08-14-2016, 11:29 PM
Später
Tja! Bemerkte Fedor trocken und wie Kurt fand ein wenig resignierend.
Tja! Entgegnete er seinerseits und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Beide Männer starrten auf die massive Tür des Tresorraumes, die Brecheisen noch in der Hand. Mit diesen hatten sie, nachdem sie sie von einem abgestellten Straßenbauwagen requiriert hatten, sich Eintritt durch einen Seitenzugang verschafft. Auch ein Presslufthammer mit Akkumulator war ihnen dienlich gewesen, zumindest bis dem Ding der Saft ausging.
Einen Alarm hatte es nicht gegeben, da der Strom in der gesamten Siedlung abgestellt war. Die Betreiber der Bank hatten sich auf die Verrieglung der Tür verlassen und in der Tat hatten die beiden Männer mehrere Stunden gebraucht um sich Zutritt zu verschaffen. Schließlich war es ihnen gelungen, damit standen sie jedoch lediglich im Angestelltenbereich des Kundenraums.
Nehme mal an, du bist kein professioneller Geldschrankknacker und kannst mit ner Haarnadel dieses Ding öffnen, oder?
Ne!
So heißen die ganze Scheiße war für die Katz?
Kurt grinste schief, worauf sein Goldzahn kurz aufblitzte.
Heißt es nicht.
Was hast du denn erwartet, dass sich links vom Kaffeeraum für die Bankangestellten die Goldbarren stapeln?
Na das nun vielleicht gerade nicht, aber ein bisschen mehr eben auch.
Ich sag dir eins, selbst wenn wir dieses Teil aufkriegen würden, so verwette ich die Asche meiner Großmutter darauf, dass dahinter ein Waffenservitor nur darauf wartet, dass zwei so fixe Jungs wie wir die Hütte aufbrechen, damit er er uns mit Blei vollpumpen kann. Und wenn es kein Servitor ist, dann aber doch eine Selbstschussanlage, oder sone Faxen.
Heißt? Blieb Fedor bei seiner Aufforderung zur Erklärung, ohne dabei den Blick von der verhängnisvollen Panzertür zu lösen.
Heißt, dass wir uns an das halten was wir haben und nicht gierig werden.
Du gehst in den Schalterraum um machst die Auszahlungskassen leer. Das sind sicher einige tausend Schekel. Ich derweil hab da so eine Idee wo die eigentliche Kohle liegt.
Gut, aber vergiss mich nicht hier drinnen. Wäre doch schade wenn sich unsere Wege trennen würden bevor wir die Beute aufgeteilt haben. Sowas könnte mich echt sauer machen. Fedor klopfte scherzhaft auf den Knüppel, doch in dieser Geste lag nur zu einem sehr geringen Teil etwas Humorvolles. Das die Silhouette seines grinsenden Gebisses dabei wie die Skyline des zerbombten Edos aussah, trug auch nicht gerade dazu bei ihn mit Vertrauenswürdigkeit gleichzusetzen.
Werde dir deinen Einteil bei einer Runde Königin und Hure abnehmen, während wir diesen ganzen Dreck hier mit Whisky aus unserer Erinnerung spülen. Bis es soweit ist nützen wir uns in Zusammenarbeit mehr als in Feindschaft. Außerdem schulde ich dir was aus der Gefangenschaft.
Jetzt aber genug mit dem Geschwuchtel. An die Arbeit, bevor hier doch noch jemand nach dem Rechten schauen kommt oder ich in Tränen ausbreche.
Gesagt getan! Sie trennten sich und Kurt hörte seinen Kameraden fluchen und mit der Brechstange Dinge aufbrechen. Dann ein zufriedener Pfiff. Fedor schien fündig geworden zu sein und das nächste Geräusch splitternden Holzes und sich verbiegenden Metalls erfolgte sogleich mit mehr Elan. Kurt derweil ging einen halbdunklen Gang entlang, in welchen in eine Tür mit der Aufschrifft „Leitung“ geführt hatte. Ein dicker Teppich schluckte die Laute seiner Schritte, während er von trocknendem Schlamm besudelt wurde. Links und rechts fanden sich weitere Türen, die in Büros führten. Sie zu öffnen bedurfte es jeweils nur eines beherzten Schlages mit der Brechstange, was die Türknäufe davon fliegen lies und die simplen Schlösser unbrauchbar machte. Als er eines dieser Dienstzimmer betrat fuhr im der Schreck in die Knochen, denn dort saß eine Gestalt in der Ecke.
Erst nach einer gehörigen Adrenalinausschütting und schon halb erhobener Brechstange gewahrte er, dass es sich lediglich um eine abgeschaltete Menschmaschine handelte, die mit einem Logikverarbeiter gekoppelt war und darauf wartete, dass sie jemand wieder aktivierte, damit sie stupide an der Stelle ihrer Rechnung weitermachen konnte, an der sie unterbrochen wurden war.
Andere Räume waren in der Mehrzahl die Büros von Schreibkräften.
Das Refugium des Direktors war edel eingerichtet, bot aber kaum die Beute, die man sich hatte erhoffen können. Kurt zerschlug ein paar der Bilderrahmen und entfernte die handlichsten der Gemälde. Er hatte keine Ahnung von Kunst, wusste aber, dass überkandidelte Fialdirektoren auf diese Weise gern Kultur in die Provinz brachten. Also rollte er drei der Bilder zusammen und klemmte sie hinter den zerschlissenen Schwertgurt. Auf dem Schreibtisch stand noch weiterer Plunder, der gewiss seinen Schekel wert war, aber wegen ein paar lumpiger Münzen für einen Brieföffner wollte er sich auf der Flucht weder verdächtig machen, noch unnütz abschleppen. Also ließ er dem Direktor seine Statussysmbole und steuerte die Verbindungstür an, welche zum Bereich des persönlichen Sekretärs führten. Das Büro war sehr viel unscheinbarer als das des Direktors, dennoch brachte es die Augen des Pilgers zum Leuchten.
An einer Rückwand stapelten sich ein gutes halbes Dutzend Metallkassetten. Kratzer und Dellen kündeten davon, dass sie lange schon in Gebrauch waren. Auf jeden Einzelnen war ein kleiner Aufkleber mit einem Firmenlogo aufgeklebt. „Södermann Holzverarbeitung“, „Torfgewinnung Gluckhuhn, Petroleum- Destillate Siebenmühlen“ und so weiter.
Kurt zog scharf die Luft ein und schritt um den Tisch des Sekretärs herum und zu den Kassetten. Er wollte schon mit dem Brecheisen auf die verzinkten kleinen Schlösser eindreschen als er bemerkte, dass sie gar nicht abgeschlossen waren. Warum auch? Bei der Evakuierung hatte man die Bank verriegelt. Wer es dort hinein schaffte, den würden diese Schlösser auch nicht mehr aufhalten. So mochte der Sekretär gedacht haben, wenn er sich überhaupt Gedanken gemacht hatte. Vielleicht auch schlicht der Schlendrian, der nach Jahren der Routine Einzug gehalten hatte und im Moment der Flucht erst recht seine Wirkung entfaltete. Wie es auch sein mochte. Kurt klappte einen Deckel auf und atmete erleichtert auf. Es hätte unschön werden können, wenn er Fedor hätte erklären müssen, dass sie mit den paar Kröten aus dem Kundenraum hätten hinreichen müssen. Aber so sah die Sache schon anders aus. Jetzt konnte man von einem echten Bankraub sprechen. Kurt leckte sich den Finger und zog eines der dünnen Papiere heraus, hielt es prüfend in das bisschen Licht, welches durch die Luftschlitze in den gepanzerten Jalousien hereinfiel.
[CENTER]
Petroleum- Destillate Siebenmühlen
Gehaltsabrechnung und monatlicher Auszahlungsbescheid [/CENTER]
Kurt grinste.
Tja! Bemerkte Fedor trocken und wie Kurt fand ein wenig resignierend.
Tja! Entgegnete er seinerseits und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Beide Männer starrten auf die massive Tür des Tresorraumes, die Brecheisen noch in der Hand. Mit diesen hatten sie, nachdem sie sie von einem abgestellten Straßenbauwagen requiriert hatten, sich Eintritt durch einen Seitenzugang verschafft. Auch ein Presslufthammer mit Akkumulator war ihnen dienlich gewesen, zumindest bis dem Ding der Saft ausging.
Einen Alarm hatte es nicht gegeben, da der Strom in der gesamten Siedlung abgestellt war. Die Betreiber der Bank hatten sich auf die Verrieglung der Tür verlassen und in der Tat hatten die beiden Männer mehrere Stunden gebraucht um sich Zutritt zu verschaffen. Schließlich war es ihnen gelungen, damit standen sie jedoch lediglich im Angestelltenbereich des Kundenraums.
Nehme mal an, du bist kein professioneller Geldschrankknacker und kannst mit ner Haarnadel dieses Ding öffnen, oder?
Ne!
So heißen die ganze Scheiße war für die Katz?
Kurt grinste schief, worauf sein Goldzahn kurz aufblitzte.
Heißt es nicht.
Was hast du denn erwartet, dass sich links vom Kaffeeraum für die Bankangestellten die Goldbarren stapeln?
Na das nun vielleicht gerade nicht, aber ein bisschen mehr eben auch.
Ich sag dir eins, selbst wenn wir dieses Teil aufkriegen würden, so verwette ich die Asche meiner Großmutter darauf, dass dahinter ein Waffenservitor nur darauf wartet, dass zwei so fixe Jungs wie wir die Hütte aufbrechen, damit er er uns mit Blei vollpumpen kann. Und wenn es kein Servitor ist, dann aber doch eine Selbstschussanlage, oder sone Faxen.
Heißt? Blieb Fedor bei seiner Aufforderung zur Erklärung, ohne dabei den Blick von der verhängnisvollen Panzertür zu lösen.
Heißt, dass wir uns an das halten was wir haben und nicht gierig werden.
Du gehst in den Schalterraum um machst die Auszahlungskassen leer. Das sind sicher einige tausend Schekel. Ich derweil hab da so eine Idee wo die eigentliche Kohle liegt.
Gut, aber vergiss mich nicht hier drinnen. Wäre doch schade wenn sich unsere Wege trennen würden bevor wir die Beute aufgeteilt haben. Sowas könnte mich echt sauer machen. Fedor klopfte scherzhaft auf den Knüppel, doch in dieser Geste lag nur zu einem sehr geringen Teil etwas Humorvolles. Das die Silhouette seines grinsenden Gebisses dabei wie die Skyline des zerbombten Edos aussah, trug auch nicht gerade dazu bei ihn mit Vertrauenswürdigkeit gleichzusetzen.
Werde dir deinen Einteil bei einer Runde Königin und Hure abnehmen, während wir diesen ganzen Dreck hier mit Whisky aus unserer Erinnerung spülen. Bis es soweit ist nützen wir uns in Zusammenarbeit mehr als in Feindschaft. Außerdem schulde ich dir was aus der Gefangenschaft.
Jetzt aber genug mit dem Geschwuchtel. An die Arbeit, bevor hier doch noch jemand nach dem Rechten schauen kommt oder ich in Tränen ausbreche.
Gesagt getan! Sie trennten sich und Kurt hörte seinen Kameraden fluchen und mit der Brechstange Dinge aufbrechen. Dann ein zufriedener Pfiff. Fedor schien fündig geworden zu sein und das nächste Geräusch splitternden Holzes und sich verbiegenden Metalls erfolgte sogleich mit mehr Elan. Kurt derweil ging einen halbdunklen Gang entlang, in welchen in eine Tür mit der Aufschrifft „Leitung“ geführt hatte. Ein dicker Teppich schluckte die Laute seiner Schritte, während er von trocknendem Schlamm besudelt wurde. Links und rechts fanden sich weitere Türen, die in Büros führten. Sie zu öffnen bedurfte es jeweils nur eines beherzten Schlages mit der Brechstange, was die Türknäufe davon fliegen lies und die simplen Schlösser unbrauchbar machte. Als er eines dieser Dienstzimmer betrat fuhr im der Schreck in die Knochen, denn dort saß eine Gestalt in der Ecke.
Erst nach einer gehörigen Adrenalinausschütting und schon halb erhobener Brechstange gewahrte er, dass es sich lediglich um eine abgeschaltete Menschmaschine handelte, die mit einem Logikverarbeiter gekoppelt war und darauf wartete, dass sie jemand wieder aktivierte, damit sie stupide an der Stelle ihrer Rechnung weitermachen konnte, an der sie unterbrochen wurden war.
Andere Räume waren in der Mehrzahl die Büros von Schreibkräften.
Das Refugium des Direktors war edel eingerichtet, bot aber kaum die Beute, die man sich hatte erhoffen können. Kurt zerschlug ein paar der Bilderrahmen und entfernte die handlichsten der Gemälde. Er hatte keine Ahnung von Kunst, wusste aber, dass überkandidelte Fialdirektoren auf diese Weise gern Kultur in die Provinz brachten. Also rollte er drei der Bilder zusammen und klemmte sie hinter den zerschlissenen Schwertgurt. Auf dem Schreibtisch stand noch weiterer Plunder, der gewiss seinen Schekel wert war, aber wegen ein paar lumpiger Münzen für einen Brieföffner wollte er sich auf der Flucht weder verdächtig machen, noch unnütz abschleppen. Also ließ er dem Direktor seine Statussysmbole und steuerte die Verbindungstür an, welche zum Bereich des persönlichen Sekretärs führten. Das Büro war sehr viel unscheinbarer als das des Direktors, dennoch brachte es die Augen des Pilgers zum Leuchten.
An einer Rückwand stapelten sich ein gutes halbes Dutzend Metallkassetten. Kratzer und Dellen kündeten davon, dass sie lange schon in Gebrauch waren. Auf jeden Einzelnen war ein kleiner Aufkleber mit einem Firmenlogo aufgeklebt. „Södermann Holzverarbeitung“, „Torfgewinnung Gluckhuhn, Petroleum- Destillate Siebenmühlen“ und so weiter.
Kurt zog scharf die Luft ein und schritt um den Tisch des Sekretärs herum und zu den Kassetten. Er wollte schon mit dem Brecheisen auf die verzinkten kleinen Schlösser eindreschen als er bemerkte, dass sie gar nicht abgeschlossen waren. Warum auch? Bei der Evakuierung hatte man die Bank verriegelt. Wer es dort hinein schaffte, den würden diese Schlösser auch nicht mehr aufhalten. So mochte der Sekretär gedacht haben, wenn er sich überhaupt Gedanken gemacht hatte. Vielleicht auch schlicht der Schlendrian, der nach Jahren der Routine Einzug gehalten hatte und im Moment der Flucht erst recht seine Wirkung entfaltete. Wie es auch sein mochte. Kurt klappte einen Deckel auf und atmete erleichtert auf. Es hätte unschön werden können, wenn er Fedor hätte erklären müssen, dass sie mit den paar Kröten aus dem Kundenraum hätten hinreichen müssen. Aber so sah die Sache schon anders aus. Jetzt konnte man von einem echten Bankraub sprechen. Kurt leckte sich den Finger und zog eines der dünnen Papiere heraus, hielt es prüfend in das bisschen Licht, welches durch die Luftschlitze in den gepanzerten Jalousien hereinfiel.
[CENTER]
Petroleum- Destillate Siebenmühlen
Gehaltsabrechnung und monatlicher Auszahlungsbescheid [/CENTER]
Kurt grinste.