12-04-2011, 09:26 PM
Erst kam Sabbatus nicht in den Quark, doch dann gewann er an Schnelligkeit, wie es nur die sich rächende Hinterlist einer Druckwelle zu bewerkstelligen mochte. Banks notierte im Hinterkopf, dass diese Räume da unten nicht viel Platz boten, wenn der Rumms wie in einem Brunnen wieder hoch kam. Banks Ohren klingelten leicht und er trat unwillkürlich einen Schritt vom speienden Maul des kellernen Raubtiers zurück. Sabbatus war kurz zusammengebrochen. Niedergestreckt von einer letzten Gewaltmaßnahme vom Torso eines der Angreifer. Der Unterleib mit seinen Beinen und einer der beiden Arme waren abgerissen. Das korpuskulare Geschoss war schrecklich entstellt. Die Granate hatte schwerste Spuren hinterlassen. Die Ohren bluteten schwach nach, die Augen fehlten und an der Stelle, an der sich sonst eine Nase befande, schaute Banks die dumpfe Dunkelheit der Schädelöffnung an. Der Mund war halb offen und das Fleisch der Backen hing stöhnend in Fetzen herab, sodass Zähne im frischen Blutschimmer des nächtlichen Lichts blitzten. Es war auch wieder dunkler geworden, woran sich die Augen erst wieder gewöhnen mussten. Die Granate hatte das schwache Leuchten der Öllampe grausam verschluckt. Dunkle Lumpen hielten den halben Mann bedeckt und sogen das Blut aus den vielen Wunden auf. Aus der steißwärts gerichteten Öffnung hingen Schlingen und Klumpen hinaus. Matschige Dinge, die bis eben Organe dargestellt und Heimat innerhalb jenes Mannes beansprucht hatten. Banks hatte schon einige Granatenopfer und auch schon Ketzer gesehen. Die blasse Haut zeichneten jenen Toten als solchen aus. Und auch die Kleidung passte zu dem, was der Kardinal höchst selbst ihnen in der Mehrzweckhalle an den Ufern der Küste gesagt hatte, wie Banks sich erinnerte. Nicht lange ließ eine zerbrochene Gestalt auf sich warten, ehe sie durch in die Nacht abziehende Schwaden aus der groben Maueröffnung trat. Dieser Mann sah sem Toten am Boden und auf Sabbatus Rücken sehr ähnlich. Zerrissene schwarze Robe, unnatürlicher Hautton, obgleich sie wiederum nicht sehr auffällig war, eine Aura des Bösen, die sich aus der gesamten Gestik hinausstahl. Hauptunterschied war hier eine realtive Intaktheit. Blut sickerte aus dem Körper und von dem Zustand im Inneren konnten sich nur geweihte Priester ein Bild machen. Die zwei Beine trugen den wandelnden Kadaver noch. Ein Arm war noch willens, sein Säbel zu halten und dem Unvermeidlichen ein wenig länger zu trotzen. Banks hatte eine schussbereite Waffe in seiner Hand und schnell auf den Ketzer gerichtet. Koste es, was es wolle! Dieser Mann wollte als letzte Tat einen gerechten Soldaten mit sich nehmen. Unsicher im Stand und all seine letzte Energie bündelnd, legte der Mann den letzten Weg aus dem Keller zu Sabbatus zurück. Der Arm hob schwankend das Säbel, doch weiter kam er nicht mehr...