02-04-2009, 01:40 AM
Neblige Dunstschwaden hüllten die dämmerige Schankstube aus und senkten sich wie ein wohltätiger - wenn auch beißender - Schleier über die Augen des Eintretenden, da der diesige Vorhang lobenswerterweise beträchtliche Anteile der siffigen Trinkhalle und dessen ebenso abscheulicher Kundschaft hinter seinem grauen Tuch verbarg. Es mochte vielerlei Dinge geben die die Lebewesen, die sich hier zu Spiel, Speis und Trank zusammengefunden hatten nicht wünschten, Licht gehörte mit ziemlicher Bestimmtheit dazu.
Bis auf ein halbes Dutzend Hohlschächte die in die Decke getrieben waren und welche den Schein des sonnigen Tages in das unterstöckige Gebäude einließen war es mit Ausnahme der hell erleuchteten Theke in der Mitte der Bar, einigen bunten, flackernden Reklametafeln an den Wänden sowie zuschaltbaren Lampen an den Nischentischen, die rings um den ellipsenförmigen Ausschank angerichtet waren, vorherrschend finster gehalten. Diese Düsterheit schaffte Verschwiegenheit, Intimität und Diskretion. Nichtsdestoweniger verstand man sich hier aber auch aufs feiern, stieg man die Stufen zum „Puffball“ herab – woher diese Namensfindung rührte konnte einem normalen imperialen Bürger oder auch Nichtbürger nur ein Rätsel sein – schlug einem sogleich eine Kakophonie grölender Gesänge oder Zechsprüche entgegen, eingebettet in Wolken brennenden Obscura, LHO und Kyxarauches. Durchaus keine Seltenheit war es außerdem das einem unliebsam aufgefallene Gäste auf der Treppe begegneten die zärtlich hinausbefördert wurden oder gar das man in ein zünftiges Handgemenge geriet, das irgendein Preller, ein beim Glücksspiel betrogener oder ein sonstwer aus unerfindlichen Gründen begonnen hatte.
Die Atmosphäre in dieser Spelunke, der populärsten und berüchtigtsten in Machandul, konnte man als vergleichsweise alles bezeichnen jedoch nicht das sie ein Loch ausnahmloser lichtscheuer Ratten wäre. Das Volk welches hier zusammen- und aufeinandertraf war fast ausschließlich vom selben Schlag. Hartgesottene Überlebenskünstler, die jenseits von Recht und Gesetz der imperialen Codexe ihr Dasein fristeten, ein jeden Tag aufs neue darauf bedacht das Beste aus dem zu machen was sie hatten, jederzeit darauf vorbereitet ihr gegenwärtiges Leben umzukrempeln und den Gegebenheiten anzupassen die soeben walteten. Von dem Großteil des zivilisierten terranischen Reiches als Aussätzige und Häretiker gebrandmarkt, und bei den meisten behielten die imperialen Gerichtshöfe sogar Recht obgleich ihre Art der vorschnellen Aburteilung nicht minder zweifelhaft war, blieb ihnen überdies keine andere Wahl als mit dem zurechtzukommen was sie hatten oder in die Finger kriegen konnten. War man erst einmal zum Ausgestoßenen degradiert, stand man erst einmal auf den Abschusslisten der PVS, hatte man erst einmal all seine Rechte als Bürger unter dem ehrwürdigen goldenen Throns eingebüßt und war zum Ketzer geworden, was blieb einem da noch außer Extreme?
Schlichtweg konnte man frei behaupten das jedwede Seele in jener Kaschemme, jener Siedlung, mit dem göttlichen Imperator gebrochen hatte oder mit denen die in seinem Namen Politik und Erlass machten, sie alle hatten sich auf irgendeine Weise IHM gegenüber versündigt und das war ein Schandfleck der sich nie mehr abwaschen ließ. Der nie getilgt werden konnte. Und so waren sie hier zusammengekommen; Piraten, Schmuggler, Gauner, Wegelager, Trickspieler, Kopfjäger, Mörder, Vergewaltiger, Mutanten, Xenos und noch viele mehr.
Diese Geächteten füllten den „Puffball“, tranken, aßen, sprachen, feierten, spielten, prügelten, lachten und duellierten sich. Und über all dem prangte in großen Lettern das Geschäft. Denn nicht nur die Kost welche die Küche der Destille servierte war die beste der Stadt, sondern auch die lukrativsten Geschäftsabschlüsse winkten einem hier vor Ort wenn man die Ohren gespitzt hielt, sich nicht zu dumm anstellte und immer schön die Äuglein aufsperrte. Die gute Beköstigung und die oftmals aussichtreiche Auftragslage kamen nicht von ungefähr schließlich war das Etablissment direktes Eigentum von Malik Chazrak, dem König und selbsternannten (und bisher unangefochtenen) Magistrat Machanduls.
Wer Neuigkeiten oder Gerüchte aufschnappen wollte steuerte den „Puffball“ an, wenn der Rachen trocken war gab es nur eine richtige Adresse, wer sich nützlich machen wollte um an etwas Kleingeld zu kommen ebenfalls, wer Schulden hatte sollte schleunigst zusehen das er diese beglich.
Letztlich führten alle Wege hierher, hier pumpte das Kardia der Stadt. Ausgiebige Beweggründe also für Ayris der bejubelten Räucherhöhle einmal einen Besuch abzustatten um den sie – früher oder später – sowieso nicht herumgekommen wären. Die im Eingangsrahmen hängenden Perlenschnüre durchschreitend und seicht klickend in ihrem Rücken lassend ohne in ihrem Schritttempo innezuhalten, durchmaß sie zielstrebig den Schankraum um keinen ungesunden Argwohn zu erwecken und gönnte sich erst einen Rundumblick als sie bereits die Hälfte des Raumes hinter sich hatte und andere Gäste ihr nachgefolgt waren sodass das Augenmerk etwaiger Spitzel und apart Wissbegieriger, welche lauernd an den Tischen und an der Theke saßen, vornehmlich wieder auf den nachträglich Hereingetretenen lag. Widriger vermochte sie nicht hundertprozentig zu sagen ob ihr selbstbewusstes Verhalten sie für alle als eine der „ihren“ kenntlich gezeichnet hatte, als eine Outlaw, eine verwegene Verstoßene, kaltblütige Killerin oder Fahnenflüchtige oder ob man ihr auf den ersten Blick ansah das sie vorgab etwas zu sein was sie nicht wahr. Darüber hinaus war es hier unten in diesem zweckentfremdeten Kellergewölbe um einiges dunkler als noch zuvor außerhalb und ihre Pupillen taten ihr, trotz des Umstandes einer getönten Schutzbrille die sie nun abnahm, nicht so schnell den Gefallen sich an die veränderten Lichtverhältnisse anzugleichen wie sie es gerne gehabt hätte um einen professionellen Überblick zu behalten.
(morgen dazu mehr)
Bis auf ein halbes Dutzend Hohlschächte die in die Decke getrieben waren und welche den Schein des sonnigen Tages in das unterstöckige Gebäude einließen war es mit Ausnahme der hell erleuchteten Theke in der Mitte der Bar, einigen bunten, flackernden Reklametafeln an den Wänden sowie zuschaltbaren Lampen an den Nischentischen, die rings um den ellipsenförmigen Ausschank angerichtet waren, vorherrschend finster gehalten. Diese Düsterheit schaffte Verschwiegenheit, Intimität und Diskretion. Nichtsdestoweniger verstand man sich hier aber auch aufs feiern, stieg man die Stufen zum „Puffball“ herab – woher diese Namensfindung rührte konnte einem normalen imperialen Bürger oder auch Nichtbürger nur ein Rätsel sein – schlug einem sogleich eine Kakophonie grölender Gesänge oder Zechsprüche entgegen, eingebettet in Wolken brennenden Obscura, LHO und Kyxarauches. Durchaus keine Seltenheit war es außerdem das einem unliebsam aufgefallene Gäste auf der Treppe begegneten die zärtlich hinausbefördert wurden oder gar das man in ein zünftiges Handgemenge geriet, das irgendein Preller, ein beim Glücksspiel betrogener oder ein sonstwer aus unerfindlichen Gründen begonnen hatte.
Die Atmosphäre in dieser Spelunke, der populärsten und berüchtigtsten in Machandul, konnte man als vergleichsweise alles bezeichnen jedoch nicht das sie ein Loch ausnahmloser lichtscheuer Ratten wäre. Das Volk welches hier zusammen- und aufeinandertraf war fast ausschließlich vom selben Schlag. Hartgesottene Überlebenskünstler, die jenseits von Recht und Gesetz der imperialen Codexe ihr Dasein fristeten, ein jeden Tag aufs neue darauf bedacht das Beste aus dem zu machen was sie hatten, jederzeit darauf vorbereitet ihr gegenwärtiges Leben umzukrempeln und den Gegebenheiten anzupassen die soeben walteten. Von dem Großteil des zivilisierten terranischen Reiches als Aussätzige und Häretiker gebrandmarkt, und bei den meisten behielten die imperialen Gerichtshöfe sogar Recht obgleich ihre Art der vorschnellen Aburteilung nicht minder zweifelhaft war, blieb ihnen überdies keine andere Wahl als mit dem zurechtzukommen was sie hatten oder in die Finger kriegen konnten. War man erst einmal zum Ausgestoßenen degradiert, stand man erst einmal auf den Abschusslisten der PVS, hatte man erst einmal all seine Rechte als Bürger unter dem ehrwürdigen goldenen Throns eingebüßt und war zum Ketzer geworden, was blieb einem da noch außer Extreme?
Schlichtweg konnte man frei behaupten das jedwede Seele in jener Kaschemme, jener Siedlung, mit dem göttlichen Imperator gebrochen hatte oder mit denen die in seinem Namen Politik und Erlass machten, sie alle hatten sich auf irgendeine Weise IHM gegenüber versündigt und das war ein Schandfleck der sich nie mehr abwaschen ließ. Der nie getilgt werden konnte. Und so waren sie hier zusammengekommen; Piraten, Schmuggler, Gauner, Wegelager, Trickspieler, Kopfjäger, Mörder, Vergewaltiger, Mutanten, Xenos und noch viele mehr.
Diese Geächteten füllten den „Puffball“, tranken, aßen, sprachen, feierten, spielten, prügelten, lachten und duellierten sich. Und über all dem prangte in großen Lettern das Geschäft. Denn nicht nur die Kost welche die Küche der Destille servierte war die beste der Stadt, sondern auch die lukrativsten Geschäftsabschlüsse winkten einem hier vor Ort wenn man die Ohren gespitzt hielt, sich nicht zu dumm anstellte und immer schön die Äuglein aufsperrte. Die gute Beköstigung und die oftmals aussichtreiche Auftragslage kamen nicht von ungefähr schließlich war das Etablissment direktes Eigentum von Malik Chazrak, dem König und selbsternannten (und bisher unangefochtenen) Magistrat Machanduls.
Wer Neuigkeiten oder Gerüchte aufschnappen wollte steuerte den „Puffball“ an, wenn der Rachen trocken war gab es nur eine richtige Adresse, wer sich nützlich machen wollte um an etwas Kleingeld zu kommen ebenfalls, wer Schulden hatte sollte schleunigst zusehen das er diese beglich.
Letztlich führten alle Wege hierher, hier pumpte das Kardia der Stadt. Ausgiebige Beweggründe also für Ayris der bejubelten Räucherhöhle einmal einen Besuch abzustatten um den sie – früher oder später – sowieso nicht herumgekommen wären. Die im Eingangsrahmen hängenden Perlenschnüre durchschreitend und seicht klickend in ihrem Rücken lassend ohne in ihrem Schritttempo innezuhalten, durchmaß sie zielstrebig den Schankraum um keinen ungesunden Argwohn zu erwecken und gönnte sich erst einen Rundumblick als sie bereits die Hälfte des Raumes hinter sich hatte und andere Gäste ihr nachgefolgt waren sodass das Augenmerk etwaiger Spitzel und apart Wissbegieriger, welche lauernd an den Tischen und an der Theke saßen, vornehmlich wieder auf den nachträglich Hereingetretenen lag. Widriger vermochte sie nicht hundertprozentig zu sagen ob ihr selbstbewusstes Verhalten sie für alle als eine der „ihren“ kenntlich gezeichnet hatte, als eine Outlaw, eine verwegene Verstoßene, kaltblütige Killerin oder Fahnenflüchtige oder ob man ihr auf den ersten Blick ansah das sie vorgab etwas zu sein was sie nicht wahr. Darüber hinaus war es hier unten in diesem zweckentfremdeten Kellergewölbe um einiges dunkler als noch zuvor außerhalb und ihre Pupillen taten ihr, trotz des Umstandes einer getönten Schutzbrille die sie nun abnahm, nicht so schnell den Gefallen sich an die veränderten Lichtverhältnisse anzugleichen wie sie es gerne gehabt hätte um einen professionellen Überblick zu behalten.
(morgen dazu mehr)