01-04-2014, 01:24 PM
Hauptheer
Der aufkeimende Wind mahnte sich an mit den Ausläufern ihres Offiziersmantels zu spielen. Merklich drangen Impressionen einer knirschenden Kälte darunter, wurden allerdings aufgrund der ungünstigen Umstände beinahe gänzlich ignoriert. Was inzwischen erfolgt war, nannte man im Fachjargon „Koordinierter Rückzug“, man ergab sich nicht in einen blind wütenden Heerhaufen oder eine Plünderbande alter Tage, sondern richtete so etwas wie eine Nachhut ein. Diese Bestand nun „glücklicherweise“ aus ihr, sowie einigen ausgewählten Einheiten. Wenigstens besaßen diese Armeeteile rudimentäre Kampferfahrung, waren teilweise altgedient, mit Dienstgraden jenseits der zehn Jahre, dadurch wohl auch kampferprobt gegen Mutantenaufstände und Fabriksarbeiterunruhen. Technisch gesehen wussten sie also in welche Richtung man die Flinte richtete, wie man Nachlud, wie man tötete und sicherstellte das etwas auch so blieb. Sie wussten dadurch allerdings auch, vermutlich aus leidlicher Erfahrung guter Kameraden, um die günstigen Eigenschaften von Deckung. So errichtete man improvisierte „Checkpoints“, genauer wohl nutzte man die zur Verfügung stehende Zeit dazu provisorische MG-Nester auszuheben, sowie zwei Veritas B Schema Panzer zur Straßenspeere umzufunktionieren. Alles in allem lag der Fokus der Arbeiten wohl eher auf dem Erhalt einer begrenzten Mobilität, dies war den widersprüchlichen Informationen aus allen Richtungen zu danken. Insgesamt setzte sie somit eher auf eine sezierende Abwehrtechnik anstelle des üblichen „Schickt die Infanterie“ - Schemas. Stellung halten. Im geringen Maße erinnerten die vorgenommenen Arbeiten an die Bestrebungen altertümlicher Wagenburgen, mit dem klingenden Namen „Checkpoint Thanatos“, wohl in der Erwartung die hier verbarrikadierten Soldaten nie wieder zu sehen.
Schweifenden Blickes inspizierte sie die vorgenommenen Arbeiten, sowie die allmählich abrückenden Armeeteile. Allen voran in der gepanzerten Sicherheit ihrer Stabspanzer der Generalstab, sowie hoffentlich dieser nichtswürdige Speichellecker Lysander, welcher wohl offensichtlich keinen Hehl aus seiner Feigheit zu machen schien. Noch immer ertönte das zunächst singende Aufheulen von Mörsern, ehedem sie mit Erschütterungen und staubigen Explosionen alles Erdreich grölend aufwarfen. Inzwischen jedoch auch etwas wie unkoordiniertes Gewehrfeuer. Flackernde Lichter, sowie wallende Dreckwolken, aber auch winselnde Verwundete waren Begleiterscheinungen des beständigen Zermürbungsversuchs. Stickiger Rauch quoll aus getroffenen Vehikeln, Männer mit blutenden Ohren wurden durch Sanitätspersonal fortgeschafft, doch schien die Zahl der „Opfer“ jene der Helfer deutlich zu übersteigen. Ein ausdrucksloser Stoizismus verbarg das Gesicht der jungen Dame. Die Worte des Obersts hallten Dumpf nach, wie ein allmählich verklingendes Echo. „Was ich verlange...“ als würde man eine Bitte stellen, als wäre es am Untergebenen seine unwichtige Meinung dem Vorgesetzten kundzutun. Offizier der alten Schule. Verbrüderung und Aufforderung zum Heldenmut im selben Atemzuge wie Mahnung eben dies nicht zu tun. Schwarzer Ruß klebte am Heft des Dolches, während sie gelassener Fingerspitzen darüber strich. Echos alter Tage, nichts hatte sich verändert. Bronkovitz entzog sich zusehends dem Schlachtfeld, ein Mann verlorener Ehre, doch strategisch, ja strategisch war seine Entscheidung richtig. Darauf mochte er sich herausreden. Während ein gesichtsloser, feiger Feind der den gohmorischen Wertvorstellungen zuwiderhandelte sich gleich einem Aasfresser über zurückgelassenes Beutegut hermachte und sich daran gütlich tat. Granateneinschlag. Ratternde Schlagbolzen. Zwo-Einer. Gebrüllte Aufforderungen, verklingende Stoßgebete und wirre Flüche. Verdamme deine Augen! Hurensohn! Nichts drang wirklich durch, dort war der Feind. Jenseits der Schleier schützender Nacht, verborgen, feige. Aus dem Hinterhalt zuschlagend, sich mit seinen „neuen“ Panzern überlegen fühlend. Dies war nackte psychologische Kriegsführung, welche wohl in den niederen Rängen und bei den Zivilisten fruchten mochte, hier jedoch nicht. Sie würden die Stellung halten, bis dass der letzte Soldat „Thanatos“ passiert hatte. Und dann würde sich das Blatt wenden.
Der aufkeimende Wind mahnte sich an mit den Ausläufern ihres Offiziersmantels zu spielen. Merklich drangen Impressionen einer knirschenden Kälte darunter, wurden allerdings aufgrund der ungünstigen Umstände beinahe gänzlich ignoriert. Was inzwischen erfolgt war, nannte man im Fachjargon „Koordinierter Rückzug“, man ergab sich nicht in einen blind wütenden Heerhaufen oder eine Plünderbande alter Tage, sondern richtete so etwas wie eine Nachhut ein. Diese Bestand nun „glücklicherweise“ aus ihr, sowie einigen ausgewählten Einheiten. Wenigstens besaßen diese Armeeteile rudimentäre Kampferfahrung, waren teilweise altgedient, mit Dienstgraden jenseits der zehn Jahre, dadurch wohl auch kampferprobt gegen Mutantenaufstände und Fabriksarbeiterunruhen. Technisch gesehen wussten sie also in welche Richtung man die Flinte richtete, wie man Nachlud, wie man tötete und sicherstellte das etwas auch so blieb. Sie wussten dadurch allerdings auch, vermutlich aus leidlicher Erfahrung guter Kameraden, um die günstigen Eigenschaften von Deckung. So errichtete man improvisierte „Checkpoints“, genauer wohl nutzte man die zur Verfügung stehende Zeit dazu provisorische MG-Nester auszuheben, sowie zwei Veritas B Schema Panzer zur Straßenspeere umzufunktionieren. Alles in allem lag der Fokus der Arbeiten wohl eher auf dem Erhalt einer begrenzten Mobilität, dies war den widersprüchlichen Informationen aus allen Richtungen zu danken. Insgesamt setzte sie somit eher auf eine sezierende Abwehrtechnik anstelle des üblichen „Schickt die Infanterie“ - Schemas. Stellung halten. Im geringen Maße erinnerten die vorgenommenen Arbeiten an die Bestrebungen altertümlicher Wagenburgen, mit dem klingenden Namen „Checkpoint Thanatos“, wohl in der Erwartung die hier verbarrikadierten Soldaten nie wieder zu sehen.
Schweifenden Blickes inspizierte sie die vorgenommenen Arbeiten, sowie die allmählich abrückenden Armeeteile. Allen voran in der gepanzerten Sicherheit ihrer Stabspanzer der Generalstab, sowie hoffentlich dieser nichtswürdige Speichellecker Lysander, welcher wohl offensichtlich keinen Hehl aus seiner Feigheit zu machen schien. Noch immer ertönte das zunächst singende Aufheulen von Mörsern, ehedem sie mit Erschütterungen und staubigen Explosionen alles Erdreich grölend aufwarfen. Inzwischen jedoch auch etwas wie unkoordiniertes Gewehrfeuer. Flackernde Lichter, sowie wallende Dreckwolken, aber auch winselnde Verwundete waren Begleiterscheinungen des beständigen Zermürbungsversuchs. Stickiger Rauch quoll aus getroffenen Vehikeln, Männer mit blutenden Ohren wurden durch Sanitätspersonal fortgeschafft, doch schien die Zahl der „Opfer“ jene der Helfer deutlich zu übersteigen. Ein ausdrucksloser Stoizismus verbarg das Gesicht der jungen Dame. Die Worte des Obersts hallten Dumpf nach, wie ein allmählich verklingendes Echo. „Was ich verlange...“ als würde man eine Bitte stellen, als wäre es am Untergebenen seine unwichtige Meinung dem Vorgesetzten kundzutun. Offizier der alten Schule. Verbrüderung und Aufforderung zum Heldenmut im selben Atemzuge wie Mahnung eben dies nicht zu tun. Schwarzer Ruß klebte am Heft des Dolches, während sie gelassener Fingerspitzen darüber strich. Echos alter Tage, nichts hatte sich verändert. Bronkovitz entzog sich zusehends dem Schlachtfeld, ein Mann verlorener Ehre, doch strategisch, ja strategisch war seine Entscheidung richtig. Darauf mochte er sich herausreden. Während ein gesichtsloser, feiger Feind der den gohmorischen Wertvorstellungen zuwiderhandelte sich gleich einem Aasfresser über zurückgelassenes Beutegut hermachte und sich daran gütlich tat. Granateneinschlag. Ratternde Schlagbolzen. Zwo-Einer. Gebrüllte Aufforderungen, verklingende Stoßgebete und wirre Flüche. Verdamme deine Augen! Hurensohn! Nichts drang wirklich durch, dort war der Feind. Jenseits der Schleier schützender Nacht, verborgen, feige. Aus dem Hinterhalt zuschlagend, sich mit seinen „neuen“ Panzern überlegen fühlend. Dies war nackte psychologische Kriegsführung, welche wohl in den niederen Rängen und bei den Zivilisten fruchten mochte, hier jedoch nicht. Sie würden die Stellung halten, bis dass der letzte Soldat „Thanatos“ passiert hatte. Und dann würde sich das Blatt wenden.