiden hatten, auf den wenigen, gezüchteten einheimischen Tieren durch die Wüste geritten. Doch diese Zeiten waren lange vorbei und die Ausstattung hatte sich genauso geändert wie ihre Arbeit. Inzwischen waren sie ‚moderne’ Nomaden geworden. Eine Karawane bestand aus ungefähr einhundert schweren, einhundertzwanzig Tonnen ladenden Ungetümen auf meterhohen Rädern. Diese Lastkraftzüge waren mit allem ausgestattet, was man zum Leben benötigte. Die Fahrerkabinen entsprachen schon kleinen Wohnungen und die Nomaden lebten meist großzügiger und geräumiger als viele der Makropolbewohner – auch ein Grund für Neid und Missgunst. Dazu waren die Karawanen auch eine gewaltige militärische Macht, war doch jeder Zug mit mehreren Maschinenkanonen ausgestattet. Meist gab es ein Turmluk im Führerhaus von wo aus man den Überblick über das ganze Gefährt hatte. Dort befand sich auch immer eine Maschinengewehrlafette. Links und rechts an der Zugmaschine waren meist noch Seitenkuppeln mit schweren Boltern angebracht, um den Nahraum im toten Winkel zu überwachen. Über den ganzen Auflieger hinweg waren auf dem Dach die Maschinenkanonen angebracht, an den Seitenwänden wieder Bolterkuppeln. Die Panzerung dieser Gefährte war nur geringfügig dünner als die der Leman Russ Kampfpanzer, welche vorschriftsmäßig nicht überschritten werden durfte. Auch die stärke der Waffen durfte die einer Maschinenkanone nicht übertreffen, trotzdem gab es einige illegale Lastzüge, der Verstecke mit Panzergeschützen hatten.
All dies wurde benötigt um die Karawanenräuber abzuwehren. Diese waren früher ebenfalls auf Reittieren unterwegs gewesen, heute kämpften sie von leichten Geländebuggys mit Panzerfäusen, Granatwerfern, Sprengfallen und Panzersperren. Teilweise führten sie auch erbeutete Leman Russ Panzer mit sich.
Gators Mutter war vor ungefähr zehn Jahren der Liebe wegen vor einer politischen Heirat geflohen und hatte sich auf die Karawanen zu Gators Vater gerettet. Inzwischen war sie, obwohl sie eine Weiße war, ein angesehenes Mitglied der Nomadensippe und hatte mit Gator ihr fünftes Kind geboren. Diese Zahl war für nomadische Mütter heilig und vorgeschrieben – zwar nicht gesetzlich, aber umsomehr moralisch.
Die Nomaden hatten weniger Probleme mit Toleranz und Respekt als die imperiale Gesellschaft der Makropolen. Wäre eine schwarze Frau zu einem weißen Mann geflohen, wären beide vor einem Gericht gelandet und mindestens die Frau hätte ihren Kopf verloren.
Als Teil der riesigen Karawanenzüge war Gator die Arbeit nicht fremd, auch wenn das be- und entladen von Kränen übernommen wurde, blieb noch genug Kleinvieh, das schon fast wieder zu viel Mist machte. Auch eine Grundlegende Ausbildung mit Waffen – Projektilwaffen, Lasergestützte Systeme durften von nicht-militärischen Organisationen nicht verwendet werden – erhielten alle Jungen auf den monatelangen Fahrten. Häufig wurden sie auch in den Kuppeln oder auf den Geschützplattformen eingesetzt, auch wenn es nur sehr selten zu einer Konfrontation kam.
Trotz ihres konformen Lebens und der Treue zum Imperator und all seinen Vertretern, waren die Nomaden rechtlich von der Zentralregierung des Tetrarchen benachteiligt. Es gab explizite Gesetze die Nomaden betreffen, aber auch bei normalen Delikten wurden die Nomaden härter und rücksichtsloser bestraft als die ‚normalen’ imperialen Bürger Mordians. Die Zahl der illegalen Panzergeschütze nahm zu.
Jedes Mal wenn die Handelskarawanen eine der großen Makropolen anliefen, war Gator begeistert von der anderen Welt, genauso wie die anderen Kinder von den gewaltigen Wüstenschiffen der Nomaden und ihrer Andersartigkeit begeistert waren. Wann immer er konnte, beobachtete Gator die Eiserne Garde. Egal ob auf Patrouille, bei Übungen oder Paraden. Die Soldaten in ihrer perfekten Einheit von Mensch, Waffe und Maschine hatten eine gewaltige Anziehungskraft.
Einmal hatte Gator einen Einsatz der Garde gegen die Wüstenräuber miterlebt. Eine perfekte Einheit von Panzern rollte über die weite, flache Wüste und zermahlte die leichten Buggys mit konzentriertem Granatfeuer. Trotz der Ausrüstung im Kampf gegen gepanzerte Giganten waren die wendigen Räuber der eisernen Militärmaschinerie Mordians nicht gewachsen. Als er dann später die Batterien der Basilisken-Artillerie sah, wie sie sich soeben auf den Rückweg machten, stand sein Entschluss fest. Er würde zur Garde gehen. Wenn es möglich war, zur Panzerwaffe – der Königin aller Schlachtfelder.
Wieder kam es zur Abweisung einer Petition der Nomaden an den Gouverneur und dieses Mal schienen sie es nicht so gefasst hinzunehmen wie die eintausendvierhundertdreiundfünfzig Mal zuvor. Die Gerüchteküche brodelte. Als am Abend ein betrunkener Nomade einen betrunkenen Weißen in einer größeren Schlägerei Betrunkener erschlug, lynchte ein weißer Mob den nomadischen Schweinehund. Der Schwarzmarkt hatte Konjunktur und die Zahl der illegalen Geschütze überstieg erstmals die der Lastzüge. Wenn es so weitergehen würde, würde es äußerst schwer werden alle Geschütze zu verstecken und gleichzeitig noch Ladung zu transportieren.
An diesem Abend belauschte Gator ein Gespräch verschiedener Sippenführer im ‚Haus’ seines Vaters. Sie planten den konkreten Aufstand gegen das Imperium und der siebzehnjährige Gator wusste, dass er jetzt handeln musste, oder nie seinen Weg zur Garde finden würde.
Auch auf Mordian gab es Rekrutierungsbüros um genau solche Menschen eine Anlaufstelle zu bieten, die nicht über den AMAD zur Armee kamen. Relativ unkompliziert bekam Gator im Rekrutierungsbüro einen neuen, mordianischen Namen „von Stel“, so wie die Wüste vor der Makropole hieß, und einen Platz im Schwarzen motorisierten Infanterieregiment der Garde. Nicht das Ziel seiner Träume, aber ein guter Anfang. Als die Grundausbildung jedoch begann – es war ein erstaunlich großer Jahrgang und auch in der Garde hatte man das Denken nicht vollkommen an den Vorgesetzten abgegeben – dachte Gator schon wieder anders über den „guten Anfang“ – es war eine verdammte Plackerei.
Kurz vor Abschluss der Ausbildung, begann der Aufstand. Alle verfügbaren Truppen, und vor allem die Schwarzen, wurden zusammengezogen und in die Schlacht geschickt. Den Auftakt machten gewaltige Panzerschlachten zwischen den hochgerüsteten Lastzugungetümen und den Panzerregimentern der Garde. Das erste Mal sollte Gator sehen, dass auch die Garde nicht unverwundbar war. Die imperialen Verbände wurden geschlagen und die Nomaden begannen die Makropole einzukreisen, während die Laderäume der Züge zehntausende Infanteristen ausspuckten. Diese Zahl war viel größer als die Gesamtpopulation der Nomaden es offiziell war. Unter der Deckung der schweren Geschütze, auf viele Lastzüge waren auch Basilisken montiert, rückte die Infanterie in die Vororte der Makropole ein. Um diese aufzuhalten, kämpfte das Schwarze Regiment abgesessen Seite an Seite mit anderen weißen Regimentern gegen die neue Bedrohung. Das Schwarze Regiment tat sich dabei durch eine ungeahnte Impulsivität und ein fast selbstmörderisches Draufgängertum, welches viele Stellungen zurückeroberte, hervor. Vielleicht lag es daran, dass die Schwarzen beweisen wollten, dass sie genauso gut waren wie die Weißen, und dass sie nicht die Absicht hatten das Imperium zu verraten.
Nachdem der Angriff auf die Makropole zurückgeschlagen wurde, drang man mit neuen Panzerregimentern wieder gegen die stählernen Ungetüme vor, die motorisierten Infanterien sollten dabei als Enterkommandos dienen. Bei halsbrecherischen Geschwindigkeiten klemmten sich offene Lastwagen an die Seiten der Lastzüge und die Soldaten begannen damit diese mit Haken zu erklimmen oder mit Fräsen und anderem schweren Gerät Löcher in die Wände zu reißen um in das Innere zu gelangen. Es war eine selbstmörderische Aufgabe und wie zu erwarten gewesen war, tat sich das Schwarze Regiment wieder besonders hervor.
Es dauerte kein halbes Jahr voller mühsamer Schlachten und Gemetzel, dann war der schwerste Aufstand auf Mordian niedergeschlagen und der transmakropolare Handel vollkommen zum erliegen gekommen. Durch die Versorgungsengpässe kam es bald zu neuen Aufständen und überall kämpfte das Schwarze Regiment an vorderster Front.
Bald gesellten sich noch weitere Schwarze Regimenter dazu. Und als der 13. Schwarze Kreuzzug kam, dachte man im Administratum wohl man könne sich einen Spaß erlauben und schickte alle schwarzen Regimenter in diesen schwarzen Kreuzzug. Sie sollten ein paar Panzerregimenter Deckung zu Fuß geben.
War der Kreuzzug schon im Panzer eine gewaltige, unmenschliche Strapaze, so war es für die Fußsoldaten, den armen infanteristischen Schlucker eigentlich tödlich. Nur die wenigsten überstanden den direkten Kampf gegen die Ausgeburten der chaotischen Hölle des Warp. Es war kein Wunder, dass die schwarzen Regimenter schon nach Kasr Sonnen eigentlich inexistent waren. Die Überlebenden wurden als Reserve in die Panzerregimenter übernommen und dort eingesetzt. Nach einer kurzen Einweisung mussten die Infanteristen als Ladeschützen die hungrigen Kanonen der Panzer füttern. Auch Gator trat so seinen Dienst auf einem Panzer an – dem „Malleus Maleficarum“.
Konto: 264
Name: Gator Klaes von Stel (G)
Alter: 26 Standardjahre
Herkunft: Mordian
Aussehen:
Gators Vorfahren waren Nomaden die über die Sonnenseite Mordians zogen um dort die wenigen essbaren Pflanzen, die der ewigen Hitze trotzten, zu ernten und sie in die großen Makropolen zu bringen, wo sie äußerst gewinnbringend verkauft werden konnten. Die Evolution hatte aus den hellhäutigen Kolonisten des Dunklen Zeitalters der Technologie dunkelhäutige, fast schwarze Nomaden gemacht, die eine Minderheit auf Mordian bildeten, aber deshalb nicht weniger in der Garde geschätzt wurden.
Auch Gator hatte eine dunkle Haut. Sie war, wegen seiner hellhäutigen Mutter, nicht ganz schwarz aber immer noch mehr dunkel denn hell. Auch in den sonstigen Bereichen hatten sich eher die Gene des Vaters dominant vererbt: Eine platte Nase, weit auseinander stehende, dunkle Augen, Haar, welches sich, wenn man es zu lang wachsen ließ, kräuselte, aber im Kurzhaarschnitt, wie Gator ihn trug, ‚militärische korrekt’ blieb. Der breite Mund, dessen Lippen sich in der Farbe kaum von der Haut abhoben, verbarg eine perfekte Reihe glänzend weißer Zähne, auf die jeder perfektionistische Hochadel stolz gewesen wäre.
Das breite Holzfällerkreuz und die Keulenarme zeugten von langer Übung in einem, dem Ringkampf ähnlichen, Traditionskampf der Nomaden. In dieser Tradition verwurzelt ist auch der Brauch, seine Arme einzuölen um dem Gegner den Griff zu erschweren. Vor einer Schlacht kann es immer passieren, dass Gator, soweit etwas Ölartiges vorhanden ist, sich damit einschmiert.
Da Gator Klaes ursprünglich bei den Linieninfanterieregimentern Mordians gedient hat, weißt seine Uniform ein paar feine Unterschiede zu der der anderen Panzerbesatzungen auf. So trägt er neben dem Panzerkampfanzeichen eines Gefallenen das Infanteriesturmabzeichen an der linken Brust.
Charakter:
Gators Charakter ist anders, als der der anderen Mordianer. Auch wenn es im Imperium keinen wirklichen Rassismus innerhalb der menschlichen Rasse gibt, wurden die Nomaden Mordians von den anderen Bewohnern schon immer skeptisch beäugt. Dass die Nomaden dazu noch dunkelhäutig waren und einen ganz anderen Lebensstil pflegten als der standardisierte imperiale Bürger machte sie zusätzliche suspekt.
Diese Ablehnung konnte man schwerlich ignorieren. Für Gator war es umso schwerer, da seine Mutter eigentlich dieser ‚normalen’ Gesellschaft angehörte und somit auch sie der Verachtung der anderen ausgesetzt war. Trotzdem hatte sich Gator für diese, ihn verachtende Zivilisation entschieden, als er bei der großen Rebellion in die Garde eingetreten war, anstatt für die Rechte seines Volkes zu kämpfen.
Dies alles hatte zur Folge, dass Gator gespalten war. Seine Laune und seine Ansichten konnten in Sekundenbruchteilen von einer anti-imperialen Haltung in eine pro-imperiale Haltung und wieder zurück umschlagen. Genauso konnte er im einen Moment glücklich lachend sich umdrehen nur um im nächsten Moment, wenn er das Gesicht wieder umwandte tief verärgert zu sein.
Trotz seiner Jugend war er einer der Wenigen, die schon Kampferfahrung hatten, bevor sie nach Cadia geschickt wurden. Wie immer und überall, sahen sich die ‚Veteranen’ und unerfahrenen Grünlingen als überlegen an. Die Diskrepanz der Erfahrung verringerte sich im Laufe des Schwarzen Kreuzzuges, aber eine gewisse Überheblichkeit ist auch noch als Teil der Panzerbesatzung zu spüren. – obwohl Gator vom Dienst in einem Panzer eigentlich gar keine Ahnung hat und als unterstes Sprosse der Leiter fungiert. Trotzdem ähnelt das Verhalten in manchen Phasen dem, das man sonst nur einem Kommandanten zugestanden hätte.
Fähigkeiten:
Viele besondere Fähigkeiten kann Gator nicht aufweisen. Er ist ein überdurchschnittlicher Nahkämpfer und ein durchschnittlicher Schütze. Vielleicht könnte man ihn als todesmutig bezeichnen, aber es war schon immer das Besondere Kennzeichen der schwarzen Regimenter, dass sie mit einer gewissen Verachtung für den Tod auf den Feind anstürmten. In der Wüste Mordians, auf der Sonnenseite, kannte sich Gator aus. Dort hatte er sein ganzes verdammtes Leben verbracht. Dort wusste er, wo es zur nächsten Makropole ging (die waren dank ihrer Größe auch nur schwer zu übersehen) oder wie man überleben konnte, wenn man die Makropole eben nicht sah. Doch das war auch Mordian gewesen. Die Wüste auf Koron III war anders, wie auch ganz Koron anders war als Mordian. Das signifikanteste Beispiel waren die Makropolen. Auf Mordian waren es Stufenpyramiden, angelegt um den Wind und den gewaltigen Wettereinflüssen der Nicht-Rotation zu trotzen. Hier auf Koron waren es wild gewachsenen Termitenhügel, die den Anschein erweckten bei einem zu starken Windstoß in sich zusammenzufallen.
Ausrüstung:
Die Ausrüstung entspricht der der imperialen Panzereinheiten Gohmors zu Koron III. Uniformsatz, Maschinenpistole 01.3, Klappmesser.
Zusätzlich dazu besitzt Gator noch eine leere Flasche, in der Ringkämpfer ihr Öl aufbewahrten und ein leeres Döschen in dem Salz aufbewahrt wurde welches Dämonen abhalten sollte. Zwar hatte Gator darauf geachtet, das besondere mordianische Steinsalz immer wieder einzusammeln, nachdem sie den Planeten verlassen hatten, aber der natürliche Schwund und die Luftfeuchtigkeit hatten ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Das Stück, dass Gator am wichtigsten war, ist ein kleines Medaillon, welches er dem kalten Leichnam seines Vaters, nach der letzten großen Schlacht gegen die Nomaden, abgenommen hatte.
Biographie:
Gators Geburt war wahrscheinlich das unspektakulärste, was in seinem Leben passiert war. Irgendwo in der Wüste auf dem Weg zwischen der Makropole da außerhalb der Wüste und der Makropole dort außerhalb der Wüste, setzten die Wehen ein. Eine Stunde später war sie unterwegs und Gator lag als kleines Bündel in den Armen seiner Mutter. Die Karawane unterbrach ihre Reise dafür nicht im Mindesten.
Die Nomaden waren früher, in der Zeit als der Planet vom Imperium abgeschnitten war und unter dem Verfall der Technik zu leiden hatten, auf den wenigen, gezüchteten einheimischen Tieren durch die Wüste geritten. Doch diese Zeiten waren lange vorbei und die Ausstattung hatte sich genauso geändert wie ihre Arbeit. Inzwischen waren sie ‚moderne’ Nomaden geworden. Eine Karawane bestand aus ungefähr einhundert schweren, einhundertzwanzig Tonnen ladenden Ungetümen auf meterhohen Rädern. Diese Lastkraftzüge waren mit allem ausgestattet, was man zum Leben benötigte. Die Fahrerkabinen entsprachen schon kleinen Wohnungen und die Nomaden lebten meist großzügiger und geräumiger als viele der Makropolbewohner – auch ein Grund für Neid und Missgunst. Dazu waren die Karawanen auch eine gewaltige militärische Macht, war doch jeder Zug mit mehreren Maschinenkanonen ausgestattet. Meist gab es ein Turmluk im Führerhaus von wo aus man den Überblick über das ganze Gefährt hatte. Dort befand sich auch immer eine Maschinengewehrlafette. Links und rechts an der Zugmaschine waren meist noch Seitenkuppeln mit schweren Boltern angebracht, um den Nahraum im toten Winkel zu überwachen. Über den ganzen Auflieger hinweg waren auf dem Dach die Maschinenkanonen angebracht, an den Seitenwänden wieder Bolterkuppeln. Die Panzerung dieser Gefährte war nur geringfügig dünner als die der Leman Russ Kampfpanzer, welche vorschriftsmäßig nicht überschritten werden durfte. Auch die stärke der Waffen durfte die einer Maschinenkanone nicht übertreffen, trotzdem gab es einige illegale Lastzüge, der Verstecke mit Panzergeschützen hatten.
All dies wurde benötigt um die Karawanenräuber abzuwehren. Diese waren früher ebenfalls auf Reittieren unterwegs gewesen, heute kämpften sie von leichten Geländebuggys mit Panzerfäusen, Granatwerfern, Sprengfallen und Panzersperren. Teilweise führten sie auch erbeutete Leman Russ Panzer mit sich.
Gators Mutter war vor ungefähr zehn Jahren der Liebe wegen vor einer politischen Heirat geflohen und hatte sich auf die Karawanen zu Gators Vater gerettet. Inzwischen war sie, obwohl sie eine Weiße war, ein angesehenes Mitglied der Nomadensippe und hatte mit Gator ihr fünftes Kind geboren. Diese Zahl war für nomadische Mütter heilig und vorgeschrieben – zwar nicht gesetzlich, aber umsomehr moralisch.
Die Nomaden hatten weniger Probleme mit Toleranz und Respekt als die imperiale Gesellschaft der Makropolen. Wäre eine schwarze Frau zu einem weißen Mann geflohen, wären beide vor einem Gericht gelandet und mindestens die Frau hätte ihren Kopf verloren.
Als Teil der riesigen Karawanenzüge war Gator die Arbeit nicht fremd, auch wenn das be- und entladen von Kränen übernommen wurde, blieb noch genug Kleinvieh, das schon fast wieder zu viel Mist machte. Auch eine Grundlegende Ausbildung mit Waffen – Projektilwaffen, Lasergestützte Systeme durften von nicht-militärischen Organisationen nicht verwendet werden – erhielten alle Jungen auf den monatelangen Fahrten. Häufig wurden sie auch in den Kuppeln oder auf den Geschützplattformen eingesetzt, auch wenn es nur sehr selten zu einer Konfrontation kam.
Trotz ihres konformen Lebens und der Treue zum Imperator und all seinen Vertretern, waren die Nomaden rechtlich von der Zentralregierung des Tetrarchen benachteiligt. Es gab explizite Gesetze die Nomaden betreffen, aber auch bei normalen Delikten wurden die Nomaden härter und rücksichtsloser bestraft als die ‚normalen’ imperialen Bürger Mordians. Die Zahl der illegalen Panzergeschütze nahm zu.
Jedes Mal wenn die Handelskarawanen eine der großen Makropolen anliefen, war Gator begeistert von der anderen Welt, genauso wie die anderen Kinder von den gewaltigen Wüstenschiffen der Nomaden und ihrer Andersartigkeit begeistert waren. Wann immer er konnte, beobachtete Gator die Eiserne Garde. Egal ob auf Patrouille, bei Übungen oder Paraden. Die Soldaten in ihrer perfekten Einheit von Mensch, Waffe und Maschine hatten eine gewaltige Anziehungskraft.
Einmal hatte Gator einen Einsatz der Garde gegen die Wüstenräuber miterlebt. Eine perfekte Einheit von Panzern rollte über die weite, flache Wüste und zermahlte die leichten Buggys mit konzentriertem Granatfeuer. Trotz der Ausrüstung im Kampf gegen gepanzerte Giganten waren die wendigen Räuber der eisernen Militärmaschinerie Mordians nicht gewachsen. Als er dann später die Batterien der Basilisken-Artillerie sah, wie sie sich soeben auf den Rückweg machten, stand sein Entschluss fest. Er würde zur Garde gehen. Wenn es möglich war, zur Panzerwaffe – der Königin aller Schlachtfelder.
Wieder kam es zur Abweisung einer Petition der Nomaden an den Gouverneur und dieses Mal schienen sie es nicht so gefasst hinzunehmen wie die eintausendvierhundertdreiundfünfzig Mal zuvor. Die Gerüchteküche brodelte. Als am Abend ein betrunkener Nomade einen betrunkenen Weißen in einer größeren Schlägerei Betrunkener erschlug, lynchte ein weißer Mob den nomadischen Schweinehund. Der Schwarzmarkt hatte Konjunktur und die Zahl der illegalen Geschütze überstieg erstmals die der Lastzüge. Wenn es so weitergehen würde, würde es äußerst schwer werden alle Geschütze zu verstecken und gleichzeitig noch Ladung zu transportieren.
An diesem Abend belauschte Gator ein Gespräch verschiedener Sippenführer im ‚Haus’ seines Vaters. Sie planten den konkreten Aufstand gegen das Imperium und der siebzehnjährige Gator wusste, dass er jetzt handeln musste, oder nie seinen Weg zur Garde finden würde.
Auch auf Mordian gab es Rekrutierungsbüros um genau solche Menschen eine Anlaufstelle zu bieten, die nicht über den AMAD zur Armee kamen. Relativ unkompliziert bekam Gator im Rekrutierungsbüro einen neuen, mordianischen Namen „von Stel“, so wie die Wüste vor der Makropole hieß, und einen Platz im Schwarzen motorisierten Infanterieregiment der Garde. Nicht das Ziel seiner Träume, aber ein guter Anfang. Als die Grundausbildung jedoch begann – es war ein erstaunlich großer Jahrgang und auch in der Garde hatte man das Denken nicht vollkommen an den Vorgesetzten abgegeben – dachte Gator schon wieder anders über den „guten Anfang“ – es war eine verdammte Plackerei.
Kurz vor Abschluss der Ausbildung, begann der Aufstand. Alle verfügbaren Truppen, und vor allem die Schwarzen, wurden zusammengezogen und in die Schlacht geschickt. Den Auftakt machten gewaltige Panzerschlachten zwischen den hochgerüsteten Lastzugungetümen und den Panzerregimentern der Garde. Das erste Mal sollte Gator sehen, dass auch die Garde nicht unverwundbar war. Die imperialen Verbände wurden geschlagen und die Nomaden begannen die Makropole einzukreisen, während die Laderäume der Züge zehntausende Infanteristen ausspuckten. Diese Zahl war viel größer als die Gesamtpopulation der Nomaden es offiziell war. Unter der Deckung der schweren Geschütze, auf viele Lastzüge waren auch Basilisken montiert, rückte die Infanterie in die Vororte der Makropole ein. Um diese aufzuhalten, kämpfte das Schwarze Regiment abgesessen Seite an Seite mit anderen weißen Regimentern gegen die neue Bedrohung. Das Schwarze Regiment tat sich dabei durch eine ungeahnte Impulsivität und ein fast selbstmörderisches Draufgängertum, welches viele Stellungen zurückeroberte, hervor. Vielleicht lag es daran, dass die Schwarzen beweisen wollten, dass sie genauso gut waren wie die Weißen, und dass sie nicht die Absicht hatten das Imperium zu verraten.
Nachdem der Angriff auf die Makropole zurückgeschlagen wurde, drang man mit neuen Panzerregimentern wieder gegen die stählernen Ungetüme vor, die motorisierten Infanterien sollten dabei als Enterkommandos dienen. Bei halsbrecherischen Geschwindigkeiten klemmten sich offene Lastwagen an die Seiten der Lastzüge und die Soldaten begannen damit diese mit Haken zu erklimmen oder mit Fräsen und anderem schweren Gerät Löcher in die Wände zu reißen um in das Innere zu gelangen. Es war eine selbstmörderische Aufgabe und wie zu erwarten gewesen war, tat sich das Schwarze Regiment wieder besonders hervor.
Es dauerte kein halbes Jahr voller mühsamer Schlachten und Gemetzel, dann war der schwerste Aufstand auf Mordian niedergeschlagen und der transmakropolare Handel vollkommen zum erliegen gekommen. Durch die Versorgungsengpässe kam es bald zu neuen Aufständen und überall kämpfte das Schwarze Regiment an vorderster Front.
Bald gesellten sich noch weitere Schwarze Regimenter dazu. Und als der 13. Schwarze Kreuzzug kam, dachte man im Administratum wohl man könne sich einen Spaß erlauben und schickte alle schwarzen Regimenter in diesen schwarzen Kreuzzug. Sie sollten ein paar Panzerregimenter Deckung zu Fuß geben.
War der Kreuzzug schon im Panzer eine gewaltige, unmenschliche Strapaze, so war es für die Fußsoldaten, den armen infanteristischen Schlucker eigentlich tödlich. Nur die wenigsten überstanden den direkten Kampf gegen die Ausgeburten der chaotischen Hölle des Warp. Es war kein Wunder, dass die schwarzen Regimenter schon nach Kasr Sonnen eigentlich inexistent waren. Die Überlebenden wurden als Reserve in die Panzerregimenter übernommen und dort eingesetzt. Nach einer kurzen Einweisung mussten die Infanteristen als Ladeschützen die hungrigen Kanonen der Panzer füttern. Auch Gator trat so seinen Dienst auf einem Panzer an – dem „Malleus Maleficarum“.
Konto: 264