10-25-2015, 12:23 AM
Es war kalt. Verdammt kalt. Fedor zitterte, während er sich in die hinterste Reihe der Pilger stellte. Abgesehen von seiner gefütterten Tarnjacke, seinen Socken und seinem Halstuch hatte er seine gesamte Kleidung aus der Gefangenschaft retten können. Lag vermutlich daran, dass er schon vor seiner Gefangenschaft sein Haar immer kurz geschoren hatte und sich deswegen keine Läuse an ihm festgesetzt hatten. Zumindest glaubte er das. Besonders froh war er aber darüber, dass er noch seine Stiefel besaß und nicht wie einige andere barfuß herumlaufen musste. Trotzdem war die Lage beschissen. Ohne zusätzliche Kleidung, Waffen und sonstige Ausrüstung würde er hier draußen nicht überleben können. Das er hier niemanden kannte, machte nur alles noch schlimmer. Wobei, wenn er so darüber nachdachte, dass hatte sich im Vergleich zu vorher nicht groß geändert. Abgesehen von Kurt hatte er mit den anderen Spähern nicht viel zu tun gehabt und die PVS Hanseln mit denen sie zusammen gekämpft hatten waren auch nicht unbedingt so dass gelbe vom Ei gewesen.
Die Predigt ihrer neuen Anführerin hatte Fedor nur halb mitbekommen, da er sozusagen das Schlachtfeld erst im allerletzten Moment erreicht hatte, gerade aus der Gefangenschaft entlassen, gleich wieder für die Front eingezogen, auf einem wackeligen LKW hierher transportiert, abgesetzt und nach vorne in die erste Linie geschickt.
Wieder hörte Fedor das verrückte Geschrei der Predigerin und dann begann scheinbar der Angriff, denn die zerissenen Gestalten um ihn herum setzten sich mit heiserem Geheul in Bewegung. In einiger Entfernung gab es wieder einen lauten Knall, die Kanone wie Fedor vermutete, und nur Sekunden später flog ein Schatten über die Köpfe der Pilger hinweg und grub sich ein paar Dutzend Meter hinter ihnen in den Erdwall den sie überklettert hatten. Der Pilger beschleunigte seinen Lauf angesichts dieses Anblicks, um das schlammige Feld schneller zu überqueren. Die Körper der vor ihm Laufenden würden ihm zwar Schutz vor dem Musketenfeuer bieten, die Kanonenkugeln würden sie aber nicht stoppen können. Wie um ihn zu bestätigen krachten auf der anderen Seite des Feldes die Gewehre und entsendeten ihre tödlichen Geschosse direkt in den frontal angreifenden Mob, Lücken in die erste Reihe reißend. Das Geheul der Verzweifleten vermischte sich jetzt mit dem Geschrei der Verwundeten, während die Pilger weiter vorwärts liefen. Vorwärts, immer nur vorwärts, nichts umschauen, nicht stehenbleiben, rief Fedors Stimme in seinem Kopf, während er Tote und Verwundete passierte, die verzweifelt nach Hilfe schrien. Dann hörte er einmal mehr die Gewehre feuern.
Die Reihen lichteten sich immer weiter. Wieder eine Salve, Schreie, Röcheln und Blut, überall Blut. Fedor setzte über einen Mann hinweg, der sich vor Schmerzen am Boden krümmte und befand sich plötzlich in der ersten Reihe, was er erst nur halb registrierte. Rennen, einfach nur rennen, dass war die Devise gewesen und er hatte sie befolgt und befand sich jetzt ohne Waffen und Körperschutz in der vordersten Linie der Verzweifelten. Fünfzig Meter noch bis zum Feind. Er hatte das Gefühl die Gesichter der Feinde genau erkennen zu können, ihre hektischen Versuche die Musketen wieder nachzuladen, aber auch ihre Entschlossenheit den Ansturm der Pilger zurückzuwerfen. Dreißig Meter noch. Fast hatten sie es geschafft. Fast das gegnerische Feuer unterlaufen, da hoben sich die Musketen wieder, ein Offizier rief einen Befehl und Fedor wusste instinktiv was er tun musste. Der ehemalige Späher ließ sich fallen. Er rollte sich mehr schlecht als recht ab, während er durch den halb gefrorenen Schlamm rutschte, bemerkte halb wie jemand fluchen über ihn stolperte und noch jemand anderes ihm auf die linke Hand trat. Dann wurden wieder alle Geräusche vom Krachen der Musketen überdeckt und der Geruch verbranntem Schießpulvers lag ihm in der Nase.
Die Predigt ihrer neuen Anführerin hatte Fedor nur halb mitbekommen, da er sozusagen das Schlachtfeld erst im allerletzten Moment erreicht hatte, gerade aus der Gefangenschaft entlassen, gleich wieder für die Front eingezogen, auf einem wackeligen LKW hierher transportiert, abgesetzt und nach vorne in die erste Linie geschickt.
Wieder hörte Fedor das verrückte Geschrei der Predigerin und dann begann scheinbar der Angriff, denn die zerissenen Gestalten um ihn herum setzten sich mit heiserem Geheul in Bewegung. In einiger Entfernung gab es wieder einen lauten Knall, die Kanone wie Fedor vermutete, und nur Sekunden später flog ein Schatten über die Köpfe der Pilger hinweg und grub sich ein paar Dutzend Meter hinter ihnen in den Erdwall den sie überklettert hatten. Der Pilger beschleunigte seinen Lauf angesichts dieses Anblicks, um das schlammige Feld schneller zu überqueren. Die Körper der vor ihm Laufenden würden ihm zwar Schutz vor dem Musketenfeuer bieten, die Kanonenkugeln würden sie aber nicht stoppen können. Wie um ihn zu bestätigen krachten auf der anderen Seite des Feldes die Gewehre und entsendeten ihre tödlichen Geschosse direkt in den frontal angreifenden Mob, Lücken in die erste Reihe reißend. Das Geheul der Verzweifleten vermischte sich jetzt mit dem Geschrei der Verwundeten, während die Pilger weiter vorwärts liefen. Vorwärts, immer nur vorwärts, nichts umschauen, nicht stehenbleiben, rief Fedors Stimme in seinem Kopf, während er Tote und Verwundete passierte, die verzweifelt nach Hilfe schrien. Dann hörte er einmal mehr die Gewehre feuern.
Die Reihen lichteten sich immer weiter. Wieder eine Salve, Schreie, Röcheln und Blut, überall Blut. Fedor setzte über einen Mann hinweg, der sich vor Schmerzen am Boden krümmte und befand sich plötzlich in der ersten Reihe, was er erst nur halb registrierte. Rennen, einfach nur rennen, dass war die Devise gewesen und er hatte sie befolgt und befand sich jetzt ohne Waffen und Körperschutz in der vordersten Linie der Verzweifelten. Fünfzig Meter noch bis zum Feind. Er hatte das Gefühl die Gesichter der Feinde genau erkennen zu können, ihre hektischen Versuche die Musketen wieder nachzuladen, aber auch ihre Entschlossenheit den Ansturm der Pilger zurückzuwerfen. Dreißig Meter noch. Fast hatten sie es geschafft. Fast das gegnerische Feuer unterlaufen, da hoben sich die Musketen wieder, ein Offizier rief einen Befehl und Fedor wusste instinktiv was er tun musste. Der ehemalige Späher ließ sich fallen. Er rollte sich mehr schlecht als recht ab, während er durch den halb gefrorenen Schlamm rutschte, bemerkte halb wie jemand fluchen über ihn stolperte und noch jemand anderes ihm auf die linke Hand trat. Dann wurden wieder alle Geräusche vom Krachen der Musketen überdeckt und der Geruch verbranntem Schießpulvers lag ihm in der Nase.