06-11-2018, 09:04 PM
Im Kom knackte es kurz, dann hörte Arius den Befehl zum Rückzug in den dritten Ring. Scheinbar hatte der Feind an vielen Stellen den ersten Graben schon vollkommen unter seiner Kontrolle und stürmte gerade die zweite Linie. Anders konnte er sich einen so drastischen Schritt nicht erklären. Bei ihm selbst war es die letzten Minuten über halbwegs ruhig geblieben. Wenn man in so einer Situation überhaupt von ruhig sprechen konnte. Die Waldbewohner hatten ihn immer mal wieder unter Feuer genommen, aber keiner wagte es seine Stellung zu stürmen, da er immer noch mit dem schweren Bolter Salven in den Nebel abfeuerte und sie damit niederhielt. Jetzt war aber wohl Schluss damit. Zwar hieß es, dass Selbstschutz wichtiger war als eine geborgene Waffe, aber Arius wusste nur zu gut, wie wichtig die Unterstützungswaffen für die Soldaten waren. Sie zurückzulassen war für ihn daher nicht möglich, selbst wenn dadurch die Gefahr zu sterben drastisch anstieg. Arius bockte den Bolter ab und hievte sich ihn und das Dreibein der Waffe auf die Schultern. Dann spähte er er vorsichtig in die beiden Stücke des Verbindungsgrabens, zumindest so weit, wie der Nebel es zuließ. Hier rührte sich noch nichts, auch wenn er in nicht allzu großer Entfernung Schüsse, Schreie und andere Kampfgeräusche hören konnte. Der verdammte Nebel verzerrte immer noch alle Geräusche und machte es ihm beinahe unmöglich abzuschätzen, ob der Weg vor ihm frei war oder ob ihm ein Wilder entgegentreten würde.
Da die Chance hier den Tod zu finden gleich hoch war, egal welchen Weg er wählen würde, konnte er auch gleich den direkten nehmen. Arius legte den schweren Bolter auf dem Grabenrand ab, zog sich hoch, schulterte die Waffe wieder und begann dann hangaufwärts zu laufen. Der befürchtete Fangschuss blieb aus und so steigerte er sein Tempo noch einmal, sah in den milchig weißen Schwaden die zweite Grabenlinie auftauchen und spielte auf volles Risiko. Mit einem Sprung setzte er über den Graben hinweg, indem sich zum Glück gerade niemand zu befinden schien, rutschte bei der Landung in der feuchten Erde etwas weg und hätte sich um ein Haar fast der Länge nach hingelegt. Aber nur fast. Arius schaffte es es sich abzufangen, den guten alten Reflexen sei dank, und arbeitete sich weiter hangaufwärts. Die letzten Meter waren noch einmal die Gefährlichsten, da er jetzt frontal in die Läufe seiner Kameraden laufen würde und wenn auch nur einer von ihnen nicht geistesgegenwärtig genug war und den Finger vom Abzug lassen würde, konnte er einpacken. Langsam bewegte er sich die letzten Meter den Hügel hinauf, rief einmal die Parole in Richtung Schützengrben und bewegte sich erst dann wieder, als er eine zufrieden stellende Antwort erhalten hatte. Er salutierte zackig vor dem Anwesenden Unteroffizier und übergab den anwesenden Gefreiten den schweren Bolter. "Gefreiter Kruger meldet Übergabe des schweren Bolters aus Stellung 5 Herr Unteroffizier." Der Angesprochene nahm die Meldung mit einem Nicken entgegen und noch bevor er Arius einen Befehl geben konnte, war dieser mit den Worten noch die Munition bergen zu müssen, wieder im Nebel verschwunden.
Den Hügel wieder herabzusteigen erwies sich als deutlich tückischer als der Aufstieg. Wenn man nicht gut aufpasste, konnte man im Schlamm leicht ausrutschen und schwer stürzen und so stieg Arius deutlich langsamer herab, als ihm eigentlich lieb war.
Seine Stellung war bei der Rückkehr leider bei weitem nicht so leer, wie er sie verlassen hatte und ihre neuen Bewohner gingen, ohne auch nur einen Kriegsschrei oder ähnliches von sich zu geben, auf ihn los. Das war das merkwürdigste an dem ganzen Angriff. Er hatte bisher Schüsse gehört, Stahl der auf Stahl traf und die Schreie von Verwundeten, aber ihre Gegner schienen keinen Laute von sich zu geben, selbst jetzt wo der Überraschungsmoment für sie völlig verloren war. Vielleicht hielten sich sich ja mit all dem weißen Schlamm im Gesicht für Geister. Ihn ließ das kalt, schließlich war der Imperator auf seiner Seite. Arius riss seine Maschinenpistole hoch und machte ihrem Rufnamen "Grabenfeger" wieder all Ehre. Mit kurzen Feuerstößen streckte er den Dschungelkrieger nieder, der mit einer Machete auf ihn losging und fegte anschließend seinen Kameraden, der mit einer Pistole das Feuer eröffnet hatte, mit einem weiteren Feuerstoß von der Grabenumwallung herunter. Zur Sicherheit warf er eine seiner beiden Handgranaten hinterher, denn da wo die beiden Babaren hergekommen waren, gab es bestimmt noch mehr. Erst als er die dumpf Explosion gehört und sich mit einem kurzen Blick versichert hatte, dass gerade niemand anderes in der Stimmung war sich mit ihm anzulegen, fing Arius damit an die Munition zu bergen. Mit zwei Boxen und zwei umgehängten Gurten verließ er seine Stellung schließlich wieder, den Rest konnte er nicht bergen und hatte ihn stattdessen mit seiner verbliebenen Handgranate in eine Sprengfalle verwandelt. Wehe dem Stammeskrieger, der dachte leichte Kriegsbeute zu machen.
Da Arius nach Möglichkeit sich anderen Soldaten anschließen wollte, die sich noch nicht zurückgezogen hatten, verließ er den Graben nicht auf dem Weg auf dem er gekommen war, sondern folgte dem Schützengraben auf dem Weg zum Verbindungsggraben zur zweiten Linie. Der Graben war aber leer, abgesehen von ein paar toten Stammeskriegern und einer Menge Patronenhülsen. Erst in Ring zwei traf er auf andere Soldaten, die aber scheinbar beide vom Feind getötet worden waren. Als er ihnen ihre Erkennungsmarken abnehmen wollte, merkte er, dass der schmächtigere von beiden flach atmete. Vorsichtig zog Arius ihm die Körperpanzerung aus, um festzustellen wie schwer die Verletzungen waren und bemerkte, dass er keinen Mann, sondern eine Frau vor sich hatte. Für einen kurzen Schreckmoment dachte er, dass die Reporterin, die sie begleitete sich eine Rüstung angezogen und an den Kämpfen beteiligt hatte, da die Soldatin, wie sie rotes Haar hatte. Ein Irrtum, wie er zu seiner eigenen Beruhigung schnell feststellte, da die vor ihm Liegende grüne und nicht braune Augen besaß.
Arius hob die ohnmächtige Gefreite über seine Schultern und trug sie im Gamstragegriff, während die Munitionsgurte ihm durch ihr Gewicht schmerzhaft in den Nacken gedrückt wurden. Er lief so schnell los, wie das mit den beiden Munitionsoxen und der Maschinenpistole, die wild hin her pendelten, eben ging. Schon nach wenigen Metern in Richtung Verbindungsgraben zur dritten Linie schälten sich mehrere Gestalten aus dem Nebel vor ihm, die erwartungsvoll zur dritten Linie starrten, als würden sie irgendetwas erwarten. Seine schweren Schritte im Matsch lenkten ihre Aufmerksamkeit von dort auf ihn um und nur einen Sekundenbruchteil später lief der erste von ihnen ihm mit angreifsbereit erhobenem Kurzspeer entgegen. Arius riss seine Laserpistole, die er in seiner Linken hielt hoch und feuerte. Er hatte zwar so gut wie keine Erfahrung mit linkshändigem schießen, aber da die Pistole noch auf vollautomatik eingestellt war machte das nicht so viel aus. Der Zeigefinger krümmte sich um den Abzug und die Pistole ruckte hoch. Die ersten drei Laserstrahlen schmolzen sich in die Flakbretter, die hier die Grabenwand stabilisierten, während die zwei darauf folgenden seinen Angreifer zu Boden schickten und sowohl seine Rindenmaske, als auch sein darunterliegendes Gesicht verdampften. Mit ein paar weiteren Salven zwang er die anderen Dschungelkrieger Deckung zu suchen und machte dann auf dem Absatz kehrt, um dem Schützengraben in die entgegengesetzte Richtung langzuhetzen. Vor sich im Nebel hörte er wieder Schüsse, die eindeutig nicht aus PVS Waffen stammen konnten. Suchend warf er einen Blick über die Schulter zurück, wo sicher gleich die anderen Dschungelkrieger auftauchen würden. Mit versperrtem Rückweg und keinerlei Möglichkeit den Graben weiter entlang zu laufen, blieb ihm nur eine Möglichkeit: wieder über den Grabenrand und rein ins offene Schussfeld. Zuerst lagerte er die Gefreite auf dem Grabenrand ab, stemmte sich mit seinem restlichen Ballast hoch und schulterte sie wieder. Dann marschierte er los, ging nach einigen Schritten in einen leichten Lauf über, bei dem ihm die Munitionsboxen schmerzhaft in die Beine flogen und erklomm den Erdhang. Aber dieses mal hatte er kein Glück, dieses mal hielt der Hang nicht. Arius merkte wie Erdbrocken sich unter seinem Stiefel lösten und nach unten wegrutschten. Ungeschickt fing er seinen Sturz ab, eine der Munitionsboxen krachte gegen sein Knie und die Verwundete auf seinen Schultern schrie vor Schmerz auf. "Gleich haben wir es geschafft. Zwanzig Meter noch, dann sind wir in Sicherheit." Arius war sich nicht ganz sicher, ob er das zu ihr oder vielleicht nicht doch eher vielmehr zu sich selbst gesagt hatte.
Ein Schuss krachte und Erde spritzte neben ihm auf.
Fluchend stemmte er sich wieder hoch und tastete sich langsam vorwärts. Genau, wie er es befürchtet hatte, mitten in der Todeszone zu landen. Wieder krachte ein Schuss und die Kugel trudelte auf Schulterhöhe in den Nebel davon. Noch knapp zehn Meter bis zum dritten Ring. Die Dschungelkrieger durften ihn im Nebel eigentlich nur noch schemenhaft warnehmen, wenn überhaupt. War er also vielleicht gar nicht ihr Ziel? Dann Schüsse von vorne, glücklicherweise schräg vorne. Er lief seinem Kameraden als nicht direkt vor den Lauf. Wie vorhin rief Arius die Parole in den Nebel vor sich und wartete bis er eine zufriedenstellende Antwort erhielt. Erst dann marschierte er wieder los. Wieder krachte es hinter ihm und fauchend mischte sich auch ein Lasergewehr dazu. Dann zuckte es heiß durch seinen linken Oberschenkel und Arius knickte ein. Verwundert schaute er an sich runter und sah die dampfende Wunde des Durchschusses, die der Laserstrahl verursacht hatte. Dann kam der Schmerz und Arius fluchte aus Leibeskräften. Wieder schaute er nach vorne. Er musste weiter. Nur noch das kurze stück, dann waren sie beide in Sicherheit. Mühsam kroch er nach vorne, während sein Ballast ihn gefühlt wieder hangabwärts zog. Immer ein kleines Stück und dann noch eins, war das einzige was durch seinen Kopf ging.
Langsam konnte er Schemen wahrnehmen die vor ihm auftauchten, Schemen die mit jedem Zentimeter mehr an Form gewannen. Und diesmal waren es keine Wilden aus dem Dschungel, sondern seine Kameraden.
Schlamm und blutverschmiert und mit halb zerissener Unifoomjacke kam er im dritten Ring an und ließ sich von seinen Kameraden in die Stellung helfen. Das Angebot des jungen Gefreiten, der ihm einen Teil seiner Last abnehmen wollte ignorierte Arius vollkommen, da seine bleichen Augen sich vollkommen auf den gerade anwesenden Kommissar Altmann fokussierten. Mit vor Schmerzen verzogenem Gesicht humpelte er zu ihm hin, um Meldung zu machen.
Arius knallte seine Hacken zusammen, salutierte und straffte seinen Rücken, soweit ihm das unter all dem von ihm getragenen Ballast möglich war.
"Gefreiter Kruger meldet Bergung von Munition und Verwundeter Herr Kommissar!" Dann knickte sein verwundetes linkes Bein unter der Belastung weg und er schaffte es gerade noch in ein knien überzugehen.
"Gefreiter Kruger bittet um Verzeihung für seine mangelhaft ausgeführte Meldung Herr Kommissar." Zischte er zwischen den vor Schmerz zusammengekniffenen Zähnen hervor.
Da die Chance hier den Tod zu finden gleich hoch war, egal welchen Weg er wählen würde, konnte er auch gleich den direkten nehmen. Arius legte den schweren Bolter auf dem Grabenrand ab, zog sich hoch, schulterte die Waffe wieder und begann dann hangaufwärts zu laufen. Der befürchtete Fangschuss blieb aus und so steigerte er sein Tempo noch einmal, sah in den milchig weißen Schwaden die zweite Grabenlinie auftauchen und spielte auf volles Risiko. Mit einem Sprung setzte er über den Graben hinweg, indem sich zum Glück gerade niemand zu befinden schien, rutschte bei der Landung in der feuchten Erde etwas weg und hätte sich um ein Haar fast der Länge nach hingelegt. Aber nur fast. Arius schaffte es es sich abzufangen, den guten alten Reflexen sei dank, und arbeitete sich weiter hangaufwärts. Die letzten Meter waren noch einmal die Gefährlichsten, da er jetzt frontal in die Läufe seiner Kameraden laufen würde und wenn auch nur einer von ihnen nicht geistesgegenwärtig genug war und den Finger vom Abzug lassen würde, konnte er einpacken. Langsam bewegte er sich die letzten Meter den Hügel hinauf, rief einmal die Parole in Richtung Schützengrben und bewegte sich erst dann wieder, als er eine zufrieden stellende Antwort erhalten hatte. Er salutierte zackig vor dem Anwesenden Unteroffizier und übergab den anwesenden Gefreiten den schweren Bolter. "Gefreiter Kruger meldet Übergabe des schweren Bolters aus Stellung 5 Herr Unteroffizier." Der Angesprochene nahm die Meldung mit einem Nicken entgegen und noch bevor er Arius einen Befehl geben konnte, war dieser mit den Worten noch die Munition bergen zu müssen, wieder im Nebel verschwunden.
Den Hügel wieder herabzusteigen erwies sich als deutlich tückischer als der Aufstieg. Wenn man nicht gut aufpasste, konnte man im Schlamm leicht ausrutschen und schwer stürzen und so stieg Arius deutlich langsamer herab, als ihm eigentlich lieb war.
Seine Stellung war bei der Rückkehr leider bei weitem nicht so leer, wie er sie verlassen hatte und ihre neuen Bewohner gingen, ohne auch nur einen Kriegsschrei oder ähnliches von sich zu geben, auf ihn los. Das war das merkwürdigste an dem ganzen Angriff. Er hatte bisher Schüsse gehört, Stahl der auf Stahl traf und die Schreie von Verwundeten, aber ihre Gegner schienen keinen Laute von sich zu geben, selbst jetzt wo der Überraschungsmoment für sie völlig verloren war. Vielleicht hielten sich sich ja mit all dem weißen Schlamm im Gesicht für Geister. Ihn ließ das kalt, schließlich war der Imperator auf seiner Seite. Arius riss seine Maschinenpistole hoch und machte ihrem Rufnamen "Grabenfeger" wieder all Ehre. Mit kurzen Feuerstößen streckte er den Dschungelkrieger nieder, der mit einer Machete auf ihn losging und fegte anschließend seinen Kameraden, der mit einer Pistole das Feuer eröffnet hatte, mit einem weiteren Feuerstoß von der Grabenumwallung herunter. Zur Sicherheit warf er eine seiner beiden Handgranaten hinterher, denn da wo die beiden Babaren hergekommen waren, gab es bestimmt noch mehr. Erst als er die dumpf Explosion gehört und sich mit einem kurzen Blick versichert hatte, dass gerade niemand anderes in der Stimmung war sich mit ihm anzulegen, fing Arius damit an die Munition zu bergen. Mit zwei Boxen und zwei umgehängten Gurten verließ er seine Stellung schließlich wieder, den Rest konnte er nicht bergen und hatte ihn stattdessen mit seiner verbliebenen Handgranate in eine Sprengfalle verwandelt. Wehe dem Stammeskrieger, der dachte leichte Kriegsbeute zu machen.
Da Arius nach Möglichkeit sich anderen Soldaten anschließen wollte, die sich noch nicht zurückgezogen hatten, verließ er den Graben nicht auf dem Weg auf dem er gekommen war, sondern folgte dem Schützengraben auf dem Weg zum Verbindungsggraben zur zweiten Linie. Der Graben war aber leer, abgesehen von ein paar toten Stammeskriegern und einer Menge Patronenhülsen. Erst in Ring zwei traf er auf andere Soldaten, die aber scheinbar beide vom Feind getötet worden waren. Als er ihnen ihre Erkennungsmarken abnehmen wollte, merkte er, dass der schmächtigere von beiden flach atmete. Vorsichtig zog Arius ihm die Körperpanzerung aus, um festzustellen wie schwer die Verletzungen waren und bemerkte, dass er keinen Mann, sondern eine Frau vor sich hatte. Für einen kurzen Schreckmoment dachte er, dass die Reporterin, die sie begleitete sich eine Rüstung angezogen und an den Kämpfen beteiligt hatte, da die Soldatin, wie sie rotes Haar hatte. Ein Irrtum, wie er zu seiner eigenen Beruhigung schnell feststellte, da die vor ihm Liegende grüne und nicht braune Augen besaß.
Arius hob die ohnmächtige Gefreite über seine Schultern und trug sie im Gamstragegriff, während die Munitionsgurte ihm durch ihr Gewicht schmerzhaft in den Nacken gedrückt wurden. Er lief so schnell los, wie das mit den beiden Munitionsoxen und der Maschinenpistole, die wild hin her pendelten, eben ging. Schon nach wenigen Metern in Richtung Verbindungsgraben zur dritten Linie schälten sich mehrere Gestalten aus dem Nebel vor ihm, die erwartungsvoll zur dritten Linie starrten, als würden sie irgendetwas erwarten. Seine schweren Schritte im Matsch lenkten ihre Aufmerksamkeit von dort auf ihn um und nur einen Sekundenbruchteil später lief der erste von ihnen ihm mit angreifsbereit erhobenem Kurzspeer entgegen. Arius riss seine Laserpistole, die er in seiner Linken hielt hoch und feuerte. Er hatte zwar so gut wie keine Erfahrung mit linkshändigem schießen, aber da die Pistole noch auf vollautomatik eingestellt war machte das nicht so viel aus. Der Zeigefinger krümmte sich um den Abzug und die Pistole ruckte hoch. Die ersten drei Laserstrahlen schmolzen sich in die Flakbretter, die hier die Grabenwand stabilisierten, während die zwei darauf folgenden seinen Angreifer zu Boden schickten und sowohl seine Rindenmaske, als auch sein darunterliegendes Gesicht verdampften. Mit ein paar weiteren Salven zwang er die anderen Dschungelkrieger Deckung zu suchen und machte dann auf dem Absatz kehrt, um dem Schützengraben in die entgegengesetzte Richtung langzuhetzen. Vor sich im Nebel hörte er wieder Schüsse, die eindeutig nicht aus PVS Waffen stammen konnten. Suchend warf er einen Blick über die Schulter zurück, wo sicher gleich die anderen Dschungelkrieger auftauchen würden. Mit versperrtem Rückweg und keinerlei Möglichkeit den Graben weiter entlang zu laufen, blieb ihm nur eine Möglichkeit: wieder über den Grabenrand und rein ins offene Schussfeld. Zuerst lagerte er die Gefreite auf dem Grabenrand ab, stemmte sich mit seinem restlichen Ballast hoch und schulterte sie wieder. Dann marschierte er los, ging nach einigen Schritten in einen leichten Lauf über, bei dem ihm die Munitionsboxen schmerzhaft in die Beine flogen und erklomm den Erdhang. Aber dieses mal hatte er kein Glück, dieses mal hielt der Hang nicht. Arius merkte wie Erdbrocken sich unter seinem Stiefel lösten und nach unten wegrutschten. Ungeschickt fing er seinen Sturz ab, eine der Munitionsboxen krachte gegen sein Knie und die Verwundete auf seinen Schultern schrie vor Schmerz auf. "Gleich haben wir es geschafft. Zwanzig Meter noch, dann sind wir in Sicherheit." Arius war sich nicht ganz sicher, ob er das zu ihr oder vielleicht nicht doch eher vielmehr zu sich selbst gesagt hatte.
Ein Schuss krachte und Erde spritzte neben ihm auf.
Fluchend stemmte er sich wieder hoch und tastete sich langsam vorwärts. Genau, wie er es befürchtet hatte, mitten in der Todeszone zu landen. Wieder krachte ein Schuss und die Kugel trudelte auf Schulterhöhe in den Nebel davon. Noch knapp zehn Meter bis zum dritten Ring. Die Dschungelkrieger durften ihn im Nebel eigentlich nur noch schemenhaft warnehmen, wenn überhaupt. War er also vielleicht gar nicht ihr Ziel? Dann Schüsse von vorne, glücklicherweise schräg vorne. Er lief seinem Kameraden als nicht direkt vor den Lauf. Wie vorhin rief Arius die Parole in den Nebel vor sich und wartete bis er eine zufriedenstellende Antwort erhielt. Erst dann marschierte er wieder los. Wieder krachte es hinter ihm und fauchend mischte sich auch ein Lasergewehr dazu. Dann zuckte es heiß durch seinen linken Oberschenkel und Arius knickte ein. Verwundert schaute er an sich runter und sah die dampfende Wunde des Durchschusses, die der Laserstrahl verursacht hatte. Dann kam der Schmerz und Arius fluchte aus Leibeskräften. Wieder schaute er nach vorne. Er musste weiter. Nur noch das kurze stück, dann waren sie beide in Sicherheit. Mühsam kroch er nach vorne, während sein Ballast ihn gefühlt wieder hangabwärts zog. Immer ein kleines Stück und dann noch eins, war das einzige was durch seinen Kopf ging.
Langsam konnte er Schemen wahrnehmen die vor ihm auftauchten, Schemen die mit jedem Zentimeter mehr an Form gewannen. Und diesmal waren es keine Wilden aus dem Dschungel, sondern seine Kameraden.
Schlamm und blutverschmiert und mit halb zerissener Unifoomjacke kam er im dritten Ring an und ließ sich von seinen Kameraden in die Stellung helfen. Das Angebot des jungen Gefreiten, der ihm einen Teil seiner Last abnehmen wollte ignorierte Arius vollkommen, da seine bleichen Augen sich vollkommen auf den gerade anwesenden Kommissar Altmann fokussierten. Mit vor Schmerzen verzogenem Gesicht humpelte er zu ihm hin, um Meldung zu machen.
Arius knallte seine Hacken zusammen, salutierte und straffte seinen Rücken, soweit ihm das unter all dem von ihm getragenen Ballast möglich war.
"Gefreiter Kruger meldet Bergung von Munition und Verwundeter Herr Kommissar!" Dann knickte sein verwundetes linkes Bein unter der Belastung weg und er schaffte es gerade noch in ein knien überzugehen.
"Gefreiter Kruger bittet um Verzeihung für seine mangelhaft ausgeführte Meldung Herr Kommissar." Zischte er zwischen den vor Schmerz zusammengekniffenen Zähnen hervor.
Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Unteroffizier
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 190cm groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen, linker Arm durch bionisches Implantat ersetzt
Kleidung: Uniform, Zivilkleidung oder Gläubigengewandung, silberner Aquila
Charakter: Militarist, imperialer Fanatiker, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: PVS-Standardinfanterieausrüstung, Mpi-01.3, Esseos Schema Laserpistole, Feldstecher, Fotoapparat, Wohnung, Kiste voller Erinnerungsstücke, Bücher, sonstiger Krimskrams
Konto: 1185 Schekel