08-04-2008, 01:17 AM
von --> Kombüse der Schürfstation Beta Sept., Erholungsebene
Miguel Sanguiro liebte Troika Happen. Er mochte sie vor allem deswegen so weil es so verdammt schwierig war sie auf einem vom Gott-Imperator vergessenen Planenten wie diesem, auf dem er nun schon seit dreizehn – ausgerechnet „die“ verfluchten dreizehn – Jahre festsaß, überhaupt erst zu bekommen. Früher auf Omaraga V, seiner innig und höchst geschätzten Heimatwelt, nach deren milden Klima er sich arg sehnte, obwohl er es nie irgendeinem seiner jetztigen Kameraden anvertraut hätte (sie hätten nur über ihn gelacht und ihn fortan wegen seiner sentimentalen Seite aufgezogen) hatte er die köstliche Süßigkeit überall kaufen können, dort hatte es sie sogar in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und in Packungen verschiedenster Größenordnung gegeben. Schon als blutiger Neuanfänger im glorreichen Feldzug Terras auf dem Kasernengelände und später als Gefreiter bei ersten Kampfeinsätzen gegen die rückständigen Extremisten der Bewohner des Südpols hatte er es sich stets zur Prämisse gemacht immer einen gewissen Vorrat an Troika Happen dabeizuhaben.
Andere kauten in Stresssituationen Kaugummi, Tabak oder rauchten wie die Schlote obgleich ihnen die gegnerischen Kugeln um die Ohren flogen, da man das Glimmen der Kippe von weither sehen konnte, aber er lebte stilvoller und nicht so gefährlich, er genoss nur Troika. Und Troika war gut für den Körper. So stand es zumindest auf den Slogans des Produktherstellers. In der Tat konnte sich Miguel ein Leben ohne Troika gar nicht mehr vorstellen. Die geschmackliche Leckerei hatte sich förmlich in seine Zunge eingebrannt und sein Gaumen verlangte immerzu nach mehr, was besonders schlimm war, wenn er tatsächlich einmal seinen ganzen Bestand aufgebraucht hatte. Einmal hatte Danton ihm eine seiner liegen gelassenen Tüten leergefuttert - der blöde Arsch, wie konnte man nur so geistesgestört sein um auf so einen Gedanken zu kommen? Man vergreift sich nicht an Sachen die anderen gehören, niemand vergreift sich an meinen Troikas! -, als er gerade seinen Rundgang durch den Flügel hatte erledigen müssen, das hatte er anschließend schwer bereut. Miguel hatte ihm für seine Verfressenheit die Nase eingeschlagen und ihm zwei Rippen gebrochen. War vielleicht nicht das klügste gewesen was er je getan hatte, aber Strafe musste sein. Die hatte er auch selbst erhalten, für seine „Überreaktion“. Die Narben auf seinem Rücken waren ein Signum das ihn daran erinnern sollte nicht noch einmal wegen solch einer Lappalie auszurasten, sonst würde er in die Stollen versetzt werden. Sollen sie doch machen, viel tiefer als das hier geht’s sowieso nicht mehr. Der Zellenblock befand sich ohnehin bereits am unterirdischsten Punkt der Anlage.
Er knurrte mürrisch in Reminiszenz auf diesen Tag. Am liebsten hätte er ihn aus seinem Gedächtnis gestrichen, ungefähr genauso gern wie die letzten dreizehn verteufelten verschwendeten Jahre. Für den Imperator und das Wohl Terras! Das ich nicht lache, hab’ nicht einmal die Ehre gehabt hinter so einer beschissenen Standarte hinaus aufs Schlachtfeld zu stürmen und elende Grünköppe oder Tausendfüßler niederzumähen… nein, Soldat Sanguiro sie erwartet eine äußerst gewichtige Position auf dem Dreckball Nr. Zehntausendzwölf wo sie dazu angehalten werden den Rest ihres Lebens auf den miesesten Abschaum der Galaxie ein Auge werfen zu dürfen… verfickt, dir bürokratisches Arschloch möcht’ ich mal was an den Giebel werfen… und zwar nich’ nur nen Auge…
Wütend schob er seine Hand in die knisternde Verpackung die vor ihm auf dem fest montierten Metalltisch des Wachkontrollraum lag, ballte seine Finger darin zur Faust um möglichst viele der rundlichen von Farbstoff gefärbten Kügelchen zu fangen und schüttete sich dann alles in die Mundhöhle. Lustig knuspernd zerbarsten die Troikas zwischen seinen Zähnen, als diese ihr Mahlwerk begannen und überschütteten seinen Gaumen mit den dringend bedürftigen Stoffen der chemischen Geschmacksverstärker- und Zusätze, über die man sich besser keinerlei Gedanken machte und das tat Miguel schon lange nicht mehr.
Er wurde immer ungehalten wenn er an dieses Begebnis zurückdachte. Danton war daraufhin versetzt worden, diente jetzt unter Korporal Dennigton oder Demmigham oder wie immer der Kerl heißen mochte. Hatte auf jeden Fall mehr Glück gehabt im Gegensatz zu ihm. Irgendwie zog er immer die A-Karte. Auf Dauer war das echt zermürbend für einen der eigentlich ein guter Kerl war – und dafür hielt sich Miguel durchaus – für einen der mit ordentlichen Motiven und Ehrgeiz zur Armee gegangen war. Bisher hatte er dafür nur einen Arschtritt auf den nächsten erhalten. Sein Blick ging auf sinnleere Suche während er so darüber sinnierte was in seinem Leben alles falsch gelaufen war. Er streifte durch die spartanisch eingerichtete kubusartige Räumlichkeit, welche bis auf die Wand an dem der Tisch stand an dem er saß und einem Spind nichts weiter war, als die noch über zweieinhalb Wände verlaufende vorgewölbte Schaltkonsole der Haftzellenüberwachung und darüber befestigte Bildschirme die bläulichgrau das Geschehen im Innern der Arreste aufzeigten. Miguel hätte die Augen schließen können und aus dem Kopf heraus den Raum in jeder Einzelheit beschreiben können. Er hasste seinen Arbeitsplatz. Nie veränderte sich etwas. Ihm war sterbenslangweilig.
Unvermittelt blieben seine gelangweilten, halb geschlossenen Augen an einem der Monitore hängen. Was’n das? Neuzugang? Und das bemerke ich erst jetzt? Er konnte beinahe nicht glauben was er sah. Sich weiterhin die bunten „Erbsen“ in den Rachen schaufelnd erhob er sich vom Stuhl und ging zum Flachbildschirm - von hololitischen Projektionpanels konnte man hier draußen oder hier unten nur träumen - hinüber um es genauer in Augenschein zu nehmen. Mit jedem Schritt weiteten sich seine Pupillen mehr. Tatsache, ne’ Schnalle. Miguel konnte sein Füllhorn kaum fassen. Gerade eben noch war seine Laune im finstersten Keller gewesen und nun das. Irgendwo über ihm musste jemand den Kuchen der Gerechtigkeit angeschnitten haben und ein Krümel davon war im direkt in den Schoss gefallen. Sprichwörtlich. Aufgeregt betätigte er den Pegel der Zoomfunktion und balancierte die Detailschärfe der Kamera aus. Der Bildausschnitt der jeweiligen Zelle verengte sich und holte den Winkel der Kammer heran in der die Pritsche und nicht unweit davon die kleine Hygieneeinheit festgemacht war. Doch der spärliche Einrichtung galt weniger seine gebannte Aufmerksamkeit, diese oblag vielmehr dem weiblichen Geschöpf das davor – scheinbar frustriert – auf und ab schritt und sich gelegentlich verdrießt durch die dunklen Haare fuhr. Der Soldat mit der grobporigen Haut rieb sich mit einer Hand über das Kinn an dem schon wieder die ersten Bartstoppeln sprossen und begutachtete das Bild als übe es einen magischen Anziehung auf ihn aus. In gewisser Weise stimmte das sogar, angezogen fühlte sich Miguel sehr von dem was sich ihm dort so offen und unverfangen präsentierte. Mit den Fingern der Linken zog er die Konturen der Strafgefangenen auf dem Bildschirm nach und spürte wie sich in seinem Genitalbereich etwas regte. Mann, ist die heiß… so was Wohlproportioniertes hatte ich ja schon seit Ewigkeiten nich’ mehr im meinem Gehege… das wird ne spitzenmäßige Nacht, irre… und ich habe immer noch Troikas…
Eine letzte Fortsetzung folgt noch
Miguel Sanguiro liebte Troika Happen. Er mochte sie vor allem deswegen so weil es so verdammt schwierig war sie auf einem vom Gott-Imperator vergessenen Planenten wie diesem, auf dem er nun schon seit dreizehn – ausgerechnet „die“ verfluchten dreizehn – Jahre festsaß, überhaupt erst zu bekommen. Früher auf Omaraga V, seiner innig und höchst geschätzten Heimatwelt, nach deren milden Klima er sich arg sehnte, obwohl er es nie irgendeinem seiner jetztigen Kameraden anvertraut hätte (sie hätten nur über ihn gelacht und ihn fortan wegen seiner sentimentalen Seite aufgezogen) hatte er die köstliche Süßigkeit überall kaufen können, dort hatte es sie sogar in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und in Packungen verschiedenster Größenordnung gegeben. Schon als blutiger Neuanfänger im glorreichen Feldzug Terras auf dem Kasernengelände und später als Gefreiter bei ersten Kampfeinsätzen gegen die rückständigen Extremisten der Bewohner des Südpols hatte er es sich stets zur Prämisse gemacht immer einen gewissen Vorrat an Troika Happen dabeizuhaben.
Andere kauten in Stresssituationen Kaugummi, Tabak oder rauchten wie die Schlote obgleich ihnen die gegnerischen Kugeln um die Ohren flogen, da man das Glimmen der Kippe von weither sehen konnte, aber er lebte stilvoller und nicht so gefährlich, er genoss nur Troika. Und Troika war gut für den Körper. So stand es zumindest auf den Slogans des Produktherstellers. In der Tat konnte sich Miguel ein Leben ohne Troika gar nicht mehr vorstellen. Die geschmackliche Leckerei hatte sich förmlich in seine Zunge eingebrannt und sein Gaumen verlangte immerzu nach mehr, was besonders schlimm war, wenn er tatsächlich einmal seinen ganzen Bestand aufgebraucht hatte. Einmal hatte Danton ihm eine seiner liegen gelassenen Tüten leergefuttert - der blöde Arsch, wie konnte man nur so geistesgestört sein um auf so einen Gedanken zu kommen? Man vergreift sich nicht an Sachen die anderen gehören, niemand vergreift sich an meinen Troikas! -, als er gerade seinen Rundgang durch den Flügel hatte erledigen müssen, das hatte er anschließend schwer bereut. Miguel hatte ihm für seine Verfressenheit die Nase eingeschlagen und ihm zwei Rippen gebrochen. War vielleicht nicht das klügste gewesen was er je getan hatte, aber Strafe musste sein. Die hatte er auch selbst erhalten, für seine „Überreaktion“. Die Narben auf seinem Rücken waren ein Signum das ihn daran erinnern sollte nicht noch einmal wegen solch einer Lappalie auszurasten, sonst würde er in die Stollen versetzt werden. Sollen sie doch machen, viel tiefer als das hier geht’s sowieso nicht mehr. Der Zellenblock befand sich ohnehin bereits am unterirdischsten Punkt der Anlage.
Er knurrte mürrisch in Reminiszenz auf diesen Tag. Am liebsten hätte er ihn aus seinem Gedächtnis gestrichen, ungefähr genauso gern wie die letzten dreizehn verteufelten verschwendeten Jahre. Für den Imperator und das Wohl Terras! Das ich nicht lache, hab’ nicht einmal die Ehre gehabt hinter so einer beschissenen Standarte hinaus aufs Schlachtfeld zu stürmen und elende Grünköppe oder Tausendfüßler niederzumähen… nein, Soldat Sanguiro sie erwartet eine äußerst gewichtige Position auf dem Dreckball Nr. Zehntausendzwölf wo sie dazu angehalten werden den Rest ihres Lebens auf den miesesten Abschaum der Galaxie ein Auge werfen zu dürfen… verfickt, dir bürokratisches Arschloch möcht’ ich mal was an den Giebel werfen… und zwar nich’ nur nen Auge…
Wütend schob er seine Hand in die knisternde Verpackung die vor ihm auf dem fest montierten Metalltisch des Wachkontrollraum lag, ballte seine Finger darin zur Faust um möglichst viele der rundlichen von Farbstoff gefärbten Kügelchen zu fangen und schüttete sich dann alles in die Mundhöhle. Lustig knuspernd zerbarsten die Troikas zwischen seinen Zähnen, als diese ihr Mahlwerk begannen und überschütteten seinen Gaumen mit den dringend bedürftigen Stoffen der chemischen Geschmacksverstärker- und Zusätze, über die man sich besser keinerlei Gedanken machte und das tat Miguel schon lange nicht mehr.
Er wurde immer ungehalten wenn er an dieses Begebnis zurückdachte. Danton war daraufhin versetzt worden, diente jetzt unter Korporal Dennigton oder Demmigham oder wie immer der Kerl heißen mochte. Hatte auf jeden Fall mehr Glück gehabt im Gegensatz zu ihm. Irgendwie zog er immer die A-Karte. Auf Dauer war das echt zermürbend für einen der eigentlich ein guter Kerl war – und dafür hielt sich Miguel durchaus – für einen der mit ordentlichen Motiven und Ehrgeiz zur Armee gegangen war. Bisher hatte er dafür nur einen Arschtritt auf den nächsten erhalten. Sein Blick ging auf sinnleere Suche während er so darüber sinnierte was in seinem Leben alles falsch gelaufen war. Er streifte durch die spartanisch eingerichtete kubusartige Räumlichkeit, welche bis auf die Wand an dem der Tisch stand an dem er saß und einem Spind nichts weiter war, als die noch über zweieinhalb Wände verlaufende vorgewölbte Schaltkonsole der Haftzellenüberwachung und darüber befestigte Bildschirme die bläulichgrau das Geschehen im Innern der Arreste aufzeigten. Miguel hätte die Augen schließen können und aus dem Kopf heraus den Raum in jeder Einzelheit beschreiben können. Er hasste seinen Arbeitsplatz. Nie veränderte sich etwas. Ihm war sterbenslangweilig.
Unvermittelt blieben seine gelangweilten, halb geschlossenen Augen an einem der Monitore hängen. Was’n das? Neuzugang? Und das bemerke ich erst jetzt? Er konnte beinahe nicht glauben was er sah. Sich weiterhin die bunten „Erbsen“ in den Rachen schaufelnd erhob er sich vom Stuhl und ging zum Flachbildschirm - von hololitischen Projektionpanels konnte man hier draußen oder hier unten nur träumen - hinüber um es genauer in Augenschein zu nehmen. Mit jedem Schritt weiteten sich seine Pupillen mehr. Tatsache, ne’ Schnalle. Miguel konnte sein Füllhorn kaum fassen. Gerade eben noch war seine Laune im finstersten Keller gewesen und nun das. Irgendwo über ihm musste jemand den Kuchen der Gerechtigkeit angeschnitten haben und ein Krümel davon war im direkt in den Schoss gefallen. Sprichwörtlich. Aufgeregt betätigte er den Pegel der Zoomfunktion und balancierte die Detailschärfe der Kamera aus. Der Bildausschnitt der jeweiligen Zelle verengte sich und holte den Winkel der Kammer heran in der die Pritsche und nicht unweit davon die kleine Hygieneeinheit festgemacht war. Doch der spärliche Einrichtung galt weniger seine gebannte Aufmerksamkeit, diese oblag vielmehr dem weiblichen Geschöpf das davor – scheinbar frustriert – auf und ab schritt und sich gelegentlich verdrießt durch die dunklen Haare fuhr. Der Soldat mit der grobporigen Haut rieb sich mit einer Hand über das Kinn an dem schon wieder die ersten Bartstoppeln sprossen und begutachtete das Bild als übe es einen magischen Anziehung auf ihn aus. In gewisser Weise stimmte das sogar, angezogen fühlte sich Miguel sehr von dem was sich ihm dort so offen und unverfangen präsentierte. Mit den Fingern der Linken zog er die Konturen der Strafgefangenen auf dem Bildschirm nach und spürte wie sich in seinem Genitalbereich etwas regte. Mann, ist die heiß… so was Wohlproportioniertes hatte ich ja schon seit Ewigkeiten nich’ mehr im meinem Gehege… das wird ne spitzenmäßige Nacht, irre… und ich habe immer noch Troikas…
Eine letzte Fortsetzung folgt noch