11-23-2011, 12:47 AM
Biografie:
Ein mal Pirat – immer Pirat. Silja wurde auf einem Piratenschiff geboren, somit war das erste was sie in ihrem Leben sah nicht das viel besagte Licht der Welt, sondern das Zwielicht unzähliger Gänge und dreckiger Räume, nur aufgehellt durch Blicke aus den wenigen Bullaugen auf Planeten und Sterne. Das Schiff trug den Namen „Rote Hymne“ und gehörte zur Armatus Klasse, ihr Kapitän ein erfahrener Mann im fortgeschrittenen Alter. Sein Name war Ronus Wehlen, bekannt für seine harte aber dennoch gerechte Führung und direkte, kraftvolle Angriffsmanöver, und deshalb auch als „Der Brecher“ bekannt. Trotz einem Navigator mied er ständige Sprünge und beschränkte sich auf das Segmentum Obscurus. Er steuerte immer wieder unterschiedliche Systeme an und verharrte dort immer so lange, bis das erregte Aufsehen erste imperiale Patrouillen auf ihre Spur brachte. Seine Kunst lag darin den richtigen Moment abzuwarten, bevor diese die Rote Hymne zu Gesicht bekamen und suchte vorab schon sein Heil in einem neuen Sektor. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf das System um die Welt Dimmamar, wo einst der Heilige Sebastian Thor geboren wurde. Aufgrund der Tatsache entwickelte sich Dimmamar zur Kardinalswelt und zog somit stetig Pilger an. Genau diese Pilgerzüge waren eine lukrative Möglichkeit für Ronus Wehlen und seine Mannschaft. Von all dem bekam Silja vorerst nichts mit. Erst mit knapp sieben Jahren wurden Dinge, die bis dort hin Nebensächlichkeiten in ihrer Kindheit darstellten, ihr und anderen Kindern in diesem Alter und aufwärts aktiv vermittelt. Darunter zählte der Aufbau eines Schiffes, grobe Funktionen wichtiger Elemente, Aufbau von Waffen und erste Kampftechniken. Die Eltern übernahmen parallel dazu die Unterrichtung im Lesen und Schreiben, Aufbau des Imperiums, dem Glauben an den Imperator und diversem Allgemeinwissen, das sie einst bis zu ihrem Abschluss der Schola gelernt und noch in Erinnerung hatten. Wider Erwarten waren sie nicht immer Piraten, sondern gläubige Bürger, lebend auf Port Maw. Letztendlich waren es die harten und menschenunwürdigen Lebensbedingungen, die sie trotz ehrlicher und harter Arbeit durchleben mussten. Die Arbeitsbedingungen laugten sie aus, machten sie krank und reichten dennoch nur für ein Leben in Armut. Somit beschlossen sie eines Tages dem Planeten den Rücken zu kehren und heuerten unter dem Piratenkapitän Wehlen an. Seit diesem Tag waren fast acht Jahre vergangen und Siljas Mutter war zu diesem Zeitpunkt bereits schwanger. Das Leben auf dem Schiff ist hingegen auch kein Zuckerschlecken, dennoch ist alles zum Leben vorhanden. Schnell verging die Zeit und Silja erlebte bereits ihr zwölftes Jahr. Die Ausbildung zum Pirat wurde härter, gelernte Dinge wurden weiter vertieft und sie bekam erste größere Aufgaben zugeteilt, wie Unterstützung bei Reparaturen, Nachladen von Geschützen und Putzen von Waffen. Außerdem wurden die Kampffähigkeiten der Kinder verstärkt und untereinander in kleinen Kämpfen geschult. Anfangs war es für Silja nicht leicht sich auch gegen Jungen durchzusetzen, die es nur zu sehr genossen, wenn sie das Mädchen besiegten. Aber es war schließlich ihr angestachelter Ehrgeiz, der sie immer einen Tick härter arbeiten und üben ließ, um zuerst auf Augenhöhe zu kommen und sie dann langsam zu übertreffen. Dies war auch bitter nötig, denn ab dem 16. Lebensjahr zählten sie bereits als Männer und Frauen, die die selben Pflichten hatten wie jeder andere Pirat auf dem Schiff auch. In diesem Alter nahm sie aktiv an ihrer ersten Enteraktion teil, tötete dabei ihre ersten Opfer. Selbst als Pirat, wo der Tod ständiger Gefährte ist, ist dies dennoch ein einschneidendes Erlebnis. Ihre Ausbildung hatte je her darauf abgezielt dies eines Tages wirklich zu tun, auch ihre Eltern hatten sie darauf vorbereitet, doch jemanden zu töten und danach in seine Augen zu schauen – darauf konnte nichts und niemand vorbereiten. Würde man Silja heute darauf ansprechen, so hätte sie nur ein müdes Lächeln übrig. Es gibt viele Gründe zu töten. Manche taten es aus dem Affekt heraus, andere aus Spaß und nicht selten war es einfach nötig und unvermeidbar gewisse Opfer zu bringen. Entweder sie oder man selbst, eine einfach Regel. Sie war zur Frau geworden. Das Kind war erwachsen und ihre Eltern tätowierten ihr an jenem Tage die Linien und Formen, die sie noch heute trägt. Sie hatten ihr die Bedeutung nie verraten, doch sowohl Vater als auch Mutter trugen ähnliche Zeichen an ihren Körper und somit fühlte sie sich ihnen noch ein Stück weiter verbunden. Wahrscheinlich wollten sie ihr es sagen, wenn die Zeit dazu kommen sollte, doch dies sollte nie geschehen. Drei Jahre lang verrichtete sie ihre Aufgaben in ruhmreicher Pflicht und entwickelte dabei herausragende Talente, die auch dem Kapitän nicht verborgen blieben. Er übertrug ihr eine gehobene Position und beauftragte sie mit wichtigen Aufgaben. Durch diese Nähe zu Wehlen lernte sie ihn besser kennen, doch der einstmalige „Brecher“ entwickelte sich zu einem engstirnigen alten Mann und baute in dieser Zeit rapide ab. Schiff und Mannschaft sollten dafür teuer bezahlen. Zu lange hatten sie sich dieses Mal um Dimmamar aufgehalten und Wehlen wollte trotz anraten seines ersten Maats nicht in ein anderes System wechseln. So gerieten sie schließlich in eine Falle und wurden bei einer scheinbar routinierten Enteraktion von einem imperialen Schiff überrascht. Viele Piraten wurden auf dem geenterten Schiff zurückgelassen, als die Rote Hymne die Flucht antrat. Trotz schweren Schäden konnten sie ihre Schnelligkeit noch ausspielen und sich somit vor dem feindlichen Schiff retten. Silja und ihre Eltern waren in verschiedenen Enterkommandos eingeteilt. Sie hatte es noch rechtzeitig geschafft, doch die Gruppe ihrer Eltern hatte weniger Glück. Bis heute weiß sie nicht, was letztendlich mit ihnen passiert ist, doch jeder Pirat ist sich den Folgen bewusst, wenn er vom Militär erwischt wird. Der Verlust ihrer Eltern hatte die Korsarin schwer mitgenommen und sie gab dem Kapitän die Schuld. Sie verdrängte das Risiko, das jeder Pirat einging und sah diesen Zwischenfall als vermeidbar an. Doch für den Moment hatten sie andere Probleme. Die Hülle war an vielen Stellen durchdrungen und machte Teile des Schiffes ohne Raumanzug unpassierbar. Viele kleine Brandherde loderten überall verteilt, mussten gefunden und gelöscht werden, aber auch die Lebenserhaltungssysteme und Reaktoren bedurften ständiger Stabilisierung. Im Gegenzug mussten sie sich weit genug vom System entfernen und eine Stelle finden, wo sie vorerst kritische Reparaturen durchführen konnten. Man entschied sich für Sentis 7, dessen planetarische Raumstation sie in zwei Wochen schließlich erreichten. Auf dem Planet selbst existierte eine Makropole mit 300 Milliarden Einwohnern und die Oberfläche wurde für großflächigen Anbau von Nahrung und zur Gewinnung von Erzen verwendet. Mehrere Gruppen Piraten wurden mit diversen Besorgungen vertraut und auf die Station als auch in die Makropole gesendet. Silja war Mitglied einer der Gruppen, die auf dem Planeten größere Teile für die Reparatur der Schiffshülle organisieren sollten. Beim Anflug in dem Raumhafen sah sie ein sonderbares Schiff in einer der Werften liegen. Form und Struktur waren mit nichts zu vergleichen, was sie bisher gesehen oder gelernt hatte. Es entsprach nicht einmal im Entferntesten den bekannten Schemata im imperialen Raum und hatte etwas an sich, das sie sofort an Xenos erinnerte. Ihre Neugier ließ ihr keine Ruhe und somit begann sie nachzuforschen was es mit diesem Schiff auf sich hatte. Beginnend an der Werft kam sie schnell auf die Spur und konnte letztlich ein Treffen mit dem Kapitän arrangieren. Im Voraus wusste sie nur, dass es sich um einen Mensch handelte, doch das erste Treffen hatte sie schwer beeindruckt. Neben außergewöhnlicher Ausrüstung und Bewaffnung machte diesen Mann außerdem ein kluger Geist, auf seine Weise eine sonderbare, charismatische Ausstrahlung und gute Umgangsformen aus. Er stellte sich als Kapitän Leed Graham vor, von Beruf Freihändler. Tatsächlich war Silja diese Titulierung nicht unbekannt, beinhaltete ihre Ausbildung doch auch eine kleine Abhandlung darüber. Was sie wusste war nur, dass man von diesem Schlag besser die Finger ließ, da sie auch oft gläubige Anhänger des Imperiums darstellten und in dessen Namen Handel in entfernten Ecken betrieben - auch mit Xenos. Darüber hinaus unterstützten sie auch nicht selten in Gefechten oder gar großen Schlachten. Beides warf diese Frauen und Männer stetig in gefährliche Situationen, die ihnen große Erfahrung gaben und in Kombination mit der fortschrittlichen Ausrüstung machte sie das zu tödlichen Gegnern. Silja empfand so etwas wie Ehrfurcht, doch sie war niemand, der sich in so einer Situation versteckte. Sie erkannte ihr Chance und wollte sie wahrnehmen. Doch sie wurde überrascht. Nicht ohne Grund hatte er sich auf das Treffen eingelassen, denn er wusste sehr wohl um ihre Herkunft und das beschädigte Piratenschiff im Orbit. Ihm war bereits alles zu Ohren gekommen, das hieß die imperiale Flotte ließ sich dieses Mal nicht so einfach abschütteln und war auf der Suche nach ihnen. Da sie sowieso entlarvt war bestätigte sie die Aussage von Graham und gab ihr Herkunft zu. Wider erwarten nickte er jedoch nur Lächelnd und begrüßte sie als neues Mitglied der „Iron Falcon“. Die Bedingungen waren einfach. Kein Zurück auf das Piratenschiff, keine Nachricht. Kein Problem für Silja, denn die Eltern waren weg, der Kapitän ein seniler Bastard und der Verlust der überlebenden Freunde verkraftbar im Austausch für einen Platz an der Seite eines Freihändlers. Sie gehörte zur einfachen Mannschaft, bekam rudimentäre Ausrüstung für den Ernstfall und alles was man auf einem Schiff zum Leben brauchte. Die Sitten auf der „Iron Falcon“ waren nicht viel anders als auf dem Schiff, auf dem sie 19 Jahre ihres Lebens verbracht hatte. Da sie kein Kind der Traurigkeit war lebte sie sich auch schnell ein und hatte ihren Platz in der Mannschaft gefunden. Was fehlte waren Enteraktionen und allgemein hielten sich die Kampfhandlungen in Grenzen bis auf wenige, kleine Raumgefechte, die Kapitän Graham aber aufgrund der Feuerkraft und Schnelligkeit seines Schiffs schnell für sich entschied. Zwei Jahre betrieben sie nur Handel, aber wenigstens bekam Silja in dieser Zeit auch die Möglichkeit durch Ausgang auf Planeten fremde Städte und Siedlungen zu Gesicht zu bekommen. Erst als sie 21 Jahre alt war sollte sich dieses Bild wandeln. Graham entschloss sich dazu neben dem Handel verstärkt die imperiale Flotte beim Kampf gegen die Xenos und Ketzer in diesem Segmentum zu unterstützen. Die Mannschaft wurde neben dem alltäglichen Training nun verstärkt für Gefechte auf Planetenoberflächen geschult und ausgebildet. Gerade mal ein Jahr verging, bis sie dem ersten Ernstfall entgegen treten mussten. Dank imperialen Truppen und der Aufgabe der reinen Unterstützung dieser, ohne im Hauptschussfeld zu sein, verlief die Operation erfolgreich. Die Hauptaufgabe lag darin einen Stützpunkt der Ketzer zu beseitigen, Kapitän Graham und seine Mannschaft hatten nur die Aufgabe eine Flanke zu unterstützen und gelangte nur in ein überschaubares Feuergefecht. Die Feuertaufe war überstanden, das erste Gefecht für Silja auf einem Planeten. Doch es sollte nicht dabei bleiben. Fünf Jahre folgten. Jahre in denen sie viel lernte und erste Begegnungen mit Ketzern, Mutanten aber auch grünen Xenos machte – den Orks. Nicht alle Schlachten liefen perfekt, doch die Verluste waren überschaubar. Nur ein mal gerieten sie unerwartet in Bedrängnis und der Trupp um Silja war es, der gar Leed Graham und seine Offiziere vor einer prekären Lage bewahrte. Dies wusste der Kapitän auch zu schätzen und hob die Leistung der Korsarin durch eine Beförderung zu einem Offizier vor, womit sie zugleich die Stelle eines Gefallenen ersetzte. Als Offizier erhielt sie verbesserte Ausrüstung, wovon sie auch heute noch den Thermostrahler, die Datenbuchsen und den internen Datenspeicher besitzt. Weitere acht Jahre folgten, die Teilnahme an Säuberungsaktionen nahm langsam wieder ab und Graham fokussierte wieder den Handel. Jetzt als Offizier lernte sie Graham noch besser kennen. Er war ein Frauenheld und ein passionierter Glücksspieler. Charme und Geld zogen aber auch Silja in seinen Bann und vielleicht war sie auch nicht ohne Grund in solch eine Position gerutscht. Auf jeden Fall gab es somit genügend Vorwände in Form von Lagebesprechungen, in deren Zeit die beiden eine Affäre pflegten. Von Liebe war hier weniger die Rede, wusste Silja doch um seine Bekanntschaften in anderen Raumhäfen, aber beide hatten ihre Lüste, die auch gestillt werden wollten. Zum Vorteil von Silja ging die Sache mit einer Vermehrung der Privilegien einher wie erweiterter Zugang zu diversen Bereichen des Schiffs. Sie war schließlich 33 Jahre alt, als sie eine Reise nach Koron III führte. Leed war wie Silja auch in einer der Bars unterwegs, genoss die nackte Haut der Tänzerinnen, ein paar Gläser Amasec und war in einem Kartenspiel vertieft. An diesem Abend hatte er wohl zu tief in das Glas geschaut und wurde seiner Sache wohl zu selbstsicher. Das zweitbeste Blatt im Spiel, den Sieg zum Greifen nahe setzte er seine Freihändlerlizenz und somit auch sein Schiff. Doch sein Gegenüber war ein abgebrühter Zocker, der das Blatt von Leed tatsächlich noch übertreffen konnte. Der Schock saß tief, aber nicht bei Silja. Sie hatte schon lange befürchtet, dass es so weit kommen sollte, nur an diesem Abend hatte sie nicht damit gerechnet. Geistesgegenwärtig zog sie sich sofort auf das Schiff zurück und versuchte noch ein paar Schäfchen in das Trockene zu bringen. Anstatt ihre persönliche Ausrüstung zusammenzupacken nutzte sie ihren Zugang zu einem der speziellen Laderäume und vergriff sich an den teuren Handelswaren. Jetzt, nachdem Leed alles verspielt hatte schien dies für sie die einzige Option zu sein halbwegs heil aus der Sache herauszukommen ohne bei dem neuen Inhaber anheuern zu müssen. Sie wusste, dass die „Iron Falcon“ ein paar bionische Waren geladen hatte, außerdem hatte ihr Bettpartner ein paar interessante Pläne abgreifen können. Ohne sich deren Bedeutung bewusst zu sein lud sie einige davon auf ihren internen Speicher und stopfte nebenbei ihren Seesack mit diversen bionischen Implantaten voll. Danach verließ sie das Schiff und kehrte Mannschaft als auch Leed Graham den Rücken. Sie hatte sich ihre Abfindung geholt und der Drecksack hatte die Rechnung für seine Spielsucht erhalten. Sie hingegen investierte in ihre Zukunft und wendete sich schließlich nach einigen Erkundungen an das Haus Siris, das ihr gegen Inzahlungsnahme einiger Pläne und der zur Verfügung gestellten Bionik ihren Körper mit Technik aufwerteten. Wahrscheinlich hätte sie sich auch mit dem Verkauf der Beute für mehrere Jahre ein schönes Leben machen können, doch noch verspürte seine keine Ruhe, noch zog es sie in das Weltall hinaus. Seit dem hält sie sich schon knapp ein Jahr hier in Gohmor auf, lebt von dem restlichen Geld und hält Ausschau nach einer neuen Heuer, doch bislang ohne Erfolg. Ein mal Pirat – Immer Pirat.
Zusammenfassung:
Name: Silja Vilchis
Rasse: Mensch
Alter: 34
Größe: 1,86m
Zugehörigkeit: Freischaffend
Aussehen: Blonde strähnige Haare, sonderbare Tätowierungen, rote Augen, gut betontes Dekolleté, schlank gebaut
Kleidung: Korsettartige Oberteile, schwere Gürtel, enge Shorts, schwere Stiefel, hohe Beinstulpen, offener Korsarenmantel
Ausrüstung: Datenbuchsen, interner Speicher, bionische Augen (Interface, Blitzkompensator, Nachtsicht, Infrarot), bionische Arme (Hauttransplantation, ausfahrbare Sporne, rechts NBFS, links integrierte Schrotflinte), UAT Mephisto, Medaillon
Konto: 3600
Ein mal Pirat – immer Pirat. Silja wurde auf einem Piratenschiff geboren, somit war das erste was sie in ihrem Leben sah nicht das viel besagte Licht der Welt, sondern das Zwielicht unzähliger Gänge und dreckiger Räume, nur aufgehellt durch Blicke aus den wenigen Bullaugen auf Planeten und Sterne. Das Schiff trug den Namen „Rote Hymne“ und gehörte zur Armatus Klasse, ihr Kapitän ein erfahrener Mann im fortgeschrittenen Alter. Sein Name war Ronus Wehlen, bekannt für seine harte aber dennoch gerechte Führung und direkte, kraftvolle Angriffsmanöver, und deshalb auch als „Der Brecher“ bekannt. Trotz einem Navigator mied er ständige Sprünge und beschränkte sich auf das Segmentum Obscurus. Er steuerte immer wieder unterschiedliche Systeme an und verharrte dort immer so lange, bis das erregte Aufsehen erste imperiale Patrouillen auf ihre Spur brachte. Seine Kunst lag darin den richtigen Moment abzuwarten, bevor diese die Rote Hymne zu Gesicht bekamen und suchte vorab schon sein Heil in einem neuen Sektor. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf das System um die Welt Dimmamar, wo einst der Heilige Sebastian Thor geboren wurde. Aufgrund der Tatsache entwickelte sich Dimmamar zur Kardinalswelt und zog somit stetig Pilger an. Genau diese Pilgerzüge waren eine lukrative Möglichkeit für Ronus Wehlen und seine Mannschaft. Von all dem bekam Silja vorerst nichts mit. Erst mit knapp sieben Jahren wurden Dinge, die bis dort hin Nebensächlichkeiten in ihrer Kindheit darstellten, ihr und anderen Kindern in diesem Alter und aufwärts aktiv vermittelt. Darunter zählte der Aufbau eines Schiffes, grobe Funktionen wichtiger Elemente, Aufbau von Waffen und erste Kampftechniken. Die Eltern übernahmen parallel dazu die Unterrichtung im Lesen und Schreiben, Aufbau des Imperiums, dem Glauben an den Imperator und diversem Allgemeinwissen, das sie einst bis zu ihrem Abschluss der Schola gelernt und noch in Erinnerung hatten. Wider Erwarten waren sie nicht immer Piraten, sondern gläubige Bürger, lebend auf Port Maw. Letztendlich waren es die harten und menschenunwürdigen Lebensbedingungen, die sie trotz ehrlicher und harter Arbeit durchleben mussten. Die Arbeitsbedingungen laugten sie aus, machten sie krank und reichten dennoch nur für ein Leben in Armut. Somit beschlossen sie eines Tages dem Planeten den Rücken zu kehren und heuerten unter dem Piratenkapitän Wehlen an. Seit diesem Tag waren fast acht Jahre vergangen und Siljas Mutter war zu diesem Zeitpunkt bereits schwanger. Das Leben auf dem Schiff ist hingegen auch kein Zuckerschlecken, dennoch ist alles zum Leben vorhanden. Schnell verging die Zeit und Silja erlebte bereits ihr zwölftes Jahr. Die Ausbildung zum Pirat wurde härter, gelernte Dinge wurden weiter vertieft und sie bekam erste größere Aufgaben zugeteilt, wie Unterstützung bei Reparaturen, Nachladen von Geschützen und Putzen von Waffen. Außerdem wurden die Kampffähigkeiten der Kinder verstärkt und untereinander in kleinen Kämpfen geschult. Anfangs war es für Silja nicht leicht sich auch gegen Jungen durchzusetzen, die es nur zu sehr genossen, wenn sie das Mädchen besiegten. Aber es war schließlich ihr angestachelter Ehrgeiz, der sie immer einen Tick härter arbeiten und üben ließ, um zuerst auf Augenhöhe zu kommen und sie dann langsam zu übertreffen. Dies war auch bitter nötig, denn ab dem 16. Lebensjahr zählten sie bereits als Männer und Frauen, die die selben Pflichten hatten wie jeder andere Pirat auf dem Schiff auch. In diesem Alter nahm sie aktiv an ihrer ersten Enteraktion teil, tötete dabei ihre ersten Opfer. Selbst als Pirat, wo der Tod ständiger Gefährte ist, ist dies dennoch ein einschneidendes Erlebnis. Ihre Ausbildung hatte je her darauf abgezielt dies eines Tages wirklich zu tun, auch ihre Eltern hatten sie darauf vorbereitet, doch jemanden zu töten und danach in seine Augen zu schauen – darauf konnte nichts und niemand vorbereiten. Würde man Silja heute darauf ansprechen, so hätte sie nur ein müdes Lächeln übrig. Es gibt viele Gründe zu töten. Manche taten es aus dem Affekt heraus, andere aus Spaß und nicht selten war es einfach nötig und unvermeidbar gewisse Opfer zu bringen. Entweder sie oder man selbst, eine einfach Regel. Sie war zur Frau geworden. Das Kind war erwachsen und ihre Eltern tätowierten ihr an jenem Tage die Linien und Formen, die sie noch heute trägt. Sie hatten ihr die Bedeutung nie verraten, doch sowohl Vater als auch Mutter trugen ähnliche Zeichen an ihren Körper und somit fühlte sie sich ihnen noch ein Stück weiter verbunden. Wahrscheinlich wollten sie ihr es sagen, wenn die Zeit dazu kommen sollte, doch dies sollte nie geschehen. Drei Jahre lang verrichtete sie ihre Aufgaben in ruhmreicher Pflicht und entwickelte dabei herausragende Talente, die auch dem Kapitän nicht verborgen blieben. Er übertrug ihr eine gehobene Position und beauftragte sie mit wichtigen Aufgaben. Durch diese Nähe zu Wehlen lernte sie ihn besser kennen, doch der einstmalige „Brecher“ entwickelte sich zu einem engstirnigen alten Mann und baute in dieser Zeit rapide ab. Schiff und Mannschaft sollten dafür teuer bezahlen. Zu lange hatten sie sich dieses Mal um Dimmamar aufgehalten und Wehlen wollte trotz anraten seines ersten Maats nicht in ein anderes System wechseln. So gerieten sie schließlich in eine Falle und wurden bei einer scheinbar routinierten Enteraktion von einem imperialen Schiff überrascht. Viele Piraten wurden auf dem geenterten Schiff zurückgelassen, als die Rote Hymne die Flucht antrat. Trotz schweren Schäden konnten sie ihre Schnelligkeit noch ausspielen und sich somit vor dem feindlichen Schiff retten. Silja und ihre Eltern waren in verschiedenen Enterkommandos eingeteilt. Sie hatte es noch rechtzeitig geschafft, doch die Gruppe ihrer Eltern hatte weniger Glück. Bis heute weiß sie nicht, was letztendlich mit ihnen passiert ist, doch jeder Pirat ist sich den Folgen bewusst, wenn er vom Militär erwischt wird. Der Verlust ihrer Eltern hatte die Korsarin schwer mitgenommen und sie gab dem Kapitän die Schuld. Sie verdrängte das Risiko, das jeder Pirat einging und sah diesen Zwischenfall als vermeidbar an. Doch für den Moment hatten sie andere Probleme. Die Hülle war an vielen Stellen durchdrungen und machte Teile des Schiffes ohne Raumanzug unpassierbar. Viele kleine Brandherde loderten überall verteilt, mussten gefunden und gelöscht werden, aber auch die Lebenserhaltungssysteme und Reaktoren bedurften ständiger Stabilisierung. Im Gegenzug mussten sie sich weit genug vom System entfernen und eine Stelle finden, wo sie vorerst kritische Reparaturen durchführen konnten. Man entschied sich für Sentis 7, dessen planetarische Raumstation sie in zwei Wochen schließlich erreichten. Auf dem Planet selbst existierte eine Makropole mit 300 Milliarden Einwohnern und die Oberfläche wurde für großflächigen Anbau von Nahrung und zur Gewinnung von Erzen verwendet. Mehrere Gruppen Piraten wurden mit diversen Besorgungen vertraut und auf die Station als auch in die Makropole gesendet. Silja war Mitglied einer der Gruppen, die auf dem Planeten größere Teile für die Reparatur der Schiffshülle organisieren sollten. Beim Anflug in dem Raumhafen sah sie ein sonderbares Schiff in einer der Werften liegen. Form und Struktur waren mit nichts zu vergleichen, was sie bisher gesehen oder gelernt hatte. Es entsprach nicht einmal im Entferntesten den bekannten Schemata im imperialen Raum und hatte etwas an sich, das sie sofort an Xenos erinnerte. Ihre Neugier ließ ihr keine Ruhe und somit begann sie nachzuforschen was es mit diesem Schiff auf sich hatte. Beginnend an der Werft kam sie schnell auf die Spur und konnte letztlich ein Treffen mit dem Kapitän arrangieren. Im Voraus wusste sie nur, dass es sich um einen Mensch handelte, doch das erste Treffen hatte sie schwer beeindruckt. Neben außergewöhnlicher Ausrüstung und Bewaffnung machte diesen Mann außerdem ein kluger Geist, auf seine Weise eine sonderbare, charismatische Ausstrahlung und gute Umgangsformen aus. Er stellte sich als Kapitän Leed Graham vor, von Beruf Freihändler. Tatsächlich war Silja diese Titulierung nicht unbekannt, beinhaltete ihre Ausbildung doch auch eine kleine Abhandlung darüber. Was sie wusste war nur, dass man von diesem Schlag besser die Finger ließ, da sie auch oft gläubige Anhänger des Imperiums darstellten und in dessen Namen Handel in entfernten Ecken betrieben - auch mit Xenos. Darüber hinaus unterstützten sie auch nicht selten in Gefechten oder gar großen Schlachten. Beides warf diese Frauen und Männer stetig in gefährliche Situationen, die ihnen große Erfahrung gaben und in Kombination mit der fortschrittlichen Ausrüstung machte sie das zu tödlichen Gegnern. Silja empfand so etwas wie Ehrfurcht, doch sie war niemand, der sich in so einer Situation versteckte. Sie erkannte ihr Chance und wollte sie wahrnehmen. Doch sie wurde überrascht. Nicht ohne Grund hatte er sich auf das Treffen eingelassen, denn er wusste sehr wohl um ihre Herkunft und das beschädigte Piratenschiff im Orbit. Ihm war bereits alles zu Ohren gekommen, das hieß die imperiale Flotte ließ sich dieses Mal nicht so einfach abschütteln und war auf der Suche nach ihnen. Da sie sowieso entlarvt war bestätigte sie die Aussage von Graham und gab ihr Herkunft zu. Wider erwarten nickte er jedoch nur Lächelnd und begrüßte sie als neues Mitglied der „Iron Falcon“. Die Bedingungen waren einfach. Kein Zurück auf das Piratenschiff, keine Nachricht. Kein Problem für Silja, denn die Eltern waren weg, der Kapitän ein seniler Bastard und der Verlust der überlebenden Freunde verkraftbar im Austausch für einen Platz an der Seite eines Freihändlers. Sie gehörte zur einfachen Mannschaft, bekam rudimentäre Ausrüstung für den Ernstfall und alles was man auf einem Schiff zum Leben brauchte. Die Sitten auf der „Iron Falcon“ waren nicht viel anders als auf dem Schiff, auf dem sie 19 Jahre ihres Lebens verbracht hatte. Da sie kein Kind der Traurigkeit war lebte sie sich auch schnell ein und hatte ihren Platz in der Mannschaft gefunden. Was fehlte waren Enteraktionen und allgemein hielten sich die Kampfhandlungen in Grenzen bis auf wenige, kleine Raumgefechte, die Kapitän Graham aber aufgrund der Feuerkraft und Schnelligkeit seines Schiffs schnell für sich entschied. Zwei Jahre betrieben sie nur Handel, aber wenigstens bekam Silja in dieser Zeit auch die Möglichkeit durch Ausgang auf Planeten fremde Städte und Siedlungen zu Gesicht zu bekommen. Erst als sie 21 Jahre alt war sollte sich dieses Bild wandeln. Graham entschloss sich dazu neben dem Handel verstärkt die imperiale Flotte beim Kampf gegen die Xenos und Ketzer in diesem Segmentum zu unterstützen. Die Mannschaft wurde neben dem alltäglichen Training nun verstärkt für Gefechte auf Planetenoberflächen geschult und ausgebildet. Gerade mal ein Jahr verging, bis sie dem ersten Ernstfall entgegen treten mussten. Dank imperialen Truppen und der Aufgabe der reinen Unterstützung dieser, ohne im Hauptschussfeld zu sein, verlief die Operation erfolgreich. Die Hauptaufgabe lag darin einen Stützpunkt der Ketzer zu beseitigen, Kapitän Graham und seine Mannschaft hatten nur die Aufgabe eine Flanke zu unterstützen und gelangte nur in ein überschaubares Feuergefecht. Die Feuertaufe war überstanden, das erste Gefecht für Silja auf einem Planeten. Doch es sollte nicht dabei bleiben. Fünf Jahre folgten. Jahre in denen sie viel lernte und erste Begegnungen mit Ketzern, Mutanten aber auch grünen Xenos machte – den Orks. Nicht alle Schlachten liefen perfekt, doch die Verluste waren überschaubar. Nur ein mal gerieten sie unerwartet in Bedrängnis und der Trupp um Silja war es, der gar Leed Graham und seine Offiziere vor einer prekären Lage bewahrte. Dies wusste der Kapitän auch zu schätzen und hob die Leistung der Korsarin durch eine Beförderung zu einem Offizier vor, womit sie zugleich die Stelle eines Gefallenen ersetzte. Als Offizier erhielt sie verbesserte Ausrüstung, wovon sie auch heute noch den Thermostrahler, die Datenbuchsen und den internen Datenspeicher besitzt. Weitere acht Jahre folgten, die Teilnahme an Säuberungsaktionen nahm langsam wieder ab und Graham fokussierte wieder den Handel. Jetzt als Offizier lernte sie Graham noch besser kennen. Er war ein Frauenheld und ein passionierter Glücksspieler. Charme und Geld zogen aber auch Silja in seinen Bann und vielleicht war sie auch nicht ohne Grund in solch eine Position gerutscht. Auf jeden Fall gab es somit genügend Vorwände in Form von Lagebesprechungen, in deren Zeit die beiden eine Affäre pflegten. Von Liebe war hier weniger die Rede, wusste Silja doch um seine Bekanntschaften in anderen Raumhäfen, aber beide hatten ihre Lüste, die auch gestillt werden wollten. Zum Vorteil von Silja ging die Sache mit einer Vermehrung der Privilegien einher wie erweiterter Zugang zu diversen Bereichen des Schiffs. Sie war schließlich 33 Jahre alt, als sie eine Reise nach Koron III führte. Leed war wie Silja auch in einer der Bars unterwegs, genoss die nackte Haut der Tänzerinnen, ein paar Gläser Amasec und war in einem Kartenspiel vertieft. An diesem Abend hatte er wohl zu tief in das Glas geschaut und wurde seiner Sache wohl zu selbstsicher. Das zweitbeste Blatt im Spiel, den Sieg zum Greifen nahe setzte er seine Freihändlerlizenz und somit auch sein Schiff. Doch sein Gegenüber war ein abgebrühter Zocker, der das Blatt von Leed tatsächlich noch übertreffen konnte. Der Schock saß tief, aber nicht bei Silja. Sie hatte schon lange befürchtet, dass es so weit kommen sollte, nur an diesem Abend hatte sie nicht damit gerechnet. Geistesgegenwärtig zog sie sich sofort auf das Schiff zurück und versuchte noch ein paar Schäfchen in das Trockene zu bringen. Anstatt ihre persönliche Ausrüstung zusammenzupacken nutzte sie ihren Zugang zu einem der speziellen Laderäume und vergriff sich an den teuren Handelswaren. Jetzt, nachdem Leed alles verspielt hatte schien dies für sie die einzige Option zu sein halbwegs heil aus der Sache herauszukommen ohne bei dem neuen Inhaber anheuern zu müssen. Sie wusste, dass die „Iron Falcon“ ein paar bionische Waren geladen hatte, außerdem hatte ihr Bettpartner ein paar interessante Pläne abgreifen können. Ohne sich deren Bedeutung bewusst zu sein lud sie einige davon auf ihren internen Speicher und stopfte nebenbei ihren Seesack mit diversen bionischen Implantaten voll. Danach verließ sie das Schiff und kehrte Mannschaft als auch Leed Graham den Rücken. Sie hatte sich ihre Abfindung geholt und der Drecksack hatte die Rechnung für seine Spielsucht erhalten. Sie hingegen investierte in ihre Zukunft und wendete sich schließlich nach einigen Erkundungen an das Haus Siris, das ihr gegen Inzahlungsnahme einiger Pläne und der zur Verfügung gestellten Bionik ihren Körper mit Technik aufwerteten. Wahrscheinlich hätte sie sich auch mit dem Verkauf der Beute für mehrere Jahre ein schönes Leben machen können, doch noch verspürte seine keine Ruhe, noch zog es sie in das Weltall hinaus. Seit dem hält sie sich schon knapp ein Jahr hier in Gohmor auf, lebt von dem restlichen Geld und hält Ausschau nach einer neuen Heuer, doch bislang ohne Erfolg. Ein mal Pirat – Immer Pirat.
Zusammenfassung:
Name: Silja Vilchis
Rasse: Mensch
Alter: 34
Größe: 1,86m
Zugehörigkeit: Freischaffend
Aussehen: Blonde strähnige Haare, sonderbare Tätowierungen, rote Augen, gut betontes Dekolleté, schlank gebaut
Kleidung: Korsettartige Oberteile, schwere Gürtel, enge Shorts, schwere Stiefel, hohe Beinstulpen, offener Korsarenmantel
Ausrüstung: Datenbuchsen, interner Speicher, bionische Augen (Interface, Blitzkompensator, Nachtsicht, Infrarot), bionische Arme (Hauttransplantation, ausfahrbare Sporne, rechts NBFS, links integrierte Schrotflinte), UAT Mephisto, Medaillon
Konto: 3600