06-25-2019, 05:22 PM
Der Geruch von Feuer lag in der Luft doch nicht vor dem eigentümlichen Aroma des Dschungels, sondern untermalt vom schweren, nassen Atem des Meeres.
Dieses war es auch was sie weckte, denn seine Welle rollte an den Strand und reichte gerade so weit, dass die Zunge aus Wasser ihre Wange benetzte.
Als Katharine die Augen aufschlug, sah sie in den gebrochenen Blick eines Toten. Er lag nur etwa einen Meter von ihr und die heranrollende Flut ließ den leblosen Kopf nicken, als wäre die Leiche zu irgendeiner signifikanten Erkenntnis gekommen.
Als die Priesterin sich erhob, wurde sie gewahr, dass sie sich am Ufer eines Ozeans befand. Eine graue Welt. Schwärzlich- grauer Sand, tiefhängende, graue Wolken und ein bleifarbendes Gewässer. Die gesamte Länge des Strandes und auf Richtung Land, wo sich trostloses Marschland erstreckte, lagen Tote. Sie sahen den Salzkriegern nicht unähnlich. Wild und ungebärdig wirkten sie selbst im Tode, umklammerten Waffen aus Stein, Holz und Fischbein. Viele der Gesichter waren durch rituelle Narben entstellt oder mit weißer Farbe beschmiert.
Katharine drehte sich einmal um die eigene Achse um das Ausmaß des Gemetzels zu verinnerlichen, dann ging sie leichten Schrittes den Stand entlang. Sicher setzte sie ihren Tritt, ohne auf die dicht liegenden Leiber zu treten. Nichtsdestotrotz konnte sie nicht klaren Verstandes entscheiden, ob sie stehenbleiben oder gehen wollte. Ihr Körper gehorchte ihr nicht. Auch spürte sie wohl den kalten Seewind, doch fror er sie nicht.
In einiger Entfernung machte sie Gestalten aus, auf die sie zuzuhalten schien. Gestalten die sich dadurch von den anderen unterschieden, dass sie am Leben waren. Eine größere Gruppe Männer und Frauen, im Hintergrund einige hölzerne Schiffe, deren archaische Bauweise nicht zu diesen Menschen passen wollte. Es handelte sich um Soldaten oder zumindest jemanden der über die Ausrüstung von Soldaten verfügte. Lange Mäntel über gesteppten Schutzwesten, Helme mit angedeutetem Kamm und schwarzen Augengläsern. Ihre Lasergewehre, denn darum schien es sich in der Tat zu handeln, waren klobig und so sie auch mit den bekannten Waffen der Armee verwand zu sein schienen, wirkten sie doch auf ihre Art ungewöhnlich und rudimentär.
Doch alle Versammelten waren nichts im Vergleich zu dem offenkundigen Anführer der Versammlung. Ein hagerer, hochgewachsener Mann mit kahl rasiertem Schädel und bleicher Haut. Wenn seine Kleidung und Ausrüstung im Kern auch gleich zu dem war, was die Kameraden mit sich führten, war es doch unverkennbar, dass es sich um die Autorität hier handelte. Eine Ausnahme zur Ausstattung bildete der bemerkenswerte Speer auf den er sich stützte.
Von der reich verzierten Spitze dieser Waffe ging ein überirdischer Glanz aus, der die graue Umgebung noch farbloser erscheinen ließ.
Als sich durch ihre Annäherung an die Szenerie ihr Blickwinkel veränderte, konnte die Predigerin gewahren, dass die Soldaten eine lange Reihe Gefangener umstanden. Sie gehörten zu den Barbaren, die hier zu hunderten mit ihren gefallenen Leibern den Stand bedeckten.
Diese Geiseln hockten auf ihren Knien, die Hände auf dem Rücken gefesselt, die Köpfe durch die Schwere ihrer Niederlage gesenkt. Der Mann mit dem Speer sagte etwas, doch der Wind riss die Worte fort, so dass Katherine es nicht verstehen konnte.
Nachdem er geendet hatte schritt einer der Soldaten die Reihe ab und schoss in unregelmäßigem Abständen in die Köpfe der Gefangenen.
Zwei durften leben, einer starb.
Vier wurden verschont, einer starb.
Zwei fanden den Tod, sechs durften leben und so weiter.
Als er am Ende der Reihe angelangt war halfterte er die Pistole und der Speerträger redete zu den Überlebenden. Der gleiche Mann, der eben die Exekutionen durchgeführt hatte zückte nun ein schmuckloses Kampfmesser und trat den Weg, die ausgedünnte Reihe entlang, noch einmal an. Dieses mal schnitt er den Gefangenen jedoch die Fesseln durch und half ihnen sogar auf die Beine.
Mutter Esemah! Katherine blickte zu ihren Füßen und sah dass sie einer der Toten direkt anstarrte. Seine Augen blickten nach wie vor in die Ferne, die nur den Gestorbenen vorbehalten war. Doch sein Mund bewegte sich. Schlimmer noch war jedoch der Umstand, dass es kein fremdes Gesicht war, was zu ihr empor stierte. Es war der Anführer der Salzkrieger, dessen Zunge sie den Flammen übergeben hatte.
Es ist Zeit, Mutter Esemah! Er sprach aber in seinem Mund war nichts, was die Worte hätte formen können. Der Wind wurde jetzt stärker, war vor freiem Sprühregen durchsetzt.
Als die Geweihte der Primarchen aufblickte sah sie, dass die gesamte Gruppe, Soldaten, wie auch Barbaren stumm zu ihr starrte, die Gesichter ausdruckslos und hohläugig. Der Speerträger streckte den Arm aus und deutete auf das Meer.
Sie versuchte seinem Fingerzeig zu folgen, als sich ein Lichtstrahl, der es irgendwie durch die dicke Wolkendecke geschafft haben musste, auf dem goldenen Speer verfing, ihr in die Augen stach und sie blendete.
Mutter Esemah! Der Morgenappell ist schon vorbei, die Gruppe ist angetreten und wartet auf sie! Das Gesicht einer jungen Frau, die Stimme nicht die eines Toten oder eines zungenlosen Dämonenanbeters, sondern eines gesunden Menschen, fest im Glauben an Terra und den Gottkaiser.
Das grelle Licht stammte von der zurückgeschlagenen Zeltplane. Die Sonne stand knapp über dem Horizont und von draußen drangen die Gerüche und die Geräusche des Feldlagers ebenso herein wie die Hitze, die einen drückenden Tag voll klebender Kleidung und juckender Insektenstiche versprach. Ich warte draußen, wenn sie sich fertigmachen wollen. Oder soll ich ihnen irgendwie behilflich sein? Ich klaube Unteroffizier Kurger ist nicht so super auf sie zu sprechen. Vielleicht sollten wir uns ein wenig beeilen.
Dieses war es auch was sie weckte, denn seine Welle rollte an den Strand und reichte gerade so weit, dass die Zunge aus Wasser ihre Wange benetzte.
Als Katharine die Augen aufschlug, sah sie in den gebrochenen Blick eines Toten. Er lag nur etwa einen Meter von ihr und die heranrollende Flut ließ den leblosen Kopf nicken, als wäre die Leiche zu irgendeiner signifikanten Erkenntnis gekommen.
Als die Priesterin sich erhob, wurde sie gewahr, dass sie sich am Ufer eines Ozeans befand. Eine graue Welt. Schwärzlich- grauer Sand, tiefhängende, graue Wolken und ein bleifarbendes Gewässer. Die gesamte Länge des Strandes und auf Richtung Land, wo sich trostloses Marschland erstreckte, lagen Tote. Sie sahen den Salzkriegern nicht unähnlich. Wild und ungebärdig wirkten sie selbst im Tode, umklammerten Waffen aus Stein, Holz und Fischbein. Viele der Gesichter waren durch rituelle Narben entstellt oder mit weißer Farbe beschmiert.
Katharine drehte sich einmal um die eigene Achse um das Ausmaß des Gemetzels zu verinnerlichen, dann ging sie leichten Schrittes den Stand entlang. Sicher setzte sie ihren Tritt, ohne auf die dicht liegenden Leiber zu treten. Nichtsdestotrotz konnte sie nicht klaren Verstandes entscheiden, ob sie stehenbleiben oder gehen wollte. Ihr Körper gehorchte ihr nicht. Auch spürte sie wohl den kalten Seewind, doch fror er sie nicht.
In einiger Entfernung machte sie Gestalten aus, auf die sie zuzuhalten schien. Gestalten die sich dadurch von den anderen unterschieden, dass sie am Leben waren. Eine größere Gruppe Männer und Frauen, im Hintergrund einige hölzerne Schiffe, deren archaische Bauweise nicht zu diesen Menschen passen wollte. Es handelte sich um Soldaten oder zumindest jemanden der über die Ausrüstung von Soldaten verfügte. Lange Mäntel über gesteppten Schutzwesten, Helme mit angedeutetem Kamm und schwarzen Augengläsern. Ihre Lasergewehre, denn darum schien es sich in der Tat zu handeln, waren klobig und so sie auch mit den bekannten Waffen der Armee verwand zu sein schienen, wirkten sie doch auf ihre Art ungewöhnlich und rudimentär.
Doch alle Versammelten waren nichts im Vergleich zu dem offenkundigen Anführer der Versammlung. Ein hagerer, hochgewachsener Mann mit kahl rasiertem Schädel und bleicher Haut. Wenn seine Kleidung und Ausrüstung im Kern auch gleich zu dem war, was die Kameraden mit sich führten, war es doch unverkennbar, dass es sich um die Autorität hier handelte. Eine Ausnahme zur Ausstattung bildete der bemerkenswerte Speer auf den er sich stützte.
Von der reich verzierten Spitze dieser Waffe ging ein überirdischer Glanz aus, der die graue Umgebung noch farbloser erscheinen ließ.
Als sich durch ihre Annäherung an die Szenerie ihr Blickwinkel veränderte, konnte die Predigerin gewahren, dass die Soldaten eine lange Reihe Gefangener umstanden. Sie gehörten zu den Barbaren, die hier zu hunderten mit ihren gefallenen Leibern den Stand bedeckten.
Diese Geiseln hockten auf ihren Knien, die Hände auf dem Rücken gefesselt, die Köpfe durch die Schwere ihrer Niederlage gesenkt. Der Mann mit dem Speer sagte etwas, doch der Wind riss die Worte fort, so dass Katherine es nicht verstehen konnte.
Nachdem er geendet hatte schritt einer der Soldaten die Reihe ab und schoss in unregelmäßigem Abständen in die Köpfe der Gefangenen.
Zwei durften leben, einer starb.
Vier wurden verschont, einer starb.
Zwei fanden den Tod, sechs durften leben und so weiter.
Als er am Ende der Reihe angelangt war halfterte er die Pistole und der Speerträger redete zu den Überlebenden. Der gleiche Mann, der eben die Exekutionen durchgeführt hatte zückte nun ein schmuckloses Kampfmesser und trat den Weg, die ausgedünnte Reihe entlang, noch einmal an. Dieses mal schnitt er den Gefangenen jedoch die Fesseln durch und half ihnen sogar auf die Beine.
Mutter Esemah! Katherine blickte zu ihren Füßen und sah dass sie einer der Toten direkt anstarrte. Seine Augen blickten nach wie vor in die Ferne, die nur den Gestorbenen vorbehalten war. Doch sein Mund bewegte sich. Schlimmer noch war jedoch der Umstand, dass es kein fremdes Gesicht war, was zu ihr empor stierte. Es war der Anführer der Salzkrieger, dessen Zunge sie den Flammen übergeben hatte.
Es ist Zeit, Mutter Esemah! Er sprach aber in seinem Mund war nichts, was die Worte hätte formen können. Der Wind wurde jetzt stärker, war vor freiem Sprühregen durchsetzt.
Als die Geweihte der Primarchen aufblickte sah sie, dass die gesamte Gruppe, Soldaten, wie auch Barbaren stumm zu ihr starrte, die Gesichter ausdruckslos und hohläugig. Der Speerträger streckte den Arm aus und deutete auf das Meer.
Sie versuchte seinem Fingerzeig zu folgen, als sich ein Lichtstrahl, der es irgendwie durch die dicke Wolkendecke geschafft haben musste, auf dem goldenen Speer verfing, ihr in die Augen stach und sie blendete.
Mutter Esemah! Der Morgenappell ist schon vorbei, die Gruppe ist angetreten und wartet auf sie! Das Gesicht einer jungen Frau, die Stimme nicht die eines Toten oder eines zungenlosen Dämonenanbeters, sondern eines gesunden Menschen, fest im Glauben an Terra und den Gottkaiser.
Das grelle Licht stammte von der zurückgeschlagenen Zeltplane. Die Sonne stand knapp über dem Horizont und von draußen drangen die Gerüche und die Geräusche des Feldlagers ebenso herein wie die Hitze, die einen drückenden Tag voll klebender Kleidung und juckender Insektenstiche versprach. Ich warte draußen, wenn sie sich fertigmachen wollen. Oder soll ich ihnen irgendwie behilflich sein? Ich klaube Unteroffizier Kurger ist nicht so super auf sie zu sprechen. Vielleicht sollten wir uns ein wenig beeilen.