03-24-2009, 07:15 PM
In den verschwiegenden Gewölben unter der Destille "Puffball"...
Arnald war wählerisch was seine Patienten betraf, er machte keine Hausbesuche und vertat sich auch sonst selten die Beine, hielt sich am Leben mit dem was Chazraks Schergen ihm in seinen Bunker brachten, nominell hieß es er solle sich eigentlich nur um Maliks Wohlbefinden und dem seines inneren Haufens sorgen, aber damit ließen sich kaum Extracredits verdienen, also beugte er die Richtlinien ab und zu und genehmigte sich Ausnahmen. Ayris war für ihn so eine „Ausnahme“. Eine die er wohl als recht ansehnlich einordnete und auch wenn es seiner Patientin nicht sonderlich gefiel von dem glupschäugigen Medicus mehr betatscht zu werden als für das fachmännische Nähen nötig gewesen wäre, so nahm sie es doch mit einer gesicherten Leichtigkeit hin und achtete lediglich darauf das ihr der „Doc“ keine überflüssige Lymphe in die Venen spritzte, die sie ihres Willens beraubte oder ihr komische Farbgalaxien fabelte um sie dann etwas gefügiger und vergesslicher für einige abartige „Spielchen“ werden zu lassen.
Nach einer scheinbar empfunden Ewigkeit hörte das zwacken und sticheln endlich auf und Arnald verkündete mit seiner hellen Stimme freudig: „So… jetzt ist es geschafft. Sie haben es überstanden. Und es ist eine hübsche Naht möchte ich meinen. Wenn sie sich nun noch ein wenig Ruhe gönnen und sich in folgender Zeit nicht allzu sehr belasten wird es gut verheilen und mit ein wenig Glück wird nicht einmal eine Narbe zurückbleiben… dank meiner fähigen Fingerchen.“ Er verzog seine dünnen Lippen zu einem breiten Grinsen, das ihm fast bis an die Ohren reichte und schnitt ein zufriedenes Gesicht, dem man keine Häme nachsagen mochte, aber die Azazernerin glaubte nicht an unbefleckte Seelen in Machandul.
„Haben sie vielen Dank Arnald.“ zollte sie sich bei dem hageren Kittelträger Respekt für seine Arbeit und lächelte matt weil er sie so höflich begrabsc… behandelt hatte. Sie rollte sich behutsam von der Liege und betrachtete die feine Linie die die Fäden in ihre Haut gesponnen hatten und nun füglich die Wundränder zusammenhielten. Sie besaß mitnichten anatomische oder medizinische Referenzkenntnisse, aber auf den ersten Blick und nach ihrem Bauchgefühl zu urteilen schien Neveau seinen Job ordentlich gemacht zu haben. Vorsichtig dehnte sie sich ein wenig nach unten oder zur Seite, Bewegungen die ihr zuvor glühender Dolche gleich ins Fleisch gefahren waren, hatten nun an Pein nachgelassen. Aus den Augenwinkeln erkannte sie dass ihre Übungen den blassen Arzt sichtlich verzückten. Immer wieder schob er mit einem Daumen sein Okularglas, das an einem komplizierten Draht und Lederriemengeflecht befestigt war, welches rund um seinen Schädel verlief, aus seinem Sichtfeld um auch ja nichts von der Vorstellung zu versäumen.
Sie gewährte dem Mickermännchen noch den ein oder anderen lohenden Aspekt ihrer selbst und griff dann nach ihrer Cargohose die sie vorab auf einem Rollwägelchen abgelegt hatte und schlüpfte hinein. Kurz darauf folgte die lederne Jacke die sich über ihre Schultern und Arme senkte. Jener Vorgang entzauberte die grienende Miene des Heilers doch nicht geringfügig, der Anblick und das (beiläufige) Berühren von so viel nackter Haut und weiblichen Rundungen an den richtigen Stellen hatte ihn doch kurzweilig in eine Dimension der wilden Phantasie entführt, der elende verdeckende Stoff machte das jetzt alles wieder zunichte und zwang ihn zurück in die kahle Realität zu kehren. Immerhin seiner Tonlage ließ er nichts von seiner Enttäuschung anmerken.
„Na bitte, nun spüren sie es am eigenen Leib. Wie ich gesagt habe, das dürfte Ihnen gut bekommen. Jedenfalls deutlich besser als wenn sie sich jeden Tag Unmengen von diesen Pharmazeutika in den Rachen werfen, nicht das ich die nicht auch verschreiben würde, aber im Grunde unseres Herzens wissen wir doch alle das diese kleinen, runden Dinger uns erst recht kaputt machen nicht wahr?“ Er lachte knabenhaft, als hätte er einen apart spaßigen Witz erzählt.
Ayris erwiderte sein Gute-Laune-Gesicht und schnallte sich im selben Zuge ihren Waffengurt um die Hüfte, richtete ihren Holster und zückte dann eine schmierige Börse.
„Ja, Arnald sie haben natürlich rundweg Recht. Ich kann nur von großem Glück sprechen das man mich auf sie aufmerksam gemacht hat und sie so freundlich waren, sich meiner anzunehmen. Nicht ausdenken wenn die Wunde wieder aufgeplatzt wäre und ich elendig hätte verbluten können… aber bevor ich sie nun für ihre Tätigkeit bezahle wäre mir doch daran gelegen sie um einen kleinen Vorrat von ausgewählten Allheilmitteln aus ihrem Giftschrank zu bitten. Gänzlich ohne komme ich noch nicht über die Runden und Arnald…“
Sie schüttelte klirrend Schekelmünzen aus dem Beutel auf die OP-Bahre (dies war bereits das zweite gestohlene Taggeld, Gisopp war wahrhaftig ein hilfreicher Typ) und biss sich verführerisch betreten auf die Unterlippe um die anreizende Einbildungskraft des Anachoreten für sich arbeiten zu lassen, was auch klappte, da er strebsam nickte und ein leises „Ja“ zur Antwort gab.
„… das hier ist alles was ich habe, ich würde es dir nie vergessen wenn du mich nicht ausnützen würdest, sondern dich hiermit als Entlohnung einverstanden erklären würdest, sowohl für deine „Fingerfertigkeit“ wie die kleine Zusammenstellung von Arzneien die ich dringend benötige.“
Arnald Neveau schmolz unter ihren schnurrenden Worten dahin. Er packte ihr zusammen was sie an Präparaten begehrte und händigte es ihr mit einem Injektorset aus, das er eigens oben drauflegte. Ayris hauchte ihm zum Abschied noch einen Kuss zu, ehe sie die Treppe zum „Puffball“ wieder hinaufstieg, welcher den „Doc“ in die siebte Sphäre empor schweben ließ.
Die frisch ausgerüstete Gejagte jedoch stockte im Schritt auf halber Treppe, denn von oben aus der Schankstube flogen ihr Gesprächfetzen entgegen die ihr gar nicht gefallen mochten; Worte wie „Imperiale Einheiten stehen vor dem Wall “, „Ultimatum von nur fünfzehn Minuten oder weniger “ und „Völlige Auslöschung “ kursierten da, aber das weitaus beunruhigenste war, „Auslieferung flüchtiger Personen der Strafkolonie Egir Septimus “.
Arnald war wählerisch was seine Patienten betraf, er machte keine Hausbesuche und vertat sich auch sonst selten die Beine, hielt sich am Leben mit dem was Chazraks Schergen ihm in seinen Bunker brachten, nominell hieß es er solle sich eigentlich nur um Maliks Wohlbefinden und dem seines inneren Haufens sorgen, aber damit ließen sich kaum Extracredits verdienen, also beugte er die Richtlinien ab und zu und genehmigte sich Ausnahmen. Ayris war für ihn so eine „Ausnahme“. Eine die er wohl als recht ansehnlich einordnete und auch wenn es seiner Patientin nicht sonderlich gefiel von dem glupschäugigen Medicus mehr betatscht zu werden als für das fachmännische Nähen nötig gewesen wäre, so nahm sie es doch mit einer gesicherten Leichtigkeit hin und achtete lediglich darauf das ihr der „Doc“ keine überflüssige Lymphe in die Venen spritzte, die sie ihres Willens beraubte oder ihr komische Farbgalaxien fabelte um sie dann etwas gefügiger und vergesslicher für einige abartige „Spielchen“ werden zu lassen.
Nach einer scheinbar empfunden Ewigkeit hörte das zwacken und sticheln endlich auf und Arnald verkündete mit seiner hellen Stimme freudig: „So… jetzt ist es geschafft. Sie haben es überstanden. Und es ist eine hübsche Naht möchte ich meinen. Wenn sie sich nun noch ein wenig Ruhe gönnen und sich in folgender Zeit nicht allzu sehr belasten wird es gut verheilen und mit ein wenig Glück wird nicht einmal eine Narbe zurückbleiben… dank meiner fähigen Fingerchen.“ Er verzog seine dünnen Lippen zu einem breiten Grinsen, das ihm fast bis an die Ohren reichte und schnitt ein zufriedenes Gesicht, dem man keine Häme nachsagen mochte, aber die Azazernerin glaubte nicht an unbefleckte Seelen in Machandul.
„Haben sie vielen Dank Arnald.“ zollte sie sich bei dem hageren Kittelträger Respekt für seine Arbeit und lächelte matt weil er sie so höflich begrabsc… behandelt hatte. Sie rollte sich behutsam von der Liege und betrachtete die feine Linie die die Fäden in ihre Haut gesponnen hatten und nun füglich die Wundränder zusammenhielten. Sie besaß mitnichten anatomische oder medizinische Referenzkenntnisse, aber auf den ersten Blick und nach ihrem Bauchgefühl zu urteilen schien Neveau seinen Job ordentlich gemacht zu haben. Vorsichtig dehnte sie sich ein wenig nach unten oder zur Seite, Bewegungen die ihr zuvor glühender Dolche gleich ins Fleisch gefahren waren, hatten nun an Pein nachgelassen. Aus den Augenwinkeln erkannte sie dass ihre Übungen den blassen Arzt sichtlich verzückten. Immer wieder schob er mit einem Daumen sein Okularglas, das an einem komplizierten Draht und Lederriemengeflecht befestigt war, welches rund um seinen Schädel verlief, aus seinem Sichtfeld um auch ja nichts von der Vorstellung zu versäumen.
Sie gewährte dem Mickermännchen noch den ein oder anderen lohenden Aspekt ihrer selbst und griff dann nach ihrer Cargohose die sie vorab auf einem Rollwägelchen abgelegt hatte und schlüpfte hinein. Kurz darauf folgte die lederne Jacke die sich über ihre Schultern und Arme senkte. Jener Vorgang entzauberte die grienende Miene des Heilers doch nicht geringfügig, der Anblick und das (beiläufige) Berühren von so viel nackter Haut und weiblichen Rundungen an den richtigen Stellen hatte ihn doch kurzweilig in eine Dimension der wilden Phantasie entführt, der elende verdeckende Stoff machte das jetzt alles wieder zunichte und zwang ihn zurück in die kahle Realität zu kehren. Immerhin seiner Tonlage ließ er nichts von seiner Enttäuschung anmerken.
„Na bitte, nun spüren sie es am eigenen Leib. Wie ich gesagt habe, das dürfte Ihnen gut bekommen. Jedenfalls deutlich besser als wenn sie sich jeden Tag Unmengen von diesen Pharmazeutika in den Rachen werfen, nicht das ich die nicht auch verschreiben würde, aber im Grunde unseres Herzens wissen wir doch alle das diese kleinen, runden Dinger uns erst recht kaputt machen nicht wahr?“ Er lachte knabenhaft, als hätte er einen apart spaßigen Witz erzählt.
Ayris erwiderte sein Gute-Laune-Gesicht und schnallte sich im selben Zuge ihren Waffengurt um die Hüfte, richtete ihren Holster und zückte dann eine schmierige Börse.
„Ja, Arnald sie haben natürlich rundweg Recht. Ich kann nur von großem Glück sprechen das man mich auf sie aufmerksam gemacht hat und sie so freundlich waren, sich meiner anzunehmen. Nicht ausdenken wenn die Wunde wieder aufgeplatzt wäre und ich elendig hätte verbluten können… aber bevor ich sie nun für ihre Tätigkeit bezahle wäre mir doch daran gelegen sie um einen kleinen Vorrat von ausgewählten Allheilmitteln aus ihrem Giftschrank zu bitten. Gänzlich ohne komme ich noch nicht über die Runden und Arnald…“
Sie schüttelte klirrend Schekelmünzen aus dem Beutel auf die OP-Bahre (dies war bereits das zweite gestohlene Taggeld, Gisopp war wahrhaftig ein hilfreicher Typ) und biss sich verführerisch betreten auf die Unterlippe um die anreizende Einbildungskraft des Anachoreten für sich arbeiten zu lassen, was auch klappte, da er strebsam nickte und ein leises „Ja“ zur Antwort gab.
„… das hier ist alles was ich habe, ich würde es dir nie vergessen wenn du mich nicht ausnützen würdest, sondern dich hiermit als Entlohnung einverstanden erklären würdest, sowohl für deine „Fingerfertigkeit“ wie die kleine Zusammenstellung von Arzneien die ich dringend benötige.“
Arnald Neveau schmolz unter ihren schnurrenden Worten dahin. Er packte ihr zusammen was sie an Präparaten begehrte und händigte es ihr mit einem Injektorset aus, das er eigens oben drauflegte. Ayris hauchte ihm zum Abschied noch einen Kuss zu, ehe sie die Treppe zum „Puffball“ wieder hinaufstieg, welcher den „Doc“ in die siebte Sphäre empor schweben ließ.
Die frisch ausgerüstete Gejagte jedoch stockte im Schritt auf halber Treppe, denn von oben aus der Schankstube flogen ihr Gesprächfetzen entgegen die ihr gar nicht gefallen mochten; Worte wie „Imperiale Einheiten stehen vor dem Wall “, „Ultimatum von nur fünfzehn Minuten oder weniger “ und „Völlige Auslöschung “ kursierten da, aber das weitaus beunruhigenste war, „Auslieferung flüchtiger Personen der Strafkolonie Egir Septimus “.