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Häftlingstrakt, Disciplina Custodia, Untere Ebenen (Ü18)
#6
Als sich die Flouzitbeleuchtungskörper in den Ecken der Zelle mit Energie vollsogen hing kurzweilig ein elektronisches Knistern in der geruchlosen Luft und das künstliche Licht glühte erst in einem schwachem, kränklichen Gelb ehe es zu einem fast grellen Weiß wechselte und das schmuddelige Innere der abstinenten unfreundlich Kammer beleuchtete. Der aufdringliche verlotterte Uniformierte trat den Rückzug an, ohne ein weiteres Wort zu verlieren oder Anstalten zu machen es sich zu überlegen und dem Neuankömmling nicht doch noch an die Gurgel zu gehen, stattdessen trottete er wie ein geprügelter Köter davon. Unter dem zerfurchten Stoff seines sich spannenden Dienstanzuges konnte ein jeder erkennen dass er sich aufs Ärgste zusammennahm. Muskelstränge und Schlagadern zeichneten sich wie Stahlseile darunter ab oder traten an seinem Hals hervor, dennoch ließ er sich zu nichts hinreißen was ihm später vermutlich Leid getan hätte. Während die tiefen Schatten aus dem vierwändigen Metallgefängnis wichen, verschwand auch er im angrenzenden Korridor wie eine böse Heimsuchung aus finsterster Nacht.

Ayris war dazu angehalten wiederum kurz ihre graublauen Augen zu schließen, als es binnen weniger Sekunden helllichter Tag in ihrer Umgebung wurde. Die jähe Lichteinwirkung stach in ihre Netzhaut, die noch an die Dunkelheit gewöhnt war. Trotzdem bekam sie mit wie ihr vermeintlicher Peiniger das Weite suchte und lauschte anschließend seinen sich entfernenden Stiefelschritten. Durch den plötzlichen Adrenalinschub war sie aber weitgehends frisch und munter um sich relativ schnell auf die neue Situation einzustellen und auf die neue Persönlichkeit die ihr die Haut gerettet hatte. Beschwingt schlug sie die ausgehungerte Decke von sich und schwenkte die Beine über die Bettkante, platzierte ihre nackten Füße auf den kalten Stahlplatten, wackelte verspielt mit den Zehen und hob den Kopf ihrer Besucherin entgegen. Nun gelang es ihr dieser mit wachem Blick zu begegnen. Die andere war recht gutaussehend, wenn auch auf eine strenge und herbe Art. Harte Linien paraphierten ihr Gesicht, die Augen funkelten wie Eiskristalle und der Mund spie rüpelige Sätze aus wie als wäre er für nichts anderes geschaffen worden. Was die Arretierte allerdings verwunderte war, das die Frau die sich Sarge – einfach Sarge – nannte, dieselbe Kluft am gedrillten Körper trug wie sie. Zu Anfang war Ayris davon ausgegangen, das es sich bei ihrem Spitznamen um einen Rang gehandelt hatte. Weitaus verwirrender war noch, weshalb der Typ „San“ auf einen weiblichen Sträfling hörte und einpackte und wieso zum Quotz jene überhaupt frei herumspazierte, statt in einer gemütlichen Zelle zu sitzen? Sie entschied sich; eines nach dem anderen.

Freut mich dass du aufgekreuzt bist, wäre sonst wohl ziemlich laut geworden und hätte den gesamten Trakt wachgehalten wenn ich ihm sein bestes Stück abgebissen hätte.“ antwortete sie leichthin und beschloss auf die „höfliche“ Anrede der Braunhaarigen nicht weiter einzugehen.
Ich bin Ayris, hab keinen Beinamen…außer naja…du weißt schon. Und was du da sagst ist mir nicht neu, mich trennen dutzende Beletagen von meinem Galan und Kreuzritter und eine Waffe haben die Hüter von Recht und Ordnung mir nicht zugestattet, also was soll ich machen außer um Hilfe zu schreien in der Hoffnung das mich vielleicht jemand erhört.“ Sie schenkte Sarge ein knappes schiefes Lächeln.
Aber wie es scheint, klappt es auch so. Außerdem verweile ich hier unten in diesem… Loch nicht so häufig, pflege demgemäß auch keine Freundschaften an diesem Ort. Man könnte also behaupten ich stecke in einer ziemlichen Klemme. Des Weiteren, wer möchte schon mit einer Verleumderin wie mir etwas zu tun haben?“ Locker stütze sie ihre Unterarme auf ihre Knie und wischte belanglos mit der Handinnenfläche ihrer Rechten über den Rücken ihrer Linken. Den Augenkontakt erhielt sie aber weiterhin aufrecht, beziehungsweise variierte sie ihn etwas in Hinblick auf die purpurne Hautschicht der verbrannten Arme.
Das sieht schmerzhaft aus, von Bohrwerkzeugen mit abgelaufener Garantie oder zugezogen in der Schlacht vermute ich mal.“ Letzteres würde vieles erklären. Unter anderem, den seltsamen Rufnamen.
Neun Jahre… wow, ich habe zweihundert erhalten. Glaube nicht dass ich das überlebe, sie waren sehr großzügig mit der Zeit der Unterbringung. Weswegen sitzt du ein? Genießt du Sonderrechte das du hier Freigang hast?“ Es war der Versuch ein saloppes Gespräch aufzubauen und an einige Informationen zu gelangen.
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[Kein Betreff] - von - 08-04-2008, 01:17 AM
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[Kein Betreff] - von - 08-31-2008, 10:59 AM

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