11-26-2019, 09:27 PM
Während der Lagebesprechung war von einem Dorf von Flussbewohnern die Rede gewesen. Das schuf die Vorstellung einer kleinen Siedlung, ein paar Hütten, nur über das Wasser zu erreichen oder nah am Ufer.
Was sich ihnen im schwindenden Licht des Tages offenbarte war kein kleines Dorf.
Ganz und gar nicht!
Der XinHo verbreiterte sich hier dermaßen, dass man fast schon von einem See sprechen musste. Es gab die Siedlung auf Stelzen, welche die Mitte dieser Flussverdickung ausmachte und sie allein wäre bereits beeindruckend gewesen.
Gebäude auf hohen Pfählen, welche der Strömung des Wassers trotzten und in ihrer Bauweise an das Boot gemahnten, welches sie entdeckt hatten. Keine wackeligen Hütten, sondern solide Holzbauten, mit Hängebrücken und Laufwegen untereinander verbunden.
Mehr noch zog jedoch das jenseitige Ufer die Blicke auf sich.
Denn dort, mit einer großen Steintreppe hinab zum Wasser führend, lag eine steinerne Tempelanlage.
Es stand nicht zu vermuten, dass sie von den gleichen Menschen erbaut wurden war, welche hier den Fluss bewohnten. Denn so beachtenswert deren Wohnstätten auch waren, gegen die Steingebäude auf der anderen Flussseite waren sie nur bessere Unterstände.
Mehrstöckige Bauten, zwar teilweise von Pflanzen überwuchert, doch dadurch nicht in ihrer Gewaltigkeit geschmälert. Zentral erhob sich das steinerne Abbild eines Schlangenkopfes, welches nur gerade so von den höchsten Urwaldriesen überragt wurde. Das Gebäude darunter war dem Leib eines solchen Reptils nachempfunden und man benötigte nicht viel Phantasie um zu sehen, dass die umgebenden Bauten ebenfalls dem Lauf eines Schlangenkörpers folgten.
Die Treppe zum Ufer stellte den Übergang dar, in welchem die Schlange des Flusses zur Schlange dieser Anlage wurde.
Wie die Aufklärung, sei es durch Überflüge oder aus dem Orbit, diesen Ort hatte übersehen können blieb schleierhaft.
Schleier! Das konnte tatsächlich nur die einzige Erklärung sein.
Möglich das Wolken oder Nebel die technischen Augen getrübt hatten. Denn auch wenn ein Großteil der Tempelanlage unter dem Grün des Waldes verborgen lag, hätte der sichtbare Teil oder auch nur die Siedlung in der Mitte des Flusses, für Aufmerksamkeit sorgen müssen.
Trotz der Abendstunde lag keine Ruhe auf dieser Szenerie, denn hier herrschte Krieg.
Erstaunlich wie sehr die Pflanzenwand und die Hügel, die Geräusche dieses Zustandes gedämpft hatten. Nun, da Kruger und Wràc am Rand dieser Barriere lagen, traf sie die Geräuschkulisse mit voller Wucht. Hütten und Tempelgebäude waren von Feuern und Fackeln erhellt und auch auf dem diesseitigen Ufer loderten Flammen. Hier nämlich hatten die Angreifer ihre Belagerung etabliert. Ein regelrechtes Wimmeln war hier um Feuerstellen und Unterstände zu beobachten.
Es mussten hunderte sein und dies waren nur die momentan sichtbaren. Wer wusste wie viel mehr noch im Wald lauerten?
Das es sich um Salzkrieger handelte stand außer Frage. Den unmittelbare Uferbereich hatten sie von Bewuchs gerodet. Teils wohl um sich Platz und Sicht zu schaffen, Teils weil ihre schiere Anzahl die kleineren Pflanzen niedergewalzt hatte und letztlich weil sie Material für Unterkünfte, Barrikaden und Angriffsgerät benötigt hatten.
Letzteres kam in Form simpelster Flöße daher, die in Opposition zu den Kampfbooten standen. Just in diesem Moment schlug eines dieser Gefährte eine Attacke mehrerer Flöße brutal zurück.
Die Salzkrieger hatten, trotz des gemächlichen Laufes des XinHo an dieser Stelle, Mühe gegen die Strömung anzukommen, während das Kampfboot auf der Stelle verharrte. Von dort flogen Speere und Steine gegen die Angreifer. Getroffen fielen einige Kämpfer ins Wasser. Andere erwiderten den Beschuss ihrerseits, während eine dritte Gruppe in die Fluten stürzte und versuchte schwimmend das Boot zu erreichen.
An Mut mangelte es den Salzkriegern gewiss nicht. Dennoch bissen sie sich an den Verteidigern die Zähne aus. An Bord des Bootes hatte ein gewaltiger Mann das Kommando.
Im ersten Augenblick sah er wie ein Tiermensch mit Schlangenkopf aus. Allerdings trug er nur einen Helm in dieser Form, vermutlich aus Holz geschnitzt und dann farbenprächtig bemalt. Ausladende Federn schmückten ihn und wenn er mit seiner Kriegskeule zuschlug, sank ein Salzkrieger in die Fluten und tauchte nicht wieder auf.
Dieses Gemetzel untermalte der Kämpfer mit wildem Geschrei und ausladenden Gesten, die seinem Mordwerk fast das Aussehen ritueller Handlungen verlieh.
Auch andernorts wurde gekämpft, so es nicht den Anschein hatte, als würden sie Zeuge eines Sturmangriffes. Keine ernsthaften Bemühungen die Siedlung im Handstreich zu nehmen. Vielmehr ein Testen von Schwachstellen. Hauptsächlich schossen die Salzkrieger auf die Siedlung in der Flussmitte, wozu sie eine interessante Methode benutzten. Um die große Entfernung mit ihren langen Bögen zu überbrücken, lagen mehrere Dutzend von ihnen auf dem Rücken, hielten die Bögen mit nackten Füßen und spannten sie mit beiden Armen. Das Ergebnis war Reichweite aber wenig Präzision.
Im Gegenzug wurden sie von den Häusern, welche am nächsten zum Ufer lagen, von den Flussbewohnern beharkt. Diese nutzten hölzerne Wurfarme, mit denen sie runde Steine schleuderten.
Auch von Seiten der Tempelanlagen drang Kampfeslärm.
Weiter oben musste eine Gruppe den Fluss überquert haben und den Tempel vom Ufer her angehen. Wie es dort stand ließ sich nicht wirklich einsehen, aber die Verteidiger machten nicht den Eindruck von Dringlichkeit.
Was sich ihnen im schwindenden Licht des Tages offenbarte war kein kleines Dorf.
Ganz und gar nicht!
Der XinHo verbreiterte sich hier dermaßen, dass man fast schon von einem See sprechen musste. Es gab die Siedlung auf Stelzen, welche die Mitte dieser Flussverdickung ausmachte und sie allein wäre bereits beeindruckend gewesen.
Gebäude auf hohen Pfählen, welche der Strömung des Wassers trotzten und in ihrer Bauweise an das Boot gemahnten, welches sie entdeckt hatten. Keine wackeligen Hütten, sondern solide Holzbauten, mit Hängebrücken und Laufwegen untereinander verbunden.
Mehr noch zog jedoch das jenseitige Ufer die Blicke auf sich.
Denn dort, mit einer großen Steintreppe hinab zum Wasser führend, lag eine steinerne Tempelanlage.
Es stand nicht zu vermuten, dass sie von den gleichen Menschen erbaut wurden war, welche hier den Fluss bewohnten. Denn so beachtenswert deren Wohnstätten auch waren, gegen die Steingebäude auf der anderen Flussseite waren sie nur bessere Unterstände.
Mehrstöckige Bauten, zwar teilweise von Pflanzen überwuchert, doch dadurch nicht in ihrer Gewaltigkeit geschmälert. Zentral erhob sich das steinerne Abbild eines Schlangenkopfes, welches nur gerade so von den höchsten Urwaldriesen überragt wurde. Das Gebäude darunter war dem Leib eines solchen Reptils nachempfunden und man benötigte nicht viel Phantasie um zu sehen, dass die umgebenden Bauten ebenfalls dem Lauf eines Schlangenkörpers folgten.
Die Treppe zum Ufer stellte den Übergang dar, in welchem die Schlange des Flusses zur Schlange dieser Anlage wurde.
Wie die Aufklärung, sei es durch Überflüge oder aus dem Orbit, diesen Ort hatte übersehen können blieb schleierhaft.
Schleier! Das konnte tatsächlich nur die einzige Erklärung sein.
Möglich das Wolken oder Nebel die technischen Augen getrübt hatten. Denn auch wenn ein Großteil der Tempelanlage unter dem Grün des Waldes verborgen lag, hätte der sichtbare Teil oder auch nur die Siedlung in der Mitte des Flusses, für Aufmerksamkeit sorgen müssen.
Trotz der Abendstunde lag keine Ruhe auf dieser Szenerie, denn hier herrschte Krieg.
Erstaunlich wie sehr die Pflanzenwand und die Hügel, die Geräusche dieses Zustandes gedämpft hatten. Nun, da Kruger und Wràc am Rand dieser Barriere lagen, traf sie die Geräuschkulisse mit voller Wucht. Hütten und Tempelgebäude waren von Feuern und Fackeln erhellt und auch auf dem diesseitigen Ufer loderten Flammen. Hier nämlich hatten die Angreifer ihre Belagerung etabliert. Ein regelrechtes Wimmeln war hier um Feuerstellen und Unterstände zu beobachten.
Es mussten hunderte sein und dies waren nur die momentan sichtbaren. Wer wusste wie viel mehr noch im Wald lauerten?
Das es sich um Salzkrieger handelte stand außer Frage. Den unmittelbare Uferbereich hatten sie von Bewuchs gerodet. Teils wohl um sich Platz und Sicht zu schaffen, Teils weil ihre schiere Anzahl die kleineren Pflanzen niedergewalzt hatte und letztlich weil sie Material für Unterkünfte, Barrikaden und Angriffsgerät benötigt hatten.
Letzteres kam in Form simpelster Flöße daher, die in Opposition zu den Kampfbooten standen. Just in diesem Moment schlug eines dieser Gefährte eine Attacke mehrerer Flöße brutal zurück.
Die Salzkrieger hatten, trotz des gemächlichen Laufes des XinHo an dieser Stelle, Mühe gegen die Strömung anzukommen, während das Kampfboot auf der Stelle verharrte. Von dort flogen Speere und Steine gegen die Angreifer. Getroffen fielen einige Kämpfer ins Wasser. Andere erwiderten den Beschuss ihrerseits, während eine dritte Gruppe in die Fluten stürzte und versuchte schwimmend das Boot zu erreichen.
An Mut mangelte es den Salzkriegern gewiss nicht. Dennoch bissen sie sich an den Verteidigern die Zähne aus. An Bord des Bootes hatte ein gewaltiger Mann das Kommando.
Im ersten Augenblick sah er wie ein Tiermensch mit Schlangenkopf aus. Allerdings trug er nur einen Helm in dieser Form, vermutlich aus Holz geschnitzt und dann farbenprächtig bemalt. Ausladende Federn schmückten ihn und wenn er mit seiner Kriegskeule zuschlug, sank ein Salzkrieger in die Fluten und tauchte nicht wieder auf.
Dieses Gemetzel untermalte der Kämpfer mit wildem Geschrei und ausladenden Gesten, die seinem Mordwerk fast das Aussehen ritueller Handlungen verlieh.
Auch andernorts wurde gekämpft, so es nicht den Anschein hatte, als würden sie Zeuge eines Sturmangriffes. Keine ernsthaften Bemühungen die Siedlung im Handstreich zu nehmen. Vielmehr ein Testen von Schwachstellen. Hauptsächlich schossen die Salzkrieger auf die Siedlung in der Flussmitte, wozu sie eine interessante Methode benutzten. Um die große Entfernung mit ihren langen Bögen zu überbrücken, lagen mehrere Dutzend von ihnen auf dem Rücken, hielten die Bögen mit nackten Füßen und spannten sie mit beiden Armen. Das Ergebnis war Reichweite aber wenig Präzision.
Im Gegenzug wurden sie von den Häusern, welche am nächsten zum Ufer lagen, von den Flussbewohnern beharkt. Diese nutzten hölzerne Wurfarme, mit denen sie runde Steine schleuderten.
Auch von Seiten der Tempelanlagen drang Kampfeslärm.
Weiter oben musste eine Gruppe den Fluss überquert haben und den Tempel vom Ufer her angehen. Wie es dort stand ließ sich nicht wirklich einsehen, aber die Verteidiger machten nicht den Eindruck von Dringlichkeit.