12-04-2020, 06:07 PM
Die Fahrt war ereignislos verlaufen. Nicht unbedingt ruhig, war man doch ständig auf der Hut und warf lieber einen BLick mehr auf die Sensorschirme, als irgendetwas um sie herum zu übersehen. Die betreffenden Techniker hatten so nicht weniger zutun, als die Fahrer und Wachposten des Konvois der Ranger, während dieser sich seinen Weg erst durch die Stadt, dann die Elendstrümmer des Stadtgürtels und schließlich die Zivilisations-Kadaver des Umlandes bahnte. Andere, fremdere Soldaten hätten sich sicher Fragen zu den Gestalten gestellt, die sich hier herumtrieben und wie Tiere lebten, doch nicht Waldorf. Er kannte Gegenden wie diese bereits nicht nur aus dem Dienst, sondern auch von seiner Heimatwelt Axis, die fast zu einem Viertel aus solcher Ödnis bestand, unterhalb der Stadtkomplexe, die über all dem Giftmüll thronten.
"Üble Gegend hier. Sollten wir nicht 'ne Schippe nachlegen, um hier zu verschwinden?" Glenn schien sich zu sorgen, auch wenn er gleichzeitig eine Dose mit Plastikbier angebrochen hatte. Waldorf zog an seinem LHO-Stäbchen und schüttelte den Kopf. "Nein. Wir halten das Tempo und bleiben auf Kurs, bis wir unseren Zielpunkt, oder einen sicheren Rastplatz erreicht haben. Wenn wir jetzt Gas geben, sieht es aus, als hätten wir etwas wertvolles bei uns. Immer ruhig bleiben und keine Angst zeigen." Der Squat verzog pikiert das Gesicht. "Wer hat hier was von Angst gesagt, Freund? Ich will nur sichergehen, dass wir nicht stecken bleiben." Der Axisianer rollte schmunzelnd mit den Augen, ehe er sich wieder der Überwachung des Konvois widmete. Eine kurze Pause und mehrere Stunden Fahrt später, erblickten die Rangers schließlich die Ausläufer des Treffpunktes, geziert mit dem Banner der Organisation. Alle atmeten ein wenig auf, war doch das eintönige Lauern auf den Ernstfall zumindest für ein paar Augenblicke vorbei. Ebenso vorbei wie der dünne Faden von Waldorfs LHO, als er sie am Zielort ausdrückte.
Die Gruppe aus Last- und Panzerwagen machte Halt, wurde begrüßt, überprüft und willkommen geheißen. Alle Beteiligten waren froh, dass es bis jetzt keine Probleme gab, auch wenn man es ihnen nicht unbedingt ansah. Zumindest Waldorf ging es so, der erleichtert beobachtete, wie sich die ersten Rangers des Konvois sich im Stützpunkt einfanden und rasteten, oder sich mit den anderen austauschten. Menschlichkeit war grundlegend für den Charakter dieser Organisation und auch für ihren Erfolg. Wären sie bloß eine weitere, imperiale Miliz gewesen, hätten Leute wie Waldorf und andere sicher nicht ihren Weg zu dieser Bestimmung gefunden. Ein Herz-erwärmender Gedanke in diesem kalten Universum.
Langes dahinträumen sollte Waldorf jedoch ebensowenig vergönnt sein, wie es ihm lag, denn man führte ihn recht bald zum leitenden Offizier der Einzäunung.
Der Mann wirkte etwas alt und kurzgeraten für eine Gruppe wie die Ranger, zumindest so lange, bis man ihn sprechen hörte und ihm die Hand gab. Nur ein weiterer Beweis dafür, dass das Äußere hier weniger Bedeutung hatte, als der Mumm in den Knochen und der scharfe Verstand im Kopf. Von beiden hatte Kusnezow mehr als genug.
Man begrüßte sich, nickte dankbar ob der Gratulation zum Kommando, ehe man noch die notwendigsten Notmaßnahmen besprach. "Gut zu wissen, dass wir hier nicht auf uns gestellt sind, Sir. Werde die Codes und Maßnahmen an den Com-Techniker des Konvois weitergeben. Wird sich gegebenenfalls melden, sofern ich nicht in der Lage bin, die Meldung zu verschicken." Waldorf war gern auf der sicheren Seite, was solche Einsätze anging und hatte immer verlässliche Leute in der Hinterhand, die alles ins Lot bringen würden, sollte ihm etwas zustoßen. Nicht ohne Grund hatte er Glenn entsprechende Leute aussuchen lassen, die sich nicht vom Verlust eines Offiziers aus der Bahn werfen lassen würden.
Dieser war auch mit einer der ersten, die sich um die futuristisch anmutenden Fahrzeuge des Hauses Siris versammelten, um über Dinge wie Visualisierung, Radaufhängung und Traktion zu philosophieren. Natürlich alles unter dem Gesichtspunkt, dass alles, was die betreffenden Squat-Schrauber nicht selbst gebaut hatten, mehr Show als alles andere waren. "Ich kenne zumindest jemanden, der seine Servo-Finger im Moment nur schwer bei sich behalten kann, Sir." Waldorf schmunzelte bei dem Gedanken an Glenn, wie er berserkerhaft eines dieser Raketenfahrzeuge auseinandernahm, aber nicht wieder zusammengesetzt bekäme. Der Senior-Mechaniker hatte dafür eine gewisse Tendenz, die allerdings schnell in Vergessenheit geriet, als sich die Eigentümer dieser befremdlich anmutenden Fahrzeuge näherten. Zwei Frauen und ein Kerl so gewaltig, dass Waldorf sich kurz fragte, ob er ein Ogryn war. Zumindest kam er ihm für einen kurzen Moment so vor, ehe sein Verstand ihm sagte, dass unter Mantel und Helm auch zwei Sgaks auf Stälzen sein konnten. Sicher nur Einbild, auf Grund der langen Fahrt und durchwachten Nacht.
Einen überraschend-eisernen Händedruck (Waldorf glaubte kurz, seine Neuroschiene am Arm ächzen zu hören) später stellte man sich vor. Man merkte schnell, dass das Haus sehr viel Wert auf professionelles Auftrehten legte und nicht nur beim Service-Personal. Noch dazu schienen diese Gesandten bereits bestens im Bilde über ihn zu sein. Eine Ahnung, die dem Axisianer kalt den Rücken runterkroch, wie ein neurologischer Schock seiner Rückenmarks-Stütze. "Freut mich ebenfalls. Schön zu wissen, dass es hier Leute gibt, die unsere Organisation willkommen heißen und zu schätzen wissen. Auf gute Zusammenarbeit im Namen der Menschheit." Er nickte freundlich, offensichtlich alle drei Gesandten damit bedenkend, ehe er sich ein neues LHO ansteckte. "Die Fahrt war ruhig, ja. Hatten schon damit gerechnet, ein bisschen mit den Säbeln rasseln zu müssen, aber die Degenerierten hier scheinen an ihren Leben zu hängen." Ein erster, wohltuender Zug nach dieser langen Fahrt. "Hoffe, dass auch der Rest der Mission so ruhig abläuft, wie bisher. Scheint hier ja relativer Frieden zu herrschen."
"Üble Gegend hier. Sollten wir nicht 'ne Schippe nachlegen, um hier zu verschwinden?" Glenn schien sich zu sorgen, auch wenn er gleichzeitig eine Dose mit Plastikbier angebrochen hatte. Waldorf zog an seinem LHO-Stäbchen und schüttelte den Kopf. "Nein. Wir halten das Tempo und bleiben auf Kurs, bis wir unseren Zielpunkt, oder einen sicheren Rastplatz erreicht haben. Wenn wir jetzt Gas geben, sieht es aus, als hätten wir etwas wertvolles bei uns. Immer ruhig bleiben und keine Angst zeigen." Der Squat verzog pikiert das Gesicht. "Wer hat hier was von Angst gesagt, Freund? Ich will nur sichergehen, dass wir nicht stecken bleiben." Der Axisianer rollte schmunzelnd mit den Augen, ehe er sich wieder der Überwachung des Konvois widmete. Eine kurze Pause und mehrere Stunden Fahrt später, erblickten die Rangers schließlich die Ausläufer des Treffpunktes, geziert mit dem Banner der Organisation. Alle atmeten ein wenig auf, war doch das eintönige Lauern auf den Ernstfall zumindest für ein paar Augenblicke vorbei. Ebenso vorbei wie der dünne Faden von Waldorfs LHO, als er sie am Zielort ausdrückte.
Die Gruppe aus Last- und Panzerwagen machte Halt, wurde begrüßt, überprüft und willkommen geheißen. Alle Beteiligten waren froh, dass es bis jetzt keine Probleme gab, auch wenn man es ihnen nicht unbedingt ansah. Zumindest Waldorf ging es so, der erleichtert beobachtete, wie sich die ersten Rangers des Konvois sich im Stützpunkt einfanden und rasteten, oder sich mit den anderen austauschten. Menschlichkeit war grundlegend für den Charakter dieser Organisation und auch für ihren Erfolg. Wären sie bloß eine weitere, imperiale Miliz gewesen, hätten Leute wie Waldorf und andere sicher nicht ihren Weg zu dieser Bestimmung gefunden. Ein Herz-erwärmender Gedanke in diesem kalten Universum.
Langes dahinträumen sollte Waldorf jedoch ebensowenig vergönnt sein, wie es ihm lag, denn man führte ihn recht bald zum leitenden Offizier der Einzäunung.
Der Mann wirkte etwas alt und kurzgeraten für eine Gruppe wie die Ranger, zumindest so lange, bis man ihn sprechen hörte und ihm die Hand gab. Nur ein weiterer Beweis dafür, dass das Äußere hier weniger Bedeutung hatte, als der Mumm in den Knochen und der scharfe Verstand im Kopf. Von beiden hatte Kusnezow mehr als genug.
Man begrüßte sich, nickte dankbar ob der Gratulation zum Kommando, ehe man noch die notwendigsten Notmaßnahmen besprach. "Gut zu wissen, dass wir hier nicht auf uns gestellt sind, Sir. Werde die Codes und Maßnahmen an den Com-Techniker des Konvois weitergeben. Wird sich gegebenenfalls melden, sofern ich nicht in der Lage bin, die Meldung zu verschicken." Waldorf war gern auf der sicheren Seite, was solche Einsätze anging und hatte immer verlässliche Leute in der Hinterhand, die alles ins Lot bringen würden, sollte ihm etwas zustoßen. Nicht ohne Grund hatte er Glenn entsprechende Leute aussuchen lassen, die sich nicht vom Verlust eines Offiziers aus der Bahn werfen lassen würden.
Dieser war auch mit einer der ersten, die sich um die futuristisch anmutenden Fahrzeuge des Hauses Siris versammelten, um über Dinge wie Visualisierung, Radaufhängung und Traktion zu philosophieren. Natürlich alles unter dem Gesichtspunkt, dass alles, was die betreffenden Squat-Schrauber nicht selbst gebaut hatten, mehr Show als alles andere waren. "Ich kenne zumindest jemanden, der seine Servo-Finger im Moment nur schwer bei sich behalten kann, Sir." Waldorf schmunzelte bei dem Gedanken an Glenn, wie er berserkerhaft eines dieser Raketenfahrzeuge auseinandernahm, aber nicht wieder zusammengesetzt bekäme. Der Senior-Mechaniker hatte dafür eine gewisse Tendenz, die allerdings schnell in Vergessenheit geriet, als sich die Eigentümer dieser befremdlich anmutenden Fahrzeuge näherten. Zwei Frauen und ein Kerl so gewaltig, dass Waldorf sich kurz fragte, ob er ein Ogryn war. Zumindest kam er ihm für einen kurzen Moment so vor, ehe sein Verstand ihm sagte, dass unter Mantel und Helm auch zwei Sgaks auf Stälzen sein konnten. Sicher nur Einbild, auf Grund der langen Fahrt und durchwachten Nacht.
Einen überraschend-eisernen Händedruck (Waldorf glaubte kurz, seine Neuroschiene am Arm ächzen zu hören) später stellte man sich vor. Man merkte schnell, dass das Haus sehr viel Wert auf professionelles Auftrehten legte und nicht nur beim Service-Personal. Noch dazu schienen diese Gesandten bereits bestens im Bilde über ihn zu sein. Eine Ahnung, die dem Axisianer kalt den Rücken runterkroch, wie ein neurologischer Schock seiner Rückenmarks-Stütze. "Freut mich ebenfalls. Schön zu wissen, dass es hier Leute gibt, die unsere Organisation willkommen heißen und zu schätzen wissen. Auf gute Zusammenarbeit im Namen der Menschheit." Er nickte freundlich, offensichtlich alle drei Gesandten damit bedenkend, ehe er sich ein neues LHO ansteckte. "Die Fahrt war ruhig, ja. Hatten schon damit gerechnet, ein bisschen mit den Säbeln rasseln zu müssen, aber die Degenerierten hier scheinen an ihren Leben zu hängen." Ein erster, wohltuender Zug nach dieser langen Fahrt. "Hoffe, dass auch der Rest der Mission so ruhig abläuft, wie bisher. Scheint hier ja relativer Frieden zu herrschen."