12-16-2014, 12:07 AM
Hauptquartier der loyalen PVS in Horning. Besetzte Dammstadt Gutenheuer
Selbst in der Nacht kam ein militärisches Lager nicht zur Ruhe.
Irgendwo dröhnten immer Promethiumgeneratoren, halten die Stiefel der Patrouillen auf dem Kopfsteinpflaster oder verursachten, wie in diesem Fall, die Motoren des Luftschiffes über ihnen ein tiefes Brummen.
Oberst Bronkovitz schloss das Fenster und blickte einen Moment durch die Scheiben, auf denen sich Eisblumen zu bilden begannen. Es hatte wieder angefangen zu schneien. Die Soldaten beschwerten sich über den Schnee. Viele von ihnen hatten die Makropole noch nie verlassen. Höchstens für Übungen oder kurze Einsätze in die Vorwüste. Sie waren mit Kälte nicht vertraut, ja selbst die Weite des Landes beunruhigte sie. Denn Schnee jedenfalls würden sie sich noch zurückwünschen. Wenn es taute kam der Matsch und dann das Wasser. Die Zeit, in welcher die Operationsmöglichkeiten der Amee am eingeschränktesten waren. Das wusste der Feind natürlich auch.
Der Befehlshaber der gohmortreuen PVS sah seinen engsten Stab im Glas des Fensters reflektiert. Ebenso wie sein eigenes Antlitz, welches älter den je aussah. Seine Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Horning würde kein schneller Sieg werden, Truzt würde kein schneller Sieg werden. Bis jetzt überwog die Missgunst der Kriegsgöttin, Bronkovitz war sich sicher, dass es eine Frau war, den erlangten Ruhm.
Nachdem ihm seine Offiziere Statusberichte abgeliefert hatten und er gewiss war, dass im befestigten Gebiet der eroberten Dammstädte alles wieder fest in Loyalistenhand war, galt es nun aktuelle Dinge zu besprechen.
Ick habe Nachricht vom Oberkommando erhalten. Ließ er seine Bassstimme hören.
Verstärkung und Nachschub kommt.
Drei, vielleicht vier Tage.
Man wird mit Massierung den maritimen Abwehrring der Horninger durchstoßen. In Johmor ist man sich dit seemännischen Jeschickt unseres Feindes bewusst.
Doch och diese Leute können nich hexen und haben nicht mehr Schiffe und Mannschaften als se nu ma haben.
Vorher können wa allerdings kene großen Sprünge machen.
Ick hoffen daher, Sie ham wenigsens en paar kleene Freuden fürn alten Soldaten.
Das haben wir in der Tat.
Meldete sich ein Hauptmann der Panzertruppe zu Wort. Er paffte eine Zigarre und stand für seinen Rapport nicht extra auf. In den letzten Tagen hatte man sich von diesen Förmlichkeiten, jedenfalls im kleinen Kreis, verabschiedet. Dem Oberst erschien derlei Getue im Feld nicht wichtig und den Offizieren war es nur recht und billig.
Meine Leman Russ Einheiten sind gestern und vorgestern weit in aufgegebenes Gebiet vorgestossen. Zweimal Kontakt mit feindlichen Panzereinheiten, beide Male den Gegner zum Rückzug gezwungen.
Wie es aussieht haben die von ihren neuen Panzern mehr erwartet als die Dinger hergeben. Sie treffen besser, doch die meisten Russ schütteln den Beschuss ab und geben entsprechende Antwort.
Außerdem haben wir einen lahmgelegten Russ geborgen, Herr Oberst.
Ein Gefallener bei der Besatzung.
Der Rest hat zwei Tage ausgeharrt, mehrere Angriffe abgewehrt. Der Panzer konnte instand gesetzt werden und wird in diesem Moment generalüberholt. Ich schlage die Besatzung für eine Auszeichnung vor.
Bronkovitz nickte kurz. Legen se mir die Anträge vor, ick seh es mir an. Wie viele Tanks sind derweil einsatzbereit?
Dreiundzwanzig Herr Oberst. Aber wir haben Engpässe bei der Munition. Ich habe Sperrmengen angeordnet.
Hm... hoffen wa, dit wa bis zum Eintreffen des Entsatzes nich alle Granaten brauchen.
Entsatz ist ein entscheidendes Stichwort, Herr Oberst.
Meldete sich nun ein Major mit einem beachtlichen, roten Backenbart. Sein Name war Grundler und er war für Logistik und Nachschub verantwortlich.
Die Rationen für die Unsrigen sind unbedenklich, doch bei den Pilgern zeichnet sich eine Katastrophe ab.
Der Oberst brummte unwillig bei der Erwähnung der Glaubenskrieger. Tatsächlich hatte Bronkovitz einiges an Mühe investiert, um sich den Kardinal und seine Stellvertreter vom Halse zu schaffen. Anfang bestand der Kirchenmann darauf bei jedem Treffen anwesend zu sein. Bronkovitz hatte ihm den Gefallen getan und bei jeder noch so kleinen Kleinigkeit den Melder losgeschickt. Anfangs war Titus noch mit großem Bahnhof erschienen. Dann hatte er, gelangweilt von den Belanglosigkeiten des militärischen Alltags, seinen Stellvertreter entsandt und schließlich ließ auch der sich bei den Beredungen entschuldigen. Das Problem bestand jedoch nun darin, dass der Oberst nur über Dritte wusste, was die Kreuzzügler trieben.
Wir können die Pilger unmöglich aus unseren Beständen versorgen, da wir sonst selbst einen Mangel bekommen. Aber wenn nichts geschieht... Grundler zuckte mit den Achseln.
Dann gibt es Mord und Totschlag. Beendete Kommissar Altmann den Satz des Logistikers.
Die Pilger leiden Hunger und der wird irgendwann dazu umschlagen, dass sie sich nehmen was sie brauchen.
Nicht von uns, aber gewiss von der Zivilbevölkerung.
Es gab jetzt schon Übergriffen und Oberleutnant Ullrich und ihre Polizisten haben alle Hände voll zu tun. Das ist auch der Grund, warum ich die Frau Oberleutnant entschuldige und ihre Belange heute Abend mit vertrete.
Es gab eine Messerstecherei am Landungshafen. Ein Gefreiter wurde verletzt und sie ist momentan unterwegs um die Sache zu untersuchen.
Darüber hinaus ist mir zu Ohren gekommen, dass einige Soldaten den Pilgern Alkohol abhandeln. Ich habe die Kommissare dahingehend instruiert, dass sie mit aller gebotenen Schärfe gegen diese Unsitte vorgehen.
Dennoch muss ich mich den Befürchtungen des Majors anschließen. Diese Leute sind wie ein Pulverfass und die Lunte wird kürzer.
Der alte Mann ließ sich in den Ohrensessel sinken und holte den Tabaksbeutel hervor. Mit ernster Miene stopfe er seine Pfeife und begann zu paffen.
Ein Laster, dem sich jeder Einzelne im Raum hingab, ob Pfeife, Zigarre oder Zigarette.
Die Sache is ebenso ernst, wie de Lösung mir unmöglich scheint. Ick kann die Pilger nich wegschicken.
Ick mene, ich könnte schon. Könnte die Stadt und die Umjebung zum Speerjebiet erklären, aber dann ham wa jarkene Kontrolle mehr und die spielen ma wilde Sau im Land.
Ick kann aber och nich alle verhaften lassen, die sich strafbar machen.
Dazu fehlen ma de Leute. Dann müsste ick die Stadtbüttel widder insetzen und dit würde nich nur den Unmut der Soldaten und Pilger wecken, sondern dem Feind och zeigen, dat wa der Situation nich Herr werden.
Schweigen legte sich über den Raum, denn niemand wusste eine Lösung für dieses Problem.
Wat wa bräuchten, Bronkovitz drehte sich in seinem Sessel zu der großen Karte, welche hinter ihm an der Wand prangte. wäre ne Uffjabe für die Burschen.
Nun... unter Umständen gibt es da etwas.
Alle Blickte wanderten zu dem Geheimdienstmann, welcher in einem kleinen, Buch blätterte.
Die PVSler waren nach dem Desaster am hohen Weg nicht gerade gut auf die Spionage zu sprechen, doch sie gänzlich zu ignorieren wäre töricht gewesen.
Drücken se sich ma deutlicher aus. Och wenn dit ihrem Berufsethos widerspricht.
Der Mann trug als einziger im Raum keine Uniform, sondern eine, Abzeichen lose, schwarze Lederweste, lediglich mit einem stilisierten, imperialen Adler verziert. Einen gewissen, soldatischen Schneid konnte man ihm dennoch nicht absprechen.
Nur Indizien... bis her.
Aber ein paar meiner Leute haben im Norden interessante Aktivitäten identifiziert. Wie es scheint, verbringt man große Gruppen von Mutanten nach Edos.
Zweifelsohne um die Schiffsproduktion anzukurbeln, das ist...
Ich bin in der Tat erstaunt von ihren Kenntnissen der horninger Wirtschaft, Herr Leutnant. Der Gehemindienstler hat seinen Ton, ob der Unterbrechung nicht verschärft, wohl aber die Lautstärke angehoben. Der Leutnant, seines unwürdigen Benehmens überführt, schwieg.
Natürlich liegt diese erste Vermutung nahe.
Allerdings würde ich sie kaum behelligen, wenn es so simpel wäre.
Das die Werften in Edos auf Hochtouren laufen dürfte kaum ein Geheimnis sein. Doch selbst wenn man in der Stadt die Produktionsanlagen durch Zauberei verdoppeln würde, würde eine solche Masse an Arbeitern nicht gerechtfertigt werden.
Unsere Agenten berichten mir, unabhängig voneinander und dennoch übereinstimmend, dass man in der Stadt Depots geöffnet hat.
Depots aus dem großen Krieg.
Noch mehr Geheimwaffen und vergessene Schrecken? brummte Bronkovitz beunruhigt.
Nein, ganz im Gegenteil. Musketen...
Musketen?
Ganz recht.
Primitive Feuerwaffen, durchaus verbreitet im Imperium, auf Koron jedoch nicht mehr gebräuchlich. Jedenfalls nicht in zivilisierten Breiten.
Ich muss Ihnen sicher nicht den Stoff des Geschichtsunterrichts wiedergeben.
Das Ende des Krieges bot viel simple Waffentechnik und wenig Menschen, die sie bedienen konnten.
Also mottete man die Bestände ein.
Ab und an beachtliche Technologie, meistens jedoch Unmengen von Ramsch.
Ich denke, Sie können Eins und Eins zusammenzählen.
Eine Aufgabe für die Pilger.
Hoffentlich eine, der sie gewachsen sind.
Selbst in der Nacht kam ein militärisches Lager nicht zur Ruhe.
Irgendwo dröhnten immer Promethiumgeneratoren, halten die Stiefel der Patrouillen auf dem Kopfsteinpflaster oder verursachten, wie in diesem Fall, die Motoren des Luftschiffes über ihnen ein tiefes Brummen.
Oberst Bronkovitz schloss das Fenster und blickte einen Moment durch die Scheiben, auf denen sich Eisblumen zu bilden begannen. Es hatte wieder angefangen zu schneien. Die Soldaten beschwerten sich über den Schnee. Viele von ihnen hatten die Makropole noch nie verlassen. Höchstens für Übungen oder kurze Einsätze in die Vorwüste. Sie waren mit Kälte nicht vertraut, ja selbst die Weite des Landes beunruhigte sie. Denn Schnee jedenfalls würden sie sich noch zurückwünschen. Wenn es taute kam der Matsch und dann das Wasser. Die Zeit, in welcher die Operationsmöglichkeiten der Amee am eingeschränktesten waren. Das wusste der Feind natürlich auch.
Der Befehlshaber der gohmortreuen PVS sah seinen engsten Stab im Glas des Fensters reflektiert. Ebenso wie sein eigenes Antlitz, welches älter den je aussah. Seine Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Horning würde kein schneller Sieg werden, Truzt würde kein schneller Sieg werden. Bis jetzt überwog die Missgunst der Kriegsgöttin, Bronkovitz war sich sicher, dass es eine Frau war, den erlangten Ruhm.
Nachdem ihm seine Offiziere Statusberichte abgeliefert hatten und er gewiss war, dass im befestigten Gebiet der eroberten Dammstädte alles wieder fest in Loyalistenhand war, galt es nun aktuelle Dinge zu besprechen.
Ick habe Nachricht vom Oberkommando erhalten. Ließ er seine Bassstimme hören.
Verstärkung und Nachschub kommt.
Drei, vielleicht vier Tage.
Man wird mit Massierung den maritimen Abwehrring der Horninger durchstoßen. In Johmor ist man sich dit seemännischen Jeschickt unseres Feindes bewusst.
Doch och diese Leute können nich hexen und haben nicht mehr Schiffe und Mannschaften als se nu ma haben.
Vorher können wa allerdings kene großen Sprünge machen.
Ick hoffen daher, Sie ham wenigsens en paar kleene Freuden fürn alten Soldaten.
Das haben wir in der Tat.
Meldete sich ein Hauptmann der Panzertruppe zu Wort. Er paffte eine Zigarre und stand für seinen Rapport nicht extra auf. In den letzten Tagen hatte man sich von diesen Förmlichkeiten, jedenfalls im kleinen Kreis, verabschiedet. Dem Oberst erschien derlei Getue im Feld nicht wichtig und den Offizieren war es nur recht und billig.
Meine Leman Russ Einheiten sind gestern und vorgestern weit in aufgegebenes Gebiet vorgestossen. Zweimal Kontakt mit feindlichen Panzereinheiten, beide Male den Gegner zum Rückzug gezwungen.
Wie es aussieht haben die von ihren neuen Panzern mehr erwartet als die Dinger hergeben. Sie treffen besser, doch die meisten Russ schütteln den Beschuss ab und geben entsprechende Antwort.
Außerdem haben wir einen lahmgelegten Russ geborgen, Herr Oberst.
Ein Gefallener bei der Besatzung.
Der Rest hat zwei Tage ausgeharrt, mehrere Angriffe abgewehrt. Der Panzer konnte instand gesetzt werden und wird in diesem Moment generalüberholt. Ich schlage die Besatzung für eine Auszeichnung vor.
Bronkovitz nickte kurz. Legen se mir die Anträge vor, ick seh es mir an. Wie viele Tanks sind derweil einsatzbereit?
Dreiundzwanzig Herr Oberst. Aber wir haben Engpässe bei der Munition. Ich habe Sperrmengen angeordnet.
Hm... hoffen wa, dit wa bis zum Eintreffen des Entsatzes nich alle Granaten brauchen.
Entsatz ist ein entscheidendes Stichwort, Herr Oberst.
Meldete sich nun ein Major mit einem beachtlichen, roten Backenbart. Sein Name war Grundler und er war für Logistik und Nachschub verantwortlich.
Die Rationen für die Unsrigen sind unbedenklich, doch bei den Pilgern zeichnet sich eine Katastrophe ab.
Der Oberst brummte unwillig bei der Erwähnung der Glaubenskrieger. Tatsächlich hatte Bronkovitz einiges an Mühe investiert, um sich den Kardinal und seine Stellvertreter vom Halse zu schaffen. Anfang bestand der Kirchenmann darauf bei jedem Treffen anwesend zu sein. Bronkovitz hatte ihm den Gefallen getan und bei jeder noch so kleinen Kleinigkeit den Melder losgeschickt. Anfangs war Titus noch mit großem Bahnhof erschienen. Dann hatte er, gelangweilt von den Belanglosigkeiten des militärischen Alltags, seinen Stellvertreter entsandt und schließlich ließ auch der sich bei den Beredungen entschuldigen. Das Problem bestand jedoch nun darin, dass der Oberst nur über Dritte wusste, was die Kreuzzügler trieben.
Wir können die Pilger unmöglich aus unseren Beständen versorgen, da wir sonst selbst einen Mangel bekommen. Aber wenn nichts geschieht... Grundler zuckte mit den Achseln.
Dann gibt es Mord und Totschlag. Beendete Kommissar Altmann den Satz des Logistikers.
Die Pilger leiden Hunger und der wird irgendwann dazu umschlagen, dass sie sich nehmen was sie brauchen.
Nicht von uns, aber gewiss von der Zivilbevölkerung.
Es gab jetzt schon Übergriffen und Oberleutnant Ullrich und ihre Polizisten haben alle Hände voll zu tun. Das ist auch der Grund, warum ich die Frau Oberleutnant entschuldige und ihre Belange heute Abend mit vertrete.
Es gab eine Messerstecherei am Landungshafen. Ein Gefreiter wurde verletzt und sie ist momentan unterwegs um die Sache zu untersuchen.
Darüber hinaus ist mir zu Ohren gekommen, dass einige Soldaten den Pilgern Alkohol abhandeln. Ich habe die Kommissare dahingehend instruiert, dass sie mit aller gebotenen Schärfe gegen diese Unsitte vorgehen.
Dennoch muss ich mich den Befürchtungen des Majors anschließen. Diese Leute sind wie ein Pulverfass und die Lunte wird kürzer.
Der alte Mann ließ sich in den Ohrensessel sinken und holte den Tabaksbeutel hervor. Mit ernster Miene stopfe er seine Pfeife und begann zu paffen.
Ein Laster, dem sich jeder Einzelne im Raum hingab, ob Pfeife, Zigarre oder Zigarette.
Die Sache is ebenso ernst, wie de Lösung mir unmöglich scheint. Ick kann die Pilger nich wegschicken.
Ick mene, ich könnte schon. Könnte die Stadt und die Umjebung zum Speerjebiet erklären, aber dann ham wa jarkene Kontrolle mehr und die spielen ma wilde Sau im Land.
Ick kann aber och nich alle verhaften lassen, die sich strafbar machen.
Dazu fehlen ma de Leute. Dann müsste ick die Stadtbüttel widder insetzen und dit würde nich nur den Unmut der Soldaten und Pilger wecken, sondern dem Feind och zeigen, dat wa der Situation nich Herr werden.
Schweigen legte sich über den Raum, denn niemand wusste eine Lösung für dieses Problem.
Wat wa bräuchten, Bronkovitz drehte sich in seinem Sessel zu der großen Karte, welche hinter ihm an der Wand prangte. wäre ne Uffjabe für die Burschen.
Nun... unter Umständen gibt es da etwas.
Alle Blickte wanderten zu dem Geheimdienstmann, welcher in einem kleinen, Buch blätterte.
Die PVSler waren nach dem Desaster am hohen Weg nicht gerade gut auf die Spionage zu sprechen, doch sie gänzlich zu ignorieren wäre töricht gewesen.
Drücken se sich ma deutlicher aus. Och wenn dit ihrem Berufsethos widerspricht.
Der Mann trug als einziger im Raum keine Uniform, sondern eine, Abzeichen lose, schwarze Lederweste, lediglich mit einem stilisierten, imperialen Adler verziert. Einen gewissen, soldatischen Schneid konnte man ihm dennoch nicht absprechen.
Nur Indizien... bis her.
Aber ein paar meiner Leute haben im Norden interessante Aktivitäten identifiziert. Wie es scheint, verbringt man große Gruppen von Mutanten nach Edos.
Zweifelsohne um die Schiffsproduktion anzukurbeln, das ist...
Ich bin in der Tat erstaunt von ihren Kenntnissen der horninger Wirtschaft, Herr Leutnant. Der Gehemindienstler hat seinen Ton, ob der Unterbrechung nicht verschärft, wohl aber die Lautstärke angehoben. Der Leutnant, seines unwürdigen Benehmens überführt, schwieg.
Natürlich liegt diese erste Vermutung nahe.
Allerdings würde ich sie kaum behelligen, wenn es so simpel wäre.
Das die Werften in Edos auf Hochtouren laufen dürfte kaum ein Geheimnis sein. Doch selbst wenn man in der Stadt die Produktionsanlagen durch Zauberei verdoppeln würde, würde eine solche Masse an Arbeitern nicht gerechtfertigt werden.
Unsere Agenten berichten mir, unabhängig voneinander und dennoch übereinstimmend, dass man in der Stadt Depots geöffnet hat.
Depots aus dem großen Krieg.
Noch mehr Geheimwaffen und vergessene Schrecken? brummte Bronkovitz beunruhigt.
Nein, ganz im Gegenteil. Musketen...
Musketen?
Ganz recht.
Primitive Feuerwaffen, durchaus verbreitet im Imperium, auf Koron jedoch nicht mehr gebräuchlich. Jedenfalls nicht in zivilisierten Breiten.
Ich muss Ihnen sicher nicht den Stoff des Geschichtsunterrichts wiedergeben.
Das Ende des Krieges bot viel simple Waffentechnik und wenig Menschen, die sie bedienen konnten.
Also mottete man die Bestände ein.
Ab und an beachtliche Technologie, meistens jedoch Unmengen von Ramsch.
Ich denke, Sie können Eins und Eins zusammenzählen.
Eine Aufgabe für die Pilger.
Hoffentlich eine, der sie gewachsen sind.