03-02-2013, 08:34 AM
Beinahe schon grimmiges Schweigen beherrschte dieses sekundenlange Momentum. Die feuchte, kühle Seeluft spielte ebenso trefflich in dieses Szenario wie die hustenden, röchelnden Soldaten ringsum, wie der aufsteigende Tabakrauch viele Schritte hinter dem vermutlichen Schwarzen Dragoner. Der Gestank ungewaschener Leiber, das herüberziehende herbe Aroma der improvisierten Truppenküche, das abgehackte Knattern versuchsweise angeworfener Motoren. Das metallische Scheppern des Frachtgutes, welches von Schiffen gelöscht und auf Lastkraftwagen verladen wurde. Dies alles waren unkontrollierbare, dominierende Nebengeräusche. Anders verhielt es sich beim monoton gleichmäßigen Atem, welcher dem Mann mit akkurater Regelmäßigkeit eines perfektionierten Uhrwerks entstieg. Seine dargebotene Scharade, dieses gewinnende Grinsen bis über beide Ohren, irgendwie aufgesetzt wie sie suggerierte. Seine gesamte Haltung spiegelte ein gänzlich anderes Bild, die Art und Weise wie er den schlammverschmutzten Umschlag hielt, die Falten welche durch seinen vorgestreckten Daumen darauf geworfen wurden. Dies war auch exakt jener Moment wo sie sich durch Handschuhe hindurch berührten, jener Moment als sie den dargebotenen Lockvogel entgegennahm. Sie tat dies instinktiv mit der rechten Hand, mit der linken hingegen hielt sie durch den überhängenden Mantel gedeckt ihre 2/17er. Übergriff durch einen vermutlich separatistischen Attentäter gegen einen Offizier der legitimen Regierung, ratterte sie schon förmlich den Bericht von der Schreibmaschine. Den Zeigefinger der linken Hand schon förmlich gekrümmt, lächelte sie den Mann ungeniert an.
„Oh, danke...“, sie machte allerdings noch keine Anstalten das Schreibwerk seinen Fingern zu entreißen, auch ließ sie selbst die gegenüberliegende Seite des Papiers los, „Muss mir wohl aus der Tasche gefallen sein. Sagen Sie...“, ein gespielt nachdenkliches Gesicht für etwaige Passanten, „... wie war noch gleich ihr Name... Lassen Sie mich raten, Sie sind ehemaliger Geschäftsmann, sie haben das typische Äußere und den Schädelumfang eines Händlers in exotischen Waren... Irre ich mich da etwa?“
„Oh, danke...“, sie machte allerdings noch keine Anstalten das Schreibwerk seinen Fingern zu entreißen, auch ließ sie selbst die gegenüberliegende Seite des Papiers los, „Muss mir wohl aus der Tasche gefallen sein. Sagen Sie...“, ein gespielt nachdenkliches Gesicht für etwaige Passanten, „... wie war noch gleich ihr Name... Lassen Sie mich raten, Sie sind ehemaliger Geschäftsmann, sie haben das typische Äußere und den Schädelumfang eines Händlers in exotischen Waren... Irre ich mich da etwa?“