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Superstitem Esse - In der Blutsandwüste
#21
Ayris konnte sich einem Gefühl des Wohlgefallens und der Vergütung unsauberen Behagens nicht erwehren, als sie plötzlich draußen „Xenos“ Stimme vernahm, die volltönend und konsequent über die gelockten gelbrostigen Ebenen der Dünenlandschaft schallte und den waffenstarrenden Freak dazu aufforderte eben diese niederzulegen auf das sie erneut in Ruhe und Einigkeit die differenzierte Lage erörtern mochten. Vor Zufriedenheit dass ihr kleiner Streich aufgegangen und sie alle noch am Leben waren (zumindest sie beide) hieb sie mit der freien Hand auf das zerplatzte Kontrollpaneel der Steuerkonsole und genehmigte sich selbst und Magaris für die erbrachten Leistungen stillschweigend zu loben. Dies alles hätte auch furchtbar schief laufen können, aber scheinbar hatte sie die richtige Vorgehensweise gewählt, die Bedrohung eliminiert, den Spieß umgedreht. Nun war es der Angreifer der in der Falle saß. Gleiches Spiel, gegensätzliche Regeln. Die Umstände außerhalb des Schiffes waren soweit bereinigt und planmäßig, der Freihändler würde den Fremden schon in Schach halten. Sie hatte ihre Aufgabe vorerst erfüllt, nachdem ihr Begleiter sich im heranschleichen derart bewährt hatte, traute sie ihm auch zu das er den Killer für die nächsten Minuten unter Verwahrung hielt ohne erschossen zu werden. Sie warf noch einen raschen Blick nach außen um sich abermalig zu überzeugen dass die Situation unter Kontrolle war, rutschte dann von dem abgeschrägten Armaturenbrett das ihr als Beobachtungsposten gedient hatte und hastete aus der Cockpitkabine. In ihrer Überstürzung vergaß sie zunächst die wertvollen Materialien die Magaris eingesammelt hatte für einen möglichen Trip in die Weiten der Wüste. Glücklicherweise streifte sie mit den Augen die zurückgelassene ausgebeulte Tasche und machte schnell kehrt, hängte sich die Last komforthalber über die linke Schulter und überwand anschließend die Mittelsektion des auseinandergebrochenen Frachters, dessen schummriger Innenraum von dutzenden Lichtspeeren, welche durch Decke und Außenwände einfielen, erleuchtet wurde.

Sandstaub und Asche tanzten in den goldenen Sonnenstrahlen, von ihren Stiefeln aufgewirbelt als sie sich durch die Bruchstücke der durcheinander gepurzelten Einrichtung und zerschellter Ladung kämpfte. Sie stieß sich mehrfach die Knie und Ellenbogen an hervorragenden Kanten irgendwelcher bekümmert liegender Container, blieb mit dem Bündel des Öfteren an in den Bereich ragenden Rohrleitungen, verbogenen Stahlträgern oder an den Resten baumelnder Lastauffangnetze oder Halterungsleinen hängen, ritzte sich an schneidigen Metall das sich durch Explosionen geborsten oder geschleift von der inneren Mantelung abschälte. Ein wenig glich es einem Spießrutenlauf durch eine synthetische, dem weichen Leben in Fleisch und Blut feindlich gesonnener Welt. Es dauerte eine kleine Weile bis sie sich durch das interne Wirrwarr des Wracks gestritten und gezwängt hatte, aber schließlich klaffte vor ihr im Steuerbordrumpf ein gewaltiger Riss, als hätte ein prähistorisches Untier mit seinen Klauen nach dem Vehikel geschlagen und ihm eine tiefe, irreparable Wunde beigefügt. Der Wahrheitsgehalt dieser Worte war gar nicht einmal so unbedarft, würde man das Imperium als jenes Untier bezeichnen das sie vom Himmel gefegt hatte. Kaum überwand sie die letzten Hürden übereinander gefallener Kisten und tief hängender Stränge von unterarmdicken Verbindungskabeln, brauste ihr auch schon die erste Woge urbaner Hitze entgegen, die sie äußerlich erwartete.

Der jähe wie heftige Temperaturanstieg und die knallende Sonne mit ihrer unglaublichen Leuchtkraft brachten ihren Kreislauf kurzweilig durcheinander und ließen ihre Sinne abschmieren. Die Ansicht des hügeligen Dünenmeeres das sich vor ihr ausbreitete und bis zum Horizont reichte verdoppelte sich und verschwamm, das fast wolkenlose Himmelreich spulte sich und ihr brach wiederkehrend der Schweiß aus. Als sie begriff dass ihr das Gleichgewicht entglitt, packte Ayris rasch nach dem destruierten Rahmen des gähnenden Bruches…. um sich prompt an dessen schnittigen Zähnen die Handfläche zu verletzten und sich gleichsam am heiß glühenden Gerippe die Finger zu verbrennen. Der Schmerz hatte sein Gutes wie sein Schlechtes, die plötzliche Benommenheit spülte er hinfort, stattdessen blutete sie nun aus einem Schnitt in ihrer Handinnenfläche und ihre Fingerkuppen lohten in Feuer eigener Unbedachtheit. Die entflohene Strafgefangene spuckte weniger manierlich in den Sand und fluchte ebenso undamenhaft, verwünschte einen heiligen Ort ihres Herkunftsplaneten und zog am Ende über sich selbst her um ihrer Wut Luft zu machen. Mit einem beherzten Sprung schwang sie sich vom Rand der Lecks auf den nächsten sich erhebenden Wellenkamm, versank dort erst einmal bis zu den Knöcheln im weichen Untergrund, festigte ihren Stand und stakste dann mit ausufernden Schritten die eine glatte Seite herab die sich dem Bug des kollidierten Transporters zuwandte.

Das Auge des Himmels glomm über ihr und bestrahlte sie flammenden Lichtes, wärmte binnen weniger Sekunden ihren Rücken, das sich der Overall, triefend vor eigener Feuchtigkeit an ihre Haut klebte. Dem schwarzen Schopf erging es nicht anders, der glühende Hauch trieb ihr den Schweiß nur so aus den Poren und bald haftete ihr das Haar in schal glänzenden Strähnen an Stirn und Nacken bis sie den aufgescheuerten Rumpf der gestürzten Fähre umrundet, sich das Sichtfeld auf die beiden Kontrahenten erweitert und sie eine in etwa ihrer Vorstellung entsprechend, gewünschte Position hinter dem abgesprengten Trümmerteil einer Tragfläche Stellung bezogen hatte. Bis jetzt hatte sie sich noch nicht die Mühe gemacht, nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet, ihren Anzug wieder zu schließen, der immer noch bis unterhalb ihres Bauchnabels geöffnet war, in all der gebotenen Eile das dieser Söldner mit seinem unerwarteten Auftauchen verursacht hatte, war dieser Belanglosigkeit einfach kein Vorzugsrecht eingeräumt gewesen nachdem sie sich vormals nur pressant den rechten Ärmel wieder übergestreift hatte. Jetzt und hier draußen bei, mochten die Schöpfer des Universums wissen bei wie viel Grad Siedetemperatur, war es ihr nicht geringfügiger egal wie sie sich den Männern zeigte. Zwischen ihnen trutzen noch immer Sperren und Schanzen die erst noch bezwungen werden mussten, ehe sie sich Partner schimpfen konnten.

Ayris pustete sich eine besonders freche, ölig nasse Strähne aus dem Blickwinkel ihrer vor Helligkeit zusammengekniffener Augen, schüttelte die versehrte Hand um das perlende Blut in den Sand zu schütteln und visierte die kränklich aussehende Gestalt des Ein-Mann-Überfallkommandos an. So lange es nicht zum Schusswechsel kam, platzierte sie sich aufrecht stehend neben dem halb im Sand eingegrabenen Fragment das ihr im Notfall Deckung bieten würde. Eingekesselt von zwei Seiten müsste der Typ aber schon ziemlich daneben sein, würde er es auf einem Kampf ankommen lassen. Sie gedachte nicht ihn dazu zu provozieren. Als Azazernerin war sie fremd auf dieser Welt Koron, wie sie spartanisch geheißen und kartographiert worden war, und Magaris Lansing war Raumhändler der sich anhand von Koordinaten zu behelfen wusste, die ihm gegenwärtig jedoch nicht mehr auf Abruf zur Verfügung standen. Sie waren vorläufig auf einen Einheimischen angewiesen.
Ups! So wendet sich das Blatt, nicht wahr?“ steuerte sie einen spöttischen und vorsatzlosen Kommentar dem Einigungsgespräch bei.
Scheint als wärest du nun im Hintertreffen Boxernase!“ Diese auffallende Äußerlichkeit an ihm war nicht zu übersehen.
Ich habe bereits genug sinnlos einher geplappert und du warst ein aufmerksamer Zuhörer wie ich mit einiger Befriedigung festgestellt habe, doch auch wenn das meiste nur überflüssiges Gerede war müssen wir nun allmählich zu einer Entscheidung kommen, denn mir ist verdammt heiß und ich will raus aus dieser Einöde und zwar so schnell wie irgend möglich. Ich will ein Bett, ich will kühles Wasser, gutes Essen, ein Bad, frische Kleidung, eine tunlichst imperial freie Zone und so wenig Arschlöcher um mich herum wie es geht, also; kennst du so einen Ort und kannst du uns dorthin bringen? Oder anders und deutlicher formuliert; sollen wir dir gleich hier und jetzt deine entbehrliche Leuchte ausknipsen oder spielst du für uns den Fahrer und anschließend lassen wir dich leben und ich sorge dafür das du für deine „Anstrengungen“ gebührend entlohnt wirst? Antworte besser schnell bevor mein Abzugsfinger riskant glitschig wird!
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[Kein Betreff] - von - 09-24-2008, 12:46 AM
[Kein Betreff] - von - 09-24-2008, 09:43 AM
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[Kein Betreff] - von - 12-17-2008, 02:30 AM
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[Kein Betreff] - von - 01-12-2009, 02:35 AM

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