03-07-2015, 12:39 AM
Verhörraum 2
Müller schob die Unterlippe anerkennend vor und nickte leicht.
Sie sind in der Tat ein faszinierender Mann, jemand der Respekt abverlangt. Er sah nun seinerseits zu dem stämmigen Wächter in Finleys Rücken. Ich bin davon ausgegangen, dass wir uns wie zivilisierte Menschen würden unterhalten können, doch wie sagt man bei uns so schön: Ein leckes Boot ist auch auf ruhiger See vom Untergang bedroht.
Ich habe Männer hier sitzen gehabt, die von Rang und Statur beeindruckender als sie waren.
Eine schlichte Tatsache.
Es ist aber auch eine Tatsache, dass viele unter diesen waren, die weit weniger entspannt vor mir saßen, als sie es gerade tun.
Sie sind also entweder ein abgebrühter Schweinehund, Herr Cameron, ein guter Schauspieler oder ein ausgemachter Dummkopf.
Nun für Letzteren halte ich sie nicht, soviel sei gesagt. Wäre das so, dann würden sie heute weiter fleißig Holz hacken und ich hätte nicht das Vergnügen ihrer Anwesenheit.
Ganz nebenbei, ja ich habe Kinder. Eine Tochter und was ihre Anmaßung gegenüber dem Alter angeht, steht sie einem Sohn wohl in keiner Weise nach. In dieser Beziehung sind wir wohl beide mit gewissen Erfahrungen gesegnet.
Desweiteren werde ich ihre Empfehlung an den Kommandanten der Demokratischen Garden, welche bei ihrem Rückzugsgefecht zugegen waren, mit Vergnügen weiterreichen. Er erfreut sich unter dies bester Gesundheit und speist heute Abend mit dem Präsidenten. Ich kann mir vorstellen, sie stoßen auch auf den Sieg über sie und ihre Kameraden an.
Wo wir von Anerkennung reden, möchte ich auf den eigentlichen Grund ihrer Hierseins zu sprechen kommen. Ich bin nicht in der Verlegenheit, sie über militärische Informationen verhören zu müssen. Ein Gefreiter weiß... und bitte verzeihen sie meine Offenheit, weniger über die strategischen Vorgänger innerhalb der gohmorischen PVS, als unser unbedeutendster Spion.
Nein, nein, mir geht es um das Besprechen ihrer Zukunft.
Heute morgen erreichte uns eine Botschaft ihres Oberkommandos, in welcher um einen baldigen Gefangenenaustausch ersucht wurde.
Alle gefangenen PVSler und ein paar ausgewählte Pilger, gegen Männer und Frauen aus unseren Reihen. Die Diplomaten werden noch ein wenig palavern, doch eigentlich ist das Ganze schon beschlossene Sache.
Sie können also bald nach Gohmor zurückkehren, beziehungsweise an die Küsten meiner Heimat, wo sie erneut ein Gewehr in die Faust gedrückt bekommen und nach den Kommandos von Burschen springen dürfen, die ihre Söhne und Enkel sein könnten. Diese Entscheidung steht ihnen frei. Sagen sie zu, so gebe ich ihnen die Hand und lasse sie ziehen.
Oder... und jetzt machte er eine bedeutungsschwangere Pause.
Sie überdenken ihre Situation sehr genau und sehen ein, dass sie am Vorabend ihres Lebens mehr verdient haben als ein Gefreiter zu sein.
Jetzt beugte sich Müller wieder vor und sprach eindringlich, fast schon beschwörend.
Wir brauchen Männer wie sie, fähige Männer, die wissen wo Soldaten positioniert werden müssen, wo man Minen vergräbt und wann die Arroganz eitler Pfauen mit dem Blanken Stahl beantworten muss, wie bei diesem Prätorianer. Es ist nicht so, dass es Truzt an Kommandanten mangelt, aber es fehlt uns an Männern, die ihre Erfahrungen auf echten Schlachtfeldern gemacht haben, nicht auf Übungsplätzen und Militärakademien. Was ich ihnen anbiete, Herr Finley Argyle Patrick Cameron, ist ein Kommando über eine Einheit der Demokratischen Garde.
Kein Dutzend Krieger. Eine Kompanie!
Eine Entscheidung die gründlich zu überlegen ist, das weiß ich. Die Zeit dazu will ich ihnen geben.
Sie können mir ihre Antwort jetzt geben. Ich kann ihnen eine Stunde zugestehen oder sie morgen noch einmal dazu befragen.
Aber darüber nachdenken sollten sie wahrhaftig.
Es liegt bei ihnen.
Es liegt ganz allein bei ihnen...
Müller schob die Unterlippe anerkennend vor und nickte leicht.
Sie sind in der Tat ein faszinierender Mann, jemand der Respekt abverlangt. Er sah nun seinerseits zu dem stämmigen Wächter in Finleys Rücken. Ich bin davon ausgegangen, dass wir uns wie zivilisierte Menschen würden unterhalten können, doch wie sagt man bei uns so schön: Ein leckes Boot ist auch auf ruhiger See vom Untergang bedroht.
Ich habe Männer hier sitzen gehabt, die von Rang und Statur beeindruckender als sie waren.
Eine schlichte Tatsache.
Es ist aber auch eine Tatsache, dass viele unter diesen waren, die weit weniger entspannt vor mir saßen, als sie es gerade tun.
Sie sind also entweder ein abgebrühter Schweinehund, Herr Cameron, ein guter Schauspieler oder ein ausgemachter Dummkopf.
Nun für Letzteren halte ich sie nicht, soviel sei gesagt. Wäre das so, dann würden sie heute weiter fleißig Holz hacken und ich hätte nicht das Vergnügen ihrer Anwesenheit.
Ganz nebenbei, ja ich habe Kinder. Eine Tochter und was ihre Anmaßung gegenüber dem Alter angeht, steht sie einem Sohn wohl in keiner Weise nach. In dieser Beziehung sind wir wohl beide mit gewissen Erfahrungen gesegnet.
Desweiteren werde ich ihre Empfehlung an den Kommandanten der Demokratischen Garden, welche bei ihrem Rückzugsgefecht zugegen waren, mit Vergnügen weiterreichen. Er erfreut sich unter dies bester Gesundheit und speist heute Abend mit dem Präsidenten. Ich kann mir vorstellen, sie stoßen auch auf den Sieg über sie und ihre Kameraden an.
Wo wir von Anerkennung reden, möchte ich auf den eigentlichen Grund ihrer Hierseins zu sprechen kommen. Ich bin nicht in der Verlegenheit, sie über militärische Informationen verhören zu müssen. Ein Gefreiter weiß... und bitte verzeihen sie meine Offenheit, weniger über die strategischen Vorgänger innerhalb der gohmorischen PVS, als unser unbedeutendster Spion.
Nein, nein, mir geht es um das Besprechen ihrer Zukunft.
Heute morgen erreichte uns eine Botschaft ihres Oberkommandos, in welcher um einen baldigen Gefangenenaustausch ersucht wurde.
Alle gefangenen PVSler und ein paar ausgewählte Pilger, gegen Männer und Frauen aus unseren Reihen. Die Diplomaten werden noch ein wenig palavern, doch eigentlich ist das Ganze schon beschlossene Sache.
Sie können also bald nach Gohmor zurückkehren, beziehungsweise an die Küsten meiner Heimat, wo sie erneut ein Gewehr in die Faust gedrückt bekommen und nach den Kommandos von Burschen springen dürfen, die ihre Söhne und Enkel sein könnten. Diese Entscheidung steht ihnen frei. Sagen sie zu, so gebe ich ihnen die Hand und lasse sie ziehen.
Oder... und jetzt machte er eine bedeutungsschwangere Pause.
Sie überdenken ihre Situation sehr genau und sehen ein, dass sie am Vorabend ihres Lebens mehr verdient haben als ein Gefreiter zu sein.
Jetzt beugte sich Müller wieder vor und sprach eindringlich, fast schon beschwörend.
Wir brauchen Männer wie sie, fähige Männer, die wissen wo Soldaten positioniert werden müssen, wo man Minen vergräbt und wann die Arroganz eitler Pfauen mit dem Blanken Stahl beantworten muss, wie bei diesem Prätorianer. Es ist nicht so, dass es Truzt an Kommandanten mangelt, aber es fehlt uns an Männern, die ihre Erfahrungen auf echten Schlachtfeldern gemacht haben, nicht auf Übungsplätzen und Militärakademien. Was ich ihnen anbiete, Herr Finley Argyle Patrick Cameron, ist ein Kommando über eine Einheit der Demokratischen Garde.
Kein Dutzend Krieger. Eine Kompanie!
Eine Entscheidung die gründlich zu überlegen ist, das weiß ich. Die Zeit dazu will ich ihnen geben.
Sie können mir ihre Antwort jetzt geben. Ich kann ihnen eine Stunde zugestehen oder sie morgen noch einmal dazu befragen.
Aber darüber nachdenken sollten sie wahrhaftig.
Es liegt bei ihnen.
Es liegt ganz allein bei ihnen...