06-08-2018, 04:39 PM
Am liebsten hätte Major Klein sich eine Waffe geschnappt und wäre aus dem Kommandostand gesprungen um selbst ein paar Ärsche zu treten. Aber das ging freilich nicht.
Ihm oblag es zu verhindern, dass dieser Angriff bei Nacht und Nebel das Ende der Zehnten und eine unauslöschliche Schande für die PVS wurde. Er hatte alle Umgebungskarten beiseite gefegt und nur die schematische Darstellung von FAUST 1 lag noch auf dem Kartentisch.
Bei Klein waren drei Funker, die seine Order weitergaben oder Berichte entgegennahmen und nach ihrer Dringlichkeit sortierten. Er hob den Kopf und lauschte in das Gewirr aus Schüssen und Schreien vor der dünnen Tür des Unterstandes. Ein Schwerer Bolter… geschehen noch Zeichen und Wunder! Murmelte er. Dann an einen der Funker gerichtet. Apropos Wunder. Haben sie das Oberkommando erreicht?
Jawohl her Major. Lage wurde gemeldet und Unterstützung angefordert. Kann jedoch bei den jetzigen Witterungsbedingungen nicht geleistet werden.
Naja war schon klar. Aber Ordnung muss sein.
Weiterer Einbruch gemeldet, Richtung Graben 1-3, unbestimmte Anzahl. Dem folgten ähnliche Meldungen. Die unteren Grabenringe sahen inzwischen aus wie die Löcher eines Käses, was die Abdeckung mit eigenen Kräften anbelangte.
Der Gegner setzte Truppen massiv dazu ein diese unteren Ausläufer auf jeden Fall zu überrennen und zu sichern, während kleinere Gruppen tiefer in die Stellung eindrangen und Verwirrung stifteten, um so einen koordinierten Gegenschlag zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Bei den Bedingungen ließen sich darüber hinaus keine Angaben über die Menge der Gegner und eine Hauptstoßrichtung machen.
Blohmann, geben sie auf allen Kanälen durch: Unteren Ringe werden geräumt, ich wiederhole die unteren Grabenringe werden geräumt. Zweite Verteidigungslinie wird ab dem Ring 3 etabliert.
Reservekräfte haben sich dorthin zurückzuziehen.
Ansatz sind 10 Minuten, ich wiederhole 10 Minuten. Danach mögliche Beschießung der Ringe 1 bis 2 durch die Feldgeschütze und schwere Waffen. Blohmann hatte hastig mitgeschrieben und wiederholte den Befehl als Klein es verlangte.
Schwere Waffen sind nach Möglichkeit zu bergen und im Ring 3 in Stellung zu bringen. Selbst- und Kameradenschutz geht dabei vor. Ausführung!
Blohmann machte sich mit eindringlicher aber ruhiger Stimme daran den Befehl durchzugeben. Der Major hatte sich wieder über die Karte gebeugt und nahm die Patronenhülsen, welche ihm als Darstellung der eigenen Kräfte dienten, von den Linien, die die unteren Gräben darstellten.
Er wollte Funker Kostelka gerade fragen, ob er etwas von den Horningern gehört hatte, als die Tür zum Gefechtsstand brachial aufflog und alle Gesichter sich ruckartig in diese Richtung drehten.
In dem niedrigen Durchgang stand nicht etwa der Gefreite, der mit der Bewachung beauftragt war, sondern ein kleiner drahtiger Kerl mit freiem Oberkörper, der mit getrocknetem weißen Schlamm beschmiert war unter dem sich wulstige Narben abzeichneten. Er hatte irgendeine Maske aus Rinde und Dreck vor dem Gesicht und dahinter bauschten sich drahtige Haare, zu knotigen Dreads verflochten und ebenso weiß wie der Rest des Kerls.
In der Hand hielt er ein Zwo- Einer, vermutlich das der Wache.
Leck mich doch! Brachte Klein hervor, dann schoss der Eindringling. Er benutzte die Unterlaufschrotflinte, vermutlich weil er mit der Funktionsweise der erbeuteten Waffe nicht ausreichend vertraut war und einfach irgendetwas drückte. Hätte er einen Feuerstoß durch den Unterstand gejagt, keiner wäre lebend herausgekommen.
Kostelka wurde von seinem Hocker gefegt und sein Funkgerät beendete seinen Dienst in einem Funkenregen. In der gesamten Stellung flogen die kleinen Metallkugeln der Schrotpatrone herum, doch das Funkgerät und sein bedauernswerter Bediener hatten das Meiste der Ladung abgefangen. Klein zerrte seine SP-3 aus dem Halfter und schritt mit ausgestrecktem Arm auf den Eindringling zu. Die freie Hand fegte den Kartentisch beiseite, die andere betätigte den Abzug.
Die Erste Kugel ging in die Stellungswand, die anderen fünf trafen den Eindringling und ließen ihn tot sein, bevor er auf den Boden sackte.
Als der Körper aufschlug, setzte sofort ein weiterer Angreifer nach und schleuderte einen kurzen Wurfspeer auf den Major. Die Klinge glitt vom Brustpanzer des Soldaten ab und Klein war bei den Dschungelbewohner, noch ehe dieser die Klinge in der anderen Hand zum Einsatz bringen konnte. Der Mann war ebenso dünn und muskulös wie sein gefallener Kamerad, doch im Vergleich zu dem Major, nahm er sich wie eine Gazelle neben einem Rhinozeros aus. Klein umschloss das Handgelenk seines Widersachers mit seiner Pranke und machte den Speer auf diese Weise nutzlos. Der andere trat und schlug auf den PVSler ein, was dieser jedoch kaum zu bemerken schien. Er rammte ihm die Stirn gegen den Schädel, so dass er sein Barett verlor und das Gesicht des anderen von einem Schauer aus Rindenstücken umgeben war.
Die Gegenwehr des Wilden erlahmte und mit festem Griff entwand Klein ihm den Speer und stieß ihn auf Höhe des Herzen durch die Brust des Mannes.
Er atmete nicht einmal sonderlich schwer, als er das Zwo- Einer aufhob und in den Graben vor dem Eingang blickte. Der Gefreite war tot, aber ansonsten waren keine Feindkräfte zu sehen. Klein kehrte in den Unterstand zurück. Wie geht’s Kostelka?
Bewusstlos aber atmet noch. Erklärte Blohmann, der über dem Verwundeten hockte und die Verletzungen besah. Funken sie nach einem Sani und verbinden sie ihn dann so gut es geht. Kann sein das unsere Pflasterkleber gerade zu beschäftigt sind um schnell hier zu sein.
Sie lassen sich derweil nicht aus der Fassung bringen On-sung. Der Befehl über das Ausweichen in die mittleren Gräben steht. Während sich der Funker daran machte dem nachzukommen, schob Klein die Maske des Erstochenen nach oben.
Ein junges Gesicht, von wulstigen Narben gezeichnet und ebenfalls mit weißem Schlamm beschmiert.
Ach, ich hasse es wenn sie halbe Kinder einsetzen. Die sind immer zu dumm zu begreifen, wann sie sich mit den Falschen angelegt haben. Er stieß den Toten nach draußen und schloss die Tür wieder.
Ihm oblag es zu verhindern, dass dieser Angriff bei Nacht und Nebel das Ende der Zehnten und eine unauslöschliche Schande für die PVS wurde. Er hatte alle Umgebungskarten beiseite gefegt und nur die schematische Darstellung von FAUST 1 lag noch auf dem Kartentisch.
Bei Klein waren drei Funker, die seine Order weitergaben oder Berichte entgegennahmen und nach ihrer Dringlichkeit sortierten. Er hob den Kopf und lauschte in das Gewirr aus Schüssen und Schreien vor der dünnen Tür des Unterstandes. Ein Schwerer Bolter… geschehen noch Zeichen und Wunder! Murmelte er. Dann an einen der Funker gerichtet. Apropos Wunder. Haben sie das Oberkommando erreicht?
Jawohl her Major. Lage wurde gemeldet und Unterstützung angefordert. Kann jedoch bei den jetzigen Witterungsbedingungen nicht geleistet werden.
Naja war schon klar. Aber Ordnung muss sein.
Weiterer Einbruch gemeldet, Richtung Graben 1-3, unbestimmte Anzahl. Dem folgten ähnliche Meldungen. Die unteren Grabenringe sahen inzwischen aus wie die Löcher eines Käses, was die Abdeckung mit eigenen Kräften anbelangte.
Der Gegner setzte Truppen massiv dazu ein diese unteren Ausläufer auf jeden Fall zu überrennen und zu sichern, während kleinere Gruppen tiefer in die Stellung eindrangen und Verwirrung stifteten, um so einen koordinierten Gegenschlag zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Bei den Bedingungen ließen sich darüber hinaus keine Angaben über die Menge der Gegner und eine Hauptstoßrichtung machen.
Blohmann, geben sie auf allen Kanälen durch: Unteren Ringe werden geräumt, ich wiederhole die unteren Grabenringe werden geräumt. Zweite Verteidigungslinie wird ab dem Ring 3 etabliert.
Reservekräfte haben sich dorthin zurückzuziehen.
Ansatz sind 10 Minuten, ich wiederhole 10 Minuten. Danach mögliche Beschießung der Ringe 1 bis 2 durch die Feldgeschütze und schwere Waffen. Blohmann hatte hastig mitgeschrieben und wiederholte den Befehl als Klein es verlangte.
Schwere Waffen sind nach Möglichkeit zu bergen und im Ring 3 in Stellung zu bringen. Selbst- und Kameradenschutz geht dabei vor. Ausführung!
Blohmann machte sich mit eindringlicher aber ruhiger Stimme daran den Befehl durchzugeben. Der Major hatte sich wieder über die Karte gebeugt und nahm die Patronenhülsen, welche ihm als Darstellung der eigenen Kräfte dienten, von den Linien, die die unteren Gräben darstellten.
Er wollte Funker Kostelka gerade fragen, ob er etwas von den Horningern gehört hatte, als die Tür zum Gefechtsstand brachial aufflog und alle Gesichter sich ruckartig in diese Richtung drehten.
In dem niedrigen Durchgang stand nicht etwa der Gefreite, der mit der Bewachung beauftragt war, sondern ein kleiner drahtiger Kerl mit freiem Oberkörper, der mit getrocknetem weißen Schlamm beschmiert war unter dem sich wulstige Narben abzeichneten. Er hatte irgendeine Maske aus Rinde und Dreck vor dem Gesicht und dahinter bauschten sich drahtige Haare, zu knotigen Dreads verflochten und ebenso weiß wie der Rest des Kerls.
In der Hand hielt er ein Zwo- Einer, vermutlich das der Wache.
Leck mich doch! Brachte Klein hervor, dann schoss der Eindringling. Er benutzte die Unterlaufschrotflinte, vermutlich weil er mit der Funktionsweise der erbeuteten Waffe nicht ausreichend vertraut war und einfach irgendetwas drückte. Hätte er einen Feuerstoß durch den Unterstand gejagt, keiner wäre lebend herausgekommen.
Kostelka wurde von seinem Hocker gefegt und sein Funkgerät beendete seinen Dienst in einem Funkenregen. In der gesamten Stellung flogen die kleinen Metallkugeln der Schrotpatrone herum, doch das Funkgerät und sein bedauernswerter Bediener hatten das Meiste der Ladung abgefangen. Klein zerrte seine SP-3 aus dem Halfter und schritt mit ausgestrecktem Arm auf den Eindringling zu. Die freie Hand fegte den Kartentisch beiseite, die andere betätigte den Abzug.
Die Erste Kugel ging in die Stellungswand, die anderen fünf trafen den Eindringling und ließen ihn tot sein, bevor er auf den Boden sackte.
Als der Körper aufschlug, setzte sofort ein weiterer Angreifer nach und schleuderte einen kurzen Wurfspeer auf den Major. Die Klinge glitt vom Brustpanzer des Soldaten ab und Klein war bei den Dschungelbewohner, noch ehe dieser die Klinge in der anderen Hand zum Einsatz bringen konnte. Der Mann war ebenso dünn und muskulös wie sein gefallener Kamerad, doch im Vergleich zu dem Major, nahm er sich wie eine Gazelle neben einem Rhinozeros aus. Klein umschloss das Handgelenk seines Widersachers mit seiner Pranke und machte den Speer auf diese Weise nutzlos. Der andere trat und schlug auf den PVSler ein, was dieser jedoch kaum zu bemerken schien. Er rammte ihm die Stirn gegen den Schädel, so dass er sein Barett verlor und das Gesicht des anderen von einem Schauer aus Rindenstücken umgeben war.
Die Gegenwehr des Wilden erlahmte und mit festem Griff entwand Klein ihm den Speer und stieß ihn auf Höhe des Herzen durch die Brust des Mannes.
Er atmete nicht einmal sonderlich schwer, als er das Zwo- Einer aufhob und in den Graben vor dem Eingang blickte. Der Gefreite war tot, aber ansonsten waren keine Feindkräfte zu sehen. Klein kehrte in den Unterstand zurück. Wie geht’s Kostelka?
Bewusstlos aber atmet noch. Erklärte Blohmann, der über dem Verwundeten hockte und die Verletzungen besah. Funken sie nach einem Sani und verbinden sie ihn dann so gut es geht. Kann sein das unsere Pflasterkleber gerade zu beschäftigt sind um schnell hier zu sein.
Sie lassen sich derweil nicht aus der Fassung bringen On-sung. Der Befehl über das Ausweichen in die mittleren Gräben steht. Während sich der Funker daran machte dem nachzukommen, schob Klein die Maske des Erstochenen nach oben.
Ein junges Gesicht, von wulstigen Narben gezeichnet und ebenfalls mit weißem Schlamm beschmiert.
Ach, ich hasse es wenn sie halbe Kinder einsetzen. Die sind immer zu dumm zu begreifen, wann sie sich mit den Falschen angelegt haben. Er stieß den Toten nach draußen und schloss die Tür wieder.