11-04-2008, 03:52 PM
Der über den Fußboden wischende lederne Saum von Magaris Lansings Mantel und die Sohlen seines festen Stiefelwerks verschwanden durch die Schleuse. Ein unterdrücktes, kaum vernehmbares Ächzen übermittelte ihr das diese Aktion dem Freihändler nicht sonderlich behagte, sich aber auch nicht dagegen aussprach oder die Notwendigkeit der Maßnahme in Zweifel zog. Sie saßen mehr oder weniger in einer Vriblefalle (Vribles waren kleine Nagetiere, die auf dem Zentralkontinent Mandissha von Azazer Decimus heimisch waren und deren Population mitunter als Plage von der ländlichen Bevölkerung empfunden wird), wurden bedroht von einem Hitzkopf der überhebliche Töne spuckte und anscheinend über ein enormes Waffenarsenal verfügte, das ihn in seinem Hochmut unterstützte. Aber Selbstüberhebung hatte noch niemanden gut getan und diesem hier würde es nicht anders ergehen. Der Kerl hielt sich urkundlich für den besten Spieler auf dem Feld, doch der Umstand dass er sein einzigster Spieler war würde ihm das Genick brechen… oder etwas anderes. Ayris schielte aus den Augenwinkeln hinter sich bis sie die zuerst robbende und später im hinteren Teil des Frachters bedächtig laufende Gestalt des Kameraden nicht mehr zwischen all den Trümmern, ordnungslosen Aufwürfen von verbeulten Containern, zerschellten Kisten und aufgerissenen Gefäßeinheiten, herabbaumelnden Verkleidungsplatten und lianenartigen Kabelschlingen zu sehen vermochte.
Sie biss sich auf die Unterlippe und hoffte das der umtriebige Sternenfahrer sich nicht allzu tölpelhaft anstellen und zum Kugelfang würde. Ohne Frage, er mochte ein guter Pilot und den persönlichen Umgang mit Schwerverbrechern und ähnlichem Gesindel gewöhnt sein, aber wie stand es um seine kämpferischen Fertigkeiten? Er war ganz sicher kein Soldat, auch wenn er sich Mühe gab sein „Rückzug“ und seine anschließende „Annährung“ bis zum „Feindkontakt“ routiniert wirken zu lassen. Ein falscher Schritt, ein verräterisches Geräusch, ein undienlicher Schattenwurf oder das Aufblitzen durch gleißende Sonne an reflektierenden Gegenstand und er wäre dahin. Ausgelöscht durch einen Mängel der Ausführung, die einem Könner nie widerfahren wäre. Sie musste davon ausgehen dort draußen einem Killer gegenüber zu stehen der mit allen fauligen Wassern Korons gewaschen war. Angenommen, die Explosionen die sie zuvor gehört hatten und deren Rauchtrichter noch immer den Himmel schwärzten und verpesteten, war auf seine Verrichtung zurück zu führen (was ziemlich wahrscheinlich war) dann war mit dem Waffennarr nicht gut Nicils zu essen. Sie musste ihn einfach weiterhin umfänglich beschäftigen, nichts durfte seine Aufmerksamkeit mahnen oder ihn von ihr ablenken, das war Magaris (und ihre) einzigste Chance den Typen zu erwischen ohne weitere Kollateralschäden zu riskieren.
Etwas tropfte von ihrer Stirn und fiel auf den splitterübersäten metallenen Untergrund. Fast überrascht dies erst jetzt zu bemerken fuhr sie sich mit dem linken Ärmel über die Stirn, ihre Schweißdrüsen hatten das flüssige Sekret fleißig produziert, es bedeckte unlängst ihr ganzes Gesicht, ließ es brillieren wie als hätte sie jemand mit einem hochglänzenden transparenten Anstrich versehen. Der Stoff saugte die Absonderungen auf, erweichte sich leicht und verfärbte sich dunkel vor Feuchtigkeit und abgeriebenen Schmutz. Es ist auch die Hitze die die fertig macht Prinzessin, eine Menge von Faktoren haben sich entschieden gegen dich und deine Gesundheit zu operieren, von innen, von außen, mit großkalibrigen Knarren und ohne… so viele Arten des Kollapses in fassbarer Nähe…
Den kostbaren Amasec bester Reife und Jahrgangs hin oder her, für innere Abkühlung oder Stillung einer dürstenden Kehle war er untauglich gewesen, vielmehr verspürte sie nun das schier quälenden Begehr nach Wasser. Die Zuführung des humiden Elements war ihr bisher nicht in den Sinn gekommen, was durchaus praktisch gewesen war, doch unnützerweise weckten ihre Gedanken nun das Bedürfnis nach der süßen, nassen Linderung, hier inmitten einer Ödnis wo das Sonnenrad, feindliches Angesicht wider allen fließenden Substanzen, sein Reich erbarmungslos bestrahlte, briet und ausdörrte.
Mit ihrer Zungenspitze leckte sie sich die Mundwinkel, salziger Geschmack eigener Transpiration war das Feinschmeckerergebnis. Widerlich. Zwar grellte das Tagesgestirn noch nicht mit vollendeter Intensität vom kupferfarben anlaufenen Firmament, da es erst die frühen Morgenstunden waren, doch seine urgewaltige Kraft würde zunehmen. Zum ersten Mal schlichen sich Zweifel in ihr Hirn. Zwiespalte ob die Flucht doch so eine überlegte und kluge Unternehmung gewesen war oder einfach nur eine Frühgeburt um aus einer unerträglicher Fadheit und Eintönigkeit zu entfliehen, die Wüste rings um sie herum war der angemessene Spiegel. War Egir Septimus soviel aussichtloser gewesen als das hier? Ja verdammt, das war kein Leben dort! Du warst eine Sklavin, der reservierte Besitz eines egozentrischen, selbstverliebten Ekels und Zielscheibe aller Arten des Spottes, du warst ein Opfer! Entgegen dem, im hier und jetzt bist du frei von Ketten und hast eigenständig die Wahl wieder Opfer zu sein oder zu kämpfen und gegeben falls dafür zu sterben, aber verflucht, du hast die Wahl!
Wieder im Reinen mit sich selbst, wagte sie sich erneut etwas weiter vor, schob Alunoid und Plastekfetzen von dem Steuerpult um einen zusätzlichen Blick nach draußen zu werfen. Hauptsächlich aus dem Grund damit sie die Wortlaute des Söldners verstehen konnte, der ihr soeben die überkandidelte Antwort zurief und dabei keinen Hehl aus seinen Ambitionen machte. Moments darauf schlug etwas gegen das Kanzelfenster, ein rundliches dunkles Schemen polterte gegen den oberen Bereich des wie von Spinnweben überzogenen Fensters wo es kurz abprallte, zurückhüpfte und dann herabkullerte, direkt auf das zackige Loch zu das dort im Sichtfeld klaffte und ihre Kommunikation erst ermöglichte. Ayris schrak wie von der Turaskan gestochen zurück, stürzte sich aus dem Sessel und rutschte über den Boden Richtung Cockpitschleuse. Einen Arm zur Deckung hochgereckt, als könne der sie vor einer dichten Detonation bewahren. Zwischen zwei auseinandergespreizten Fingern konnte sie noch gerade erkennen dass der eirunde Gegenstand seinen Abwärtskurs veränderte, für einige scheußliche Sekunden rutschte er fast senkrecht ab, doch dann stieß er gegen eine Unebenheit und schlidderte seitlich davon und außer Sicht. Auch die befürchtete Explosion blieb aus. Dieses Arschloch!
Spannungsgeladen stemmte sie sich wieder auf die Beine und nahm ihre überhastet verlassene Position abermals ein. Der Drang ihre Pistole zu verwenden um dem hinterlistigen Bajazzo etwas heißes Blei um die Ohren pfeifen zu lassen war immens stark, doch sie zügelte sich, überwand die Bestürzung die er ihr beigefügt hatte und schrie fauchend: „Netter Trick du Versager! Wen versuchst du hier zu verschrecken hm? Oder stehst du Psycho auf perfide Spielchen mit viel Geschrei und Angstschürerei? Falls du es wissen willst, du bist verdammt schlecht in psychologischer Kriegsführung! Mit Schrott um sich zu werfen ist nicht besonders effektiv ebenso wenig wie deine konkaven und durchschaubaren Maschen. Du solltestest dich von der imperialen Armee rekrutieren lassen, nach solchen Stumpfhirnen wie dich sind die ständig auf der Suche! Ich dachte wir wollten uns einigen… friedlich einigen, aber offenbar scheinst du dir noch nicht ganz sicher zu sein! Überfordert die Situation dein durchgeknalltes Zerebrum? Miese Verhandlungsbasis… ganz mies…“
Sie gedachte ihm nicht die Genugtuung zu verschaffen, das sie sich schon innerlich in Millionen Teile gesprengt gefühlt hatte. Tilgte sämtliche Nervosität aus ihrer Stimme.
„Also Kaiser, die Lage ist verzwickt denn du hast es hier mit einer mittellosen aber nicht wehrlosen Insassin zu tun. Ich fürchte du dürftest leidlich leer ausgehen bei der Sache wenn du so einen kurzen Geduldsfaden an den Tag legst, denn deine heiß ersehnten Credits kann ich dir leider nicht so einfach herbeizaubern wie du’s gerne haben möchtest… Bares kann ich dir versprechen, aber dazu benötigen wir ein Terminal höchster Sicherheitsstufe und das ist schwer zu finden in einer Einöde wie dieser, soweit klar?“
Sie pausierte minimalistisch und setzte dann spitz hinzu:
„Wie viel kostest du Freak denn? Kann man dich für die Destillen Sonderkondition von 200 Cred’s oder eher für die gehobene Branche der amoralisch debilen Mörderfraktion von 1000 mieten? Was ist deine Solidarität wert?“
Sie biss sich auf die Unterlippe und hoffte das der umtriebige Sternenfahrer sich nicht allzu tölpelhaft anstellen und zum Kugelfang würde. Ohne Frage, er mochte ein guter Pilot und den persönlichen Umgang mit Schwerverbrechern und ähnlichem Gesindel gewöhnt sein, aber wie stand es um seine kämpferischen Fertigkeiten? Er war ganz sicher kein Soldat, auch wenn er sich Mühe gab sein „Rückzug“ und seine anschließende „Annährung“ bis zum „Feindkontakt“ routiniert wirken zu lassen. Ein falscher Schritt, ein verräterisches Geräusch, ein undienlicher Schattenwurf oder das Aufblitzen durch gleißende Sonne an reflektierenden Gegenstand und er wäre dahin. Ausgelöscht durch einen Mängel der Ausführung, die einem Könner nie widerfahren wäre. Sie musste davon ausgehen dort draußen einem Killer gegenüber zu stehen der mit allen fauligen Wassern Korons gewaschen war. Angenommen, die Explosionen die sie zuvor gehört hatten und deren Rauchtrichter noch immer den Himmel schwärzten und verpesteten, war auf seine Verrichtung zurück zu führen (was ziemlich wahrscheinlich war) dann war mit dem Waffennarr nicht gut Nicils zu essen. Sie musste ihn einfach weiterhin umfänglich beschäftigen, nichts durfte seine Aufmerksamkeit mahnen oder ihn von ihr ablenken, das war Magaris (und ihre) einzigste Chance den Typen zu erwischen ohne weitere Kollateralschäden zu riskieren.
Etwas tropfte von ihrer Stirn und fiel auf den splitterübersäten metallenen Untergrund. Fast überrascht dies erst jetzt zu bemerken fuhr sie sich mit dem linken Ärmel über die Stirn, ihre Schweißdrüsen hatten das flüssige Sekret fleißig produziert, es bedeckte unlängst ihr ganzes Gesicht, ließ es brillieren wie als hätte sie jemand mit einem hochglänzenden transparenten Anstrich versehen. Der Stoff saugte die Absonderungen auf, erweichte sich leicht und verfärbte sich dunkel vor Feuchtigkeit und abgeriebenen Schmutz. Es ist auch die Hitze die die fertig macht Prinzessin, eine Menge von Faktoren haben sich entschieden gegen dich und deine Gesundheit zu operieren, von innen, von außen, mit großkalibrigen Knarren und ohne… so viele Arten des Kollapses in fassbarer Nähe…
Den kostbaren Amasec bester Reife und Jahrgangs hin oder her, für innere Abkühlung oder Stillung einer dürstenden Kehle war er untauglich gewesen, vielmehr verspürte sie nun das schier quälenden Begehr nach Wasser. Die Zuführung des humiden Elements war ihr bisher nicht in den Sinn gekommen, was durchaus praktisch gewesen war, doch unnützerweise weckten ihre Gedanken nun das Bedürfnis nach der süßen, nassen Linderung, hier inmitten einer Ödnis wo das Sonnenrad, feindliches Angesicht wider allen fließenden Substanzen, sein Reich erbarmungslos bestrahlte, briet und ausdörrte.
Mit ihrer Zungenspitze leckte sie sich die Mundwinkel, salziger Geschmack eigener Transpiration war das Feinschmeckerergebnis. Widerlich. Zwar grellte das Tagesgestirn noch nicht mit vollendeter Intensität vom kupferfarben anlaufenen Firmament, da es erst die frühen Morgenstunden waren, doch seine urgewaltige Kraft würde zunehmen. Zum ersten Mal schlichen sich Zweifel in ihr Hirn. Zwiespalte ob die Flucht doch so eine überlegte und kluge Unternehmung gewesen war oder einfach nur eine Frühgeburt um aus einer unerträglicher Fadheit und Eintönigkeit zu entfliehen, die Wüste rings um sie herum war der angemessene Spiegel. War Egir Septimus soviel aussichtloser gewesen als das hier? Ja verdammt, das war kein Leben dort! Du warst eine Sklavin, der reservierte Besitz eines egozentrischen, selbstverliebten Ekels und Zielscheibe aller Arten des Spottes, du warst ein Opfer! Entgegen dem, im hier und jetzt bist du frei von Ketten und hast eigenständig die Wahl wieder Opfer zu sein oder zu kämpfen und gegeben falls dafür zu sterben, aber verflucht, du hast die Wahl!
Wieder im Reinen mit sich selbst, wagte sie sich erneut etwas weiter vor, schob Alunoid und Plastekfetzen von dem Steuerpult um einen zusätzlichen Blick nach draußen zu werfen. Hauptsächlich aus dem Grund damit sie die Wortlaute des Söldners verstehen konnte, der ihr soeben die überkandidelte Antwort zurief und dabei keinen Hehl aus seinen Ambitionen machte. Moments darauf schlug etwas gegen das Kanzelfenster, ein rundliches dunkles Schemen polterte gegen den oberen Bereich des wie von Spinnweben überzogenen Fensters wo es kurz abprallte, zurückhüpfte und dann herabkullerte, direkt auf das zackige Loch zu das dort im Sichtfeld klaffte und ihre Kommunikation erst ermöglichte. Ayris schrak wie von der Turaskan gestochen zurück, stürzte sich aus dem Sessel und rutschte über den Boden Richtung Cockpitschleuse. Einen Arm zur Deckung hochgereckt, als könne der sie vor einer dichten Detonation bewahren. Zwischen zwei auseinandergespreizten Fingern konnte sie noch gerade erkennen dass der eirunde Gegenstand seinen Abwärtskurs veränderte, für einige scheußliche Sekunden rutschte er fast senkrecht ab, doch dann stieß er gegen eine Unebenheit und schlidderte seitlich davon und außer Sicht. Auch die befürchtete Explosion blieb aus. Dieses Arschloch!
Spannungsgeladen stemmte sie sich wieder auf die Beine und nahm ihre überhastet verlassene Position abermals ein. Der Drang ihre Pistole zu verwenden um dem hinterlistigen Bajazzo etwas heißes Blei um die Ohren pfeifen zu lassen war immens stark, doch sie zügelte sich, überwand die Bestürzung die er ihr beigefügt hatte und schrie fauchend: „Netter Trick du Versager! Wen versuchst du hier zu verschrecken hm? Oder stehst du Psycho auf perfide Spielchen mit viel Geschrei und Angstschürerei? Falls du es wissen willst, du bist verdammt schlecht in psychologischer Kriegsführung! Mit Schrott um sich zu werfen ist nicht besonders effektiv ebenso wenig wie deine konkaven und durchschaubaren Maschen. Du solltestest dich von der imperialen Armee rekrutieren lassen, nach solchen Stumpfhirnen wie dich sind die ständig auf der Suche! Ich dachte wir wollten uns einigen… friedlich einigen, aber offenbar scheinst du dir noch nicht ganz sicher zu sein! Überfordert die Situation dein durchgeknalltes Zerebrum? Miese Verhandlungsbasis… ganz mies…“
Sie gedachte ihm nicht die Genugtuung zu verschaffen, das sie sich schon innerlich in Millionen Teile gesprengt gefühlt hatte. Tilgte sämtliche Nervosität aus ihrer Stimme.
„Also Kaiser, die Lage ist verzwickt denn du hast es hier mit einer mittellosen aber nicht wehrlosen Insassin zu tun. Ich fürchte du dürftest leidlich leer ausgehen bei der Sache wenn du so einen kurzen Geduldsfaden an den Tag legst, denn deine heiß ersehnten Credits kann ich dir leider nicht so einfach herbeizaubern wie du’s gerne haben möchtest… Bares kann ich dir versprechen, aber dazu benötigen wir ein Terminal höchster Sicherheitsstufe und das ist schwer zu finden in einer Einöde wie dieser, soweit klar?“
Sie pausierte minimalistisch und setzte dann spitz hinzu:
„Wie viel kostest du Freak denn? Kann man dich für die Destillen Sonderkondition von 200 Cred’s oder eher für die gehobene Branche der amoralisch debilen Mörderfraktion von 1000 mieten? Was ist deine Solidarität wert?“