09-12-2016, 10:05 PM
Küste Hornings/ Schwemme / Zerstörte Dammstadt Reichenfang
Für Kastor war der Krieg vorbei!
Nun ja, eine Aussage die einiger Relativierung bedurfte.
"Dieses" Krieg war vorbei, aber es würde andere geben. Außerdem war er „fast“ vorbei, was auch noch so einen gewissen Beigeschmack hatte. Die letzen anderthalb Jahre waren hart gewesen. Oder vielleicht hatten einen das schöne Leben in Gohmor, mit gelegentlichen Einsätzen, bei denen man zum Abendessen zurück war, auch einfach nur weich gemacht. Horning hatte die Dragoner jedenfalls gelehrt sich wieder auf ihre Ursprünge zu besinnen. Ist die Welt grausam zu dir, dann sei grausamer.
Orsius hatte ihnen einiges an Arbeit gegeben. Das war von Guerillataktiken gegen alle beteiligten Fraktionen, über Terrorangriffe, Attentate und Diebstahl, bis zum regulären Mitmischen an diversen Schlachten gegangen. In Edos war es besonders heiß gewesen. Mc Coffin hatte es beide Beine abgerissen und ein gutes Stück des linken Arms gleich mit dazu. Es war noch einmal ein besonderer Akt gewesen ihn zu evakuieren, ohne dabei ihre Tarnung auffliegen zu lassen.
Kastors Funkgerät war in der Schlacht um Edos ebenfalls zum Teufel gegangen. Interessanterweise durch die Druckwelle einer explodierenden Granate. In der Stadt hatte sie einige Zeit im Team gekämpft, aber das war inzwischen auch fast wieder drei Monate her. Wo Betty war wusste das Warp. Entweder tot, noch aktiv oder bereits zurück in der Festung Orsius. Seit Edos hatte er sie nicht mehr gesehen.
Dann gestern diese Nachricht im toten Briefkasten.
Sowieso... toter Briefkasten!
Fast wieder wie im Ausbildungslager der Dragoner, erster Trainingszyklus. „Verdeckte Operationen Grundkurs“. Die erste Nachricht war unbedenklich. Sie berief ihn von seinem Einsatz ab und er sollte zusehen wie er wieder nach Gohmor zurück kam. Man stellte ihm in Aussicht notfalls einen Transport zu organisieren, doch eigentlich wurde von einem Dragoner erwartet, dass er sich um derartige Kleinigkeiten selber kümmerte. Die Nachricht war in der gängigen Orsius- Krypto verfasst und mit dem aktuellen Schlüsselzahlen versehen. Alles wie es sein sollte.
Das wirklich Merkwürdige war der kleine handschriftliche Zettel, der der Nachricht beilag. Er stammte von Andru, es war seine Schrift.
Aber er war nicht verschlüsselt.
Treffen uns in Reichenfang ! Alte Kirche. Bin drei Tage lang da. Dann noch das Datum des Schreibens und seine Unterschrift. Das Ganze stank natürlich gewaltig, aber was konnte er schon tun? Seinen Kameraden im Stich lassen? Und gab es da nicht mal einen Spruch, dass die Falle von der man weiß weniger gefährlich sei, oder sowas?
Kastor jedenfalls saß in einem altersschwachen Ruderboot und arbeitet sich auf Reichenfang von der Seite zu, die dem Mondlicht abgewandt lag. Die einstige Dammstadt lag still da, schwarz und unbeleuchtet.
Reichenfang war eines der ersten Angriffsziele der PVS und der Pilger gewesen und es hatte heftige Kämpfe gegeben. Später wurde eine Informationssperre über diese erste größere Schlacht verhängt und wer darüber sprach hatte mit empfindlichen Strafen zu rechnen. Aber natürlich konnten solche Gesichten keinen Soldaten davon abhalten am Chemiefeuer zu reden. Es hieß, der Angriff hätte einen Ketzerkult aufgeschreckt und deshalb hätten sich die Bewohner so verbissen gewehrt und die PVS so wenig Gnade bei der Erstürmung gezeigt. Die Rede war von Katakomben unter der Stadt, von Hexen und Schlimmeren.
In der Propaganda hatte es geheißen, man wolle die Stadt wieder aufbauen und Flüchtlingen die Möglichkeit geben zurückzukehren. Was daraus geworden war sah man hier.
Es stank nach Brackwasser, verfaultem Fisch und allem möglichem Verbrannten. Jetzt im Sommer ging das Wasser langsam zurück und in ein paar Wochen würde man trockenen Fußes an die Mauer herankommen. Noch musste sich Kastor jedoch mit seinem Boot behelfen. Den Kegelstumpf, auf dem die Stadt ruhte und der schon ein gutes Stück aus dem Meer ragte, zu erklettern war nicht weiter wild. Interessant wurde die Stadtmauer, doch hier klafften zum Glück einige beachtliche Lücken im Gestein.
Die vergangenen Monate hatten ihn etwas ausgezehrter, doch der Dragoner besaß immer noch genügend Kraft um die Mauer problemlos zu überwinden. Ganz lautlos war das leider nicht zu bewerkstelligen, doch dann war es geschafft und er tauchte in die Schwärze der dahinter liegenden Ruinen ein. Feuer und Beschuss hatten ganze Arbeit geleistet, von vielen Häusern standen nur noch die Fassaden, oder waren gleich nur mehr Schuttberge übrig geblieben. Leichen lagen keine mehr herum, man hatte offenbar ein wenig aufgeräumt. Aber ein dezenter Verwesungsgeruch ließ vermuten, dass unter den Trümmern noch das ein oder andere Opfer lag.
Für Kastor war der Krieg vorbei!
Nun ja, eine Aussage die einiger Relativierung bedurfte.
"Dieses" Krieg war vorbei, aber es würde andere geben. Außerdem war er „fast“ vorbei, was auch noch so einen gewissen Beigeschmack hatte. Die letzen anderthalb Jahre waren hart gewesen. Oder vielleicht hatten einen das schöne Leben in Gohmor, mit gelegentlichen Einsätzen, bei denen man zum Abendessen zurück war, auch einfach nur weich gemacht. Horning hatte die Dragoner jedenfalls gelehrt sich wieder auf ihre Ursprünge zu besinnen. Ist die Welt grausam zu dir, dann sei grausamer.
Orsius hatte ihnen einiges an Arbeit gegeben. Das war von Guerillataktiken gegen alle beteiligten Fraktionen, über Terrorangriffe, Attentate und Diebstahl, bis zum regulären Mitmischen an diversen Schlachten gegangen. In Edos war es besonders heiß gewesen. Mc Coffin hatte es beide Beine abgerissen und ein gutes Stück des linken Arms gleich mit dazu. Es war noch einmal ein besonderer Akt gewesen ihn zu evakuieren, ohne dabei ihre Tarnung auffliegen zu lassen.
Kastors Funkgerät war in der Schlacht um Edos ebenfalls zum Teufel gegangen. Interessanterweise durch die Druckwelle einer explodierenden Granate. In der Stadt hatte sie einige Zeit im Team gekämpft, aber das war inzwischen auch fast wieder drei Monate her. Wo Betty war wusste das Warp. Entweder tot, noch aktiv oder bereits zurück in der Festung Orsius. Seit Edos hatte er sie nicht mehr gesehen.
Dann gestern diese Nachricht im toten Briefkasten.
Sowieso... toter Briefkasten!
Fast wieder wie im Ausbildungslager der Dragoner, erster Trainingszyklus. „Verdeckte Operationen Grundkurs“. Die erste Nachricht war unbedenklich. Sie berief ihn von seinem Einsatz ab und er sollte zusehen wie er wieder nach Gohmor zurück kam. Man stellte ihm in Aussicht notfalls einen Transport zu organisieren, doch eigentlich wurde von einem Dragoner erwartet, dass er sich um derartige Kleinigkeiten selber kümmerte. Die Nachricht war in der gängigen Orsius- Krypto verfasst und mit dem aktuellen Schlüsselzahlen versehen. Alles wie es sein sollte.
Das wirklich Merkwürdige war der kleine handschriftliche Zettel, der der Nachricht beilag. Er stammte von Andru, es war seine Schrift.
Aber er war nicht verschlüsselt.
Treffen uns in Reichenfang ! Alte Kirche. Bin drei Tage lang da. Dann noch das Datum des Schreibens und seine Unterschrift. Das Ganze stank natürlich gewaltig, aber was konnte er schon tun? Seinen Kameraden im Stich lassen? Und gab es da nicht mal einen Spruch, dass die Falle von der man weiß weniger gefährlich sei, oder sowas?
Kastor jedenfalls saß in einem altersschwachen Ruderboot und arbeitet sich auf Reichenfang von der Seite zu, die dem Mondlicht abgewandt lag. Die einstige Dammstadt lag still da, schwarz und unbeleuchtet.
Reichenfang war eines der ersten Angriffsziele der PVS und der Pilger gewesen und es hatte heftige Kämpfe gegeben. Später wurde eine Informationssperre über diese erste größere Schlacht verhängt und wer darüber sprach hatte mit empfindlichen Strafen zu rechnen. Aber natürlich konnten solche Gesichten keinen Soldaten davon abhalten am Chemiefeuer zu reden. Es hieß, der Angriff hätte einen Ketzerkult aufgeschreckt und deshalb hätten sich die Bewohner so verbissen gewehrt und die PVS so wenig Gnade bei der Erstürmung gezeigt. Die Rede war von Katakomben unter der Stadt, von Hexen und Schlimmeren.
In der Propaganda hatte es geheißen, man wolle die Stadt wieder aufbauen und Flüchtlingen die Möglichkeit geben zurückzukehren. Was daraus geworden war sah man hier.
Es stank nach Brackwasser, verfaultem Fisch und allem möglichem Verbrannten. Jetzt im Sommer ging das Wasser langsam zurück und in ein paar Wochen würde man trockenen Fußes an die Mauer herankommen. Noch musste sich Kastor jedoch mit seinem Boot behelfen. Den Kegelstumpf, auf dem die Stadt ruhte und der schon ein gutes Stück aus dem Meer ragte, zu erklettern war nicht weiter wild. Interessant wurde die Stadtmauer, doch hier klafften zum Glück einige beachtliche Lücken im Gestein.
Die vergangenen Monate hatten ihn etwas ausgezehrter, doch der Dragoner besaß immer noch genügend Kraft um die Mauer problemlos zu überwinden. Ganz lautlos war das leider nicht zu bewerkstelligen, doch dann war es geschafft und er tauchte in die Schwärze der dahinter liegenden Ruinen ein. Feuer und Beschuss hatten ganze Arbeit geleistet, von vielen Häusern standen nur noch die Fassaden, oder waren gleich nur mehr Schuttberge übrig geblieben. Leichen lagen keine mehr herum, man hatte offenbar ein wenig aufgeräumt. Aber ein dezenter Verwesungsgeruch ließ vermuten, dass unter den Trümmern noch das ein oder andere Opfer lag.