10-22-2017, 04:37 PM
[CENTER]Die Mittlere Ebene / Mittlere [/CENTER]
Es mag Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Menschen in den Slums geben. In den von Reichtum und der Macht entrückten Spitzen der Oberen Ebene mögen die einflussreichen Hunderttausend ihr Leben in der Abgeschiedenheit des Wohlstandes leben. Doch die wahre Makropole, das was man das "Salz der Erde" nennt, findet man dort, wo alles unter dem Sammelbegriff „Mittlere Ebene“ zusammengefasst wird. Hier leben jene guten Bürger, die den Mittelstand bilden und die Maschinerie am Laufen halten. Es ist bezeichnet, dass die harte Arbeit dieser Schicht sowohl die aller Ärmsten, wie auch die aller Reichsten am Leben hält, so man den Fluss von Waren und Geld konsequent bis ans Ende verfolgt.
Die oben tun sich am Bruttosozialprodukt gütlich, die unten am zivilisatorischen Müll, der die Fallrohre hinab rutscht. Ohne oben und unten könnte die Makropole sehr wahrscheinlich weiterexistieren, ohne die Mitte würde alles in Stillstand geraten und letztlich zerfallen.
Dabei ist es nicht ganz einfach das Typische an der Mittleren Ebene zu benennen. Fabriken und Wohngebiete existieren ebenso wie Elendsviertel und die Bereiche der besser Situierten. In einigen Vierteln und Sub-Ebenen herrscht der gotische Baustil imperialer Architektur vor, in anderen Bereichen ordnet sich alles schlichter Funktionalität unter. Dann wieder findet man Ästhetiken, die niemand in Städten vermuten würde, die als Aushängeschild des Imperiums gelten. Verspielter, teilweise wuchtiger Barock und Rokoko versuchen sich zu übertrumpfen und konkurieren dabei mit den harten und klaren Linien von Wehr- und Trutzbauten, welche über die Zeit in die Stadtbilder einzelner Ebenen mit eingeflossen und aus ihrem Antlitz nicht wegzudenken sind. Es gibt beschauliche Regionen, die der Idylle des redlichen Arbeiters verpflichtet sind und neon- grelle Hochburgen schillernder Schnelllebigkeit und des, zum Götzen erhobenen Konsums. An den Stützpfeilern, auf denen Gohmor ruht wie das Weltengefüge auf den Schultern des Atlas, klammern sich Behausungen, wie Seepocken an einen Walfisch.
Wer meint eine Makropole bestünde allein aus der strengen Formsprache imperialer Kathedrahlen, der hat noch nie eine besucht.
Wenn man unbedingt eine Charakterisierung bemühen muss, so würde wohl die Abwesenheit von Extremen am besten geeignet dafür sein. Die Armen sind nicht ganz so arm wie in den Slums, die Reichen nicht ganz so reich wie in der Makropolspitze. Mitte und Mittelmaß sind untrennbar miteinander verbunden.
Hinzu kommt ein Faktum, dass auf jeden Teil der Mittleren Ebene zutrift und dies ist der künstliche Himmel. In einigen Gebieten ist er so nah, dass man ihn mit einer langen Leiter erreichen könnte, in anderen Gegenden ist er einem echten Himmel tatsächlich verwandt. Weit genug in der Höhe, dass zwischen ihm und dem Boden Hochhäuser und Kirchentürme empor ragen, Luftschiffe dahingleiten und Schwebewagen wie aufgescheuchte Insekten ihre Bahnen ziehen. Dennoch ist es stets die darüber liegende Ebene und damit ein Firmament aus Stahl, Beton und Kunststoffen aller Art.
Der repräsentative Bürger der mittleren Ebene wird als Sohn oder Tochter registrierter Bürger geboren und erhält mit der Geburt seine ID (Identitätskarte / Ausweiskarte).
Mit dieser ist er Steuerzahler, Wehrdienstpflichtiger und Arbeitspflichtiger. Ihm werden im Gegenzug jedoch auch Vergünstigungen zuteil. Er kann sich eine Arbeit in einer der staatlichen Fabriken, Betriebe oder Manufakturen zuweisen lassen. Außerdem hat er Anspruch auf ein Wohnhabitat und er und seine Kinder (bis zur vollendeten Vorvolljährigkeit / 16te Lebensjahr) werden unentgeltlich in das Gesundheits- und Bildungssystem integriert. So ist gewährleistet, dass kein registrierter Bürger arbeitslos, obdachlos oder unproduktiv ist. Allerdings ist diese Versorgung nur sehr rudimentär und dient dazu das Leben im Dienst der Gesellschaft zu erhalten, nicht es sonderlich luxuriös oder angenehm zu gestalten.
Es steht jedoch jedem Bürger frei, sich aus diesem Sicherungssystem zu lösen und sein Glück auf eigene Faust zu machen. Fabriken und Unternehmen der Häuser oder anderer Privatleute locken mit Vergünstigungen und Löhnen, die keine staatliche Fabrik je zahlen wird. Ein gut bezahlter Beruf verheißt eine bessere Wohneinheit, vielleicht ein Verbrennungsautomobil oder irgendwann sogar einen Antigrav- Wagen. Auch die staatlichen Einrichtungen erlauben Aufstiege und bescheidenden Wohlstand, aber nie in dem Umfang, den die Privatwirtschaft theoretisch bietet.
Doch Vorsicht, wer einmal die staatliche Unterstützung ausschlägt, hat keine Möglichkeit mehr in das System zurückzukehren.
Gut und schön, so lange der Erfolg auf dem privaten Sektor Bestand hat. Doch wehe, wenn der Glücksstern sinkt. Der Bettler, der von der PVS- Polizei von der Bahnhofsbank mit Schlagstöcken vertrieben wird, die Hungernden vor den Suppenküchen altruistischer Organisationen oder gar der Abschaum der Slums, sie oder ihre Vorfahren haben in großen Teilen darauf vertraut ohne die wohlwollend strenge Hand des Staates ihren Weg zu gehen.
Es mögen diese mahnenden Schreckensbeispiele sein oder die allgemeine Scheu des Menschen, etwas zu ändern, was gut genug funktioniert um nicht unerträglich zu sein. Aber von allen Bürgern der mittleren Ebene verlassen nur etwa zehn Prozent das schützende Nest staatlicher Fürsorge und stellen sich den Unwägbarkeiten des freien Marktes. Das sind noch immer viele Millionen, doch der unbestreitbare Großteil reiht sich Morgen für Morgen in die Schlangen ein, die sich vor den Zugängen zu staatlichen Fabriken, Schreibstuben und Manufakturen
[CENTER][/CENTER]
Das standardisierte Wohnhab. eines Alleinstehenden befindet sich in einem Parzellenblock, der für gewöhnlich zehntausend Einheiten umfasst und sich oftmals über mehrere Sub- Ebenen erstreckt.
Es gibt Blockwarte und zuweilen Sicherheitskräfte, wenn subversive Tendenzen des Bewohnerstammes diese erforderlich machen.
Diese Angestellten sollten nicht als Bedrohung gesehen werden, sondern vielmehr als Helfer, die für Ruhe und Ordnung, den heiligsten Tugenden eines Wohnhab- Bewohners, sorgen. Miete, Strom- und Wasserkosten werden direkt mit der Entlohnung durch den Arbeitsplatz verrechnet. Der Bürger muss die Tür seines Habs jederzeit für Sicherheitsorgane, Instandsetzungsmaßnahmen und Seuchenkontrolle öffnen, bzw. wird der Zugang durch den Blockwart gewährt.
Das Habitat bietet neben einer beheizten Schlaf- und Wohnstadt einen Platz für die Körperhygiene und einen Nahrungsspender.
Der Schlafplatz besteht standardmäßig aus einer kojenartigen Nische. Um die kostbare Ressource Wasser zu sparen, kann sich der Bewohner mit einer Sandstrahldusche säubern. Die Duschkabine wird versiegelt und dem Bewohner wird mit einem Hochdrucksandstrahl die oberste Hautschicht und natürlich auch der Schmutz auf dieser entfernt. Ortsfremde, die diese sparsame und gründliche Methode der Reinigung zum ersten Mal nutzen, empfinden sie zuweilen als unangenehm oder gar schmerzhaft. Der Bürger Gohmors hingegen, weiß die Effizienz und Sparsamkeit der Sanddusche zu schätzen und erhebt keine Klage. Nach der einminütigen Bestrahlung wird der feine Sandnebel abgesaugt und im Block internen Aufbereiter für die nächste Nutzung gesäubert.
Der Nährstoffspender und der Wasserspender befinden sich in der Kochnische und jedem Haushalt steht eine gewisse Anzahl an Rationen pro Tag zur Verfügung. Diese können als Salär für besondere Leistungen heraufgesetzt oder als Sanktion für Verfehlungen gekürzt werden. Das Wasser ist für die Trinkbarkeit aufbereitet und die Nährpaste besteht aus recycelter Biomasse, welcher Nährstoffe zugeführt wurden.
Die geschickte Hausfrau kann aus der grünlich- braunen Paste, mit einigen Gewürzen und Küchentricks, die schmackhaftesten Kreationen zaubern. Schließlich hat der Nahrungsspender nur die Aufgabe den Werktätigen am Leben zu halten. Ein wenig Pfiff in diese Gabe zu bringen, obliegt jedem selbst.
Ein Paar mit einer rechtmäßig angemeldeten Ehepartnerschaft enthält entsprechend ein größeres Hab. und sollte es sich um eine heterosexuelle Verbindung handeln, die eine genehmigte Nachkommenschaftszeugung beinhaltet, wird natürlich auch dieser Platznachfrage Genüge getan.
Aber sie lassen meinen Namen weg ja?
Gut, sonst krieg ich nur Ärger den ich nicht brauchen kann.
Sollte jemand kommen und meinen Namen in dieser Sache nennen, dann weiß ich von nichts.
Also die Wohnhabs, nagut.
Tja was kann man da viel drüber reden? Ich sage mal so, es ist besser als nichts und was man so hört, gibt es ja noch viel schlimmere Wohnungen, oder diese armen Teufel, die in die Untere müssen.
Man will sich ja nicht beschweren.
Die Habs sind eng, klar und man bekommt alles mit was bei den Nachbarn passiert. Wenn sie Pech mit dem Blockwart haben, dann terrorisiert er sie, einfach weil er es kann. Wenn sie andersrum einen erwischen, der bei irgendeiner Bande in Lohn und Brot steht, dann tut er gar nichts oder sieht zumindest so lange in die andere Richtung, bis irgendwann die PVS- Polizei auftauchen würde. Das Beste ist, wenn sie einen haben, der sich so weit von normalen Bewohnern bestechen lässt, dass die Lampen funktionieren, die Rohre nicht tropfen und man einen Tipp bekommt, wenn eine Razzia ansteht. Ansonsten sind die Habs eher in einem schlechten Zustand. Zumindest die meisten. Es gibt natürlich Vorzeigeblöcke und die Siedlungen der Funktionäre. Da funktionieren die Aufzüge und Feuerschutztüren versuchen nicht einem die Hände abzubeißen. Die haben auch alle Duschen mit Wasser, nicht dieses Sandzeug. Sie sagen es sei sauber und das es etwas scheuert, daran gewöhnt man sich. Aber wenn es gerade aus dem Filtersystem kommt, dann ist es heiß wie kochendes Wasser und außerdem knirscht man nach so einer Dusche den ganzen Tag auf Sand rum, egal wie sehr man den Mund zupresst.
Zu sagen an welchen Stellen es noch scheuert, verbietet mir meine Erziehung. Aber wenn sie auf dem Weg zur Arbeit jemanden in der Bahn sitzen sehen, der auf seinem Platz rumrutscht und ständig versucht unauffällig an seiner Hose zu zupfen, dann können sie davon ausgehen, dass er morgens geduscht hat. Man will sich ja nicht beschweren aber die Nährpaste ist das Schlimmste. Ich krieg das Zeug nicht runter, egal wie sehr sie einem sagen, man könne es gefahrlos genießen. Genießen, dass ich nicht lache. Wissen sie was das ist? Das wonach es aussieht. Meine Erziehung verbietet es darauf näher einzugehen, aber man darf sich nicht wundern, wenn man da den Ernährungskreislauf mehrmals durchlaufen lässt, wenn sie wissen was ich sagen will. Na, man will sich nicht beschweren. Es gibt bestimmt Leute, die das Zeug vor dem Verhungern schützt.
Ein wirkliches Problem kriegen sie, wenn sie mit jemanden zusammen ziehen wollen. Nicht wegen der Genehmigung, die ist in drei, vier Jahren durch. Wenn sie einem Bearbeitungsbeamten ein wenig entgegen kommen, dann auch noch früher. Aber wenn ihnen dann ein passendes Hab zugeteilt wird, dann muss das bei Leibe nicht in der Nähe ihrer Arbeitsstelle sein. Als ich mit meinen Mann zusammengezogen bin, da musste ich durch zwei Sub- Ebenen fahren um in die Näherei zu kommen. Das waren fast drei Stunden, pro Fahrt. Naja man will sich nicht beschweren. Ging alles irgendwie. Als dann unser Sohn zur Welt gekommen ist wurde es besser. Ich habe eine Stelle am Fließband gekriegt und wir sind in ein Hub gezogen, dass zwischen unseren Arbeitsplätzen liegt. Was wird, wenn der Junge irgendwann selbst eine Arbeit zugeteilt bekommt und auszieht, dass wird sich zeigen. Im Moment will er alles hin schmeißen und es bei einer der Hausfirmen versuchen.
Das ist nur eine Phase, glauben sie mir.
Kinder haben das doch alle irgendwann. Denken sie können die Welt aus den Angeln heben.
Man muss sich ja nur mal diese ausgemergelten Gestalten an den Bahnhöfen ansehen. Alle paar Wochen vertreibt die Polizei sie mit der nötigen Härte und ein paar Tage später sind sie wieder da. Alles so Neunmalkluge, die meinten sie wären schlauer als alle anderen und könnten es auf eigene Faust schaffen.
Schauderhaft.
Was sind dagegen schon ein paar quietschende Rohre und quietschende Bettfedern, wenn die Nachbarn, na sie wissen schon.
Nein eigentlich kann man sich nicht beschweren.
Anonyme Bewohnerin von Parzellenblock D 487662 Sub- Ebene 23
Architektonisch ist die Mittlere Ebene, wie bereits erwähnt, einer schier unübersehbaren Vielfalt unterworfen, in der graue Wohnhabitate und Fabriken gewiss einen unleugbaren aber doch nur geringen, Teil ausmachen. Von diesen wenig spektakulären Gebäuden abgesehen, gibt es diverse, sehr viel sehenswerterer Dinge. Etwa die sogenannten, Transit- Canyons welche wie Adern durch die Mittlere verlaufen und die diversen Sub- Ebene wie in einem Querschnitt offen legen. Diese gewaltigen Tunnel erlauben es Schwebefahrzeugen, ja selbst Flugzeugen im Inneren der Stadt zu verkehren. Der zentrale Canyon, die „TC- Tangente“ genannt ist beachtliche 4000 Meter hoch und gestattet einen Blick auf das Innenleben der Makropole. Von diesem Transit- Canyon gehen weitere ab und so beeindruckend diese, mit fliegenden Vehikeln aller Art gefüllten Röhren auch sein mögen, stellen sie im Endeffekt doch nur einen sehr geringen Teil des Verkehrsnetzes der Mittleren dar.
Straßen, Schienen, Drucktunnel, ja sogar Wasserwege sind die unspektakuläreren aber gebräuchlicheren Mittel des Personen- und Gütertransportes.
Gerade die Wasserstraßen verwundern Außenstehende oftmals, so sich diesen Umstand mit dem Fakt in Gleichklang zu setzen versuchen, dass sich die Mittlere Ebene viele Kilometer über Normalnull befindet. Aber natürlich brauch die Krone der Urbanisierung, diese übereinander gestapelten Länder, unvorstellbare Massen, ja ganze Ozeane an Wasser. Sparsamkeit ist dabei oberstes Diktat aber trotz der Bemühungen konventioneller wie auch uralter, hochtechnologischer Kläranlagen, kann Wasser nur bis zu einem gewissen Punkt aufbereitet werden, ehe es in den Kreislauf zurückgeführt werden muss. Diese Rückführung geschieht in Teilen offen. Die so entstehenden Flüsse, die stellenweise sehr weite Strecken bis zum Meer im Osten zurücklegen müssen, sind aufgrund ihrer Natur als Abwässer, stinkende Kloaken. Aber sind eben auf schiffbar und so werden sie entsprechend genutzt. Am Ende der Reise stürzen sie direkt in das Meer oder werden in Staubecken gesammelt. Gezielt abgelassen erlauben sie somit gesteuerte Energiegewinnung durch Turbinen und illustrieren einmal mehr die notwendige Mentalität einer Makropole, jede Ressource bis zum Letzten auszunutzen.
Ein Besucher, der im Anflug auf Gohmohr einen Blick aus dem Bullauge seiner Landefähre wirft, sieht diese Sturzbäche nur als kleine, schäumende Rinnsale, die wie Schweiß an der Flanke des Leviathans herab sprudeln und sich in das Meer erstürzen. Dies geschieht an der Seeseite, wo die Stadt über das Ufer hinaus, direkt ins Wasser ragt und wo natürlich kein Speckgürtel aus Slums heranwachsen kann. Doch was aus der Ferne so unscheinbar wirkt, sind Sturzfluten die allein durch den dadurch erzeugten Sprühnebel aus mehr oder weniger geklärtem Abwasser, ein sehr viel größeres Gebiet in nördlicher und südlicher Richtung bedecken und die dort gelegenen Slums in eine schimmlige und permanent feuchte Sumpflandschaft verwandeln, in welcher nur die Verzweifelsten das Siedeln überhaupt erwägen.
Die Teile des Seehafens, welche sich außerhalb der Stadt befinden, müssen intensiv vor der Korrosion und den Schadstoffen dieses „Sprühregens“ geschützt werden.
Bemühungen von denen der Makropolbürger nichts mitbekommt, da es eine Eigenheit dieser Bürger zu sein scheint, das das Interesse und die Überlegungen an der Außenhaut der Makropole enden und sie sich nicht um das scheren, was auf der anderen Seite geschieht.
Eine Tendenz, die auch auf anderen Welten eine derart regelmäßige Übereinstimmung findet, dass man sie unter dem Begriff Makropol- Isolationismus zusammengefasst hat.
Unter Makropol- Isolationismus versteht man die Neigung eines abgeschlossenen Systemes, welches eine Makropole in der Wahrnehmung der meisten Bewohner darstellt, als den ausschlaggebenden Kosmos anzusehen.
Andere Siedlungen, Welten oder auch Länder werden als unbedeutend oder von keinem besonderen Interesse angesehen. Bestärkt wird diese Ansicht durch den Umstand, dass auf vielen Welten die Makropole den Herrschersitz darstellt und somit als Zentrum der Macht wahrgenommen wird.
Das eine Makropole genauso, wenn nicht gar mehr, durch die Versorgung von außen abhängig ist übersteigt den Begreifenshorizont der breiten Masse. Der nationale Elitarismus, welchen die Makropolbewohner vertreten ist dabei aufsteigend und in der Loyalität des jeweils unteren Anstriches untergeordnet.
Die eigene Sub- Ebene über der Hauptebene.
Die Hauptebene über der gesamten Makropole.
Die Makropole über dem Rest des Planeten und anderen Welten.
Makropol- Isolationistisches“ Denken kann sich in der extremen Geisteshaltung des “Makropolismus“ niederschlagen.
Aus: Dr. Dr. Eggon Höldernicks Wohlfeile Lexikothek des allgemeiniglichen Wissenswerten / Kapitel 410 Die Beschaffenheit der Makropole
Makropolismus erklärt soziale Phänomene anhand, größtenteils unzutreffender bzw. unzureichender Analogieschlüsse aus dem simplen Umstand heraus, ob ein Mensch in einer Makropole lebt oder nicht.
Kultur, sozialer Status, Charakter, Frömmigkeit und Verhalten etc. gelten als durch das Aufwachsen und Leben im schein- hermetischen Konstrukt der Stadt determiniert. Eine vermeintliche, der wahren oder angenommenen Machtposition einer Makropole geschuldete, hierarchisch-autoritäre Herrschaftsordnung und die daraus gefolgerten Handlungszwänge, dienen der Rechtfertigung von Diskriminierung und Ausgrenzung.
Im Gegensatz zu religiös- separatistischem, rassistisches, mutanten- oder xenoverachtender Denkweise, hat das Elitedenken des Makropolismus jedoch kaum Unterdrückung, Verfolgung oder gar Vernichtung von Individuen und Gruppen zur Folge. Zum einen, weil Makropolen auf institutioneller Ebene in das Geflecht des regierenden Systems des jeweiligen Planeten mit eingebunden sind und ein offensives Vorgehen gegen Nicht- Makropolnationen wenig Sinn ergeben würde. Zum anderen weil es Außenstehenden leicht fällt sich als Ziel dem Makropolismus zu entziehen, einfach indem man selbst ein Makropolbewohner wird. Der Makropolismus kann daher als ein Hass oder eine Verachtung beschrieben werden, welche unweigerlich ins Leere laufen müssen.
Wer in der Makropole lebt kann nicht Ziel des Makropolismus werden, der Makropolbewohner wird seine Verachtung jedoch auch kaum nach Außerhalb der Makropole tragen. Der Makropolismus findet wohl auch aus diesem Grund besonders viel Anklang bei den Bewohnern. Es ist eine Ideologie, in der der andere verachtet werden kann, ohne dass man Gefahr läuft mit ihm konfrontiert zu werden. Interessanter Weise ist Makropolismus in den Unteren Ebenen und in der Oberen Ebene kaum anzutreffen. Es scheint sich um ein bevorzugtes Gedankenkonstrukt der Mittleren Ebene zu handeln.
Bezeichnend wird der Makropolismus jedoch in Ausnahmesituationen, in denen die Makropole tatsächlich gegen den Rest des Planeten oder einen Aggressor von Außerhalb steht. Etwa bei einem Putsch oder einer Invasion des Umlandes. Hier ist zu bemerken, dass sich Makropolen mit statistischer Häufigkeit gegen eine derartige Änderung der Verhältnisse wehren und zu Dreh- und Angelpunkten des Widerstandes werden. Natürlich ist das diversen Faktoren geschuldet, wie etwa dem herausragenden, militärischen Potenzial einer Makropole. Dennoch ist das auch Selbstverständnis und die ideologische Verhaftung in den eigenen isolationistischen Ansichten ein nicht zu vernachlässigender Punkt auf dieser Liste.
Aus: Dr. Dr. Eggon Höldernicks Wohlfeile Lexikothek des allgemeiniglichen Wissenswerten / Kapitel 410 Die Beschaffenheit der Makropole
Quellenangaben: Bild 1: gefunden auf 40K Wiki
Bild 2: "Visionary City" von William Robinson Leigh
Bild 3: gefunden auf: The Art of Animation
[CENTER]Wird Fortgesetzt...[/CENTER]
Es mag Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Menschen in den Slums geben. In den von Reichtum und der Macht entrückten Spitzen der Oberen Ebene mögen die einflussreichen Hunderttausend ihr Leben in der Abgeschiedenheit des Wohlstandes leben. Doch die wahre Makropole, das was man das "Salz der Erde" nennt, findet man dort, wo alles unter dem Sammelbegriff „Mittlere Ebene“ zusammengefasst wird. Hier leben jene guten Bürger, die den Mittelstand bilden und die Maschinerie am Laufen halten. Es ist bezeichnet, dass die harte Arbeit dieser Schicht sowohl die aller Ärmsten, wie auch die aller Reichsten am Leben hält, so man den Fluss von Waren und Geld konsequent bis ans Ende verfolgt.
Die oben tun sich am Bruttosozialprodukt gütlich, die unten am zivilisatorischen Müll, der die Fallrohre hinab rutscht. Ohne oben und unten könnte die Makropole sehr wahrscheinlich weiterexistieren, ohne die Mitte würde alles in Stillstand geraten und letztlich zerfallen.
Dabei ist es nicht ganz einfach das Typische an der Mittleren Ebene zu benennen. Fabriken und Wohngebiete existieren ebenso wie Elendsviertel und die Bereiche der besser Situierten. In einigen Vierteln und Sub-Ebenen herrscht der gotische Baustil imperialer Architektur vor, in anderen Bereichen ordnet sich alles schlichter Funktionalität unter. Dann wieder findet man Ästhetiken, die niemand in Städten vermuten würde, die als Aushängeschild des Imperiums gelten. Verspielter, teilweise wuchtiger Barock und Rokoko versuchen sich zu übertrumpfen und konkurieren dabei mit den harten und klaren Linien von Wehr- und Trutzbauten, welche über die Zeit in die Stadtbilder einzelner Ebenen mit eingeflossen und aus ihrem Antlitz nicht wegzudenken sind. Es gibt beschauliche Regionen, die der Idylle des redlichen Arbeiters verpflichtet sind und neon- grelle Hochburgen schillernder Schnelllebigkeit und des, zum Götzen erhobenen Konsums. An den Stützpfeilern, auf denen Gohmor ruht wie das Weltengefüge auf den Schultern des Atlas, klammern sich Behausungen, wie Seepocken an einen Walfisch.
Wer meint eine Makropole bestünde allein aus der strengen Formsprache imperialer Kathedrahlen, der hat noch nie eine besucht.
Wenn man unbedingt eine Charakterisierung bemühen muss, so würde wohl die Abwesenheit von Extremen am besten geeignet dafür sein. Die Armen sind nicht ganz so arm wie in den Slums, die Reichen nicht ganz so reich wie in der Makropolspitze. Mitte und Mittelmaß sind untrennbar miteinander verbunden.
Hinzu kommt ein Faktum, dass auf jeden Teil der Mittleren Ebene zutrift und dies ist der künstliche Himmel. In einigen Gebieten ist er so nah, dass man ihn mit einer langen Leiter erreichen könnte, in anderen Gegenden ist er einem echten Himmel tatsächlich verwandt. Weit genug in der Höhe, dass zwischen ihm und dem Boden Hochhäuser und Kirchentürme empor ragen, Luftschiffe dahingleiten und Schwebewagen wie aufgescheuchte Insekten ihre Bahnen ziehen. Dennoch ist es stets die darüber liegende Ebene und damit ein Firmament aus Stahl, Beton und Kunststoffen aller Art.
Der repräsentative Bürger der mittleren Ebene wird als Sohn oder Tochter registrierter Bürger geboren und erhält mit der Geburt seine ID (Identitätskarte / Ausweiskarte).
Mit dieser ist er Steuerzahler, Wehrdienstpflichtiger und Arbeitspflichtiger. Ihm werden im Gegenzug jedoch auch Vergünstigungen zuteil. Er kann sich eine Arbeit in einer der staatlichen Fabriken, Betriebe oder Manufakturen zuweisen lassen. Außerdem hat er Anspruch auf ein Wohnhabitat und er und seine Kinder (bis zur vollendeten Vorvolljährigkeit / 16te Lebensjahr) werden unentgeltlich in das Gesundheits- und Bildungssystem integriert. So ist gewährleistet, dass kein registrierter Bürger arbeitslos, obdachlos oder unproduktiv ist. Allerdings ist diese Versorgung nur sehr rudimentär und dient dazu das Leben im Dienst der Gesellschaft zu erhalten, nicht es sonderlich luxuriös oder angenehm zu gestalten.
Es steht jedoch jedem Bürger frei, sich aus diesem Sicherungssystem zu lösen und sein Glück auf eigene Faust zu machen. Fabriken und Unternehmen der Häuser oder anderer Privatleute locken mit Vergünstigungen und Löhnen, die keine staatliche Fabrik je zahlen wird. Ein gut bezahlter Beruf verheißt eine bessere Wohneinheit, vielleicht ein Verbrennungsautomobil oder irgendwann sogar einen Antigrav- Wagen. Auch die staatlichen Einrichtungen erlauben Aufstiege und bescheidenden Wohlstand, aber nie in dem Umfang, den die Privatwirtschaft theoretisch bietet.
Doch Vorsicht, wer einmal die staatliche Unterstützung ausschlägt, hat keine Möglichkeit mehr in das System zurückzukehren.
Gut und schön, so lange der Erfolg auf dem privaten Sektor Bestand hat. Doch wehe, wenn der Glücksstern sinkt. Der Bettler, der von der PVS- Polizei von der Bahnhofsbank mit Schlagstöcken vertrieben wird, die Hungernden vor den Suppenküchen altruistischer Organisationen oder gar der Abschaum der Slums, sie oder ihre Vorfahren haben in großen Teilen darauf vertraut ohne die wohlwollend strenge Hand des Staates ihren Weg zu gehen.
Es mögen diese mahnenden Schreckensbeispiele sein oder die allgemeine Scheu des Menschen, etwas zu ändern, was gut genug funktioniert um nicht unerträglich zu sein. Aber von allen Bürgern der mittleren Ebene verlassen nur etwa zehn Prozent das schützende Nest staatlicher Fürsorge und stellen sich den Unwägbarkeiten des freien Marktes. Das sind noch immer viele Millionen, doch der unbestreitbare Großteil reiht sich Morgen für Morgen in die Schlangen ein, die sich vor den Zugängen zu staatlichen Fabriken, Schreibstuben und Manufakturen
[CENTER][/CENTER]
Das standardisierte Wohnhab. eines Alleinstehenden befindet sich in einem Parzellenblock, der für gewöhnlich zehntausend Einheiten umfasst und sich oftmals über mehrere Sub- Ebenen erstreckt.
Es gibt Blockwarte und zuweilen Sicherheitskräfte, wenn subversive Tendenzen des Bewohnerstammes diese erforderlich machen.
Diese Angestellten sollten nicht als Bedrohung gesehen werden, sondern vielmehr als Helfer, die für Ruhe und Ordnung, den heiligsten Tugenden eines Wohnhab- Bewohners, sorgen. Miete, Strom- und Wasserkosten werden direkt mit der Entlohnung durch den Arbeitsplatz verrechnet. Der Bürger muss die Tür seines Habs jederzeit für Sicherheitsorgane, Instandsetzungsmaßnahmen und Seuchenkontrolle öffnen, bzw. wird der Zugang durch den Blockwart gewährt.
Das Habitat bietet neben einer beheizten Schlaf- und Wohnstadt einen Platz für die Körperhygiene und einen Nahrungsspender.
Der Schlafplatz besteht standardmäßig aus einer kojenartigen Nische. Um die kostbare Ressource Wasser zu sparen, kann sich der Bewohner mit einer Sandstrahldusche säubern. Die Duschkabine wird versiegelt und dem Bewohner wird mit einem Hochdrucksandstrahl die oberste Hautschicht und natürlich auch der Schmutz auf dieser entfernt. Ortsfremde, die diese sparsame und gründliche Methode der Reinigung zum ersten Mal nutzen, empfinden sie zuweilen als unangenehm oder gar schmerzhaft. Der Bürger Gohmors hingegen, weiß die Effizienz und Sparsamkeit der Sanddusche zu schätzen und erhebt keine Klage. Nach der einminütigen Bestrahlung wird der feine Sandnebel abgesaugt und im Block internen Aufbereiter für die nächste Nutzung gesäubert.
Der Nährstoffspender und der Wasserspender befinden sich in der Kochnische und jedem Haushalt steht eine gewisse Anzahl an Rationen pro Tag zur Verfügung. Diese können als Salär für besondere Leistungen heraufgesetzt oder als Sanktion für Verfehlungen gekürzt werden. Das Wasser ist für die Trinkbarkeit aufbereitet und die Nährpaste besteht aus recycelter Biomasse, welcher Nährstoffe zugeführt wurden.
Die geschickte Hausfrau kann aus der grünlich- braunen Paste, mit einigen Gewürzen und Küchentricks, die schmackhaftesten Kreationen zaubern. Schließlich hat der Nahrungsspender nur die Aufgabe den Werktätigen am Leben zu halten. Ein wenig Pfiff in diese Gabe zu bringen, obliegt jedem selbst.
Ein Paar mit einer rechtmäßig angemeldeten Ehepartnerschaft enthält entsprechend ein größeres Hab. und sollte es sich um eine heterosexuelle Verbindung handeln, die eine genehmigte Nachkommenschaftszeugung beinhaltet, wird natürlich auch dieser Platznachfrage Genüge getan.
Aber sie lassen meinen Namen weg ja?
Gut, sonst krieg ich nur Ärger den ich nicht brauchen kann.
Sollte jemand kommen und meinen Namen in dieser Sache nennen, dann weiß ich von nichts.
Also die Wohnhabs, nagut.
Tja was kann man da viel drüber reden? Ich sage mal so, es ist besser als nichts und was man so hört, gibt es ja noch viel schlimmere Wohnungen, oder diese armen Teufel, die in die Untere müssen.
Man will sich ja nicht beschweren.
Die Habs sind eng, klar und man bekommt alles mit was bei den Nachbarn passiert. Wenn sie Pech mit dem Blockwart haben, dann terrorisiert er sie, einfach weil er es kann. Wenn sie andersrum einen erwischen, der bei irgendeiner Bande in Lohn und Brot steht, dann tut er gar nichts oder sieht zumindest so lange in die andere Richtung, bis irgendwann die PVS- Polizei auftauchen würde. Das Beste ist, wenn sie einen haben, der sich so weit von normalen Bewohnern bestechen lässt, dass die Lampen funktionieren, die Rohre nicht tropfen und man einen Tipp bekommt, wenn eine Razzia ansteht. Ansonsten sind die Habs eher in einem schlechten Zustand. Zumindest die meisten. Es gibt natürlich Vorzeigeblöcke und die Siedlungen der Funktionäre. Da funktionieren die Aufzüge und Feuerschutztüren versuchen nicht einem die Hände abzubeißen. Die haben auch alle Duschen mit Wasser, nicht dieses Sandzeug. Sie sagen es sei sauber und das es etwas scheuert, daran gewöhnt man sich. Aber wenn es gerade aus dem Filtersystem kommt, dann ist es heiß wie kochendes Wasser und außerdem knirscht man nach so einer Dusche den ganzen Tag auf Sand rum, egal wie sehr man den Mund zupresst.
Zu sagen an welchen Stellen es noch scheuert, verbietet mir meine Erziehung. Aber wenn sie auf dem Weg zur Arbeit jemanden in der Bahn sitzen sehen, der auf seinem Platz rumrutscht und ständig versucht unauffällig an seiner Hose zu zupfen, dann können sie davon ausgehen, dass er morgens geduscht hat. Man will sich ja nicht beschweren aber die Nährpaste ist das Schlimmste. Ich krieg das Zeug nicht runter, egal wie sehr sie einem sagen, man könne es gefahrlos genießen. Genießen, dass ich nicht lache. Wissen sie was das ist? Das wonach es aussieht. Meine Erziehung verbietet es darauf näher einzugehen, aber man darf sich nicht wundern, wenn man da den Ernährungskreislauf mehrmals durchlaufen lässt, wenn sie wissen was ich sagen will. Na, man will sich nicht beschweren. Es gibt bestimmt Leute, die das Zeug vor dem Verhungern schützt.
Ein wirkliches Problem kriegen sie, wenn sie mit jemanden zusammen ziehen wollen. Nicht wegen der Genehmigung, die ist in drei, vier Jahren durch. Wenn sie einem Bearbeitungsbeamten ein wenig entgegen kommen, dann auch noch früher. Aber wenn ihnen dann ein passendes Hab zugeteilt wird, dann muss das bei Leibe nicht in der Nähe ihrer Arbeitsstelle sein. Als ich mit meinen Mann zusammengezogen bin, da musste ich durch zwei Sub- Ebenen fahren um in die Näherei zu kommen. Das waren fast drei Stunden, pro Fahrt. Naja man will sich nicht beschweren. Ging alles irgendwie. Als dann unser Sohn zur Welt gekommen ist wurde es besser. Ich habe eine Stelle am Fließband gekriegt und wir sind in ein Hub gezogen, dass zwischen unseren Arbeitsplätzen liegt. Was wird, wenn der Junge irgendwann selbst eine Arbeit zugeteilt bekommt und auszieht, dass wird sich zeigen. Im Moment will er alles hin schmeißen und es bei einer der Hausfirmen versuchen.
Das ist nur eine Phase, glauben sie mir.
Kinder haben das doch alle irgendwann. Denken sie können die Welt aus den Angeln heben.
Man muss sich ja nur mal diese ausgemergelten Gestalten an den Bahnhöfen ansehen. Alle paar Wochen vertreibt die Polizei sie mit der nötigen Härte und ein paar Tage später sind sie wieder da. Alles so Neunmalkluge, die meinten sie wären schlauer als alle anderen und könnten es auf eigene Faust schaffen.
Schauderhaft.
Was sind dagegen schon ein paar quietschende Rohre und quietschende Bettfedern, wenn die Nachbarn, na sie wissen schon.
Nein eigentlich kann man sich nicht beschweren.
Anonyme Bewohnerin von Parzellenblock D 487662 Sub- Ebene 23
Architektonisch ist die Mittlere Ebene, wie bereits erwähnt, einer schier unübersehbaren Vielfalt unterworfen, in der graue Wohnhabitate und Fabriken gewiss einen unleugbaren aber doch nur geringen, Teil ausmachen. Von diesen wenig spektakulären Gebäuden abgesehen, gibt es diverse, sehr viel sehenswerterer Dinge. Etwa die sogenannten, Transit- Canyons welche wie Adern durch die Mittlere verlaufen und die diversen Sub- Ebene wie in einem Querschnitt offen legen. Diese gewaltigen Tunnel erlauben es Schwebefahrzeugen, ja selbst Flugzeugen im Inneren der Stadt zu verkehren. Der zentrale Canyon, die „TC- Tangente“ genannt ist beachtliche 4000 Meter hoch und gestattet einen Blick auf das Innenleben der Makropole. Von diesem Transit- Canyon gehen weitere ab und so beeindruckend diese, mit fliegenden Vehikeln aller Art gefüllten Röhren auch sein mögen, stellen sie im Endeffekt doch nur einen sehr geringen Teil des Verkehrsnetzes der Mittleren dar.
Straßen, Schienen, Drucktunnel, ja sogar Wasserwege sind die unspektakuläreren aber gebräuchlicheren Mittel des Personen- und Gütertransportes.
Gerade die Wasserstraßen verwundern Außenstehende oftmals, so sich diesen Umstand mit dem Fakt in Gleichklang zu setzen versuchen, dass sich die Mittlere Ebene viele Kilometer über Normalnull befindet. Aber natürlich brauch die Krone der Urbanisierung, diese übereinander gestapelten Länder, unvorstellbare Massen, ja ganze Ozeane an Wasser. Sparsamkeit ist dabei oberstes Diktat aber trotz der Bemühungen konventioneller wie auch uralter, hochtechnologischer Kläranlagen, kann Wasser nur bis zu einem gewissen Punkt aufbereitet werden, ehe es in den Kreislauf zurückgeführt werden muss. Diese Rückführung geschieht in Teilen offen. Die so entstehenden Flüsse, die stellenweise sehr weite Strecken bis zum Meer im Osten zurücklegen müssen, sind aufgrund ihrer Natur als Abwässer, stinkende Kloaken. Aber sind eben auf schiffbar und so werden sie entsprechend genutzt. Am Ende der Reise stürzen sie direkt in das Meer oder werden in Staubecken gesammelt. Gezielt abgelassen erlauben sie somit gesteuerte Energiegewinnung durch Turbinen und illustrieren einmal mehr die notwendige Mentalität einer Makropole, jede Ressource bis zum Letzten auszunutzen.
Ein Besucher, der im Anflug auf Gohmohr einen Blick aus dem Bullauge seiner Landefähre wirft, sieht diese Sturzbäche nur als kleine, schäumende Rinnsale, die wie Schweiß an der Flanke des Leviathans herab sprudeln und sich in das Meer erstürzen. Dies geschieht an der Seeseite, wo die Stadt über das Ufer hinaus, direkt ins Wasser ragt und wo natürlich kein Speckgürtel aus Slums heranwachsen kann. Doch was aus der Ferne so unscheinbar wirkt, sind Sturzfluten die allein durch den dadurch erzeugten Sprühnebel aus mehr oder weniger geklärtem Abwasser, ein sehr viel größeres Gebiet in nördlicher und südlicher Richtung bedecken und die dort gelegenen Slums in eine schimmlige und permanent feuchte Sumpflandschaft verwandeln, in welcher nur die Verzweifelsten das Siedeln überhaupt erwägen.
Die Teile des Seehafens, welche sich außerhalb der Stadt befinden, müssen intensiv vor der Korrosion und den Schadstoffen dieses „Sprühregens“ geschützt werden.
Bemühungen von denen der Makropolbürger nichts mitbekommt, da es eine Eigenheit dieser Bürger zu sein scheint, das das Interesse und die Überlegungen an der Außenhaut der Makropole enden und sie sich nicht um das scheren, was auf der anderen Seite geschieht.
Eine Tendenz, die auch auf anderen Welten eine derart regelmäßige Übereinstimmung findet, dass man sie unter dem Begriff Makropol- Isolationismus zusammengefasst hat.
Unter Makropol- Isolationismus versteht man die Neigung eines abgeschlossenen Systemes, welches eine Makropole in der Wahrnehmung der meisten Bewohner darstellt, als den ausschlaggebenden Kosmos anzusehen.
Andere Siedlungen, Welten oder auch Länder werden als unbedeutend oder von keinem besonderen Interesse angesehen. Bestärkt wird diese Ansicht durch den Umstand, dass auf vielen Welten die Makropole den Herrschersitz darstellt und somit als Zentrum der Macht wahrgenommen wird.
Das eine Makropole genauso, wenn nicht gar mehr, durch die Versorgung von außen abhängig ist übersteigt den Begreifenshorizont der breiten Masse. Der nationale Elitarismus, welchen die Makropolbewohner vertreten ist dabei aufsteigend und in der Loyalität des jeweils unteren Anstriches untergeordnet.
Die eigene Sub- Ebene über der Hauptebene.
Die Hauptebene über der gesamten Makropole.
Die Makropole über dem Rest des Planeten und anderen Welten.
Makropol- Isolationistisches“ Denken kann sich in der extremen Geisteshaltung des “Makropolismus“ niederschlagen.
Aus: Dr. Dr. Eggon Höldernicks Wohlfeile Lexikothek des allgemeiniglichen Wissenswerten / Kapitel 410 Die Beschaffenheit der Makropole
Makropolismus erklärt soziale Phänomene anhand, größtenteils unzutreffender bzw. unzureichender Analogieschlüsse aus dem simplen Umstand heraus, ob ein Mensch in einer Makropole lebt oder nicht.
Kultur, sozialer Status, Charakter, Frömmigkeit und Verhalten etc. gelten als durch das Aufwachsen und Leben im schein- hermetischen Konstrukt der Stadt determiniert. Eine vermeintliche, der wahren oder angenommenen Machtposition einer Makropole geschuldete, hierarchisch-autoritäre Herrschaftsordnung und die daraus gefolgerten Handlungszwänge, dienen der Rechtfertigung von Diskriminierung und Ausgrenzung.
Im Gegensatz zu religiös- separatistischem, rassistisches, mutanten- oder xenoverachtender Denkweise, hat das Elitedenken des Makropolismus jedoch kaum Unterdrückung, Verfolgung oder gar Vernichtung von Individuen und Gruppen zur Folge. Zum einen, weil Makropolen auf institutioneller Ebene in das Geflecht des regierenden Systems des jeweiligen Planeten mit eingebunden sind und ein offensives Vorgehen gegen Nicht- Makropolnationen wenig Sinn ergeben würde. Zum anderen weil es Außenstehenden leicht fällt sich als Ziel dem Makropolismus zu entziehen, einfach indem man selbst ein Makropolbewohner wird. Der Makropolismus kann daher als ein Hass oder eine Verachtung beschrieben werden, welche unweigerlich ins Leere laufen müssen.
Wer in der Makropole lebt kann nicht Ziel des Makropolismus werden, der Makropolbewohner wird seine Verachtung jedoch auch kaum nach Außerhalb der Makropole tragen. Der Makropolismus findet wohl auch aus diesem Grund besonders viel Anklang bei den Bewohnern. Es ist eine Ideologie, in der der andere verachtet werden kann, ohne dass man Gefahr läuft mit ihm konfrontiert zu werden. Interessanter Weise ist Makropolismus in den Unteren Ebenen und in der Oberen Ebene kaum anzutreffen. Es scheint sich um ein bevorzugtes Gedankenkonstrukt der Mittleren Ebene zu handeln.
Bezeichnend wird der Makropolismus jedoch in Ausnahmesituationen, in denen die Makropole tatsächlich gegen den Rest des Planeten oder einen Aggressor von Außerhalb steht. Etwa bei einem Putsch oder einer Invasion des Umlandes. Hier ist zu bemerken, dass sich Makropolen mit statistischer Häufigkeit gegen eine derartige Änderung der Verhältnisse wehren und zu Dreh- und Angelpunkten des Widerstandes werden. Natürlich ist das diversen Faktoren geschuldet, wie etwa dem herausragenden, militärischen Potenzial einer Makropole. Dennoch ist das auch Selbstverständnis und die ideologische Verhaftung in den eigenen isolationistischen Ansichten ein nicht zu vernachlässigender Punkt auf dieser Liste.
Aus: Dr. Dr. Eggon Höldernicks Wohlfeile Lexikothek des allgemeiniglichen Wissenswerten / Kapitel 410 Die Beschaffenheit der Makropole
Quellenangaben: Bild 1: gefunden auf 40K Wiki
Bild 2: "Visionary City" von William Robinson Leigh
Bild 3: gefunden auf: The Art of Animation
[CENTER]Wird Fortgesetzt...[/CENTER]
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz