05-17-2021, 02:50 PM
Von den Salzkriegern war nichts mehr zu sehen.
Was noch lebte floh in den Urwald, was tot war, war nicht mehr existent. Selbst die Leichen jener, die vor dem Wunder gefallen waren, waren verschwunden.
Dort wo einige am lehmigen Ufer gelegen hatten, war die Erde in Form menschlicher Körper gebacken.
Das war alles!
Keine Asche, keine schwelenden Knochen. Restlose Vernichtung.
Schweigend und entsetzt wurden Krugers Befehle ausgeführt. Die beiden Soldaten waren kreidebleich, als sie zu der Plattform übersetzten, die sacht auf den Wellen des Flusses trieb.
Die Priesterin atmete flach und schnell, ihre Augen zuckten unter den geschlossenen Lidern hin und her, als sähe sie unglaubliche Bilder.
Die PVSler näherten sich ihr wie einer tickenden Atomwaffe. Voll Respekt, aber auch voll Ehrfurcht. Sie hatte keine sichtbaren Verletzungen. Abgesehen von den Blessuren ihres Kampfes und des unabgefangenen Sturzes auf das harte Holz der Plattform. Ihr Puls raste, das Herz schien ihr aus der Brust springen zu wollen. Die Lippen formten lautlose Sätze.
Der Drill der Sanitätsausbildung übernahm schließlich und sie schafften Katherine vorsichtig ans Ufer.
Die Flussbewohner ergingen sich in Huldigungen und wenn sie nicht auf den Bäuchen lagen, so versuchten sie die bewusstlose Frau zu berühren. Das ging soweit, dass die Soldaten sie mit der Masse ihrer gepanzerten Körper zurückdrängen mussten, da sonst kein Vorankommen möglich gewesen wäre.
Sie schafften sie in eines der Gebäude, wo ihr ein Tropf mit Nährlösung verabreicht wurde. Mehr konnte man nicht tun, da sie komatös schien.
Die Soldaten hielten sich an den Befehl und schwiegen über den Vorfall. Zumindest wenn ihr Gruppenführer in der Nähe war. Doch selbst dann hingen die aufgeregten, fragenden, angstvollen Gespräche unausgesprochen zwischen ihnen, dicker als die Wolken aus Stechfliegen.
Kruger funkte an diesem Abend lange mit dem Hauptquartier. Er bestand darauf Major Klein oder Kommissar Altmann zu sprechen. Letzterer war jedoch mit einer Einsatzgruppe im Feld. Der Major wurde geholt. Kruger versuchte das Gesehene so nüchtern und neutral zu schildern wie möglich.
Aber wie konnte man dies?
Wie ein solches Ereignis nicht unter dem Glorienschein der Vorsehung beschreiben? Oder unter dem Schatten des Dämonischen? Klein hörte sich alles schweigend an und lobte dann die Entscheidung des Unteroffiziers, seine Leute zum Stillschweigen zu vergattern. Er selbst tat das Gleiche pro forma auch noch einmal mit Kruger.
In Anbetracht der Geschehnisse, der Munitionsknappheit und des nicht zu leugnenden Erfolgs gegen den Feind, beorderte er die Gruppe zurück und bestätigte damit noch einmal den Befehl des Unteroffiziers.
Nun stellten sich jedoch zwei Probleme. Der eine war der des Transports der Bewusstlosen. Das würde mühsam werden, ließ sich jedoch bewerkstelligen. Die größere Herausforderung lag jedoch in dem Umstand, dass alle Bewohner des Dorfes… ausgenommen die Schlangenpredigerin, dorthin zu gehen gedachten, wo auch die Frau hin ging, die über das Feuer der Sonne gebot. Daran gab es nichts zu rütteln, da gab es nichts zu diskutieren.
Am nächsten Tag also wälzte sich ein Strom aus Männern, Frauen und Kindern durch den Dschungel in Richtung PVS-Lager.
Ein Gutes hatte die Sache immerhin. Man riss sich darum Katerine auf ihrer hölzernen Barre zu tragen. WIe einen Schatz hoben sie Sie über Wurzeln und umgestürzte Bäume. Ihr Dolmetscher wich nicht von ihrer Seite, trug humpelnd ihr Gepäck, schlief kaum und aß kaum etwas. Sie selbst lag gebettet wie eine Tote, die Arme vor der Brust gekreuzt, von Blüten und Blumen umgeben, die ihr die Eingeborenen als Geschenke oder Opfergaben auf die Liege gelegt hatten. Einzig das man sie mit Riemen aus Koppelzeug hatte festbinden müssen schmälerte den Eindruck etwas.
Am zweiten und vierten Tag ihrer Rückreise hatten kleinere Gruppen aus Salzkriegern versucht sie zu attackieren. Der erste Angriff war durch den Anblick Katherines in die Flucht geschlagen wurden, bevor auch nur ein Schuss abgegeben oder ein Pfeil verschossen worden war.
Der zweite Angriff war hartnäckiger geführt wurden, von älteren Kriegern, die sich scheinbar weniger schnell ins Bockshorn jagen ließen.
Entschlossene Flussbewohner und Schrotflintenschüsse hatten diesen Vorstoß abgewehrt und danach blieb es ruhig.
Als ihnen die ersten Patrouillen der PVS begegneten fielen denen fast die Augen aus dem Kopf. Hätte man sich nicht vorher über Funk angekündigt, auch um zu wissen wo Minenfelder gelegt wurden waren, hätte es sicher ein Gemetzel gegeben. Wer rechnete schon damit, dass eine Schar verbündeter Wilder aus dem Unterholz brach?
Was für ein Bild das war.
Sie sangen in ihrer fremdartigen Sprache. Einige trugen Körbe auf langen Stangen, in denen angezündete Blätter quiemten, auf das der Rauch die Insekten verscheuchen möge. Ihnen voran eine Schar abgekämpfter Soldaten. Schlammverschmiert, die Rüstungen und Waffen so zerkratzt und verbeult wie sie selbst. In der Mitte aber das Kronjuwel der Sammlung.
Die Männer und Frauen Gohmors gafften wie die Maulaffen und Klein musste sie bölkend maßregelnd, während er selbst mit großen Schritten über die Laufgräben und Stellungen setzte um zu ihnen zu gelangen.
Jetzt galt es die Flußbewohner irgendwie zu organisieren. Natürlich konnten sie nicht ins Lager, dies war immer noch eine Militäroperation und kein Flüchtlingscamp. Aber man konnte sie auch schließlich auch nicht zwischen Tür und Angel belassen. Ihnen wurde ein Bereich am Fluss zugewiesen, der im Vergleich zum Gebiet ihrer Heimat hier nur ein Bach war. Klein erweiterte die Lagersicherung dahingehend, dass zwei Maschinengewehre und ein schwerer Bolter auch diesen Bereich schützen konnten. Außerdem wurden ständige Wachen abbestellt.
Die Flussbewohner waren derweil auch nicht träge und begann sich erste Unterkünfte zu bauen und Gruppen aus Fischern loszuschicken. Vermutlich würden sie hier besser klarkommen als es die Stadtsoldaten taten.
Katherine wurde ins Sanitätszelt verbracht und die Soldaten, ohne ihnen Zeit zugeben wirklich anzukommen, einzeln zu Befragung eskortiert.
Auf Kurger warteten Altmann und Klein, wobei letzterer den halb unterirdischen Raum mit dem blauen Dunst seiner Zigarre füllte.
Unteroffizier Kruger, begann Altmann das Gespräch. Wir sind froh sie wieder bei uns zu haben und das, ohne einen einzigen Verlust in ihrer Gruppe. Obendrein nahmen sie Ihren Befehl mehr als wörtlich und bringen uns eine große Anzahl… Verbündeter er sprach das Wort bedächtig, fast vorsichtig aus, mit ins Haus.
Sie werden verstehen, dass wir dazu einige brennende Fragen haben. Mehr noch jedoch zu ihrem Funkbericht. Das Phänomen, welches Frau Esemah kanallisiert zu haben scheint. Seien Sie doch so gut und beschreiben Sie uns Ihr Erlebnis mit eigenen Worten.
Was noch lebte floh in den Urwald, was tot war, war nicht mehr existent. Selbst die Leichen jener, die vor dem Wunder gefallen waren, waren verschwunden.
Dort wo einige am lehmigen Ufer gelegen hatten, war die Erde in Form menschlicher Körper gebacken.
Das war alles!
Keine Asche, keine schwelenden Knochen. Restlose Vernichtung.
Schweigend und entsetzt wurden Krugers Befehle ausgeführt. Die beiden Soldaten waren kreidebleich, als sie zu der Plattform übersetzten, die sacht auf den Wellen des Flusses trieb.
Die Priesterin atmete flach und schnell, ihre Augen zuckten unter den geschlossenen Lidern hin und her, als sähe sie unglaubliche Bilder.
Die PVSler näherten sich ihr wie einer tickenden Atomwaffe. Voll Respekt, aber auch voll Ehrfurcht. Sie hatte keine sichtbaren Verletzungen. Abgesehen von den Blessuren ihres Kampfes und des unabgefangenen Sturzes auf das harte Holz der Plattform. Ihr Puls raste, das Herz schien ihr aus der Brust springen zu wollen. Die Lippen formten lautlose Sätze.
Der Drill der Sanitätsausbildung übernahm schließlich und sie schafften Katherine vorsichtig ans Ufer.
Die Flussbewohner ergingen sich in Huldigungen und wenn sie nicht auf den Bäuchen lagen, so versuchten sie die bewusstlose Frau zu berühren. Das ging soweit, dass die Soldaten sie mit der Masse ihrer gepanzerten Körper zurückdrängen mussten, da sonst kein Vorankommen möglich gewesen wäre.
Sie schafften sie in eines der Gebäude, wo ihr ein Tropf mit Nährlösung verabreicht wurde. Mehr konnte man nicht tun, da sie komatös schien.
Die Soldaten hielten sich an den Befehl und schwiegen über den Vorfall. Zumindest wenn ihr Gruppenführer in der Nähe war. Doch selbst dann hingen die aufgeregten, fragenden, angstvollen Gespräche unausgesprochen zwischen ihnen, dicker als die Wolken aus Stechfliegen.
Kruger funkte an diesem Abend lange mit dem Hauptquartier. Er bestand darauf Major Klein oder Kommissar Altmann zu sprechen. Letzterer war jedoch mit einer Einsatzgruppe im Feld. Der Major wurde geholt. Kruger versuchte das Gesehene so nüchtern und neutral zu schildern wie möglich.
Aber wie konnte man dies?
Wie ein solches Ereignis nicht unter dem Glorienschein der Vorsehung beschreiben? Oder unter dem Schatten des Dämonischen? Klein hörte sich alles schweigend an und lobte dann die Entscheidung des Unteroffiziers, seine Leute zum Stillschweigen zu vergattern. Er selbst tat das Gleiche pro forma auch noch einmal mit Kruger.
In Anbetracht der Geschehnisse, der Munitionsknappheit und des nicht zu leugnenden Erfolgs gegen den Feind, beorderte er die Gruppe zurück und bestätigte damit noch einmal den Befehl des Unteroffiziers.
Nun stellten sich jedoch zwei Probleme. Der eine war der des Transports der Bewusstlosen. Das würde mühsam werden, ließ sich jedoch bewerkstelligen. Die größere Herausforderung lag jedoch in dem Umstand, dass alle Bewohner des Dorfes… ausgenommen die Schlangenpredigerin, dorthin zu gehen gedachten, wo auch die Frau hin ging, die über das Feuer der Sonne gebot. Daran gab es nichts zu rütteln, da gab es nichts zu diskutieren.
Am nächsten Tag also wälzte sich ein Strom aus Männern, Frauen und Kindern durch den Dschungel in Richtung PVS-Lager.
Ein Gutes hatte die Sache immerhin. Man riss sich darum Katerine auf ihrer hölzernen Barre zu tragen. WIe einen Schatz hoben sie Sie über Wurzeln und umgestürzte Bäume. Ihr Dolmetscher wich nicht von ihrer Seite, trug humpelnd ihr Gepäck, schlief kaum und aß kaum etwas. Sie selbst lag gebettet wie eine Tote, die Arme vor der Brust gekreuzt, von Blüten und Blumen umgeben, die ihr die Eingeborenen als Geschenke oder Opfergaben auf die Liege gelegt hatten. Einzig das man sie mit Riemen aus Koppelzeug hatte festbinden müssen schmälerte den Eindruck etwas.
Am zweiten und vierten Tag ihrer Rückreise hatten kleinere Gruppen aus Salzkriegern versucht sie zu attackieren. Der erste Angriff war durch den Anblick Katherines in die Flucht geschlagen wurden, bevor auch nur ein Schuss abgegeben oder ein Pfeil verschossen worden war.
Der zweite Angriff war hartnäckiger geführt wurden, von älteren Kriegern, die sich scheinbar weniger schnell ins Bockshorn jagen ließen.
Entschlossene Flussbewohner und Schrotflintenschüsse hatten diesen Vorstoß abgewehrt und danach blieb es ruhig.
Als ihnen die ersten Patrouillen der PVS begegneten fielen denen fast die Augen aus dem Kopf. Hätte man sich nicht vorher über Funk angekündigt, auch um zu wissen wo Minenfelder gelegt wurden waren, hätte es sicher ein Gemetzel gegeben. Wer rechnete schon damit, dass eine Schar verbündeter Wilder aus dem Unterholz brach?
Was für ein Bild das war.
Sie sangen in ihrer fremdartigen Sprache. Einige trugen Körbe auf langen Stangen, in denen angezündete Blätter quiemten, auf das der Rauch die Insekten verscheuchen möge. Ihnen voran eine Schar abgekämpfter Soldaten. Schlammverschmiert, die Rüstungen und Waffen so zerkratzt und verbeult wie sie selbst. In der Mitte aber das Kronjuwel der Sammlung.
Die Männer und Frauen Gohmors gafften wie die Maulaffen und Klein musste sie bölkend maßregelnd, während er selbst mit großen Schritten über die Laufgräben und Stellungen setzte um zu ihnen zu gelangen.
Jetzt galt es die Flußbewohner irgendwie zu organisieren. Natürlich konnten sie nicht ins Lager, dies war immer noch eine Militäroperation und kein Flüchtlingscamp. Aber man konnte sie auch schließlich auch nicht zwischen Tür und Angel belassen. Ihnen wurde ein Bereich am Fluss zugewiesen, der im Vergleich zum Gebiet ihrer Heimat hier nur ein Bach war. Klein erweiterte die Lagersicherung dahingehend, dass zwei Maschinengewehre und ein schwerer Bolter auch diesen Bereich schützen konnten. Außerdem wurden ständige Wachen abbestellt.
Die Flussbewohner waren derweil auch nicht träge und begann sich erste Unterkünfte zu bauen und Gruppen aus Fischern loszuschicken. Vermutlich würden sie hier besser klarkommen als es die Stadtsoldaten taten.
Katherine wurde ins Sanitätszelt verbracht und die Soldaten, ohne ihnen Zeit zugeben wirklich anzukommen, einzeln zu Befragung eskortiert.
Auf Kurger warteten Altmann und Klein, wobei letzterer den halb unterirdischen Raum mit dem blauen Dunst seiner Zigarre füllte.
Unteroffizier Kruger, begann Altmann das Gespräch. Wir sind froh sie wieder bei uns zu haben und das, ohne einen einzigen Verlust in ihrer Gruppe. Obendrein nahmen sie Ihren Befehl mehr als wörtlich und bringen uns eine große Anzahl… Verbündeter er sprach das Wort bedächtig, fast vorsichtig aus, mit ins Haus.
Sie werden verstehen, dass wir dazu einige brennende Fragen haben. Mehr noch jedoch zu ihrem Funkbericht. Das Phänomen, welches Frau Esemah kanallisiert zu haben scheint. Seien Sie doch so gut und beschreiben Sie uns Ihr Erlebnis mit eigenen Worten.