08-08-2009, 07:34 PM
[CENTER]Von den dämonischen Wesenheiten[/CENTER]
Mir träumte nicht länger sei ich allein in meiner Kemenate, der Raum war weit und viel fliegendes Volk war um mich her. Gleich fühlte ich mich gepackt und vom Lager hochgerissen. Schändlich schlugen sie mich und kreischten, als ob sie nicht von dieser Welt wären. Ich aber wusste um ihre Natur und erkannte wohl das sie nur Gespinste waren. Denn niemals ist es ihnen gestattet so unbekümmert unser Sein zu betreten. So war es Traum, oder mehr noch Vision, die mich umfing. Hoch trugen sie mich in die Trauerfarbe der Nacht und die Welt unter mir war wie von rauchigem Glas. Ich aber fürchtete die Spottgestalten nicht, denn viel hatte ich bereits mit ihnen zu schaffen gehabt. Daher sprach ich die Worte, denen Kraft inne wohnt, wie es die Rollen von Xax verkünden. Sogleich fügten sie sich meinem Begehren und nicht länger lastete ihr Treiben schwer auf meiner Brust. „Gebt Kunde wohin ihr mich schleppt!“ Verlangte ich von den Teufeln. Sie aber entgegneten mir: „Zu den Feldern, zu den Feldern!“ Und so wart es getan, wart ich durch die Schichten der Welten getragen. Roh lagen da die Felder ewigen Kampfes unter mir und ihre Dehnung war bar jeder Begrenztheit. Der Himmel aber wölbte sich rot, als sei's Blut. Unter dem Firmament schlugen sich Heere, wie sie grausiger nicht hätten anzusehen sein können. Da stampfte Huf, Klaue und erzener Fuß. Da war Lobpreisung jeder Sünde der Schlachtenruf. Was sich schlug und stach zerging wie Nebel und aus Nebel ward neue Kriegsschar geformt. Im Getümmel ragten die Herrlichsten auf, gleich Glockentürmen und ihre Hiebe mähten das Korn in Reihen.
Ich aber sah welch Blendwerk mir mein eigener Geist vorgaukelte. Denn in den anderen Spähren haben sie, die jagen, keine Gestalt und sind nur Schatten im Wirbel ewiger Veränderung. Da erkannte ich wie es beschaffen ist um jene die uns zu verführen trachten. Nichts bindet man, was nichts ist. Wie vermag der Tölpel zu beherrschen, wenn die Macht von jenem stammt, den er zu beherrschen trachtet? Alles ist Spott, alles ist Hohn!
Und ich fiel zurück in meine Welt!
Traumvisionen des H. Neumann
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Ich erwähnte bereits die Jäger, welche den Warpraum wie ein Meer durchpflügen, oder lautlos darin gleiten. Bei diesen Kreaturen handelt es sich um das, was wir gemeinhin als Dämonen benennen.
Dämon! Eigentlich nur ein Wort, ein Name um unserer Vorstellung vom Bösen eine Bezeichnung zu geben. Das Krude daran ist jedoch das dieser Name überaus zutreffend ist, umfasst er doch all die Schrecknisse, die uns das Dunkle fürchten machen. Um so absurder und von köstlicher Ironie durchtränkt ist die Tatsache das es unsere Ängste sind, die diesen Wesen ihre Schreckgestalt verleihen. Wer weiß? Wären alle Menschen und intelligenten Lebensformen fromm und von Herzen gut, vielleicht wären es nicht ledrig geflügelte Albträume, die hinter der Realität lauern, sondern gnädige Engelsgestalten, die Labsal verheißen. So aber haben wir es mit destilliertem Bösen zu tun. Daran kann es keinen Zweifel geben. Der Dämon ist nicht missverstanden oder kann aus einem anderen Blickwinkel als weniger finster gesehen werden. Der Dämon ist schlecht um des Schlechtseins Willen. Dies mag der einzige Punkt sein, in dem ich zur Gänze mit den lächerlichen Lehren der terranischen Kirche übereinstimme. Allein, es ist stumpfsinnig den Dämonen zu scheuen, nur weil er falsch und verführerisch ist. Womöglich zuträglicher für Leben und geistige Gesundheit, aber nichtsdestoweniger stumpfsinnig. Der Mensch kann auf unterschiedlichste Weise mit den Bewohnern der Anderswelt in Berührung kommen, doch nie wird es für ihn glimpflich ausgehen. Da wäre beispielsweise das Flüstern im Kopf. Ein kleines Stimmchen, freundlich meist und einschmeichelnd, welches dem armen Tropf ein trefflicher Radgeber sein mag. Vielleicht offenbart es ihm Geheimnisse, oder legt ihm auch nur dir rechten Worte in den Mund um das Herz der Liebsten zu erobern. Dieser gütige Helfer ist ein Dämon, der dort im Nebenan hockt, aufmerksam geworden auf die Verbindung zwischen Seele und Verwerfung. Lass es dir gesagt sein, von jemanden der es wahrhaftig wissen muss. Der Dämon tut niemals etwas uneigennützig. Niemals!
So flüstert er dir auch nicht zu weil ihm der Sinn nach Hilfe steht, oder er dich mag. So oft er dies auch beteuern wird. Mir jeder gewechselten Silbe, jedem Moment der Aufmerksamkeit, die du für ihn erübrigst, öffnest du deinen Geist, machst den Schlauch in die andere Welt einen Millimeter weiter. Bis er sich schließlich hindurchzwängen kann und in dir nistet wie die Spinnenbrut, welche ihr bemitleidenswertes Opfer von innenheraus verzehrt. Dann spricht man von dämonischer Besessenheit. Der Dämon wird das Wesen, die Seele, seines Wirtes auslöschen. Vielleicht sperrt er sie noch eine Weile in sich ein um sich an ihrem Leid zu ergötzen oder zum Zwecke der Täuschung auf sie zurückzugreifen. Lange kann er die Besitznahme jedoch nicht verschleiern. Der Körper ist von etwas besetzt was nicht in diese Realität gehört und die Gesetzmäßigkeiten der Biologie und Physik reagieren darauf. Der Wirt durchläuft verschiedenste Phasen der Deformation. So wachsen ihm vielleicht Krallen, Hörner, Hufe oder seine Augen beginnen zu leuchten. Der Organismus vergeht zusehends und je mehr die unmenschlichen Kräfte des Dämonen zunehmen, um so näher ist die eroberte Hülle der Auflösung. Letztlich mag der Dämon sogar schweben können und rohe Energie als Waffe aus seinen Armen, Augen und Mund schleudern können, doch das alles beschleunigt die Zersetzung nur. Gelingt es der Warpkratur nicht einen neuen Wirtskörper zu finden, so wird sie vergehen denn ihre Existenz wird von unserer Realität nicht geduldet. Angeblich soll es im Wirbel des Chaos Angehörige jener Verräterlegion geben, die in den herrlichen Tagen des nahen Sieges Horus folgten, denen es gelungen ist einen mehr oder weniger stabilen Zustand der Besessenheit zu erreichen. Allerdings gelangte dieses Wissen nur als Hörensagen an mein Ohr und sagt man den Engeln des Todes auch übermenschliche Kräfte nach, so habe ich doch meine Zweifel an der Wahrheit dieser Berichte. Nur ein ausgemachter Narr würde Besessenheit wissentlich herbeiführen, kann sie doch nur mit dem Tod und dem Zerreißen der Seele enden. Um sich des Dämons für die eigenen Zwecke zu bedienen bedarf es anderer Methoden.
Da wäre etwa die Beschwörung zum Zwecke der Befragung. Es ist von Wichtigkeit das ein erfahrener Beschwörer oder Psioniker die nötigen Vorbereitungen trifft. Andernfalls geschieht entweder gar nichts, oder es werden Kräfte entfesselt die unmöglich zu kontrollieren sind. Wichtig ist es einen bewussten Dämon, sprich eine Kreatur mit Verstand, zu beschwören. Neben diesen gibt es weitere, niedere oder plumpere Manifestationen die entweder wie Gewürm zu betrachten sind, welches sich geistlos windet und keinerlei Nutzbarmachung ermöglicht, oder aber zu den Kriegern zu zählen ist. Sind auch alle Dämonen mit großer Freude an Zerstörung ausgestattet, so gibt es doch Einige die zu keinem anderen Zweck den Weg in die Verstofflichung machen. Sie haben ihre eigenen Existenz entschieden, schlicht aus dem Verlangen die niedersten Triebe und Instinkte zu verkörpern. Ein bewusster Dämon mag verschlagen und blutgierig sein. Doch gerät man bei einer Beschwörung an einen oder mehrere Kriegerdämonen, so ist ein unschönes und oftmals bedauerlich sinnloses, Ende vorbestimmt.
Ist es also gelungen den Bewussten herbeizurufen, so kann man ihn alsbald befragen. Es hängt gänzlich von den Umständen des Rituals ab, wie lange er in unserer Welt gehalten werden kann. Auch muss man sich geschickt anstellen, was Formulierung und Ausdrucksweise anbelangt, den ein Dämon lügt und verfälscht von Natur aus. Es ist daher eine Frage der eigenen Intelligenz ob man der Kreatur die gewünschte Information, Vision oder Antwort abringen kann.
Eine weitere Form, die Kräfte jener bösartigen Wesen für sich zu nutzen, ist die Dämonenwaffe. Hierbei wird die Essenz einer Warpkreatur in ein banales Mordinstrument, etwas ein Schwert oder eine Axt, eingeschlossen. Natürlich lässt sich nicht jede beliebige Eisenkeule dafür verwenden und die Waffe muss unter bestimmten Bedingungen geschmiedet werden. Meist entzückend blutige Angelegenheiten in denen der Lebenssaft Unschuldiger eine wichtige Rolle spielt.
Bedeutet es auch einen Goldbarren mit Kupfer zu überziehen, so ist die entstehende Waffe dennoch ungemein machtvoll. Die Klinge könnte sich etwa in sengende Flammen hüllen, einem getroffenen Feind das Blut entziehen selbst wenn die Wunde kaum mehr als ein Kratzer war, dem Träger Waffengeschick verleihen, durch Stahl wie durch Butter schneiden und so weiter und so weiter. Doch Vorsicht! Der Gefangene ist alles andere als glücklich mit seinem Schicksal und wird nicht nur versuchen seinen Kerker zu verlassen, sondern dem Träger der Waffe auch eine Nemesis sein. Dieses Bestreben wird er nicht offensichtlich verfolgen. Zwar widerstrebt es dem Dämon sich derart benutzen zu lassen, doch auf der anderen Seite will er auch jede Gelegenheit nutzen seine Blutgier zu befriedigen. Daher ist es Tücke die er zum Erfüllen seiner Rache bemüht. Freilich ist es nur ein geringer Preis den man zahlen muss, bedenkt man was für ein Werkzeug der Zerstörung man im Gegenzug erhält.
Kommen wir nun zum weitgreifensten Bündnis mit der Finsternis.
Dem Dämonenpakt, pacta expressa!
Sich mit einem Geschöpf der Verwerfung einzulassen ist nichts was man leichtfertig oder unüberlegt tun sollte. Die Gegenleistung ist gewiss verlockend und doch ist der Preis ein hoher. Freilich nicht Grund genug gänzlich Abstand von einem Handel zu nehmen. Wer nicht bereit ist alles zu wagen hat das Licht der Erkenntnis nicht verdient. Ich werde mich an dieser Stelle nicht darüber auslassen welchen Preis der Dämon verlangen mag. So du dich entscheidest diesen Schritt zu tun, wirst du es erfahren. Oh ja, wie du es erfahren wirst. Gleichwohl kann die dämonische Gegenleistung unterschiedlichster Natur sein, spricht man auch hin und wieder von Dämonengeschenken, steht fest das es alles andere als Geschenke sind. Auch ich vermag nicht mit Bestimmtheit zu sagen warum die Macht des Dämon derartig ansteigt, so nun Einverständnis im Spiel ist. Fest steht jedoch das sein Wirken sich selbst in unserer Welt sprunghaft verstärken kann. Über die robusten Arten der Gaben, die einem Menschen verliehen werden können. Etwa banale Dinge wie Veränderungen des Körpers über die, im Gegensatz dazu, plumpen “natürlichen“ Mutationen hinaus. Hier trifft man beispielsweise auf Flügel die des wahrhaften Fliegens auch befähigen. Unempfindlichkeit gegen jegliche Verletzung, regenerative Fähigkeiten, Gigantenstärke und vergleichbare Dinge. Ist ein Mensch damit befähigt sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, so gibt es noch die Art von Bündnisse, die sich direkt auf das Leben, ja auf das Schicksal der Menschen auswirken. Etwa Erfolg in der Finanzwelt oder alchemistische Einsichten. Ein so beschützter Werdegang mag weniger offensichtlich vom Chaos geprägter Natur sein, es kann Rückschläge und Niederlagen geben und doch wird sich der Baum des eigenen Lebensweges unweigerlich in eine gewisse Richtung neigen. Ich bin an dieser Stelle versucht einige Namen zu nennen. Genossen meiner Zeit, von denen ich wohl weiß wem sie ihren Erfolg zu verdanken haben. Angesehene und strahlende Gestalten unserer, ach so frommen, Gemeinschaft. Kann ich mich nicht selbst in ihre Formation einreihen? Ja das kann ich und gerade weil ich es kann weiß ich um den Zoll den ich, nun da ich am Scheideweg dieser Welt stehe, entbieten muss. Sehr bald schon! Dennoch falte ich die Hände nicht in später Reue. Viel mehr packt mich erneut die Neugier meiner Jugendtage. Ist die Vernichtung ein endgültiges Nichts oder erwarten mich die schwefeligen Abgründe altvorderer Höllen? Wollen sehen ob ich unvorstellbarer Pein nicht die Unvorstellbarkeit nehmen kann.
Wie aber schließt man den Pakt, welcher alles ändert? Welcher den Bettler zum König, den Narren zum Gelehrten macht? Nun, dafür kann es keine genaue Beschreibung geben. Kein Ritual das vollzogen werden, kein Pergament das mit dem eigenen Blute unterzeichnet werden muss. Wobei, einige Warpwesen mögen sich einen Spaß daraus machen eben diesen Auswurf menschlicher Vorstellungen zu adaptieren. Doch letztlich kann das Zusammentreffen mannigfaltige Formen annehmen. Vielleicht ein Unterredung im Traum, ein Abkommen mit der Stimme im Kopf, gar der Erscheinung an verrufenen Orten. Der Pakt ist bindend, so oder so. Du kannst dich nicht auf Klauseln berufen. Die Gier ist des Dämons Anwalt.
Die Erscheinungsform!
Werden die Wesen der Anderswelt auf unser Universum losgelassen, so geben sie ihren formlosen Existenzen Gestalt. Diesen Tribut müssen selbst sie den Wirkungsweisen unserer Sphäre zollen. Meistens, bei den niederen Kreaturen immer, lassen sich dabei Attribute ausmachen welche direkten Bezug zu einer höhergestellten Gottheit symbolisieren. Dies werde ich bei meinen Betrachtungen dieser Mächte noch näher ausführen. Beim Ungeteilten Chaos nun, finden wir ein wahres Füllhorn an Abscheulichkeit, mit welcher uns die Geschöpfe der anderen Seite in, für sie so wonnige, Schrecken zu versetzten trachten. Die Untersten, geistloses Gezücht, dem Verstand eines irren Kindes entsprungen, nehmen oftmals das mischgestaltige Äußere von Insekten, Fröschen, Ratten und allerlei anderem, unansehnlichem Gewürm an. Nichts was man zu tausenden auf dem Boden seiner Kammer wimmeln haben will. Die größeren Wesen erscheinen uns als Gargylen oder geflügelte Wasserspeier. Es sind die kollektiven Ausdünstungen ungezählter Generation und ihr dumpfen Vorstellung vom Bösen.
Nun haben wir noch jene, die gemeinhin als Große Dämonen bezeichnet werden. Sind sie, so sie einem der dominierenden Göttern angehören, als eine Art von Leibdienern zu betrachten, liegt die Sache beim Ungeteilten Chaos etwas anders. Hier sind die Dämonen wesentlich individualistischer, was ihre körperliche Erscheinung angeht. Nicht an die Attribute eines Gottes gebunden, können sie sich in die wahnwitzigsten Gestalten hüllen. Gerade bei den Großen fällt es auf, dass sie dazu neigen eine Erscheinung, bei verschiedenen Gelegenheiten beizubehalten. Vermutlich aus Freude daran sich einen gewissen Wiedererkennungswert zu verleihen, den Schrecken um ihre Person zu erhärten und sich so besser daran laben zu können. Neben diesen regelrechten Monstern der Gewalt und Zerstörung gibt es jene die derartige urgewaltige Auftrittsformen gänzlich verabscheuen. Sie treten den Menschen nicht in überdimensionaler Superlative gegenüber, sondern lassen sich wohlgefällig oder annähernd menschlich erscheinen. Hüte dich vor diesem im Besonderen, denn oftmals sind sie gerissener und wesentlich arglistiger als ihre Artgenossen.
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Mir träumte nicht länger sei ich allein in meiner Kemenate, der Raum war weit und viel fliegendes Volk war um mich her. Gleich fühlte ich mich gepackt und vom Lager hochgerissen. Schändlich schlugen sie mich und kreischten, als ob sie nicht von dieser Welt wären. Ich aber wusste um ihre Natur und erkannte wohl das sie nur Gespinste waren. Denn niemals ist es ihnen gestattet so unbekümmert unser Sein zu betreten. So war es Traum, oder mehr noch Vision, die mich umfing. Hoch trugen sie mich in die Trauerfarbe der Nacht und die Welt unter mir war wie von rauchigem Glas. Ich aber fürchtete die Spottgestalten nicht, denn viel hatte ich bereits mit ihnen zu schaffen gehabt. Daher sprach ich die Worte, denen Kraft inne wohnt, wie es die Rollen von Xax verkünden. Sogleich fügten sie sich meinem Begehren und nicht länger lastete ihr Treiben schwer auf meiner Brust. „Gebt Kunde wohin ihr mich schleppt!“ Verlangte ich von den Teufeln. Sie aber entgegneten mir: „Zu den Feldern, zu den Feldern!“ Und so wart es getan, wart ich durch die Schichten der Welten getragen. Roh lagen da die Felder ewigen Kampfes unter mir und ihre Dehnung war bar jeder Begrenztheit. Der Himmel aber wölbte sich rot, als sei's Blut. Unter dem Firmament schlugen sich Heere, wie sie grausiger nicht hätten anzusehen sein können. Da stampfte Huf, Klaue und erzener Fuß. Da war Lobpreisung jeder Sünde der Schlachtenruf. Was sich schlug und stach zerging wie Nebel und aus Nebel ward neue Kriegsschar geformt. Im Getümmel ragten die Herrlichsten auf, gleich Glockentürmen und ihre Hiebe mähten das Korn in Reihen.
Ich aber sah welch Blendwerk mir mein eigener Geist vorgaukelte. Denn in den anderen Spähren haben sie, die jagen, keine Gestalt und sind nur Schatten im Wirbel ewiger Veränderung. Da erkannte ich wie es beschaffen ist um jene die uns zu verführen trachten. Nichts bindet man, was nichts ist. Wie vermag der Tölpel zu beherrschen, wenn die Macht von jenem stammt, den er zu beherrschen trachtet? Alles ist Spott, alles ist Hohn!
Und ich fiel zurück in meine Welt!
Traumvisionen des H. Neumann
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Ich erwähnte bereits die Jäger, welche den Warpraum wie ein Meer durchpflügen, oder lautlos darin gleiten. Bei diesen Kreaturen handelt es sich um das, was wir gemeinhin als Dämonen benennen.
Dämon! Eigentlich nur ein Wort, ein Name um unserer Vorstellung vom Bösen eine Bezeichnung zu geben. Das Krude daran ist jedoch das dieser Name überaus zutreffend ist, umfasst er doch all die Schrecknisse, die uns das Dunkle fürchten machen. Um so absurder und von köstlicher Ironie durchtränkt ist die Tatsache das es unsere Ängste sind, die diesen Wesen ihre Schreckgestalt verleihen. Wer weiß? Wären alle Menschen und intelligenten Lebensformen fromm und von Herzen gut, vielleicht wären es nicht ledrig geflügelte Albträume, die hinter der Realität lauern, sondern gnädige Engelsgestalten, die Labsal verheißen. So aber haben wir es mit destilliertem Bösen zu tun. Daran kann es keinen Zweifel geben. Der Dämon ist nicht missverstanden oder kann aus einem anderen Blickwinkel als weniger finster gesehen werden. Der Dämon ist schlecht um des Schlechtseins Willen. Dies mag der einzige Punkt sein, in dem ich zur Gänze mit den lächerlichen Lehren der terranischen Kirche übereinstimme. Allein, es ist stumpfsinnig den Dämonen zu scheuen, nur weil er falsch und verführerisch ist. Womöglich zuträglicher für Leben und geistige Gesundheit, aber nichtsdestoweniger stumpfsinnig. Der Mensch kann auf unterschiedlichste Weise mit den Bewohnern der Anderswelt in Berührung kommen, doch nie wird es für ihn glimpflich ausgehen. Da wäre beispielsweise das Flüstern im Kopf. Ein kleines Stimmchen, freundlich meist und einschmeichelnd, welches dem armen Tropf ein trefflicher Radgeber sein mag. Vielleicht offenbart es ihm Geheimnisse, oder legt ihm auch nur dir rechten Worte in den Mund um das Herz der Liebsten zu erobern. Dieser gütige Helfer ist ein Dämon, der dort im Nebenan hockt, aufmerksam geworden auf die Verbindung zwischen Seele und Verwerfung. Lass es dir gesagt sein, von jemanden der es wahrhaftig wissen muss. Der Dämon tut niemals etwas uneigennützig. Niemals!
So flüstert er dir auch nicht zu weil ihm der Sinn nach Hilfe steht, oder er dich mag. So oft er dies auch beteuern wird. Mir jeder gewechselten Silbe, jedem Moment der Aufmerksamkeit, die du für ihn erübrigst, öffnest du deinen Geist, machst den Schlauch in die andere Welt einen Millimeter weiter. Bis er sich schließlich hindurchzwängen kann und in dir nistet wie die Spinnenbrut, welche ihr bemitleidenswertes Opfer von innenheraus verzehrt. Dann spricht man von dämonischer Besessenheit. Der Dämon wird das Wesen, die Seele, seines Wirtes auslöschen. Vielleicht sperrt er sie noch eine Weile in sich ein um sich an ihrem Leid zu ergötzen oder zum Zwecke der Täuschung auf sie zurückzugreifen. Lange kann er die Besitznahme jedoch nicht verschleiern. Der Körper ist von etwas besetzt was nicht in diese Realität gehört und die Gesetzmäßigkeiten der Biologie und Physik reagieren darauf. Der Wirt durchläuft verschiedenste Phasen der Deformation. So wachsen ihm vielleicht Krallen, Hörner, Hufe oder seine Augen beginnen zu leuchten. Der Organismus vergeht zusehends und je mehr die unmenschlichen Kräfte des Dämonen zunehmen, um so näher ist die eroberte Hülle der Auflösung. Letztlich mag der Dämon sogar schweben können und rohe Energie als Waffe aus seinen Armen, Augen und Mund schleudern können, doch das alles beschleunigt die Zersetzung nur. Gelingt es der Warpkratur nicht einen neuen Wirtskörper zu finden, so wird sie vergehen denn ihre Existenz wird von unserer Realität nicht geduldet. Angeblich soll es im Wirbel des Chaos Angehörige jener Verräterlegion geben, die in den herrlichen Tagen des nahen Sieges Horus folgten, denen es gelungen ist einen mehr oder weniger stabilen Zustand der Besessenheit zu erreichen. Allerdings gelangte dieses Wissen nur als Hörensagen an mein Ohr und sagt man den Engeln des Todes auch übermenschliche Kräfte nach, so habe ich doch meine Zweifel an der Wahrheit dieser Berichte. Nur ein ausgemachter Narr würde Besessenheit wissentlich herbeiführen, kann sie doch nur mit dem Tod und dem Zerreißen der Seele enden. Um sich des Dämons für die eigenen Zwecke zu bedienen bedarf es anderer Methoden.
Da wäre etwa die Beschwörung zum Zwecke der Befragung. Es ist von Wichtigkeit das ein erfahrener Beschwörer oder Psioniker die nötigen Vorbereitungen trifft. Andernfalls geschieht entweder gar nichts, oder es werden Kräfte entfesselt die unmöglich zu kontrollieren sind. Wichtig ist es einen bewussten Dämon, sprich eine Kreatur mit Verstand, zu beschwören. Neben diesen gibt es weitere, niedere oder plumpere Manifestationen die entweder wie Gewürm zu betrachten sind, welches sich geistlos windet und keinerlei Nutzbarmachung ermöglicht, oder aber zu den Kriegern zu zählen ist. Sind auch alle Dämonen mit großer Freude an Zerstörung ausgestattet, so gibt es doch Einige die zu keinem anderen Zweck den Weg in die Verstofflichung machen. Sie haben ihre eigenen Existenz entschieden, schlicht aus dem Verlangen die niedersten Triebe und Instinkte zu verkörpern. Ein bewusster Dämon mag verschlagen und blutgierig sein. Doch gerät man bei einer Beschwörung an einen oder mehrere Kriegerdämonen, so ist ein unschönes und oftmals bedauerlich sinnloses, Ende vorbestimmt.
Ist es also gelungen den Bewussten herbeizurufen, so kann man ihn alsbald befragen. Es hängt gänzlich von den Umständen des Rituals ab, wie lange er in unserer Welt gehalten werden kann. Auch muss man sich geschickt anstellen, was Formulierung und Ausdrucksweise anbelangt, den ein Dämon lügt und verfälscht von Natur aus. Es ist daher eine Frage der eigenen Intelligenz ob man der Kreatur die gewünschte Information, Vision oder Antwort abringen kann.
Eine weitere Form, die Kräfte jener bösartigen Wesen für sich zu nutzen, ist die Dämonenwaffe. Hierbei wird die Essenz einer Warpkreatur in ein banales Mordinstrument, etwas ein Schwert oder eine Axt, eingeschlossen. Natürlich lässt sich nicht jede beliebige Eisenkeule dafür verwenden und die Waffe muss unter bestimmten Bedingungen geschmiedet werden. Meist entzückend blutige Angelegenheiten in denen der Lebenssaft Unschuldiger eine wichtige Rolle spielt.
Bedeutet es auch einen Goldbarren mit Kupfer zu überziehen, so ist die entstehende Waffe dennoch ungemein machtvoll. Die Klinge könnte sich etwa in sengende Flammen hüllen, einem getroffenen Feind das Blut entziehen selbst wenn die Wunde kaum mehr als ein Kratzer war, dem Träger Waffengeschick verleihen, durch Stahl wie durch Butter schneiden und so weiter und so weiter. Doch Vorsicht! Der Gefangene ist alles andere als glücklich mit seinem Schicksal und wird nicht nur versuchen seinen Kerker zu verlassen, sondern dem Träger der Waffe auch eine Nemesis sein. Dieses Bestreben wird er nicht offensichtlich verfolgen. Zwar widerstrebt es dem Dämon sich derart benutzen zu lassen, doch auf der anderen Seite will er auch jede Gelegenheit nutzen seine Blutgier zu befriedigen. Daher ist es Tücke die er zum Erfüllen seiner Rache bemüht. Freilich ist es nur ein geringer Preis den man zahlen muss, bedenkt man was für ein Werkzeug der Zerstörung man im Gegenzug erhält.
Kommen wir nun zum weitgreifensten Bündnis mit der Finsternis.
Dem Dämonenpakt, pacta expressa!
Sich mit einem Geschöpf der Verwerfung einzulassen ist nichts was man leichtfertig oder unüberlegt tun sollte. Die Gegenleistung ist gewiss verlockend und doch ist der Preis ein hoher. Freilich nicht Grund genug gänzlich Abstand von einem Handel zu nehmen. Wer nicht bereit ist alles zu wagen hat das Licht der Erkenntnis nicht verdient. Ich werde mich an dieser Stelle nicht darüber auslassen welchen Preis der Dämon verlangen mag. So du dich entscheidest diesen Schritt zu tun, wirst du es erfahren. Oh ja, wie du es erfahren wirst. Gleichwohl kann die dämonische Gegenleistung unterschiedlichster Natur sein, spricht man auch hin und wieder von Dämonengeschenken, steht fest das es alles andere als Geschenke sind. Auch ich vermag nicht mit Bestimmtheit zu sagen warum die Macht des Dämon derartig ansteigt, so nun Einverständnis im Spiel ist. Fest steht jedoch das sein Wirken sich selbst in unserer Welt sprunghaft verstärken kann. Über die robusten Arten der Gaben, die einem Menschen verliehen werden können. Etwa banale Dinge wie Veränderungen des Körpers über die, im Gegensatz dazu, plumpen “natürlichen“ Mutationen hinaus. Hier trifft man beispielsweise auf Flügel die des wahrhaften Fliegens auch befähigen. Unempfindlichkeit gegen jegliche Verletzung, regenerative Fähigkeiten, Gigantenstärke und vergleichbare Dinge. Ist ein Mensch damit befähigt sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, so gibt es noch die Art von Bündnisse, die sich direkt auf das Leben, ja auf das Schicksal der Menschen auswirken. Etwa Erfolg in der Finanzwelt oder alchemistische Einsichten. Ein so beschützter Werdegang mag weniger offensichtlich vom Chaos geprägter Natur sein, es kann Rückschläge und Niederlagen geben und doch wird sich der Baum des eigenen Lebensweges unweigerlich in eine gewisse Richtung neigen. Ich bin an dieser Stelle versucht einige Namen zu nennen. Genossen meiner Zeit, von denen ich wohl weiß wem sie ihren Erfolg zu verdanken haben. Angesehene und strahlende Gestalten unserer, ach so frommen, Gemeinschaft. Kann ich mich nicht selbst in ihre Formation einreihen? Ja das kann ich und gerade weil ich es kann weiß ich um den Zoll den ich, nun da ich am Scheideweg dieser Welt stehe, entbieten muss. Sehr bald schon! Dennoch falte ich die Hände nicht in später Reue. Viel mehr packt mich erneut die Neugier meiner Jugendtage. Ist die Vernichtung ein endgültiges Nichts oder erwarten mich die schwefeligen Abgründe altvorderer Höllen? Wollen sehen ob ich unvorstellbarer Pein nicht die Unvorstellbarkeit nehmen kann.
Wie aber schließt man den Pakt, welcher alles ändert? Welcher den Bettler zum König, den Narren zum Gelehrten macht? Nun, dafür kann es keine genaue Beschreibung geben. Kein Ritual das vollzogen werden, kein Pergament das mit dem eigenen Blute unterzeichnet werden muss. Wobei, einige Warpwesen mögen sich einen Spaß daraus machen eben diesen Auswurf menschlicher Vorstellungen zu adaptieren. Doch letztlich kann das Zusammentreffen mannigfaltige Formen annehmen. Vielleicht ein Unterredung im Traum, ein Abkommen mit der Stimme im Kopf, gar der Erscheinung an verrufenen Orten. Der Pakt ist bindend, so oder so. Du kannst dich nicht auf Klauseln berufen. Die Gier ist des Dämons Anwalt.
Die Erscheinungsform!
Werden die Wesen der Anderswelt auf unser Universum losgelassen, so geben sie ihren formlosen Existenzen Gestalt. Diesen Tribut müssen selbst sie den Wirkungsweisen unserer Sphäre zollen. Meistens, bei den niederen Kreaturen immer, lassen sich dabei Attribute ausmachen welche direkten Bezug zu einer höhergestellten Gottheit symbolisieren. Dies werde ich bei meinen Betrachtungen dieser Mächte noch näher ausführen. Beim Ungeteilten Chaos nun, finden wir ein wahres Füllhorn an Abscheulichkeit, mit welcher uns die Geschöpfe der anderen Seite in, für sie so wonnige, Schrecken zu versetzten trachten. Die Untersten, geistloses Gezücht, dem Verstand eines irren Kindes entsprungen, nehmen oftmals das mischgestaltige Äußere von Insekten, Fröschen, Ratten und allerlei anderem, unansehnlichem Gewürm an. Nichts was man zu tausenden auf dem Boden seiner Kammer wimmeln haben will. Die größeren Wesen erscheinen uns als Gargylen oder geflügelte Wasserspeier. Es sind die kollektiven Ausdünstungen ungezählter Generation und ihr dumpfen Vorstellung vom Bösen.
Nun haben wir noch jene, die gemeinhin als Große Dämonen bezeichnet werden. Sind sie, so sie einem der dominierenden Göttern angehören, als eine Art von Leibdienern zu betrachten, liegt die Sache beim Ungeteilten Chaos etwas anders. Hier sind die Dämonen wesentlich individualistischer, was ihre körperliche Erscheinung angeht. Nicht an die Attribute eines Gottes gebunden, können sie sich in die wahnwitzigsten Gestalten hüllen. Gerade bei den Großen fällt es auf, dass sie dazu neigen eine Erscheinung, bei verschiedenen Gelegenheiten beizubehalten. Vermutlich aus Freude daran sich einen gewissen Wiedererkennungswert zu verleihen, den Schrecken um ihre Person zu erhärten und sich so besser daran laben zu können. Neben diesen regelrechten Monstern der Gewalt und Zerstörung gibt es jene die derartige urgewaltige Auftrittsformen gänzlich verabscheuen. Sie treten den Menschen nicht in überdimensionaler Superlative gegenüber, sondern lassen sich wohlgefällig oder annähernd menschlich erscheinen. Hüte dich vor diesem im Besonderen, denn oftmals sind sie gerissener und wesentlich arglistiger als ihre Artgenossen.
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Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz