08-13-2008, 11:49 AM
Es war schmerzhaft.
Meine Muskeln wanden sich wie Schlangen, das Blut schien durch flüssiges Feuer ausgetauscht. Ich glaubte einen Fehler gemacht zu haben und so zu enden wie Niritz. Doch nach einer halben Stunde ließ der peinigende Geist des Serums von mir ab.
Und, oh Wunder der Alchemie, die lähmende Starre meiner Glieder hatte nachgelassen. Sie können sich meinen Freudentaumel vorstellen. Genauere Untersuchungen bestätigten das Gefühlte. Die Krankheit hatte sich zu einer Stagnation verringert.
Mein Leben war damit gerettet. Was ich jetzt brauchte war mehr Material, denn ich war überzeugt das ich den Verfall nicht nur aufhalten sondern auch umgehren konnte. Ich fegte meine Bedenken über den Einsatz unfreiwilliger Spender beiseite. Hier ging es nicht länger um mich, sondern um das Wohl der Menschheit. Ich hatte immerhin eine, für unheilbar erklärte, Krankheit besiegt. Ich würde wahrlich Großes schaffen. Wer konnte also die Dreistigkeit besitzen sein Leben über das Wohl seiner Spezies zu stellen? Der nächste Freiwillige war ein Hausierer der wohl glaubte einem alten Mann seinen Tand andrehen zu können. Nun auch er fand sich auf meinem Operationstisch wieder, mit geöffneter Schädeldecke. Freilich war es nicht immer so leicht an geeignete Kandidaten zu gelangen. Doch ich entwickelte langsam ein Gespür dafür wer vermisster werden und wessen Verschwinden unbemerkt bleiben würde. Dennoch blieb es mühselig auf diese Weise. Als ich über diese Problematik sinnierte fiel mir die Stelle aus dem Magnificum Mutatio ein die sich mit der Zombieseuche befasste. Darin hatte gestanden das diese Plage totes Gewebe zu neuem Scheinleben animierte. Vielleicht wäre es so möglich, falls sich auch der Brocas Saft regenerierte, einen dauerhaften Wirt für die kostbare Flüssigkeit zu erschaffen. Ich begann also den Virus zu synthetisieren. Da nun die Krankheit ihren Schrecken verloren hatte ging mir die Arbeit leicht von der Hand und ich fühlte mich in meiner Beschwingung in die Jugendjahre zurückversetzt. Natürlich müssen sie bedenken das ich immer noch schwach war und des Öfteren auf das Exo- Skelett zurückgreifen musste. Auch hatte der Befall nein Äußeres verwüstet und mit dem Antlitz eines Tattergreises verflucht. Gleichwohl bedeutet diese Eitelkeit nichts wenn man im Gegenzug das Geschenk der Genialität sein Eigen nennen kann.
Sie mögen mir die Abschweifungen verzeihen, die Gedanken eilen mir alt zu schnell davon und die Feder folgt ihren Wegen.
Wie gesagt ich stellte also den Erreger der Zombieseuche in meinem Labor nach. Als ersten Kandidaten wählte ich ein Mädchen von, vielleicht zwölf Jahren, das ich zwei Abende davor auf dem Altar der Wissenschaft geopfert hatte. Vielleicht suchte ich sie aus einer sentimentalen Neigung heraus aus. Damals befielen mich diese Anwandlungen noch von Zeit zu Zeit. Ich spritzte dem Leichnam also die Substanz und erwartete die Folgen. Diese waren gänzlich anderer Natur als erwartet. Das Kind kam wahrhaftig wieder zu sich, war jedoch aggressiv wie ein tollwütiges Tier. Hätte ich sie nicht vorher, sorgfältig auf dem Tisch fixiert, so bin ich sicher das sie mich attackiert und gebissen hätte. Eine fatale Sache wohlgemerkt, wird doch der Erreger über den Speichel übertragen. Da sie nun aber gefesselt war konnte ich ihr Gehirn ungefährdet untersuchen. Es stellte sich jedoch als Fehlschlag heraus. Zwar war der Körper wieder erwacht, die Körperflüssigkeiten aber regenerierten sich nicht. Für diesen Abend stellte ich meine Versuche ein und beschloss zu Bett zu gehen. Den Rolltisch mit dem tobenden Kind schob ich die Nebenkammer, wo ich die Toten aufzubewahren pflege ehe ich sie beseitigte. Das untote Geschöpf stöhnte, knurrte und klapperte mit den Zähnen. Ich belöste es jedoch noch nicht von seiner unnatürlichen Existenz da ich am nächsten Tag noch einige Experimente mit ihm anstellen wollte.
Des Nächtens, ich war über einem Buch eingeschlafen und die Kerze war fast heruntergebrannt, wurde ich durch ein Getöse geweckt. Ich erhob mich von der Schlafstätte und ergriff meinen Nadler. An Einbrecher dachte ich als ich die Galerie betrat und in den Saal blickte. Um so größer meine Überraschung als ich die Leichen aus dem Lager durch mein Anwesen stolpern sah. Das Mädchen musste sich befreit und die anderen Toten gebissen haben. Ich verbarg mich hinter dem Geländer. Die Kreaturen bemerkten mich nicht und brachen durch die Tür ins Freie. Die Lichter der Siedlung lockten sie scheinbar an, denn sie schlurften zielstrebig darauf zu. Sie können sich ausmalen was geschieht wenn solche Virenträger über ein unvorbereitetes Dorf herfällt. Ich jedenfalls gab mich keinen Illusionen hin und bereitete alles für eine baldige Abreise vor. Ich hatte mit einer Flucht gerechnet, wenn auch sicher unter anderen Umständen und daher schon alles vorbereitet. Ich fuhr zur Station der Automatikbahn, welche mich zum Raumhafen brachte. Also ich dort nach einer zweitägigen Reise ankam hörte ich bereits erste Berichte von abgebrochenen Kontakten zu diversen Siedlungen. Man vermutete die absurdesten Hintergründe und nur ich kannte die Wahrheit. Ich schiffte mich ein und verließ den Planeten mit einem Koffer voller Wissen. Ich reiste nun wieder durch das All so wie ich es früher getan hatte. Wo es mir möglich war verweilte ich auf ansprechenden Welten und arbeitete an meinem Lebenswerk. So ging es wohl viele Jahre und wenn ich auch keine Quantensprünge mehr schaffte, so kam ich in meinen Erkenntnissen doch gut voran. Ich knüpfte Kontakte zu Gruppen sie ebenso dachten wie ich und sich nicht von den Vorgaben eines engstirnigen Imperiums in ihrem Streben behindern ließen. Auf Kestori- Moon hatte ich einen kleinen Kader von Spezialisten um mich gescharrt und war bereit die erste Generation meines Übermenschen zu erschaffen. Die Vorbereitungen und Widrigkeiten, die wir zu bewerkstelligen hatten, zu beschreiben würde diese Niederschrift nur noch weiter in die Länge ziehen. Darum soll es reichen wenn ich eingestehe das, dass Ergebnis ein Desaster war. Vielleicht lag es an der instabilen Xeno- DNA, die wir verwendeten um die Stärke der Embryonen zu steigern. Ich war von Anfang an dagegen etwas Menschenfremden zu verwenden und wurde in meinen Bedenken bekräftigt. Die Geisteshaltung der erschaffenen Menschen war... nun ja, ungenügend. Sie töten einen Großteil meiner Kollegen und zogen eine Spur der Verwüstung durch die Stadt in der wir untergekommen waren. Dieses Mal blieb mein Mitwirken leider nicht unbemerkt. Einige wohlhabende Bürger hatten Angehörige verloren und sannen jetzt auf Vergeltung. Hätten sie doch nur die Größe begriffen die hinter allem stand. Zu gerne hätte ich meine Versuche fortgesetzt aber ich war erneut zur Flucht genötigt. Kopfgeldjäger hatten sich an meine Fersen geheftet wie Bluthunde. Ich hatte in den Jahren meines Schaffens mehr als einmal fliehen müssen, doch diese Burschen waren unnachgiebiger als alle bisherigen Verfolger. Zwei konnte ich abschütteln indem ich Flüge auf mehreren Raumschiffen buchte. Einen Dritten lockte ich in einen Hinterhalt. Er hatte ein unappetitliches Ende in dem Schwefelsäure eine essenzielle Rolle spielte. Doch noch immer hatte ich die Verfolger im Genick. Auf einer Makropolwelt, ihr Name ist mir entfallen, stellte mich einer von ihnen. Ich bin kein Kämpfer und der Jäger hatte leichtes Spiel mit mir. Es war in der feuchten Unterwelt dieses städtischen Molochs wo er mich gefangen nahm.
*Ein grobschlächtiger Kerl kaum der menschlichen Sprache fähig, geschweige denn anständigen Argumenten zuträglich. Ich wurde in einen Käfig, auf einem Fahrzeug gesperrt. Man stelle sich das vor, wie ein wildes Tier eingekerkert, eines der größten Genies der modernen Wissenschaft. Doch der Triumph des Kopfgeldjägers werte nur kurz. Die Unterwelt ist ein gefährliches Pflaster. Das musste auch mein Fänger feststellen. Eine Gang, Bande oder wie auch immer sich dieses Zusammenrottungen von Abschaum nennen, griff das Fahrzeug an und tötete den Kopfgeldjäger. Sie plünderten den Wagen und fledderten den Toten. Mir schenkten sie keinerlei Beachtung, sie hielten mich wohl nicht einer Kugel wert. Nun war ich zwar meinen Häscher los doch meine Lage hatte sich dadurch keineswegs verbessert. Immer noch saß ich in diesem Käfig und mein Schicksal schien darin zu bestehen entweder zu verschmachten oder von dem nächstbesten Wahnsinnigen umgebracht zu werden. Die Zeit ist irgendwann nicht mehr bestimmbar wenn man als Anhaltspunkt nur das Kommen und Gehen der Ratten hat. Daher ist es mir unmöglich zu sagen wie lange ich in dem Verschlag gehockt habe. Endlich tasteten die Lichtfinger starker Taschenlampen durch die Dunkelheit. Eine Gruppe von Männern schlichen durch die Finsternis. Welche Wahl hatte ich? Ich machte sie auf mich aufmerksam und tatsächlich befreiten sie mich. Eine Verbesserung der Situation, wenn auch keine große. Wie sich herausstellte war die Gruppe eine Chaoskommandoeinheit. Nicht unbedingt die Begleiter die für körperliche Sicherheit stehen. Nun wir überlebten dieses Abendteuer und ich möchte mich nicht in Berichten ergehen wie wir gegen Soldaten, Ogryns, Kampfservitoren und wer weiß was noch alles fochten. Wir überlebten und da ich meinen neuen Gefährten mit medizinischer Hilfe zur Seite gestanden hatte nahmen sie mich mit auf ihre Basis. Eine Station nahmen Zuflucht. Nicht grade der ideale Ort um weiter Forschung zu betreiben. Doch es war ein guter Platz um abzuwarten bist sich der Schleier des Vergessens über den Zorn meiner Verfolger gelegt hatte.
Aber ach, grausames Schicksal. Auch hier, unter dem Auswurf der finsteren Mächte, war mir kein Frieden vergönnt. Das Imperium war dieser Laus in seinem Pelz offensichtlich überdrüssig denn es schickte eine Armada um die Station und ihre Flotte zu vernichten. Die Chaosanbeter warfen sich in sinnloser Tollkühnheit gegen die Imperialen. Zwar war ihr Aufbegehren ohne Erfolg doch verschaffte es mir genügend Zeit das zu tun was ich in letzter Zeit so häufig proben musste.
Ich floh.
Da der ganze Sektor in diesen Tagen mit Krieg überzogen wurde wälzte sich eine enorme Flüchtlingswelle in die angrenzenden Systeme. Es war daher nicht schwer meine Spuren zu verwischen, nur für den Fall das man mir noch immer folgte.
Meine Odyssey brachte mich nun in den Trojan-Subsektor. Ich hatte bereits früher gehört das es auf der Hauptwelt Koron III von einigen einflussreichen Personen eine tolerante Geisteshaltung vertreten wurde. Vielleicht konnte ich dort mein Lebenswerk endlich zur Krönung bringen.
Daher passt es das ich just in diesem Moment ende wo das Shuttle Anflug auf Gohmor nimmt. Was diese neue Welt bringt wird nur die Zeit zeigen… die Zeit wird es zeigen.
Zusammenfassung:
Name: Doktor Josef Schinder
Funktion: -
Aussehen: Eine über 2 Metergroße, ausgemergelte Gestalt, dünne Gliedmaßen, gelbliche Haut, Hakennase, stechende Augen.
Kleidung: Anzug, Mantel und Zylinder. Ansonsten Operationskittel
Ausrüstung und Bewaffnung: Arztkoffer, Atemmaske, Nadler
Meine Muskeln wanden sich wie Schlangen, das Blut schien durch flüssiges Feuer ausgetauscht. Ich glaubte einen Fehler gemacht zu haben und so zu enden wie Niritz. Doch nach einer halben Stunde ließ der peinigende Geist des Serums von mir ab.
Und, oh Wunder der Alchemie, die lähmende Starre meiner Glieder hatte nachgelassen. Sie können sich meinen Freudentaumel vorstellen. Genauere Untersuchungen bestätigten das Gefühlte. Die Krankheit hatte sich zu einer Stagnation verringert.
Mein Leben war damit gerettet. Was ich jetzt brauchte war mehr Material, denn ich war überzeugt das ich den Verfall nicht nur aufhalten sondern auch umgehren konnte. Ich fegte meine Bedenken über den Einsatz unfreiwilliger Spender beiseite. Hier ging es nicht länger um mich, sondern um das Wohl der Menschheit. Ich hatte immerhin eine, für unheilbar erklärte, Krankheit besiegt. Ich würde wahrlich Großes schaffen. Wer konnte also die Dreistigkeit besitzen sein Leben über das Wohl seiner Spezies zu stellen? Der nächste Freiwillige war ein Hausierer der wohl glaubte einem alten Mann seinen Tand andrehen zu können. Nun auch er fand sich auf meinem Operationstisch wieder, mit geöffneter Schädeldecke. Freilich war es nicht immer so leicht an geeignete Kandidaten zu gelangen. Doch ich entwickelte langsam ein Gespür dafür wer vermisster werden und wessen Verschwinden unbemerkt bleiben würde. Dennoch blieb es mühselig auf diese Weise. Als ich über diese Problematik sinnierte fiel mir die Stelle aus dem Magnificum Mutatio ein die sich mit der Zombieseuche befasste. Darin hatte gestanden das diese Plage totes Gewebe zu neuem Scheinleben animierte. Vielleicht wäre es so möglich, falls sich auch der Brocas Saft regenerierte, einen dauerhaften Wirt für die kostbare Flüssigkeit zu erschaffen. Ich begann also den Virus zu synthetisieren. Da nun die Krankheit ihren Schrecken verloren hatte ging mir die Arbeit leicht von der Hand und ich fühlte mich in meiner Beschwingung in die Jugendjahre zurückversetzt. Natürlich müssen sie bedenken das ich immer noch schwach war und des Öfteren auf das Exo- Skelett zurückgreifen musste. Auch hatte der Befall nein Äußeres verwüstet und mit dem Antlitz eines Tattergreises verflucht. Gleichwohl bedeutet diese Eitelkeit nichts wenn man im Gegenzug das Geschenk der Genialität sein Eigen nennen kann.
Sie mögen mir die Abschweifungen verzeihen, die Gedanken eilen mir alt zu schnell davon und die Feder folgt ihren Wegen.
Wie gesagt ich stellte also den Erreger der Zombieseuche in meinem Labor nach. Als ersten Kandidaten wählte ich ein Mädchen von, vielleicht zwölf Jahren, das ich zwei Abende davor auf dem Altar der Wissenschaft geopfert hatte. Vielleicht suchte ich sie aus einer sentimentalen Neigung heraus aus. Damals befielen mich diese Anwandlungen noch von Zeit zu Zeit. Ich spritzte dem Leichnam also die Substanz und erwartete die Folgen. Diese waren gänzlich anderer Natur als erwartet. Das Kind kam wahrhaftig wieder zu sich, war jedoch aggressiv wie ein tollwütiges Tier. Hätte ich sie nicht vorher, sorgfältig auf dem Tisch fixiert, so bin ich sicher das sie mich attackiert und gebissen hätte. Eine fatale Sache wohlgemerkt, wird doch der Erreger über den Speichel übertragen. Da sie nun aber gefesselt war konnte ich ihr Gehirn ungefährdet untersuchen. Es stellte sich jedoch als Fehlschlag heraus. Zwar war der Körper wieder erwacht, die Körperflüssigkeiten aber regenerierten sich nicht. Für diesen Abend stellte ich meine Versuche ein und beschloss zu Bett zu gehen. Den Rolltisch mit dem tobenden Kind schob ich die Nebenkammer, wo ich die Toten aufzubewahren pflege ehe ich sie beseitigte. Das untote Geschöpf stöhnte, knurrte und klapperte mit den Zähnen. Ich belöste es jedoch noch nicht von seiner unnatürlichen Existenz da ich am nächsten Tag noch einige Experimente mit ihm anstellen wollte.
Des Nächtens, ich war über einem Buch eingeschlafen und die Kerze war fast heruntergebrannt, wurde ich durch ein Getöse geweckt. Ich erhob mich von der Schlafstätte und ergriff meinen Nadler. An Einbrecher dachte ich als ich die Galerie betrat und in den Saal blickte. Um so größer meine Überraschung als ich die Leichen aus dem Lager durch mein Anwesen stolpern sah. Das Mädchen musste sich befreit und die anderen Toten gebissen haben. Ich verbarg mich hinter dem Geländer. Die Kreaturen bemerkten mich nicht und brachen durch die Tür ins Freie. Die Lichter der Siedlung lockten sie scheinbar an, denn sie schlurften zielstrebig darauf zu. Sie können sich ausmalen was geschieht wenn solche Virenträger über ein unvorbereitetes Dorf herfällt. Ich jedenfalls gab mich keinen Illusionen hin und bereitete alles für eine baldige Abreise vor. Ich hatte mit einer Flucht gerechnet, wenn auch sicher unter anderen Umständen und daher schon alles vorbereitet. Ich fuhr zur Station der Automatikbahn, welche mich zum Raumhafen brachte. Also ich dort nach einer zweitägigen Reise ankam hörte ich bereits erste Berichte von abgebrochenen Kontakten zu diversen Siedlungen. Man vermutete die absurdesten Hintergründe und nur ich kannte die Wahrheit. Ich schiffte mich ein und verließ den Planeten mit einem Koffer voller Wissen. Ich reiste nun wieder durch das All so wie ich es früher getan hatte. Wo es mir möglich war verweilte ich auf ansprechenden Welten und arbeitete an meinem Lebenswerk. So ging es wohl viele Jahre und wenn ich auch keine Quantensprünge mehr schaffte, so kam ich in meinen Erkenntnissen doch gut voran. Ich knüpfte Kontakte zu Gruppen sie ebenso dachten wie ich und sich nicht von den Vorgaben eines engstirnigen Imperiums in ihrem Streben behindern ließen. Auf Kestori- Moon hatte ich einen kleinen Kader von Spezialisten um mich gescharrt und war bereit die erste Generation meines Übermenschen zu erschaffen. Die Vorbereitungen und Widrigkeiten, die wir zu bewerkstelligen hatten, zu beschreiben würde diese Niederschrift nur noch weiter in die Länge ziehen. Darum soll es reichen wenn ich eingestehe das, dass Ergebnis ein Desaster war. Vielleicht lag es an der instabilen Xeno- DNA, die wir verwendeten um die Stärke der Embryonen zu steigern. Ich war von Anfang an dagegen etwas Menschenfremden zu verwenden und wurde in meinen Bedenken bekräftigt. Die Geisteshaltung der erschaffenen Menschen war... nun ja, ungenügend. Sie töten einen Großteil meiner Kollegen und zogen eine Spur der Verwüstung durch die Stadt in der wir untergekommen waren. Dieses Mal blieb mein Mitwirken leider nicht unbemerkt. Einige wohlhabende Bürger hatten Angehörige verloren und sannen jetzt auf Vergeltung. Hätten sie doch nur die Größe begriffen die hinter allem stand. Zu gerne hätte ich meine Versuche fortgesetzt aber ich war erneut zur Flucht genötigt. Kopfgeldjäger hatten sich an meine Fersen geheftet wie Bluthunde. Ich hatte in den Jahren meines Schaffens mehr als einmal fliehen müssen, doch diese Burschen waren unnachgiebiger als alle bisherigen Verfolger. Zwei konnte ich abschütteln indem ich Flüge auf mehreren Raumschiffen buchte. Einen Dritten lockte ich in einen Hinterhalt. Er hatte ein unappetitliches Ende in dem Schwefelsäure eine essenzielle Rolle spielte. Doch noch immer hatte ich die Verfolger im Genick. Auf einer Makropolwelt, ihr Name ist mir entfallen, stellte mich einer von ihnen. Ich bin kein Kämpfer und der Jäger hatte leichtes Spiel mit mir. Es war in der feuchten Unterwelt dieses städtischen Molochs wo er mich gefangen nahm.
*Ein grobschlächtiger Kerl kaum der menschlichen Sprache fähig, geschweige denn anständigen Argumenten zuträglich. Ich wurde in einen Käfig, auf einem Fahrzeug gesperrt. Man stelle sich das vor, wie ein wildes Tier eingekerkert, eines der größten Genies der modernen Wissenschaft. Doch der Triumph des Kopfgeldjägers werte nur kurz. Die Unterwelt ist ein gefährliches Pflaster. Das musste auch mein Fänger feststellen. Eine Gang, Bande oder wie auch immer sich dieses Zusammenrottungen von Abschaum nennen, griff das Fahrzeug an und tötete den Kopfgeldjäger. Sie plünderten den Wagen und fledderten den Toten. Mir schenkten sie keinerlei Beachtung, sie hielten mich wohl nicht einer Kugel wert. Nun war ich zwar meinen Häscher los doch meine Lage hatte sich dadurch keineswegs verbessert. Immer noch saß ich in diesem Käfig und mein Schicksal schien darin zu bestehen entweder zu verschmachten oder von dem nächstbesten Wahnsinnigen umgebracht zu werden. Die Zeit ist irgendwann nicht mehr bestimmbar wenn man als Anhaltspunkt nur das Kommen und Gehen der Ratten hat. Daher ist es mir unmöglich zu sagen wie lange ich in dem Verschlag gehockt habe. Endlich tasteten die Lichtfinger starker Taschenlampen durch die Dunkelheit. Eine Gruppe von Männern schlichen durch die Finsternis. Welche Wahl hatte ich? Ich machte sie auf mich aufmerksam und tatsächlich befreiten sie mich. Eine Verbesserung der Situation, wenn auch keine große. Wie sich herausstellte war die Gruppe eine Chaoskommandoeinheit. Nicht unbedingt die Begleiter die für körperliche Sicherheit stehen. Nun wir überlebten dieses Abendteuer und ich möchte mich nicht in Berichten ergehen wie wir gegen Soldaten, Ogryns, Kampfservitoren und wer weiß was noch alles fochten. Wir überlebten und da ich meinen neuen Gefährten mit medizinischer Hilfe zur Seite gestanden hatte nahmen sie mich mit auf ihre Basis. Eine Station nahmen Zuflucht. Nicht grade der ideale Ort um weiter Forschung zu betreiben. Doch es war ein guter Platz um abzuwarten bist sich der Schleier des Vergessens über den Zorn meiner Verfolger gelegt hatte.
Aber ach, grausames Schicksal. Auch hier, unter dem Auswurf der finsteren Mächte, war mir kein Frieden vergönnt. Das Imperium war dieser Laus in seinem Pelz offensichtlich überdrüssig denn es schickte eine Armada um die Station und ihre Flotte zu vernichten. Die Chaosanbeter warfen sich in sinnloser Tollkühnheit gegen die Imperialen. Zwar war ihr Aufbegehren ohne Erfolg doch verschaffte es mir genügend Zeit das zu tun was ich in letzter Zeit so häufig proben musste.
Ich floh.
Da der ganze Sektor in diesen Tagen mit Krieg überzogen wurde wälzte sich eine enorme Flüchtlingswelle in die angrenzenden Systeme. Es war daher nicht schwer meine Spuren zu verwischen, nur für den Fall das man mir noch immer folgte.
Meine Odyssey brachte mich nun in den Trojan-Subsektor. Ich hatte bereits früher gehört das es auf der Hauptwelt Koron III von einigen einflussreichen Personen eine tolerante Geisteshaltung vertreten wurde. Vielleicht konnte ich dort mein Lebenswerk endlich zur Krönung bringen.
Daher passt es das ich just in diesem Moment ende wo das Shuttle Anflug auf Gohmor nimmt. Was diese neue Welt bringt wird nur die Zeit zeigen… die Zeit wird es zeigen.
Zusammenfassung:
Name: Doktor Josef Schinder
Funktion: -
Aussehen: Eine über 2 Metergroße, ausgemergelte Gestalt, dünne Gliedmaßen, gelbliche Haut, Hakennase, stechende Augen.
Kleidung: Anzug, Mantel und Zylinder. Ansonsten Operationskittel
Ausrüstung und Bewaffnung: Arztkoffer, Atemmaske, Nadler