02-14-2013, 09:00 PM
Vier Stunden später.
Die Besprechung im Gebäude der einstigen Kommandantur hatte sich in die Länge gezogen. Ein unglaublich zähes Bereden, in dem jede Kleinigkeit bis ins Tausendste diskutiert und kritisiert wurde. Besonders die Kirchenmänner schienen an allem und jedem etwas auszusetzen zu haben. Fast erschien es van Horn, dass es daran lag, dass der Kardinal zu solchen Besprechungen nur seine Stellvertreter schickte, von denen sich jeder einzelne profilieren und hervortun wollte. Der Hauptmann bewunderte die Gelassenheit Oberst Bronkowitzs, der noch die letzte Winzigkeit in Ruhe bedachte und erwog. Bronkowitz war kein unbekannter Name auf Koron. In seinen jungen Jahren hatte er bei der Schlacht um die Grüne Zitadelle mitgewirkt und sich einen beachtlichen Ruhm erworben. Zwar hatte ihm das Leben als Reservist und alternder Held gezeichnet, doch hinter Trinkernase und ansehnlichem Bauchumfang schien noch immer der Verstand eines wirklichen Soldaten zu arbeiten.
Während es um irgendeine Marscheinteilung ging ließ van Horn seinen Blick schweifen, nur um zu verhindern das ihm die Augen zufielen. Die trockene Luft der Heizstrahler und die uninteressanten Aspekte des Gesagten wirkten wie Blei auf seine Lider.
Zwei der vier anwesenden Adjutanten des Oberst waren definitiv Orsius- Leute. Ein junger Kerl im Rang eines Fahnenjunkers und eine Frau, kaum älter, im Rang eines Leutnants. Beide standen da als würden sie jeden Moment einen Orden verliehen bekommen und ihre Blicke schienen dem Versuch geschuldet, den Krieg allein durch grimmiges Dreinschauen zu gewinnen. Sie erwachten nur aus ihrer Erstarrung wenn der Oberst irgendeine Unterlage gereicht bekam, die transportable Hologrube bedient oder eine andere Karte auf dem Tisch in der Mitte ausgerollt werden sollte.
Auch die Vertreter seiner Heiligkeit waren sonderbare Figuren. Unweigerlich musste er an das gepredigte Wasser und den getrunkenen Wein denken. Während die Pilger draußen oftmals in Lumpen gehüllt um Feuer kauerten, protzten hier Hermelin behängter Brokat und goldene Ringe im Überfluss. Der Glaube war offensichtlich ein erträgliches Geschäft.
Endlich... es mussten an die zehn Jahre vergangen sein, wurde van Horn aufgerufen und machte Meldung. Im Anschluss erhielt er seine aktualisierten Befehle und brachte entsprechende Anträge ein. Sein Fall war in zehn Minuten abgehandelt und er war nicht sonderlich glücklich mit dem Ergebnis. Aber wie hieß es auf Krieg doch gleich? Wenn es nicht verstrahlt ist, kann es so schlimm nicht sein.
Also ließ er den Rest über sich ergehen, machte sich geflissentlich Notizen und dankte schließlich dem Gottkasier und allen seinen Heiligen, als sie entlassen wurden und er in die schneidende, aber frische Luft der Nacht hinaustreten konnte.
Auf der Stube, zwanzig Minuten später.
Dann sind wir also vollständig?
Gut!
Die Soldaten und Nichtsoldaten drängten sich in der Stube, welche ihre Anzahl gerade so fassen konnte. Van Horn störte sich nicht daran das einige nur in Schadstoffkombi da saßen, andere im Unterhemd, mit aufgeschnürten Stiefeln. Formel war es heute wirklich zur Genüge zugegangen.
Also Leute, die Sache sieht wie folgt aus. Unser Trupp wurde aufgrund der Vorhutaktion von gestern und einem Einsatz, an dem einige von ihnen teilgenommen haben, der aber als geheim eingestuft wurde, mit einer Sonderfunktion betraut. Wir werden weitgehend unabhängig vom Rest der Armee operieren, abseits der Marschrouten, im Hinterland oder als Vorausabteilung. Unser Aufgaben werden Aufklärung, Sabotage und Präzisionsangriffe umfassen, ebenso wie Kontaktaufnahme mit der lokalen Zivilbevölkerung.
Auf meine Anmerkung das der Großteil von ihnen keine wirkliche Spezial- oder Kommandoausbildung genossen hat, hat man mir gesagt: „Das Feld ist der beste Lehrer.“ Der Hauptmann verzog unwillig das Gesicht, sprach dann aber weiter ohne einen Kommentar zu dieser Anmerkung fallen zu lassen. Die angeschlossenen Teile, sprich die Pilger von ihnen Herr Messer, die Mechanicusvertreter unter Bruder Sindri und Departmento Munitorums Vertreter ar Lima, bleiben uns bis auf Weiteres angeschlossen.
Ich habe darauf hingewiesen, dass wir für diese Aufgabe entsprechende Ausrüstung brauche und dachte das wir zusätzliche Fahrzeuge, zu den beiden gepanzerten mit denen wir gekommen sind, bekommen.
Da habe ich mich leider geirrt.
Da momentan ein Versorgungsengpass zu vermelden ist, werden die beiden Transportpanzer zur Unterstützung der Infanterie in der Hauptstreitmacht benötigt. Man hat uns dafür... überschüssige...er sagte dies mit hörbarem Abscheu in der Stimme, Fahrzeuge der Logistikkompanie Neun zukommen lassen. Bestehend aus: Er blätterte in seinem Notizbüchlein zwei Seiten zurück. Zwei Heckermann- 3, einem Lastwagen- 7 mit Allrad und ein Krad A26. Über die Zuteilung von Fahren und so weiter reden wir gleich noch.
Ich hätte mir natürlich etwas Gepanzertes gewünscht, oder wenigstens ein paar schwere Waffen. Aber Fehlanzeige. Mir wurde zwar versichert, dass wir hochwertigeres Material kriegen, sobald die Versorgungsschiffe eingetroffen sind aber wie lange das noch dauert wusste niemand zu sagen. Naja wir müssen das Beste aus dem machen was wir haben. Da wir voraussichtlich für mehrere Tage von der Hauptmacht getrennt sein werden, gibt es auch entsprechende Ausrüstung. Das heißt, Thermozelte, verpackte Rationen, Schadstoffmesser und so etwas. Insgesamt drei Kisten voll. Die laden wir auf den LKW, dann ist immer noch genügend Platz für Personen und vielleicht für Beuteausrüstung. Ich bin kein Freund davon mich beim Feind zu bedienen, doch momentan sehe ich keine andere Möglichkeit an bessere Ausrüstung zu kommen. Die glorreiche gohmorische PVS klaut Waffen bei Milizen, weil drei Nachschubkutter nicht pünktlich sind. Man man man!
Naja was soll!?
Also die Aufteilung auf die Fahrzeuge ist wie folgt:
Kruga sie werden sich mit der A26 vergnügen. Sie sind quasi mein Auge und meine Verbindung zu den anderen Fahrzeugen, da wir nur ein Funkgerät haben werden. Führungsfahrzeug mit Levy als Fahrer und mir als Beifahrer. Anderson, sie dürfen sich mit dem LKW vertraut machen und den zweiten Heckmann überlasse ich den Herren der externen Kräfte. Ihre Pilger, Herr Messer, begleiten uns auf ihren Tieren. Bei den Witterungsbedingungen und dem Schlamm da draußen, werden sie uns an Mobilität vielleicht sogar überlegen sein. Der LKW wird auch Futter für die Vierbeiner mitführen. Wie sich die restlichen Leute auf die Fahrzeuge verteilen habe ich hier aufgelistet. Er nahm ein geknicktes Blatt Papier aus seinem Büchlein und legte es entfaltet in die Mitte des Tisches. Mit Bleistift waren das die Zuteilungen vermerkt.
Wir erhalten die Fahrzeuge morgen früh.
Da wir erst in der morgigen Nacht ausrücken werden ordne ich hiermit allgemeines Ausschlafen an. Ich habe die Übergabe der Fahrzeuge durch die Neunte für zehn Uhr vereinbart. Wir werden die Fahrzeuge auf Funktionstüchtigkeit überprüfen, auftanken, uns mit ihnen vertraut machen und sie weiß streichen. Das ist der Auftrag für den kommenden Tag.
Ich wäre den Brüdern des Mechanicus sehr dankbar, wenn sie sich die Maschinen der Fahrzeuge ansehen würden. Ich will der neunten Kompanie keine Schlamperei nachsagen. Aber noch weniger will ich mitten im Nirgendwo liegenbleiben. Sobald die Nacht hereinbricht brechen wir auf. Genau Auftragsparameter erhalten wir kurz vor den Aufbruch.
Unsere kleine Einheit wird im Stab jetzt unter Einsatzgruppe 1 geführt, nur falls sie jemand fragen sollte wo sie eigentlich hingehören. Außerdem hat man uns die Ehre zugestanden... wohl aus leichter Beschämung darüber das man sonst nicht viel für uns erübrigen konnte, eine eigene Truppenfahne und Markierung zu beantragen. Ich finde das zwar momentan zweitrangig, aber wenn ihnen Ideen durch den Kopf gehen, lassen sie es mich wissen. Auch ja wir bekommen morgen früh noch drei Neue zugeteilt. Gefreite namens... wieder ein kurzer Blick in das kleine Buch, Kling, Fox und Ragnar.
Weisen sie die Kameraden bitte entsprechend ein.
So, nun noch etwas zur Gesamtsituation des Feldzuges.
Der Feind ist weiterhin auf ganzer Linie auf dem Rückzug. Wir haben es ja hier selber erlebt. Der Gegner schafft alles Personal und Material nach Westen.
Im Stab wird davon ausgegangen, dass die Allianz aus Milizen, Zefarius-Anhängern und abtrünniger PVS entweder die Hauptstadt Horning selber verteidigt, oder aber bis zur Grenze von Truzt marschiert, dort Stellung bezieht um sich zu stellen. Auch möglich das sie direkt bis Truzt flitzen und hoffen das der Gouverneur uns an den Grenzen Halt machen lässt. Wie dem auch sei, das Oberkommando in Gohmor hat entschieden, dass es unsinnig wäre jede Dammstadt in der Schwämme zu sichern. Es werden daher nur die Städte auf dem Weg zu dem Klippen befriedet und gegebenenfalls besetzt. Während der Pilgerheer breit gefächert vorrückt, bildet die PVS einen Keil. Die Armeen stoßen zwischen den Giftsümpfen vor und überwinden die Klippen. Auf der Hochebene wird ein Brückenkopf eingerichtet und von dort aus der Sturm auf Horning vorbereitet. Es ist mit Störaktionen, Attentaten und kleineren Verzögerungsgefechten zu rechnen. Größere Kampfhandlungen sind in nächster Zeit nicht zu erwarten, da wir über die Luft- und Seeüberlegenheit verfügen. Dennoch ist natürlich äußerste Wachsamkeit geboten. Lassen wir uns nicht von vermeintlicher Ruhe einlullen.
Nun gut, das sind die Fakten soweit. Sollte es noch irgendwelche Fragen geben, dann stellen sie sie jetzt.
Ansonsten legen sie sich aufs Ohr und wir sehen uns dann morgen zur Übergabe der Fahrzeuge im Hof.
Die Besprechung im Gebäude der einstigen Kommandantur hatte sich in die Länge gezogen. Ein unglaublich zähes Bereden, in dem jede Kleinigkeit bis ins Tausendste diskutiert und kritisiert wurde. Besonders die Kirchenmänner schienen an allem und jedem etwas auszusetzen zu haben. Fast erschien es van Horn, dass es daran lag, dass der Kardinal zu solchen Besprechungen nur seine Stellvertreter schickte, von denen sich jeder einzelne profilieren und hervortun wollte. Der Hauptmann bewunderte die Gelassenheit Oberst Bronkowitzs, der noch die letzte Winzigkeit in Ruhe bedachte und erwog. Bronkowitz war kein unbekannter Name auf Koron. In seinen jungen Jahren hatte er bei der Schlacht um die Grüne Zitadelle mitgewirkt und sich einen beachtlichen Ruhm erworben. Zwar hatte ihm das Leben als Reservist und alternder Held gezeichnet, doch hinter Trinkernase und ansehnlichem Bauchumfang schien noch immer der Verstand eines wirklichen Soldaten zu arbeiten.
Während es um irgendeine Marscheinteilung ging ließ van Horn seinen Blick schweifen, nur um zu verhindern das ihm die Augen zufielen. Die trockene Luft der Heizstrahler und die uninteressanten Aspekte des Gesagten wirkten wie Blei auf seine Lider.
Zwei der vier anwesenden Adjutanten des Oberst waren definitiv Orsius- Leute. Ein junger Kerl im Rang eines Fahnenjunkers und eine Frau, kaum älter, im Rang eines Leutnants. Beide standen da als würden sie jeden Moment einen Orden verliehen bekommen und ihre Blicke schienen dem Versuch geschuldet, den Krieg allein durch grimmiges Dreinschauen zu gewinnen. Sie erwachten nur aus ihrer Erstarrung wenn der Oberst irgendeine Unterlage gereicht bekam, die transportable Hologrube bedient oder eine andere Karte auf dem Tisch in der Mitte ausgerollt werden sollte.
Auch die Vertreter seiner Heiligkeit waren sonderbare Figuren. Unweigerlich musste er an das gepredigte Wasser und den getrunkenen Wein denken. Während die Pilger draußen oftmals in Lumpen gehüllt um Feuer kauerten, protzten hier Hermelin behängter Brokat und goldene Ringe im Überfluss. Der Glaube war offensichtlich ein erträgliches Geschäft.
Endlich... es mussten an die zehn Jahre vergangen sein, wurde van Horn aufgerufen und machte Meldung. Im Anschluss erhielt er seine aktualisierten Befehle und brachte entsprechende Anträge ein. Sein Fall war in zehn Minuten abgehandelt und er war nicht sonderlich glücklich mit dem Ergebnis. Aber wie hieß es auf Krieg doch gleich? Wenn es nicht verstrahlt ist, kann es so schlimm nicht sein.
Also ließ er den Rest über sich ergehen, machte sich geflissentlich Notizen und dankte schließlich dem Gottkasier und allen seinen Heiligen, als sie entlassen wurden und er in die schneidende, aber frische Luft der Nacht hinaustreten konnte.
Auf der Stube, zwanzig Minuten später.
Dann sind wir also vollständig?
Gut!
Die Soldaten und Nichtsoldaten drängten sich in der Stube, welche ihre Anzahl gerade so fassen konnte. Van Horn störte sich nicht daran das einige nur in Schadstoffkombi da saßen, andere im Unterhemd, mit aufgeschnürten Stiefeln. Formel war es heute wirklich zur Genüge zugegangen.
Also Leute, die Sache sieht wie folgt aus. Unser Trupp wurde aufgrund der Vorhutaktion von gestern und einem Einsatz, an dem einige von ihnen teilgenommen haben, der aber als geheim eingestuft wurde, mit einer Sonderfunktion betraut. Wir werden weitgehend unabhängig vom Rest der Armee operieren, abseits der Marschrouten, im Hinterland oder als Vorausabteilung. Unser Aufgaben werden Aufklärung, Sabotage und Präzisionsangriffe umfassen, ebenso wie Kontaktaufnahme mit der lokalen Zivilbevölkerung.
Auf meine Anmerkung das der Großteil von ihnen keine wirkliche Spezial- oder Kommandoausbildung genossen hat, hat man mir gesagt: „Das Feld ist der beste Lehrer.“ Der Hauptmann verzog unwillig das Gesicht, sprach dann aber weiter ohne einen Kommentar zu dieser Anmerkung fallen zu lassen. Die angeschlossenen Teile, sprich die Pilger von ihnen Herr Messer, die Mechanicusvertreter unter Bruder Sindri und Departmento Munitorums Vertreter ar Lima, bleiben uns bis auf Weiteres angeschlossen.
Ich habe darauf hingewiesen, dass wir für diese Aufgabe entsprechende Ausrüstung brauche und dachte das wir zusätzliche Fahrzeuge, zu den beiden gepanzerten mit denen wir gekommen sind, bekommen.
Da habe ich mich leider geirrt.
Da momentan ein Versorgungsengpass zu vermelden ist, werden die beiden Transportpanzer zur Unterstützung der Infanterie in der Hauptstreitmacht benötigt. Man hat uns dafür... überschüssige...er sagte dies mit hörbarem Abscheu in der Stimme, Fahrzeuge der Logistikkompanie Neun zukommen lassen. Bestehend aus: Er blätterte in seinem Notizbüchlein zwei Seiten zurück. Zwei Heckermann- 3, einem Lastwagen- 7 mit Allrad und ein Krad A26. Über die Zuteilung von Fahren und so weiter reden wir gleich noch.
Ich hätte mir natürlich etwas Gepanzertes gewünscht, oder wenigstens ein paar schwere Waffen. Aber Fehlanzeige. Mir wurde zwar versichert, dass wir hochwertigeres Material kriegen, sobald die Versorgungsschiffe eingetroffen sind aber wie lange das noch dauert wusste niemand zu sagen. Naja wir müssen das Beste aus dem machen was wir haben. Da wir voraussichtlich für mehrere Tage von der Hauptmacht getrennt sein werden, gibt es auch entsprechende Ausrüstung. Das heißt, Thermozelte, verpackte Rationen, Schadstoffmesser und so etwas. Insgesamt drei Kisten voll. Die laden wir auf den LKW, dann ist immer noch genügend Platz für Personen und vielleicht für Beuteausrüstung. Ich bin kein Freund davon mich beim Feind zu bedienen, doch momentan sehe ich keine andere Möglichkeit an bessere Ausrüstung zu kommen. Die glorreiche gohmorische PVS klaut Waffen bei Milizen, weil drei Nachschubkutter nicht pünktlich sind. Man man man!
Naja was soll!?
Also die Aufteilung auf die Fahrzeuge ist wie folgt:
Kruga sie werden sich mit der A26 vergnügen. Sie sind quasi mein Auge und meine Verbindung zu den anderen Fahrzeugen, da wir nur ein Funkgerät haben werden. Führungsfahrzeug mit Levy als Fahrer und mir als Beifahrer. Anderson, sie dürfen sich mit dem LKW vertraut machen und den zweiten Heckmann überlasse ich den Herren der externen Kräfte. Ihre Pilger, Herr Messer, begleiten uns auf ihren Tieren. Bei den Witterungsbedingungen und dem Schlamm da draußen, werden sie uns an Mobilität vielleicht sogar überlegen sein. Der LKW wird auch Futter für die Vierbeiner mitführen. Wie sich die restlichen Leute auf die Fahrzeuge verteilen habe ich hier aufgelistet. Er nahm ein geknicktes Blatt Papier aus seinem Büchlein und legte es entfaltet in die Mitte des Tisches. Mit Bleistift waren das die Zuteilungen vermerkt.
Wir erhalten die Fahrzeuge morgen früh.
Da wir erst in der morgigen Nacht ausrücken werden ordne ich hiermit allgemeines Ausschlafen an. Ich habe die Übergabe der Fahrzeuge durch die Neunte für zehn Uhr vereinbart. Wir werden die Fahrzeuge auf Funktionstüchtigkeit überprüfen, auftanken, uns mit ihnen vertraut machen und sie weiß streichen. Das ist der Auftrag für den kommenden Tag.
Ich wäre den Brüdern des Mechanicus sehr dankbar, wenn sie sich die Maschinen der Fahrzeuge ansehen würden. Ich will der neunten Kompanie keine Schlamperei nachsagen. Aber noch weniger will ich mitten im Nirgendwo liegenbleiben. Sobald die Nacht hereinbricht brechen wir auf. Genau Auftragsparameter erhalten wir kurz vor den Aufbruch.
Unsere kleine Einheit wird im Stab jetzt unter Einsatzgruppe 1 geführt, nur falls sie jemand fragen sollte wo sie eigentlich hingehören. Außerdem hat man uns die Ehre zugestanden... wohl aus leichter Beschämung darüber das man sonst nicht viel für uns erübrigen konnte, eine eigene Truppenfahne und Markierung zu beantragen. Ich finde das zwar momentan zweitrangig, aber wenn ihnen Ideen durch den Kopf gehen, lassen sie es mich wissen. Auch ja wir bekommen morgen früh noch drei Neue zugeteilt. Gefreite namens... wieder ein kurzer Blick in das kleine Buch, Kling, Fox und Ragnar.
Weisen sie die Kameraden bitte entsprechend ein.
So, nun noch etwas zur Gesamtsituation des Feldzuges.
Der Feind ist weiterhin auf ganzer Linie auf dem Rückzug. Wir haben es ja hier selber erlebt. Der Gegner schafft alles Personal und Material nach Westen.
Im Stab wird davon ausgegangen, dass die Allianz aus Milizen, Zefarius-Anhängern und abtrünniger PVS entweder die Hauptstadt Horning selber verteidigt, oder aber bis zur Grenze von Truzt marschiert, dort Stellung bezieht um sich zu stellen. Auch möglich das sie direkt bis Truzt flitzen und hoffen das der Gouverneur uns an den Grenzen Halt machen lässt. Wie dem auch sei, das Oberkommando in Gohmor hat entschieden, dass es unsinnig wäre jede Dammstadt in der Schwämme zu sichern. Es werden daher nur die Städte auf dem Weg zu dem Klippen befriedet und gegebenenfalls besetzt. Während der Pilgerheer breit gefächert vorrückt, bildet die PVS einen Keil. Die Armeen stoßen zwischen den Giftsümpfen vor und überwinden die Klippen. Auf der Hochebene wird ein Brückenkopf eingerichtet und von dort aus der Sturm auf Horning vorbereitet. Es ist mit Störaktionen, Attentaten und kleineren Verzögerungsgefechten zu rechnen. Größere Kampfhandlungen sind in nächster Zeit nicht zu erwarten, da wir über die Luft- und Seeüberlegenheit verfügen. Dennoch ist natürlich äußerste Wachsamkeit geboten. Lassen wir uns nicht von vermeintlicher Ruhe einlullen.
Nun gut, das sind die Fakten soweit. Sollte es noch irgendwelche Fragen geben, dann stellen sie sie jetzt.
Ansonsten legen sie sich aufs Ohr und wir sehen uns dann morgen zur Übergabe der Fahrzeuge im Hof.