07-23-2019, 08:30 PM
In langgezogener Reihe setzte sich die Gruppe Richtung Dschungel in Marsch.
Von der relativen Spitze des Hügels konnte man sehen, dass die Arbeiten an der Landebahn diesseitig des Flusses zügig voran gingen.
Es war kaum zu glauben, aber die Natur hatte bereits damit begonnen den Kahlschlag auszugleichen, welchen die eingesetzten Chemikalien verursacht hatten.
Für die Bemühungen den Dschungel für das Rollfeld zurückzudrängen, hieß das einen täglichen Kampf bestehende Bäume und Unterholz zu roden, wie auch neu wachsendes Grün zu beseitigen. Die Motorsägen und mitgebrachten Kettenraupen standen unter permanenter Beanspruchung. In die Wolke aus Promethiumabgas mischte sich ein stechender und durchdringender Brandgeruch, der sich in die verschwitzten Uniformen, die Haare und selbst die Poren der Haut zu verbeißen schien.
Nicht etwa die Nachwehen des gestrigen Rituals, sondern Resultat zweier Brandgruben, zwischen Lager und Landefeld, in welchen alles den Flammen überantwortet wurde, was man nicht mehr brauchte. Das ging von Verpackungen, über irreparable Stiefel bis zu nicht verbrauchtem Essen.
Heute hatten darüber hinaus einige Soldaten die wenig dankbare Aufgabe bekommen die toten Wilden den Flammen zu übergeben. Das wenig poetische Gegenstück des gestrigen Schauspiels, wenn man so wollte. Trotz der aufwallenden Hitze des Tages und des gierigen Feuers, trugen die Männer und Frauen ihre Atemausrüstung um sich vor dem Gestank zu schützen. Man hatte ein Massengrab ausgehoben aber bald schon die Methode des Verbrennen favorisiert. Nicht etwa um den Soldaten das Wissen um die Leichen in der nahen Erde zu ersparen, sondern schließt weil das Wurzel durchsetzte Erdreich ein tiefes Graben zu mühsam machte, wenn andere Aufgaben vorrangig waren und weil es an Löschkalk fehlte.
Also schritten die Ausrückenden durch den schmierigen Rauch verbrannten Fleisches.
Sie passierten den Schatten des „Schießstandes“, wie er unter den Soldaten hieß. Es war versucht wurden einen Turm auf der Spitze des Hügels zu errichten, einfach um eine erhöhte Position für Beobachtung und Waffenwirkung zu haben. Doch nachdem dort positionierte Soldaten mit zermürbender Regelmäßigkeit vom jenseitigen Flussufer beschossen wurden waren, war der Versuch faktisch wieder aufgegeben wurden. Der Turm oder eher noch Hochstand, mit seiner Balustrade aus durchlöcherten Sandsäcken stand zwar nach wie vor, wurde aber nicht mehr bemannt. Diesen kleinen Sieg hatten die Salzkrieger offenkundig für sich verbuchen können.
„Eine Stunde Schießstand“ war die fiktive Strafe für vergehen jeglicher Art, die momentan als allgemein akzeptierter Scherz im Umlauf war.
Über den Lärm des Lagers peitschten zuweilen Schüsse aus dem Dschungel. Einzelnes hohes Knallen oder Zischen, beantwortet vom tiefen Stakkato abgegebener Salven. Erbeutete Karabiner und Lasergewehre auf der einen, vollautomatische Zwo- Einer auf der anderen Seite.
Die Bestrebung die andere Seite des XinHo zu befrieden oder zumindest die Botschaft zu vermitteln, dass die PVS nicht nur dasitzen und auf Angriffe warten würde, war im vollen Gange.
Wie es lief konnten die ausrückenden Soldaten sich nur mittels Fantasie ausmalen.
Die Holzbrücke war von den Horningern gesichert und durch umgebene Stellungen erweitert wurden. Sie hatten in Eigenregie einige der Baumstämme herangeschafft, die dem Rollfeld weichen mussten und hatten sie zu einfachen aber effektiven Stellungen umfunktioniert.
Als Krugers Gruppe passierte wurden knappe Grüße ausgetauscht. Giftige Kommentare hielten sich in Grenzen. Das mochte zu gleichen Teilen an der gemeinsam durchgestandenen Nacht des ersten Angriffs liegen, wie an der Anwesenheit Mutter Esemahs, deren Religionsauslegung sich die Horninger mehr verbunden zu fühlen schienen, als die Soldaten aus Gohmor.
So sehr das Lager der Zehnten einem wimmelnden Ameisenhaufen glich, so schnell verschluckte sie die ganz eigene Geräuschlandschaft des Waldes.
Anfangs gab es noch ein paar Trampelpfade, die Erkunder und vorgeschobene Posten ausgetreten hatten, aber sehr schnell liefen sie aus und wechselten zu hohem Gras. Nah am Ufer war dieses dominierend. Mannshoch und hart, so dass es unangenehm über unbedeckte Haut rieb. Zudem raschelte es vernehmlich und machte ein lautloses Vorankommen nahezu unmöglich.
Tiefer im Wald war das Gestrüpp teilweise so dick, dass man sich mit dem Hackmesser einen Pfad schaffen musste. Diese Stellen ließen sich auch umgehen, was jedoch Umwege bedeutete. Die Gruppe verfiel in die Marschformation, die sie während der Waldkampfausbildung gelernt hatten.
Zwei Mann vorn, die sich möglichst lautlos und unsymmetrische bewegten, um so einen Hinterhalt zu entdecken bevor er zuschlagen konnte. Nahezu ein unmögliches Unterfangen. Wer im Dschungel reglos lag und nicht gesehen werden wollte, der wurde auch für gewöhnlich nicht gesehen. War ein Gegner nur zufällig in Begriff den eignen Weg zu kreuzen, konnte man ihn so jedoch vielleicht überraschen, bevor er selbst die Chance dazu bekam.
Hinter diesen beiden kam der Rest in langer Reihe. Soweit aufgefächert, dass man den Vordermann sah, aber nicht so dicht bei einander, dass eine Salve gleich zwei mit einmal fällen konnte.
Den Abschluss machten zwei Soldaten, wobei einer das Maschinengewehr trug. Das mochte unsinnig erscheinen, da so die vorn Laufenden dem Schützen im Weg waren. Sollte es aber zu einem Angriff kommen, lautete der Befehl das MG in bestmöglicher Position aufzubauen, am besten liegend oder einen Baum als Deckung nutzend, worauf sich alle anderen seitlich und hinter diese Position zurückfallen lassen sollten um eine Feuerlinie zu bilden. Nichts war verheerender, als wenn ein Gegner in die eigene Marschreihe einbrach und Verwirrung stiftete. Kämpfte jeder für sich, war alles verloren. Dann würde Panik ausbrechen, Soldaten fliehen und Schützen nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden können. Der Feind hatte den Dschungel auf seiner Seite, die Soldaten Disziplin und eisernen Zusammenhalt.
Die erste Pause wurde gegen Mittag eingelegt. Sie hatten höchstens fünf Kilometer geschafft, doch allen kam es vor als wären sie mindestens 20 oder gar 30 marschiert. Der Dschungel verlangte viel von ihnen ab.
Von der relativen Spitze des Hügels konnte man sehen, dass die Arbeiten an der Landebahn diesseitig des Flusses zügig voran gingen.
Es war kaum zu glauben, aber die Natur hatte bereits damit begonnen den Kahlschlag auszugleichen, welchen die eingesetzten Chemikalien verursacht hatten.
Für die Bemühungen den Dschungel für das Rollfeld zurückzudrängen, hieß das einen täglichen Kampf bestehende Bäume und Unterholz zu roden, wie auch neu wachsendes Grün zu beseitigen. Die Motorsägen und mitgebrachten Kettenraupen standen unter permanenter Beanspruchung. In die Wolke aus Promethiumabgas mischte sich ein stechender und durchdringender Brandgeruch, der sich in die verschwitzten Uniformen, die Haare und selbst die Poren der Haut zu verbeißen schien.
Nicht etwa die Nachwehen des gestrigen Rituals, sondern Resultat zweier Brandgruben, zwischen Lager und Landefeld, in welchen alles den Flammen überantwortet wurde, was man nicht mehr brauchte. Das ging von Verpackungen, über irreparable Stiefel bis zu nicht verbrauchtem Essen.
Heute hatten darüber hinaus einige Soldaten die wenig dankbare Aufgabe bekommen die toten Wilden den Flammen zu übergeben. Das wenig poetische Gegenstück des gestrigen Schauspiels, wenn man so wollte. Trotz der aufwallenden Hitze des Tages und des gierigen Feuers, trugen die Männer und Frauen ihre Atemausrüstung um sich vor dem Gestank zu schützen. Man hatte ein Massengrab ausgehoben aber bald schon die Methode des Verbrennen favorisiert. Nicht etwa um den Soldaten das Wissen um die Leichen in der nahen Erde zu ersparen, sondern schließt weil das Wurzel durchsetzte Erdreich ein tiefes Graben zu mühsam machte, wenn andere Aufgaben vorrangig waren und weil es an Löschkalk fehlte.
Also schritten die Ausrückenden durch den schmierigen Rauch verbrannten Fleisches.
Sie passierten den Schatten des „Schießstandes“, wie er unter den Soldaten hieß. Es war versucht wurden einen Turm auf der Spitze des Hügels zu errichten, einfach um eine erhöhte Position für Beobachtung und Waffenwirkung zu haben. Doch nachdem dort positionierte Soldaten mit zermürbender Regelmäßigkeit vom jenseitigen Flussufer beschossen wurden waren, war der Versuch faktisch wieder aufgegeben wurden. Der Turm oder eher noch Hochstand, mit seiner Balustrade aus durchlöcherten Sandsäcken stand zwar nach wie vor, wurde aber nicht mehr bemannt. Diesen kleinen Sieg hatten die Salzkrieger offenkundig für sich verbuchen können.
„Eine Stunde Schießstand“ war die fiktive Strafe für vergehen jeglicher Art, die momentan als allgemein akzeptierter Scherz im Umlauf war.
Über den Lärm des Lagers peitschten zuweilen Schüsse aus dem Dschungel. Einzelnes hohes Knallen oder Zischen, beantwortet vom tiefen Stakkato abgegebener Salven. Erbeutete Karabiner und Lasergewehre auf der einen, vollautomatische Zwo- Einer auf der anderen Seite.
Die Bestrebung die andere Seite des XinHo zu befrieden oder zumindest die Botschaft zu vermitteln, dass die PVS nicht nur dasitzen und auf Angriffe warten würde, war im vollen Gange.
Wie es lief konnten die ausrückenden Soldaten sich nur mittels Fantasie ausmalen.
Die Holzbrücke war von den Horningern gesichert und durch umgebene Stellungen erweitert wurden. Sie hatten in Eigenregie einige der Baumstämme herangeschafft, die dem Rollfeld weichen mussten und hatten sie zu einfachen aber effektiven Stellungen umfunktioniert.
Als Krugers Gruppe passierte wurden knappe Grüße ausgetauscht. Giftige Kommentare hielten sich in Grenzen. Das mochte zu gleichen Teilen an der gemeinsam durchgestandenen Nacht des ersten Angriffs liegen, wie an der Anwesenheit Mutter Esemahs, deren Religionsauslegung sich die Horninger mehr verbunden zu fühlen schienen, als die Soldaten aus Gohmor.
So sehr das Lager der Zehnten einem wimmelnden Ameisenhaufen glich, so schnell verschluckte sie die ganz eigene Geräuschlandschaft des Waldes.
Anfangs gab es noch ein paar Trampelpfade, die Erkunder und vorgeschobene Posten ausgetreten hatten, aber sehr schnell liefen sie aus und wechselten zu hohem Gras. Nah am Ufer war dieses dominierend. Mannshoch und hart, so dass es unangenehm über unbedeckte Haut rieb. Zudem raschelte es vernehmlich und machte ein lautloses Vorankommen nahezu unmöglich.
Tiefer im Wald war das Gestrüpp teilweise so dick, dass man sich mit dem Hackmesser einen Pfad schaffen musste. Diese Stellen ließen sich auch umgehen, was jedoch Umwege bedeutete. Die Gruppe verfiel in die Marschformation, die sie während der Waldkampfausbildung gelernt hatten.
Zwei Mann vorn, die sich möglichst lautlos und unsymmetrische bewegten, um so einen Hinterhalt zu entdecken bevor er zuschlagen konnte. Nahezu ein unmögliches Unterfangen. Wer im Dschungel reglos lag und nicht gesehen werden wollte, der wurde auch für gewöhnlich nicht gesehen. War ein Gegner nur zufällig in Begriff den eignen Weg zu kreuzen, konnte man ihn so jedoch vielleicht überraschen, bevor er selbst die Chance dazu bekam.
Hinter diesen beiden kam der Rest in langer Reihe. Soweit aufgefächert, dass man den Vordermann sah, aber nicht so dicht bei einander, dass eine Salve gleich zwei mit einmal fällen konnte.
Den Abschluss machten zwei Soldaten, wobei einer das Maschinengewehr trug. Das mochte unsinnig erscheinen, da so die vorn Laufenden dem Schützen im Weg waren. Sollte es aber zu einem Angriff kommen, lautete der Befehl das MG in bestmöglicher Position aufzubauen, am besten liegend oder einen Baum als Deckung nutzend, worauf sich alle anderen seitlich und hinter diese Position zurückfallen lassen sollten um eine Feuerlinie zu bilden. Nichts war verheerender, als wenn ein Gegner in die eigene Marschreihe einbrach und Verwirrung stiftete. Kämpfte jeder für sich, war alles verloren. Dann würde Panik ausbrechen, Soldaten fliehen und Schützen nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden können. Der Feind hatte den Dschungel auf seiner Seite, die Soldaten Disziplin und eisernen Zusammenhalt.
Die erste Pause wurde gegen Mittag eingelegt. Sie hatten höchstens fünf Kilometer geschafft, doch allen kam es vor als wären sie mindestens 20 oder gar 30 marschiert. Der Dschungel verlangte viel von ihnen ab.