04-27-2009, 07:22 PM
Die Beunruhigung griff um sich wie ein substanzloser Krake, dessen schauderhaften Tentakeln Heiterkeit und Frohsinn in Sekundenschnelle aus den Gesichtern der Kunden des „Puffballs“ verscheuchte und lediglich versteinerte Masken zurückließ. Binnen Augenblicken ebbten die fröhlichen Gespräche ab, lautes Geprahle verstummte, Gelächter stockte und verkümmerte dann. Es wurden nicht länger freudig Gläser aneinandergeschlagen, keine Neubestellung gellten durch den Schankraum, sämtliche Geschäftsverhandlungen wurden unterbrochen und sogar die geräuschvollen Anfeuerungsrufe diverser Wettbegeisterter waren zum erliegen gekommen, auf gewisse Weise war es ein gespenstische Situation. Ein Prozess des Begreifens, Abwägens und Verarbeitens.
Als hätte eine göttliche Entität von der grausamen Macht Gebrauch gemacht den Menschen und Kreaturen urplötzlich ihre gesamten Glücksgefühle zu entziehen, die sie bis eben noch empfunden hatten. Aus sorglosem Leben und ungetrübten Feiern war gänzlich unerwartet eine kritische Lage geworden, eine außerweltliche Gefahr war aufgetaucht und hatte jäh alle gute Laune erfolgreich zunichte gewalzt. Die stählerne Vernichtungsmaschenerie des Imperiums hatte sie aufgespürt, die Seelenmühle des Imperators harrte ihrer verfluchten Psychen um sie eine nach der anderen zu zermalmen.
Eine letzte Frist war gesetzt worden, eine exemplarische Bedenk und Handelszeit, die am Ende doch keinen Ausweg parat hielt. Das konnte sich ein jeder der hier anwesenden ausmalen. Machandul galt als Schandfleck auf dem Landkartenwerk der Kartografengilde. Aus unerfindlichen Gründen war es bisher nicht als notwendig erachtet worden ihn aus den Speichern zu löschen, vom Wüstengrund zu tilgen, vermutlich weil weder Material noch Aufwand der Mühe wert gewesen waren, aber dieser Umstand hatte sich nun geändert. Eines der unzähligen Augen des Gottimperators hatte sich auf jenes kleine Kaff, jene Heimstätte für Ausgestoßene, geheftet und es suchte etwas. Etwas dem mehr Bedeutung beigemessen wurde, als die Siedlung und alle Bewohner in ihr zusammen. Etwas das ausreichte um sie alle zur Hölle zu jagen.
Ayris wurde sich umgehend darüber bewusst das die Konstellation für sie und ihren Begleiter von ernst auf tödlich ernst gewechselt war. Wieder einmal. Wenn sie dieser sich zuziehenden Seilschlinge entkommen wollten mussten sie sofort reagieren und sich schnellstmöglich auf und davonmachen. Viel Zeit blieb ihnen für das Umsetzen dieser Pläne allerdings nicht. Noch bevor die allumfassende Panik unter den Besuchern der Destille aufzuflammen drohte, lief die schwarzhaarige junge Frau mit ausgereiften Schritten dem Einlass entgegen, ihr schlanker Körperbau half ihr hierbei durch die engsten Passagen und Freiräume zu schlüpfen, welche die dichte Bevölkerung der Spelunke zuließ. Sie teilte verschiedene Tritte in Kniebeugen aus und stieß hie und da mit den Spitzen ihrer Ellenbogen zu. Das Konzept zeigte Wirkung; nicht nur wichen einige tatsächlich zur Seite, sondern beschuldigten sie daraufhin auch einfach den nächstbesten in ihrer Nähe die Schläge verabreicht zu haben, was bald zu einigem Gerangel führte. Der Zoff zwischen zweien gebar sich sogar derart immens, das sie sich trotz der auswärtigen Bedrohung lieber erstmals eins auf die Kieferknochen gaben was einen sich ausbreitenden Tumult zur Folge hatte, der kurzweilig den gesamten Eingangsbereich der Kaschemme vereinnahmte und versperrte.
Ayris hätte fast über die Hohlköpfigkeit der Schläger gelacht, die wertvolle Zeit damit vergeudeten sich fügsamer die Visagen zu polieren statt ihre wertlose Haut zu retten, wären da nicht die piesakenden Gedanken der Auslieferung gewesen, das eine Panzerkolonne bereit stand diese Siedlung – in der sie sich noch befand - in Schutt und Asche zu verwandeln, sie nicht genau wusste wo sie Magaris Lansing aufstöbern konnte und wie – wenn sie es bewerkstelligt hatte ihn zu finden - sie überhaupt die imperiale Blockade durchbrechen sollten.
Das Getöse der Destille hinter sich lassend, eilte die Azazernerin ins gleißende Tageslicht, das ihr stechend in die Netzhäute brannte. Geschwind kniff sie die graublauen Augen zusammen und beschirmte sich das Gesicht mit einer Hand, in der anderen trug sie die Auslese ihres „Arztbesuches“, deren Tasche sie nun schulterte.
An das Zeug war schon schwer genug heranzukommen, wenn ich drauf gehe dann geht es gefälligst mit mir drauf! Auf den Straßen war allerhand los, der Weckruf des Imperiums zur Einleitung baldiger Zerstörung schien ohne Ausnahme jeden Einwohner aus seiner Bettstatt getrieben zu haben. Heillose Verwirrung herrschte und allgemeines Chaos. Allerseits rannten Leute einher, viele bereits mit Bündeln und Kriegswerkzeug auf dem Rücken und strömten zu einem der Tore. Geschrei ertönte, ein Mob forderte das Öffnen der Pforte, der befehlshabende „Torhüter“ belferte zurück das dies auf Order des Maliks nicht gestattet sei. Drei aus der Menge ließen sich daraufhin nicht lange bitten, ignorierten die Bevormundungen und wollten sich an der Verrieglung des Tores zu schaffen machen. Das mehrfache Zischen von glutroten Laserstrahlen bestrafte die Missachtung und ließ verkohlte Leiber zu Boden gehen. Ayris sah das Übel kommen, ehe es geschah.
Das war ein Fehler, Jungs! Jetzt nehmen sie euch auseinander. Die Eröffnung des Feuers auf die eigenen Leute war im Angesicht eines Feindes der vor den Wällen des Heimatdorfes stand keine glückliche Option und das ließ die angestaute Menge die Wachmannschaft auch sogleich spüren. Der anmaßende und schießwütige Offizier erkannte sein Vergehen – nämlich Befehle mit Waffengewalt durchzusetzen in einer Kolonie die nur aus waffenvernarrten Gesetzlosen bestand – zu spät, neun Geschosse trafen ihn, rissen ihm einen Unterarm vom Gelenk, sprengten ihm den Oberschenkel aus einem Bein und frästen ihm den halben Schädel weg. Danach besaß keiner seiner Kameraden aus der Wacheinheit mehr den Schneid den Mob aufzuhalten, heulend stürzten sie sich auf den Mechanik der Verrieglung und lösten sie unter quietschenden und schnarrenden Geräuschen. Wiederum einem Moment später schwangen die Torflügel auf, wie die Wölbungen eines eisernen Schnabels und der Wesenspulk ergoss sich in die dahinter ausdehnende gelbe Wüstenei.
Als hätte eine göttliche Entität von der grausamen Macht Gebrauch gemacht den Menschen und Kreaturen urplötzlich ihre gesamten Glücksgefühle zu entziehen, die sie bis eben noch empfunden hatten. Aus sorglosem Leben und ungetrübten Feiern war gänzlich unerwartet eine kritische Lage geworden, eine außerweltliche Gefahr war aufgetaucht und hatte jäh alle gute Laune erfolgreich zunichte gewalzt. Die stählerne Vernichtungsmaschenerie des Imperiums hatte sie aufgespürt, die Seelenmühle des Imperators harrte ihrer verfluchten Psychen um sie eine nach der anderen zu zermalmen.
Eine letzte Frist war gesetzt worden, eine exemplarische Bedenk und Handelszeit, die am Ende doch keinen Ausweg parat hielt. Das konnte sich ein jeder der hier anwesenden ausmalen. Machandul galt als Schandfleck auf dem Landkartenwerk der Kartografengilde. Aus unerfindlichen Gründen war es bisher nicht als notwendig erachtet worden ihn aus den Speichern zu löschen, vom Wüstengrund zu tilgen, vermutlich weil weder Material noch Aufwand der Mühe wert gewesen waren, aber dieser Umstand hatte sich nun geändert. Eines der unzähligen Augen des Gottimperators hatte sich auf jenes kleine Kaff, jene Heimstätte für Ausgestoßene, geheftet und es suchte etwas. Etwas dem mehr Bedeutung beigemessen wurde, als die Siedlung und alle Bewohner in ihr zusammen. Etwas das ausreichte um sie alle zur Hölle zu jagen.
Ayris wurde sich umgehend darüber bewusst das die Konstellation für sie und ihren Begleiter von ernst auf tödlich ernst gewechselt war. Wieder einmal. Wenn sie dieser sich zuziehenden Seilschlinge entkommen wollten mussten sie sofort reagieren und sich schnellstmöglich auf und davonmachen. Viel Zeit blieb ihnen für das Umsetzen dieser Pläne allerdings nicht. Noch bevor die allumfassende Panik unter den Besuchern der Destille aufzuflammen drohte, lief die schwarzhaarige junge Frau mit ausgereiften Schritten dem Einlass entgegen, ihr schlanker Körperbau half ihr hierbei durch die engsten Passagen und Freiräume zu schlüpfen, welche die dichte Bevölkerung der Spelunke zuließ. Sie teilte verschiedene Tritte in Kniebeugen aus und stieß hie und da mit den Spitzen ihrer Ellenbogen zu. Das Konzept zeigte Wirkung; nicht nur wichen einige tatsächlich zur Seite, sondern beschuldigten sie daraufhin auch einfach den nächstbesten in ihrer Nähe die Schläge verabreicht zu haben, was bald zu einigem Gerangel führte. Der Zoff zwischen zweien gebar sich sogar derart immens, das sie sich trotz der auswärtigen Bedrohung lieber erstmals eins auf die Kieferknochen gaben was einen sich ausbreitenden Tumult zur Folge hatte, der kurzweilig den gesamten Eingangsbereich der Kaschemme vereinnahmte und versperrte.
Ayris hätte fast über die Hohlköpfigkeit der Schläger gelacht, die wertvolle Zeit damit vergeudeten sich fügsamer die Visagen zu polieren statt ihre wertlose Haut zu retten, wären da nicht die piesakenden Gedanken der Auslieferung gewesen, das eine Panzerkolonne bereit stand diese Siedlung – in der sie sich noch befand - in Schutt und Asche zu verwandeln, sie nicht genau wusste wo sie Magaris Lansing aufstöbern konnte und wie – wenn sie es bewerkstelligt hatte ihn zu finden - sie überhaupt die imperiale Blockade durchbrechen sollten.
Das Getöse der Destille hinter sich lassend, eilte die Azazernerin ins gleißende Tageslicht, das ihr stechend in die Netzhäute brannte. Geschwind kniff sie die graublauen Augen zusammen und beschirmte sich das Gesicht mit einer Hand, in der anderen trug sie die Auslese ihres „Arztbesuches“, deren Tasche sie nun schulterte.
An das Zeug war schon schwer genug heranzukommen, wenn ich drauf gehe dann geht es gefälligst mit mir drauf! Auf den Straßen war allerhand los, der Weckruf des Imperiums zur Einleitung baldiger Zerstörung schien ohne Ausnahme jeden Einwohner aus seiner Bettstatt getrieben zu haben. Heillose Verwirrung herrschte und allgemeines Chaos. Allerseits rannten Leute einher, viele bereits mit Bündeln und Kriegswerkzeug auf dem Rücken und strömten zu einem der Tore. Geschrei ertönte, ein Mob forderte das Öffnen der Pforte, der befehlshabende „Torhüter“ belferte zurück das dies auf Order des Maliks nicht gestattet sei. Drei aus der Menge ließen sich daraufhin nicht lange bitten, ignorierten die Bevormundungen und wollten sich an der Verrieglung des Tores zu schaffen machen. Das mehrfache Zischen von glutroten Laserstrahlen bestrafte die Missachtung und ließ verkohlte Leiber zu Boden gehen. Ayris sah das Übel kommen, ehe es geschah.
Das war ein Fehler, Jungs! Jetzt nehmen sie euch auseinander. Die Eröffnung des Feuers auf die eigenen Leute war im Angesicht eines Feindes der vor den Wällen des Heimatdorfes stand keine glückliche Option und das ließ die angestaute Menge die Wachmannschaft auch sogleich spüren. Der anmaßende und schießwütige Offizier erkannte sein Vergehen – nämlich Befehle mit Waffengewalt durchzusetzen in einer Kolonie die nur aus waffenvernarrten Gesetzlosen bestand – zu spät, neun Geschosse trafen ihn, rissen ihm einen Unterarm vom Gelenk, sprengten ihm den Oberschenkel aus einem Bein und frästen ihm den halben Schädel weg. Danach besaß keiner seiner Kameraden aus der Wacheinheit mehr den Schneid den Mob aufzuhalten, heulend stürzten sie sich auf den Mechanik der Verrieglung und lösten sie unter quietschenden und schnarrenden Geräuschen. Wiederum einem Moment später schwangen die Torflügel auf, wie die Wölbungen eines eisernen Schnabels und der Wesenspulk ergoss sich in die dahinter ausdehnende gelbe Wüstenei.