11-08-2021, 10:10 PM
Können Sie mir erläutern, was genau Sie da tun, Kommandant? Keiner von den Sirisagengten war außerhalb der Gebäude, um mit eigenen Augen zu sehen, dass sich die abkommandierten Ranger auf einen Einsatz vorbereiteten. Die Feldagentin schien dennoch sehr genau zu sehen, was draußen vor sich ging. Ihre Anfrage kam entsprechend über die dafür vorgesehene Frequenz. Waldorf setzte ihr auseinander, was er zutun gedachte.
Ihre Bestrebungen sind löblich, aber sie sind nicht Teil unseres Vertrages. Die Sicherung der Einrichtung und der reibungslose Ablauf der hier zu erledigen Arbeiten haben oberste Priorität. Die Agentin war nicht außer sich oder ließ in ihrer Stimme auch nur eine Spur von Unmut erkennen. Sie sprach ruhig und sachlich, wie jemand der über kleinere Unstimmigkeiten in einem Mietvertrag redete.
Waldorf legte seinen Standpunkt dar und versicherte ihr, dass ihre Exkursion die Absicherung der Haus- Anlage in keinster Weise in Gefahr bringen würde.
Verzeihen Sie mir, wenn ich dieser Ansicht widerspreche, Herr Walldorf. Sie werden doch sicherlich die taktische Gefahr erkennen, die darin liegt einen potenziellen Gegner auf uns aufmerksam zu machen. Ist es ein Feind, mit dem die Orsiuskräfte nicht fertig werden, wird ihre, eher leicht bewaffnete, Gruppe daran kaum etwas ändern. Auch gebe ich zu bedenken, dass die standardisierte Vorgehensweise der Orisus darin besteht, auf dringende Notrufe mit Luftunterstützung zu reagieren. Vermutlich wird man zwei oder drei “Sperling” Panzerjäger schicken. Von Gohrmor aus brauchen diese etwa eine Stunde um hier zu sein. Wenn man ihre Soldaten dann am Ort einer etwaigen Niederlage der Orsius findet, was denken Sie wie die Reaktion darauf ausfallen wird? Schlimmer noch, man bringt dann vielleicht ihre missverstandene Hilfsbereitschaft mit Aktionen des Hauses Siris in Verbindung.
Das kann zu den unangenehmsten Verwicklungen führen.
Ich muss Sie daher auffordern, von ihrem Vorhaben Abstand zu nehmen. Waldorf wurde nicht einmal langsamer, als er ihr antwortete. Der Vertrag sei keineswegs verletzt worden, argumentierte er. Das die Anlage besetzt ist sei kaum zu übersehen. Da der Feind es bereits einmal geschafft habe die Station zu überrennen, wisse er natürlich auch wo man sich befand. Wenn er es aus dem einen oder anderen Grund wolle, würde er also erneut angreifen. Vielleicht waren die, die sich da mit den Orsius schlugen eigentlich auf dem Weg zu ihnen gewesen. Angriff war in diesem Fall eine Form der Verteidigung und entsprach damit der Abmachung. Der beste Schutz gegen Orsius Flieger sei darüber hinaus doch wohl ein überlebender Orisumann, der von der Hilfestellung berichten konnte. Außerdem starben dort draußen Menschen im Kampf gegen wen oder was auch immer. Die Pflicht eines jeden Ranger lag darin Hilfe anzutragen. Die Feldagentin hörte sich diese hastig vorgetragene Informationskette schweigend an. Dann antwortete sie in altbekannter Ruhe.
Ich teile diese Ansichten keineswegs und denke, dass die Gefahr für die Mission die von Ihnen genannten Punkte überwiegt.
Dennoch gestehe ich ein, dass Ihre Argumentation nicht gänzlich aus der Luft gegriffen ist.
Versuchen Sie es also auf Ihre Art. Ich werde versuchen mit Gohmor Kontakt aufzunehmen und die Situation zu schildern. Vielleicht kann ich einen übereilten Lufteinsatz der Orsius abwenden. Aber verlassen Sie sich darauf nicht. Außerdem werde ich diesen Zwischenfall natürlich in meinen Aufzeichnungen vermerken. Man wird dies im Nachhinein auf formale Korrektheit prüfen.
Es sieht für mich außerdem so aus, dass sie dieses Wagnis persönlich begleiten wollen. Ich muss Ihnen sicher nicht sagen, wie leichtsinnig es ist, sich als Führungspersonal so unnütz in Gefahr zu begeben.
Bitte nennen Sie mit die Verbindungsperson hier im Lager, bevor sie aufbrechen.
Dann wünschte sie Waldorf viel Erfolg und wandte sich wieder dem zu, was auch immer sie getan haben mochte.
Die Fahrzeuge wurden vorgefahren und die Waffen wie angeordnet verteilt. Jeder überprüfte noch einmal die Aussrüstung des Nebenmannes und dann zogen sie los. Ihr Zielpunkt war schwerlich zu übersehen, da er als Glühen den Horizont beschien. Von Bersting meldete nach etwa zehn Minuten Fahrt, dass jetzt kein, wie auch gearteter Funkverkehr mehr zu empfangen sei. Das mochte natürlich an dem Umstand liegen, dass er vom Lager aus weniger klare Sendungen auffangen konnte als bei seiner kleinen Spritztour. Aber der Funker äußerte seine Meinung, dass es eher daran lag, dass niemand mehr etwas zu sagen hatte. Sie fuhren jetzt fünfzehn Minuten, mit den 50 km/h, die ihre Chimäre an Höchstgeschwindigkeit hergab. Das Gelände stieg sachte aber stetig an. Ein sanfter Hügel aus der Entfernung, eine langezogne Anhöhe, wenn man im Begriff war sie sich hinaufzuackern.
Alle Lichter waren an den Fahrzeugen abgeschaltet. Lediglich das Motorengeräusch, welches in einer nächtlichen Wüste weit trug, kündigte ihr kommen an. Die Fahrer drosselten nach knapper Funkabsprache die Geschwindigkeit.
Sie konnten drei Brandherde ausmachen, bei denen es sich um, in Flammen stehende Fahrzeuge handelte. Kleinere Feuer brannten darüber hinaus an verschiedenen Stellen. Dort wo das Licht genügte, ließen sich dunkle Flecken ausmachen, die wohl Körper sein mussten.
Der Konvoi näherte sich langsam, wie eine große vorsichtige Schlange.
Die Nerven der Schützen waren so gespannt, dass man meinte sie im Dunklen vibrieren zu hören. Ein Feind war derweil nicht auszumachen. Aber es war auch verteufelt dunkel.
Der nächste Schritt würde nach dem gewohnten Vorgehen sein, die Infanterie absitzen zu lassen und dann unter der Zuhilfenahme der Suchscheinwerfer nach überlebenden zu suchen.
Waldorf griff nach dem Funkgerät und leckte sich über die Lippen. Natürlich barg dies ein gewisses Risiko, da sie hier genauso auf dem Präsentierteller standen wie es die Orsius gewesen…
Etwas stieß gegen die Scheibe und ließ das kugelsichere Glas knirschen. Der Fahrer des LKWs, Boskorn war sein Name, runzelte unter seinem Helm die Stirn. Chef, ist das… Dann verschwand diese Stirn in einem Schauer aus Blut, Knochen, Gehirn und den Resten des Helms, der Schussweste und dem Sitz. Flocken aus brennender Füllung schwebten durch die Fahrerkabine. Durch den kalten Schock, brannte sich das ferne Knattern eines MGs. Zu weit weg um von ihnen zu sein. Aber auch nicht das, was die Kabine und den Fahrer durchschlagen hatte.
Der Fahrer der, wäre es nach dem Squat gegangen, Glen hätte gewesen sein können. Waldorf aber hatte darauf bestanden, dass er einen der anderen Wagen steuerte, um den Eindruck von Vetternwirtschaft zu vermeiden. Sie hingen ohnehin zu viel zusammen. Jetzt hatte diese Entscheidung dem Abhumanen das Leben gerettet und es von Boskorn gekostet. Der LKW kam abrupt zum Stehen. Vielleicht hatte er Motor auch einen Treffer kassiert, vielleicht hatte sich das Bein des Sterbenden auf der Bremse verkrampft.
Ein Loch von der Größe zweier rund zusammengehaltener Männerhände klaffte in der Frontscheibe.
Autokanone vielleicht…
Das MG hämmerte noch immer auf den Wagen ein.
Dann schob sich die Chimäre als gepanzertes Muttertier vor den LKW und schirmte ihn ab. Eines ihrer eigenen Maschinengewehre klotzte los. Die Feuerstöße waren zu lang, ging es Waldorf durch den Kopf, während er Kameradenblut aus den Augen wischte. Das mussten sie noch ein mal im Nachgang besprechen. Vielleicht mit Glen... der machte manchmal die MG- Ausbildung mit den Neuen. War der mit im Fahrzeug gewesen? Nein! Aber warum hörte er seine Stimme? Er konnte die Stimme seines Freundes doch hören. Verwirrt blickte er auf den kleinen Kasten links von sich. Es schien das einzige in der Kabine zu sein, dass noch Strom hatte. Das Funkgerät.
Wiederhole, Beschuss aus unbekannter Richtung. Kein Mündungsfeuer zu sehen. Hey Langer… kannst du mich hören? Mach kein Scheiß Mann.
Ihre Bestrebungen sind löblich, aber sie sind nicht Teil unseres Vertrages. Die Sicherung der Einrichtung und der reibungslose Ablauf der hier zu erledigen Arbeiten haben oberste Priorität. Die Agentin war nicht außer sich oder ließ in ihrer Stimme auch nur eine Spur von Unmut erkennen. Sie sprach ruhig und sachlich, wie jemand der über kleinere Unstimmigkeiten in einem Mietvertrag redete.
Waldorf legte seinen Standpunkt dar und versicherte ihr, dass ihre Exkursion die Absicherung der Haus- Anlage in keinster Weise in Gefahr bringen würde.
Verzeihen Sie mir, wenn ich dieser Ansicht widerspreche, Herr Walldorf. Sie werden doch sicherlich die taktische Gefahr erkennen, die darin liegt einen potenziellen Gegner auf uns aufmerksam zu machen. Ist es ein Feind, mit dem die Orsiuskräfte nicht fertig werden, wird ihre, eher leicht bewaffnete, Gruppe daran kaum etwas ändern. Auch gebe ich zu bedenken, dass die standardisierte Vorgehensweise der Orisus darin besteht, auf dringende Notrufe mit Luftunterstützung zu reagieren. Vermutlich wird man zwei oder drei “Sperling” Panzerjäger schicken. Von Gohrmor aus brauchen diese etwa eine Stunde um hier zu sein. Wenn man ihre Soldaten dann am Ort einer etwaigen Niederlage der Orsius findet, was denken Sie wie die Reaktion darauf ausfallen wird? Schlimmer noch, man bringt dann vielleicht ihre missverstandene Hilfsbereitschaft mit Aktionen des Hauses Siris in Verbindung.
Das kann zu den unangenehmsten Verwicklungen führen.
Ich muss Sie daher auffordern, von ihrem Vorhaben Abstand zu nehmen. Waldorf wurde nicht einmal langsamer, als er ihr antwortete. Der Vertrag sei keineswegs verletzt worden, argumentierte er. Das die Anlage besetzt ist sei kaum zu übersehen. Da der Feind es bereits einmal geschafft habe die Station zu überrennen, wisse er natürlich auch wo man sich befand. Wenn er es aus dem einen oder anderen Grund wolle, würde er also erneut angreifen. Vielleicht waren die, die sich da mit den Orsius schlugen eigentlich auf dem Weg zu ihnen gewesen. Angriff war in diesem Fall eine Form der Verteidigung und entsprach damit der Abmachung. Der beste Schutz gegen Orsius Flieger sei darüber hinaus doch wohl ein überlebender Orisumann, der von der Hilfestellung berichten konnte. Außerdem starben dort draußen Menschen im Kampf gegen wen oder was auch immer. Die Pflicht eines jeden Ranger lag darin Hilfe anzutragen. Die Feldagentin hörte sich diese hastig vorgetragene Informationskette schweigend an. Dann antwortete sie in altbekannter Ruhe.
Ich teile diese Ansichten keineswegs und denke, dass die Gefahr für die Mission die von Ihnen genannten Punkte überwiegt.
Dennoch gestehe ich ein, dass Ihre Argumentation nicht gänzlich aus der Luft gegriffen ist.
Versuchen Sie es also auf Ihre Art. Ich werde versuchen mit Gohmor Kontakt aufzunehmen und die Situation zu schildern. Vielleicht kann ich einen übereilten Lufteinsatz der Orsius abwenden. Aber verlassen Sie sich darauf nicht. Außerdem werde ich diesen Zwischenfall natürlich in meinen Aufzeichnungen vermerken. Man wird dies im Nachhinein auf formale Korrektheit prüfen.
Es sieht für mich außerdem so aus, dass sie dieses Wagnis persönlich begleiten wollen. Ich muss Ihnen sicher nicht sagen, wie leichtsinnig es ist, sich als Führungspersonal so unnütz in Gefahr zu begeben.
Bitte nennen Sie mit die Verbindungsperson hier im Lager, bevor sie aufbrechen.
Dann wünschte sie Waldorf viel Erfolg und wandte sich wieder dem zu, was auch immer sie getan haben mochte.
Die Fahrzeuge wurden vorgefahren und die Waffen wie angeordnet verteilt. Jeder überprüfte noch einmal die Aussrüstung des Nebenmannes und dann zogen sie los. Ihr Zielpunkt war schwerlich zu übersehen, da er als Glühen den Horizont beschien. Von Bersting meldete nach etwa zehn Minuten Fahrt, dass jetzt kein, wie auch gearteter Funkverkehr mehr zu empfangen sei. Das mochte natürlich an dem Umstand liegen, dass er vom Lager aus weniger klare Sendungen auffangen konnte als bei seiner kleinen Spritztour. Aber der Funker äußerte seine Meinung, dass es eher daran lag, dass niemand mehr etwas zu sagen hatte. Sie fuhren jetzt fünfzehn Minuten, mit den 50 km/h, die ihre Chimäre an Höchstgeschwindigkeit hergab. Das Gelände stieg sachte aber stetig an. Ein sanfter Hügel aus der Entfernung, eine langezogne Anhöhe, wenn man im Begriff war sie sich hinaufzuackern.
Alle Lichter waren an den Fahrzeugen abgeschaltet. Lediglich das Motorengeräusch, welches in einer nächtlichen Wüste weit trug, kündigte ihr kommen an. Die Fahrer drosselten nach knapper Funkabsprache die Geschwindigkeit.
Sie konnten drei Brandherde ausmachen, bei denen es sich um, in Flammen stehende Fahrzeuge handelte. Kleinere Feuer brannten darüber hinaus an verschiedenen Stellen. Dort wo das Licht genügte, ließen sich dunkle Flecken ausmachen, die wohl Körper sein mussten.
Der Konvoi näherte sich langsam, wie eine große vorsichtige Schlange.
Die Nerven der Schützen waren so gespannt, dass man meinte sie im Dunklen vibrieren zu hören. Ein Feind war derweil nicht auszumachen. Aber es war auch verteufelt dunkel.
Der nächste Schritt würde nach dem gewohnten Vorgehen sein, die Infanterie absitzen zu lassen und dann unter der Zuhilfenahme der Suchscheinwerfer nach überlebenden zu suchen.
Waldorf griff nach dem Funkgerät und leckte sich über die Lippen. Natürlich barg dies ein gewisses Risiko, da sie hier genauso auf dem Präsentierteller standen wie es die Orsius gewesen…
Etwas stieß gegen die Scheibe und ließ das kugelsichere Glas knirschen. Der Fahrer des LKWs, Boskorn war sein Name, runzelte unter seinem Helm die Stirn. Chef, ist das… Dann verschwand diese Stirn in einem Schauer aus Blut, Knochen, Gehirn und den Resten des Helms, der Schussweste und dem Sitz. Flocken aus brennender Füllung schwebten durch die Fahrerkabine. Durch den kalten Schock, brannte sich das ferne Knattern eines MGs. Zu weit weg um von ihnen zu sein. Aber auch nicht das, was die Kabine und den Fahrer durchschlagen hatte.
Der Fahrer der, wäre es nach dem Squat gegangen, Glen hätte gewesen sein können. Waldorf aber hatte darauf bestanden, dass er einen der anderen Wagen steuerte, um den Eindruck von Vetternwirtschaft zu vermeiden. Sie hingen ohnehin zu viel zusammen. Jetzt hatte diese Entscheidung dem Abhumanen das Leben gerettet und es von Boskorn gekostet. Der LKW kam abrupt zum Stehen. Vielleicht hatte er Motor auch einen Treffer kassiert, vielleicht hatte sich das Bein des Sterbenden auf der Bremse verkrampft.
Ein Loch von der Größe zweier rund zusammengehaltener Männerhände klaffte in der Frontscheibe.
Autokanone vielleicht…
Das MG hämmerte noch immer auf den Wagen ein.
Dann schob sich die Chimäre als gepanzertes Muttertier vor den LKW und schirmte ihn ab. Eines ihrer eigenen Maschinengewehre klotzte los. Die Feuerstöße waren zu lang, ging es Waldorf durch den Kopf, während er Kameradenblut aus den Augen wischte. Das mussten sie noch ein mal im Nachgang besprechen. Vielleicht mit Glen... der machte manchmal die MG- Ausbildung mit den Neuen. War der mit im Fahrzeug gewesen? Nein! Aber warum hörte er seine Stimme? Er konnte die Stimme seines Freundes doch hören. Verwirrt blickte er auf den kleinen Kasten links von sich. Es schien das einzige in der Kabine zu sein, dass noch Strom hatte. Das Funkgerät.
Wiederhole, Beschuss aus unbekannter Richtung. Kein Mündungsfeuer zu sehen. Hey Langer… kannst du mich hören? Mach kein Scheiß Mann.