08-22-2008, 10:25 AM
Ein Lachen, nicht belustigt, sondern abfällig, fast schon mitleidig, war ihre erste Antwort.
„Du stellst viel zu viele Fragen, Neugier ist hier unbeliebt. Man wird dich schnell für einen Spitzel halten und die sind noch weniger gemocht, als die Betthäschen der Schlusen.“
Der Sarge griff in die Brusttasche des Overolls und zog Zigaretten und Feuer hinaus, steckte sich eine an und deutete mit der Schachtel auf Ayris.
„Sonderrechte gibt es hier nicht, aber wer keinen Ärger macht, dem läst man vieles durchgehen. Alte Kameraden lassen einen nicht hängen, auch wenn viele das nicht hören wollen. Warum ich hier bin? Weil man der Ansicht war das eine Frau in den untersten Ebenen von Egir nicht länger als ein oder zwei Jahre übersteht. Da reichen dann auch neun Jahre.“
Sie pausierte kurz, nahm einen tiefen, nachdenklichen Zug an dem Lho-Stäbchen. Ihre Geschichte wäre zu lang gewesen für ein flüchtiges Gespräch, aber in jenem Augenblick konnte sie ihre Vergangenheit wie einen Film sehen. Ryane Mangre hätte eine glorreiche Laufbahn im Dienste des Imperators vor sich gehabt, hätte sie sich dem Oberst nicht verweigert. Heute würde sie vielleicht anders entscheiden, und vielleicht war sie deswegen so „mitteilsam“ gegenüber Grover.
„Aber Vergangenes ist vergangen. Hier gibt es nur ein Jetzt, vielleicht nicht mal ein morgen.“
Ihre Stimme war nachdenklich geworden, die militärische Härte hatte Platz gemacht für unbewusste Wut und eine Prise Verzweiflung. Sicher sie würde bald frei sein und dann? Ihre Laufbahn war beendet, sie hatte nichts gelernt außer zu töten. Sie hatte kein zuhause, keine Freunde, keine Familie. Nichts. Auf Egir Septimus, in den untersten Ebenen ist alles was ihr geblieben ist. Wärter wie Gefangene respektierten sie, die Obrigkeit weil sie einst Feldwebel der IA gewesen war und sich noch heute so benahm, sie schlichtete bei beginnenden Revolten und verhinderte übermässige Gewalt, wenn sich die Gelegenheit ergab, und die Insassen respektierten sie weil Ryane "Sarge" Mangre sich mühelos behaupten konnte und sich auf der anderen Seite bei den Wärtern für Besserungen starkmachte, manchmal sogar mit Erfolg.
„Zelle 3-11-467, du denkst noch du bist bald nicht mehr hier unten, aber glaub' mir, du wirst Hilfe brauchen!“
Schneidig drehte sie sich um und ging.
„Du stellst viel zu viele Fragen, Neugier ist hier unbeliebt. Man wird dich schnell für einen Spitzel halten und die sind noch weniger gemocht, als die Betthäschen der Schlusen.“
Der Sarge griff in die Brusttasche des Overolls und zog Zigaretten und Feuer hinaus, steckte sich eine an und deutete mit der Schachtel auf Ayris.
„Sonderrechte gibt es hier nicht, aber wer keinen Ärger macht, dem läst man vieles durchgehen. Alte Kameraden lassen einen nicht hängen, auch wenn viele das nicht hören wollen. Warum ich hier bin? Weil man der Ansicht war das eine Frau in den untersten Ebenen von Egir nicht länger als ein oder zwei Jahre übersteht. Da reichen dann auch neun Jahre.“
Sie pausierte kurz, nahm einen tiefen, nachdenklichen Zug an dem Lho-Stäbchen. Ihre Geschichte wäre zu lang gewesen für ein flüchtiges Gespräch, aber in jenem Augenblick konnte sie ihre Vergangenheit wie einen Film sehen. Ryane Mangre hätte eine glorreiche Laufbahn im Dienste des Imperators vor sich gehabt, hätte sie sich dem Oberst nicht verweigert. Heute würde sie vielleicht anders entscheiden, und vielleicht war sie deswegen so „mitteilsam“ gegenüber Grover.
„Aber Vergangenes ist vergangen. Hier gibt es nur ein Jetzt, vielleicht nicht mal ein morgen.“
Ihre Stimme war nachdenklich geworden, die militärische Härte hatte Platz gemacht für unbewusste Wut und eine Prise Verzweiflung. Sicher sie würde bald frei sein und dann? Ihre Laufbahn war beendet, sie hatte nichts gelernt außer zu töten. Sie hatte kein zuhause, keine Freunde, keine Familie. Nichts. Auf Egir Septimus, in den untersten Ebenen ist alles was ihr geblieben ist. Wärter wie Gefangene respektierten sie, die Obrigkeit weil sie einst Feldwebel der IA gewesen war und sich noch heute so benahm, sie schlichtete bei beginnenden Revolten und verhinderte übermässige Gewalt, wenn sich die Gelegenheit ergab, und die Insassen respektierten sie weil Ryane "Sarge" Mangre sich mühelos behaupten konnte und sich auf der anderen Seite bei den Wärtern für Besserungen starkmachte, manchmal sogar mit Erfolg.
„Zelle 3-11-467, du denkst noch du bist bald nicht mehr hier unten, aber glaub' mir, du wirst Hilfe brauchen!“
Schneidig drehte sie sich um und ging.