03-07-2016, 03:11 PM
Das war ne taktische Informationsanpassung. bemerkte Kurt und erhob sich. Der Pilot hatte seine Waffe nicht auf ihn gerichtet und auch Kurt hielt den Vorderlader locker in der Hand. Sie hatten keine Zeit für das alte „Du-machst-was-ich-sage/ich-denk-nicht-dran-Spiel“.
Das schien der Flieger auch erkannt zu haben, was schon mal für ihn sprach. Die Zefas waren vielleicht nicht in den nächsten paar Minuten hier. Doch unterwegs waren sie, das war so sicher wie die Korruption in der Kirche. Er gab Fedor ein Zeichen, der sich inzwischen wieder aufgerappelt hatte. Er brauchte sich nicht bemühen unbemerkt an das Fliegerass heranzukommen. Ein Unterfangen was vielleicht auch nicht unbedingt zu seinen Gunsten ausgegangen wäre. Denn der PVSler schien selbst nicht eben ein Hänfling zu sein.
Fedor entspannte sich etwas, beziehungsweise richtete seine Anspannung neu auf die nahe Baumgrenze des Sumpflands aus. Kurt war derweil nähergekommen. Du bist verletzt, Kumpel. kommentierte er die Delle im Helm Bishops und den Rinnsal aus Blut, der darunter vor sickerte. Bishop tastete unwillkürlich danach und zerrieb das Blut zwischen dem Leder seiner Handschuhe. Er tat die Verletzung mit einem Brummen ab, als sei sie Nichts.
Aber das sah nicht aus wie Nichts.
Der stämmige Kerl war blass um die Nase und sein Blick war etwas glasig. Kurt zog sich die Gasmaske vom Gesicht.
Darum kümmern wir uns, wenn wir ein paar Meter weg sind. Pack deinen Kram zusammen, wir holen derweil die Carnaks. Dann machen wir nen Abgang.
Kurze Zeit später lenkten Kurt und Fedor ihre Tiere vorsichtig durch den Schlamm, zurück zur Absturzstelle. Das ramponierte Flugzeug und sein ebenso ramponierter Pilot kamen gerade wieder in Sicht.
Was willst du mit dem Typen? Der wird uns nur aufhalten. Der hat schwer was auf die Mütze bekommen. Wer weiß wann er umkippt oder sowas.
Außerdem dachte ich du hasst Offiziere.
Ja er wird uns aufhalten, ja er hat ein Ding mitbekommen und ja ich hasse dieses Pack wie die Pest. Aber wenn alles so klappt wie ich das denke, dann können wir ihn für uns nutzen. Er selbst hat das sagenhafte Glück kein Mutantenfutter zu werden. Alle gewinnen dabei. Ist doch ne feine Sache.
Was mich noch mal auf den Punkt deiner Geldbeschaffung bringt.
Später...
Natürlich. Fedor klang gleichermaßen resigniert und wütend.
Wenn wir heute Nacht noch zurück wollen, dann müssen wir uns ran halten. Durch die Sümpfe kommen wir im Dunkeln nicht.
Wir reiten nicht zurück.
Wir reiten nach Osten.
Jetzt verstand Fedor gar nichts mehr.
Bishop fand einen Platz hinter Kurt im Sattel. Er versuchte allein auf den Rücken des abgemagerten Tieres zu kommen, aber letztlich brauchte er durch Hilfe von Fedor. Nicht etwa weil er ungeschickt war, aber seine Kopfwunde schien ihm zu schaffen zu machen. Auch wenn er sich bemühte diesen Umstand nicht offen zu zeigen. Sie verließen die Absturzstelle. Fedor setzte sich an die Spitze und suchte den bestmöglichen Weg. Die Sümpfe waren ein elendes Gelände für Reiter. Das sie sich bis an den Horizont zu erstrecken schienen war dabei alles andere als ermutigend.
Zwischendurch wurde die Fläche immer wieder von widerstandsfähigen Baumgruppen oder größeren Wasserflächen gesäumt. Kein "Weg und kein Steg", wie man so schön sagte. Jeder Schritt konnte auf nachgiebigen Boden gesetzt werden, der Mann und Tier bis zu den Knien versinken ließ. Doch was blieb ihnen anderes als es zu wagen?
Bald hatte sie eine ungewohnte Stille umfangen, wenn man bedachte, dass es sich hier um ein Kriegsgebiet handelte.
Allein, diese Gegend bot nur auf der Landkarte eine verlockende Größe, die zu besitzen einen Wert darstellte. In der Realität gab es hier weder etwas worum es sich zu kämpfen lohnte, noch jemanden, der erpicht war einen derartigen Kampf zu führen.
Im Somme musste dieser Ort eine Hölle aus Froschquaken und Moskitowolken sein, doch jetzt im Frühjahr war nur das Schmatzen der Carnakhufe im Schlamm und ab und an der klagende Schrei irgendeines Vogels zu hören. Einmal bildete ein großer Schar Vögel eine Ausnahme, der hinter ihnen aufflog und dabei Zeter und Mordio kreischte. Möglich das die verehrte Vertreter der Landesherren den abgestürzten Flieger erreicht hatten.
Eine halbe Stunde später tausche Bishop das Reittier und wurde von Fedor mitgenommen. Sie ritten noch zwei Stunden, bevor sich der erste Nebel zusammenballte und ihnen die feuchte Kälte in die Kleidung kroch. Bald würde es dunkel werden und dann war jede Möglichkeit auf Weiterkommen unmöglich.
Ein wenig Glück war ihnen immerhin beschieden.
Fedor erspähte eine Ruine, welche am Rande eines Weihers aufragte. Niemand von ihnen vermochte zu sagen, was dieses Gebäude früher einmal gewesen sein mochte. Vielleicht die Behausung eines einsamen Fischers, vielleicht eine Rangerstation oder irgendeine Beobachtungsposition. Hier ihr Lager aufzuschlagen barg natürlich ein gewisses Risiko in sich. Doch wenn ihnen ein Gegner durch die Weite des Sumpfes gefolgt war, obwohl das nachschickende Wasser jede Spur ausgelöscht haben würde, dann mussten sie sich ihm früher oder später stellen, ganz gleich wo sie Rast machten. Außerdem hatten sie hier einen einigermaßen trockenen Untergrund. Während Fedor den Schlamm von den Läufen der Carnaks schabte machte sich Kurt daran ein Feuer zu entfachen. Die Ruine war im Grunde nur mehr ein Ziegelboden und ein rechter Winkel aus zwei Mauerresten. In dieser Ecke zündete Kurt den Chemieblock mit einem Schwefelholz an. Ein leidlicher Sichtschutz und ein wenig Reflektieren der Wärme. Der Handseifen große Block brannte in einer blauen Flamme und verbreite, in Anbetracht seiner geringen Ausmaße, einen beachtliche Wärme. Kurt ging zu den Carnaks, welche an einigen vergilbten Grasbücheln zupften und hob zwei gute Hände frischer Dungäpfel auf. Diese drapierte er um den brennenden Block herum. Dadurch würde sich die Hitze etwas länger halten.
Fedor kam zu ihnen.
Werd mal meinen Wetteinsatz einlösen.
Gibts nachher was zu essen?
Kurt übergab ihm die Muskete.
Vielleicht kann ich noch was zusammenkratzen. Rechne aber nicht mit.
Fedor nickte nur und machte sich ins Unterholz auf.
Kurt blickte ihm kurz nach und ging dann zu Bishop, der den Sanikasten vor sich zu stehen hatte.
Brauchst du Hilfe?
Hände kann ich mir in dem Tümpel waschen und Desinfektionsspraß drauf machen, wenn du da welches mit drin hast. Klingt vielleicht komisch, aber bist nicht der Erste, denn ich wieder zusammennähe.
Bin übrigens Messer und der Kerl im Gebüsch ist Fedor. Nur so nebenbei.
Das schien der Flieger auch erkannt zu haben, was schon mal für ihn sprach. Die Zefas waren vielleicht nicht in den nächsten paar Minuten hier. Doch unterwegs waren sie, das war so sicher wie die Korruption in der Kirche. Er gab Fedor ein Zeichen, der sich inzwischen wieder aufgerappelt hatte. Er brauchte sich nicht bemühen unbemerkt an das Fliegerass heranzukommen. Ein Unterfangen was vielleicht auch nicht unbedingt zu seinen Gunsten ausgegangen wäre. Denn der PVSler schien selbst nicht eben ein Hänfling zu sein.
Fedor entspannte sich etwas, beziehungsweise richtete seine Anspannung neu auf die nahe Baumgrenze des Sumpflands aus. Kurt war derweil nähergekommen. Du bist verletzt, Kumpel. kommentierte er die Delle im Helm Bishops und den Rinnsal aus Blut, der darunter vor sickerte. Bishop tastete unwillkürlich danach und zerrieb das Blut zwischen dem Leder seiner Handschuhe. Er tat die Verletzung mit einem Brummen ab, als sei sie Nichts.
Aber das sah nicht aus wie Nichts.
Der stämmige Kerl war blass um die Nase und sein Blick war etwas glasig. Kurt zog sich die Gasmaske vom Gesicht.
Darum kümmern wir uns, wenn wir ein paar Meter weg sind. Pack deinen Kram zusammen, wir holen derweil die Carnaks. Dann machen wir nen Abgang.
Kurze Zeit später lenkten Kurt und Fedor ihre Tiere vorsichtig durch den Schlamm, zurück zur Absturzstelle. Das ramponierte Flugzeug und sein ebenso ramponierter Pilot kamen gerade wieder in Sicht.
Was willst du mit dem Typen? Der wird uns nur aufhalten. Der hat schwer was auf die Mütze bekommen. Wer weiß wann er umkippt oder sowas.
Außerdem dachte ich du hasst Offiziere.
Ja er wird uns aufhalten, ja er hat ein Ding mitbekommen und ja ich hasse dieses Pack wie die Pest. Aber wenn alles so klappt wie ich das denke, dann können wir ihn für uns nutzen. Er selbst hat das sagenhafte Glück kein Mutantenfutter zu werden. Alle gewinnen dabei. Ist doch ne feine Sache.
Was mich noch mal auf den Punkt deiner Geldbeschaffung bringt.
Später...
Natürlich. Fedor klang gleichermaßen resigniert und wütend.
Wenn wir heute Nacht noch zurück wollen, dann müssen wir uns ran halten. Durch die Sümpfe kommen wir im Dunkeln nicht.
Wir reiten nicht zurück.
Wir reiten nach Osten.
Jetzt verstand Fedor gar nichts mehr.
Bishop fand einen Platz hinter Kurt im Sattel. Er versuchte allein auf den Rücken des abgemagerten Tieres zu kommen, aber letztlich brauchte er durch Hilfe von Fedor. Nicht etwa weil er ungeschickt war, aber seine Kopfwunde schien ihm zu schaffen zu machen. Auch wenn er sich bemühte diesen Umstand nicht offen zu zeigen. Sie verließen die Absturzstelle. Fedor setzte sich an die Spitze und suchte den bestmöglichen Weg. Die Sümpfe waren ein elendes Gelände für Reiter. Das sie sich bis an den Horizont zu erstrecken schienen war dabei alles andere als ermutigend.
Zwischendurch wurde die Fläche immer wieder von widerstandsfähigen Baumgruppen oder größeren Wasserflächen gesäumt. Kein "Weg und kein Steg", wie man so schön sagte. Jeder Schritt konnte auf nachgiebigen Boden gesetzt werden, der Mann und Tier bis zu den Knien versinken ließ. Doch was blieb ihnen anderes als es zu wagen?
Bald hatte sie eine ungewohnte Stille umfangen, wenn man bedachte, dass es sich hier um ein Kriegsgebiet handelte.
Allein, diese Gegend bot nur auf der Landkarte eine verlockende Größe, die zu besitzen einen Wert darstellte. In der Realität gab es hier weder etwas worum es sich zu kämpfen lohnte, noch jemanden, der erpicht war einen derartigen Kampf zu führen.
Im Somme musste dieser Ort eine Hölle aus Froschquaken und Moskitowolken sein, doch jetzt im Frühjahr war nur das Schmatzen der Carnakhufe im Schlamm und ab und an der klagende Schrei irgendeines Vogels zu hören. Einmal bildete ein großer Schar Vögel eine Ausnahme, der hinter ihnen aufflog und dabei Zeter und Mordio kreischte. Möglich das die verehrte Vertreter der Landesherren den abgestürzten Flieger erreicht hatten.
Eine halbe Stunde später tausche Bishop das Reittier und wurde von Fedor mitgenommen. Sie ritten noch zwei Stunden, bevor sich der erste Nebel zusammenballte und ihnen die feuchte Kälte in die Kleidung kroch. Bald würde es dunkel werden und dann war jede Möglichkeit auf Weiterkommen unmöglich.
Ein wenig Glück war ihnen immerhin beschieden.
Fedor erspähte eine Ruine, welche am Rande eines Weihers aufragte. Niemand von ihnen vermochte zu sagen, was dieses Gebäude früher einmal gewesen sein mochte. Vielleicht die Behausung eines einsamen Fischers, vielleicht eine Rangerstation oder irgendeine Beobachtungsposition. Hier ihr Lager aufzuschlagen barg natürlich ein gewisses Risiko in sich. Doch wenn ihnen ein Gegner durch die Weite des Sumpfes gefolgt war, obwohl das nachschickende Wasser jede Spur ausgelöscht haben würde, dann mussten sie sich ihm früher oder später stellen, ganz gleich wo sie Rast machten. Außerdem hatten sie hier einen einigermaßen trockenen Untergrund. Während Fedor den Schlamm von den Läufen der Carnaks schabte machte sich Kurt daran ein Feuer zu entfachen. Die Ruine war im Grunde nur mehr ein Ziegelboden und ein rechter Winkel aus zwei Mauerresten. In dieser Ecke zündete Kurt den Chemieblock mit einem Schwefelholz an. Ein leidlicher Sichtschutz und ein wenig Reflektieren der Wärme. Der Handseifen große Block brannte in einer blauen Flamme und verbreite, in Anbetracht seiner geringen Ausmaße, einen beachtliche Wärme. Kurt ging zu den Carnaks, welche an einigen vergilbten Grasbücheln zupften und hob zwei gute Hände frischer Dungäpfel auf. Diese drapierte er um den brennenden Block herum. Dadurch würde sich die Hitze etwas länger halten.
Fedor kam zu ihnen.
Werd mal meinen Wetteinsatz einlösen.
Gibts nachher was zu essen?
Kurt übergab ihm die Muskete.
Vielleicht kann ich noch was zusammenkratzen. Rechne aber nicht mit.
Fedor nickte nur und machte sich ins Unterholz auf.
Kurt blickte ihm kurz nach und ging dann zu Bishop, der den Sanikasten vor sich zu stehen hatte.
Brauchst du Hilfe?
Hände kann ich mir in dem Tümpel waschen und Desinfektionsspraß drauf machen, wenn du da welches mit drin hast. Klingt vielleicht komisch, aber bist nicht der Erste, denn ich wieder zusammennähe.
Bin übrigens Messer und der Kerl im Gebüsch ist Fedor. Nur so nebenbei.