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Ungeduldig hatte Pestor auf die Ankunft der Tonkrüge gewartet und er konnte sich auch nur gerade so noch bis zum Ende des Trinkspruches beherrschen, dann leerte er das Gefäß in einem Zug und schlug zum Abschluss lautstark damit auf den Tisch. Uha, dat war jut. Ick fühl mir schon fast widder wie 'n Mensch, er rülpste unüberhörbar und aus vollem Halse. Bei einem Blick in die Runde bemerkte er dass Naradas kaum einen Schluck von dem gar köstlichen Gesöff genommen hatte, Pestor wollte soeben nach dem noch gut gefülltem Becher greifen als die Erwähnung eines Dämons von Kogan an seine Ohren drang und ihn in seiner Bewegung aufhielt. Mal im Ernst, der Typ is größenwahnsinnig, er is der selbsternannte Herrscher einer Sandburg und du wunderst dich wenn er Dämonen beschwören will, Pestor nickte ein paar mal mit dem Kopf als würde er über Kogans Worte nachdenken, ließ den Blick aber nicht von Naradas' Becher ab. Hmm, 'kay, war seine Antwort auf alles.
Trinkst du das noch? er richtete den Blick auf Naradas und griff nach dem Becher.
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Daren überlegte nicht lange über den Vorschlag des Mannes ihm gegenüber. Irgendwie musste er die Entfernung zu seinem Ziel aufholen und mit diesem Haufen Pilger, war das nahezu unmöglich. Besonders, wenn man die Tatsache bedachte, das diese warscheinlich noch nie einen Kampf gesehen hatten.
Also gut Kurt, ich bin dabei. Alleine haben wir größere Chancen denen zu entkommen, die auch schon die Flotte attackiert haben.
Daren nahm sich noch eine Konserve und riss die Metallasche auf. Der Inhalt war eine unapettitliche graue Pampe, doch war sie mehr oder minder nahrhaft und das wichtigste, sie vertrieb den Hunger. Mit gespielter Begeisterung machte er sich über das Futter, das er noch nicht mal Schweinen vorgesetzt hätte, her.
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Vorläufig werden wir das Spiel der frommen Leute brav mitspielen. Die Armee des Kardinals ist momentan ein so armseliger Haufen, dass die Truztler, selbst wenn sie nur minimal besser organisiert sind, jede Schlacht gewinnen dürften. An einem derart einseitigen Ausgang haben wir natürlich kein Interesse. Er nahm einen weiteren Schluck des Gebräus zu sich. Mein jetziger Plan umfasst Gemetzel im großen Stil. Gewöhnliche Gräueltaten sind uns zwar nicht ganz so dienlich wie das ursprüngliche Vorhaben, doch sie sollten ihren Zweck erfüllen und die Flamme des Hasses stetig lodern lassen. Ich kenne die Eigendynamik einer Armee genügend um zu wissen wie weit es mit den edlen Motiven her ist, wenn sich die Gelegenheit für Plünderung und Vergewaltigungen bietet. Wir bleiben so lange bis sich die Heere zerrieben haben, unser Vorteil ein persönliches Dabeisein nicht mehr notwendig macht oder sich uns eine andere Möglichkeit bietet. Oder natürlich wenn alle von uns gefallen sind.
Kogan unterbrach sich als der Wirt an ihren Tisch kam. Der unförmige Mann rieb sich die Hände an seiner Schürze sauber, während er die abendliche Speiseauswahl herunterratterte. Fleisch war augenscheinlich Mangelware denn selbst das ansonsten recht günstige Enzymfleisch wurde als besondere Delikatesse angepriesen. Der Rest der mündlichen Speisekarte basierte auf den Früchten des Meeres, was sich selbst auf die Gemüsebeilage ausbreitete. Verarbeiteter Seetang ließ sich fast überall finden. Kogan bestellte Muscheln und gekochte Küstenkrebse. Anschließend gaben die anderen ihre Wünsche in Auftrag. Das der Schankwirt über die Größe der Bestellung nicht die Nase rümpfte lag entweder daran das die Pistole die anfallenden Umkosten mehr als deckte, oder das der Mann sich nicht die Blöße geben wollte, darüber das er ein Verlustgeschäft getätigt hatte. Er nahm alles auf, sagte ihnen das die Zubereitung eine Weile dauern könne und schlurfte in die Küche.
Als er außer Hörweite war wandte sich Kogan wieder an die versammelte Mannschaft.
Nicht das ihr glaubt ich gäbe meine Bewaffnung her um euch ein kostenloses Abendessen zu spendieren. Ich werde mich jetzt an die Theke begeben und die Wartezeit mit einem Apparativ überbrücken. Und ihr mischt euch unter diese guten Leute und werdet ein wenig plaudern. Was ich wissen will ist Folgendes. Hat die Glaubensgemeinde von Truzt ein Heer aufgestellt? Wenn, ja wo ist es? Und was halten die Leute der Region davon?
Der Fürst der Wüstenstadt legte die Handflächen flach auf den Tisch und stemmte sich empor. An die Arbeit Herrschaften. Er selbst begab sich dorthin, wo der bessere Schnaps lockte.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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Naradas schob abwesend seinen Becher in Pestors Richtung, horchte nur auf die Worte ihres maskierten Anführers, der seinen neuen Plan präsentierte. Dieser immerhin erschien ihm Durchführbar, denn man musste sich nicht auf Sagengestalten verlassen deren Existenz Naradas immer noch stark bezweifelte, auch wenn sein kurzer und ereignisreicher Aufenthalt ihn etwas offener für mystisches Geschwätz gemacht hatte, das über die Funktion handfester Schaltkreise und alter Maschinen hinausging. Leider hatte sich Magal ja aus dem Staub gemacht, ein kurzes Nicken von dem trügerischen Sonderling und Naradas war sich sicher das er ihm geglaubt hätte. So aber war er der Meinung das sie mit dem neuen Plan ein ganzes Stück besser fahren würden. Sicher, die Menschen würden stärker reagieren wenn eine Legende auf den Plan trat, aber wer konnte schon sicher sagen was an einer Legende wirklich dran war?
Nachdenklich zupfte er an der sich abschälenden Haut in seinem Gesicht, ein letztes Überbleibsel des kleinen Zwischenfalls auf der Dschunke, während reihum Bestellungen aufgegeben wurden. Für sich selbst bestellte er allerlei offenbar regionale Berichte, nicht zuletzt deswegen weil er selten die Gelegenheit gehabt hatte, einheimische Nahrungsmittel zu testen. Immerhin war er auch den weit größeren Teil seines Lebens im All unterwegs gewesen. Der an Bord gängige Proteinbrei und die sonst üblichen synthetischen Nahrungsergänzungen deckten seinen Bedarf an Nährstoffen zwar weit besser als natürliches Essen, waren geschmacklich aber weniger als nichtssagend. Naradas war froh das die am Gürtel befestigte Drohne gerade die Energiezelle schonte und gleichzeitig dem Biochip Zeit zur Erholung gönnte und ihm selbst eine endlose Informationspalette bezüglich der mangelnden Energieeffizienz natürlicher Nahrungsressourcen erspart blieb, auch wenn diese nur seinem Besten dienen sollte und ursprünglich seiner eigenen Programmierung entsprach.
Jetzt aber war von allem die Nachricht das die Zubereitung ein wenig Zeit in Anspruch nehmen würde nicht willkommen, zumindest würde ihn die Informationsbeschaffung etwas ablenken können. Während sich Pestor über seinen Becher hermachte warf er schon mal einen Blick auf das Gesindel welches sich in der Kneipe herumtrieb. Es erinnerte entfernt an jene abgewrackten Raumstationen in denen die Korsaren meist ihre Beute verschachert hatten, vollgestopft mit Abschaum und zwielichtigem Bandengesindel, wo hinter jeder Ecke eine Möglichkeit lauerte, den Anteil an der Beute auch wieder loszuwerden. Wahrscheinlich bestand der Unterschied auch nur in der Tatsache das sich hier nicht ausnahmslos Gesindel herumtrieb, aber selbst von seinem Platz aus entdeckte er illegales Glücksspiel, notdürftig versteckte Waffen und eine Masse an schmutzigen Krügen, die selbst einer viel weiter fortgeschrittenen Stunde zur Ehre gereicht hätte. Zumindest eines war daher sicher, wenn hier einer was wusste, dann würde er damit auch auspacken. Betrunkene redeten bekanntlich gerne.
Naradas warf einen Blick zu Pestor herüber, leider war der Honigwein nicht annähernd stark genug um dem kränklichen Krieger die Zunge über das natürliche Maß hinaus zu lösen, aber es sollte wohl genügen. Da er nicht unbedingt den Platz mit der Wand im Rücken verlassen wollte, kippte er vorsichtig den Stuhl auf dem er saß zurück, sodass die Lehne an der Wand lag und wuchtete gleichzeitig seine Stiefel auf die Tischplatte, dann meinte er mit deutlich erhobener Stimme in die Runde:
Die Pfaffen landen mit hunderten und abertausenden an der Küste, wo sie wie die Heuschrecken über alles herfallen werden was sie für Ketzer halten. So wie ich das sehe, werden sie in wenigen Wochen nicht nur den Ketzern, sondern auch wenigstens halb Truzt einen Kahlschlag verpasst haben. Das einzige was daran günstig ist, ist die Tatsache das so eine realistische Chance besteht wie wir unsere Ladung zurückerhalten.
Seine Stimme drang leicht durch den Schankraum von überschaubaren Ausmaß, während er mit einem betont gelangweilten Gesichtsausdruck in ihre kleine Runde blickte, registrierte er das rapide Absinken der Lautstärke im gesamten Raum, beobachtete im Augenwinkel wie ihnen zahlreiche Köpfe zugewandt wurden und manch einer sogar das Würfeln vergaß. Auch wenn die Stimmung zuvor den Anschein der Sorglosigkeit erwecken hatte, eine Menschenmasse, so gewaltig das sie den Boden erbeben lassen konnte, so gefräßig das sie einen breiten Streifen verwüstetes Land und Berge von Leichen zurücklassen würde, eine zügellose Horde, die nur wenige Wegstunden von der eigenen Heimat stand, drückte immer auf das Gemüt eines Menschen. Naradas wollte doch hoffen das sich jemand fand der sich von seinem Gerede genügend geringgeschätzt fühlte, dass er seine Sicht der Dinge zum Besten gab. Zumindest wenn seine Gefährten noch einen drauf setzten. Sein Blick landete auf Pestor, seinen Verlademeister, wenn er sich recht erinnerte, so als erwarte er einen Widerspruch zu seiner eigenen Aussage.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
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Zweite Welle -Die Versprengten-
Sie standen bereit als das Schiff den Grund schrammte. Kurz stockte es, als wäre es bereits zum Halten gekommen. Was sich nicht gut genug festgehalten hatten machte einen Satz nach vorn. Dann jedoch überwand es das Hindernis, die Sandbank, das Riff oder was immer es gewesen war und bewältigte noch ein Stück Weg. Das Scharren von Stein und Kies auf Holz drang unangenehm laut vom Kiel herauf. Noch einige Meter, die waidwunde Dschunke stöhnte wie ein lebendiges Wesen. Splittern und Bersten, irgendjemand ging schreiend über Bord und klatschte unten aufs Wasser. Dann endlich kam der Lastkahn zum Stillstand.
Stille!
Nur unterbrochen vom Arbeiten des überbelasteten Holzes unter ihnen und des leisen Geflüsters der Pilger. Wo war das Ufer? Wie weit waren sie vom Land entfernt? Einige der Kreuzzügler, jene denen Schusswaffen zur Verfügung standen, nahmen Deckung hinter der Reling und zielten ins Dunkel.
Dann plötzlich flammten Scheinwerfer auf! Ein gutes Dutzend.
Arme wurden abschirmend vor die Augen gerissen. Das mochte vor der Helligkeit schützen, nicht jedoch vor den Kugeln.
Denn fast zeitgleich begann das Schießen. Der Mann neben Kurt wurde direkt ins Gesicht getroffen. Er warf die Hände in die Luft, schwankte als könne er sich nicht entscheiden in welche Richtung er umfallen sollte, dann kippte er nach hinten. Auch andere gingen zu Boden, oder leisteten verzweifelte Gegenwehr. Aber geblendet und dabei selbst gut ausgeleuchtet, waren keine Kriterien die den Sieg bei diesem Feuergefecht begünstigen würden. Daren und Kurt verfolgten den vorher ausgeheckten Plan. Geduckt liefen sie zum Heck der Dschunke, dort hin wo die Panzerfaust den Großteil der Seite des Aufbaus weg gesprengt hatte. Hastig blickte Messer nach unten, wo Wellen gegen den Rumpf schwappten.
Wie war das? Springe niemals in ein unbekanntes Gewässer?
Ohne auf eine Antwort zu warten schwang er sich über die geborstenen Streben ins Leere.
Es war nur zu hoffen das keine scharfkantigen Felsen oder ähnliches auf ihn lauerte. Er tauchte ein. Kälte umfing ihn, Schwärze und das Rauschen des über ihm zusammenschlagenden Wassers.
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-Schankraum-
Leuchtende LHO- Stäbchen und glimmend rauchende Pfeifenköpfe drehten sich über Schultern und Richtung Naradas. Grimmige, bärtige und wettergegerbte Gesichter von Männern die ihr Leben dem Meer verschrieben hatten. Unverständliches Gemurmel, einige Blicke die zu dem hünenhaften Kerl an der Bar weitergingen, der so eine Art Leibwächter zu sein schiene. Der Riese machte jedoch keine Anstalten seinem Brötchengeber demonstrativ zur Seite zu stehen. Er schien sich mit dem Schnapsglas zu begnügen.
Das reichte aus damit sich jemand zu einer Bemerkung hinreißen ließ.
Vorsicht mit dem Wort Ketzer, mein Junge. Ein bulliger Kerl, dessen Gesicht fast gänzlich mit einem schwarzen Vollbart bewaldet war, hatte sich auf seinem Stuhl zu Naradas umgedreht. Ob seine Worte als aufrichtiger Hinweis, oder aber als Drohung audzufassen waren war nicht ganz ersichtlich. Er kaute auf einer Kunststoffpfeife, welche seine Artikulation etwas beeinträchtigte.
In Horning haben schon ganz andere versucht zu landen und sind ins Meer zurückgetrieben wurden. Truzt brauchten wir dazu nie.
Unterdrücktes Gelächter und einiges zustimmendes Gemurmel.
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Eifrig griff Pestor nach dem Becher welcher ihm gönnerhaft dargeboten wurde, noch während sich der Seuchenjünger über das gar köstliche Getränk hermachte begann Naradas damit die Aufmerksamkeit auf sich zuziehen und Pestor wollte gerade zu einer Atwort ansetzten als sich das Volk zu Worte meldete, resignierend ließ Pestor den erhobenen Zeigefinger und die dazugehörende rechte Hand mit einem Seufzer wieder sinken die er eigentlich zur Untermalung seiner Worte, welche er an Naradas richten wollte, was jetzt nur noch ein Seufzer war, erhoben hatte. Er drehte sich langsam, ohne eine hastige Bewegung, auf seinem Stuhl herum, blieb aber sitzen um die nun in der Luft liegend Spannung nicht weiter anzuheizen, und fixierte den Sprecher des Pöbels. Wollt ihr, er machte eine Geste die alle Anwesenden der Berauern und Fischer mit einschloss, damit sagen dass ihr euch den Pilgern, oder wat auch immer die sei'n wollen, entgegenstellt?
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Die örtliche Taverne machte ihrem erfinderischen Namen alle Ehre und war ein klassisches Aushängeschild provinzieller Zusammenkünfte bei derben und nahrhaften Essen als auch süffigen Getränken. Ein edelblütiger Makropolbewohner der glänzenden Obersicht des Imperiums hätte vermutlich die verhätschelte Nase gerümpft und sich ein parfümiertes Seidentuch vor eben diese gehalten um das wesenhafte Gemisch aus frisch Gebratenen, beißenden alkoholischen Gebrauten und Gebrannten, geöltem Leder, ungewaschenen Stoffen, erhitztem Rauch, Schweiß und anderen dubiosen Gerüchen außerhalb seiner verzärtelten Nasenschleimhäute zu belassen, aber die extravaganten Ansprüche solch eines noblen Oberklassenbürgers besaß für gewöhnlich niemand der hier verkehrte. Ebenso wenig die Gesandtschaft des fiktiven Handelshauses Sartori die es sich an einem stabilen Tisch aus Holzbohlen gemütlich gemacht hatte.
Zu erheblich früheren und naiveren Zeiten, die denen zugehörig waren als das Universum noch in Ordnung war, hätte sich eine Tochter wohlhabender Herkunft nur zu einer Spelunke wie dieser verirrt wenn sie den Lockungen des Abenteuers nicht länger widerstehen konnte und die Wände des besitzenden Domizils wie Stangen eines goldenen Käfigs empfand, nur um einmal das richtige, wahre Leben am eigenen Leib mitzuerleben und mit eigenen Augen erfassen zu können. Dem Ruf des Verbotenen, der eine unnachahmbare Macht auf die jungen Eingesperrten adliger Zunft ausübte, hatte Ayris während ihrer jugendlichen Jahre nur sehr selten wahrgenommen und ihm noch seltener nachgegeben. Sie war immer schon sehr diszipliniert und manierlich gewesen, das Vorzeigemädchen ihrer Sippe, ohne Fehler, Untugenden und Scherereien.
Warum sie ausgerechnet jetzt an jene unbeschwerten Tage fernster Vergangenheit zurückdachte wusste sie selbst nicht so recht, vielleicht weil die heimelige Atmosphäre die „Der morsche Planke“ innewohnte irgendwie einige schöne Erinnerungen daran wachgerüttelt hatte. Erinnerungen, die sie schon beinahe als verschüttet und auf ewig begraben geglaubt hatte nachdem ihre fortwährende Existenz so gründlich aus den Fugen geraten war und kaum noch internen Speicher für angenehme Gedanken übrig ließ. Nichtsdestotrotz konnte sie den verträumten Ausdruck nicht verhindern der sich in ihre weltentrückten Augen schlich und ihre Mundwinkel zu einem versonnenen Lächeln anhob. Dieses Entgleiten in herzlich verflossene Imperfekte währte jedoch nur kurz, denn plötzlich wurde sich ein Teil ihres Bewusstseins wieder der Realität gewahr und brachte sie aus ihren Tagträumereien zurück in die Wirklichkeit in der Naradas soeben lautstark den Instruktionen seines Regenten entsprach und unüberhörbare Reden schwang von denen er sich gewisslich die Aufmerksamkeit des einen oder anderen Schwätzers, Lastermauls oder tatsächlich Informierten erhoffte. Einen außergewöhnlich dämlichen Moment lang war ihr ihre Geistesabwesenheit äußerst peinlich, was wenn sie jemand beobachtet hatte während sie wie eine Grenzdebile grinsend vor sich hin gedöst hatte?
Doch dann straffte sie sich und jagte die wenig sinnvollen und völlig überflüssigen Vorwürfe zu den Teufeln des Warp und wandelte das leichte Lächeln auf ihrem vom orangenen Flammenschein angeleuchteten Gesicht zu einem spöttischen Schmunzeln ab als sie des Dunkelhäutigen Maßnahme begutachtete. Der ehemalige Korsar beackerte das Feld welches er am besten kannte, hier war er fast unter seinesgleichen. Diese Kaschemme mochte nicht viel Unterschied zu den schmierigen Destillen haben wo er bereits etliche Male seinen früheren Heuer durchgebracht hatte, ob dies nun ein Ausschank in einer rückständigen Küstenstadt oder an einem Spaceport war blieb dabei nebensächlich, das Resultat würde aller Wahrscheinlichkeit dasselbe sein. Von den Anstrengungen Naradas‘ absehend, schweifte ihr Blick hinüber zu der nicht ansehnlicher gewordenen Visage Pestors, des Seuchenjüngers und Parasits ihrer erlauchten Gruppe. Sie konnte ihn nach wie vor nicht ausstehen. Auf dem Schiff hatte sie stets dafür gesorgt sich nie in seinem näheren Umfeld aufzuhalten wenn es nicht unbedingt erforderlich gewesen war, aber seit sie von Bord waren hieß es wieder sich zusammenzuraufen. Sehr zu ihrer Enttäuschung haftete er ihnen immer noch an wie ein Geschwür und der Blutfürst hielt immer noch große Stücke auf ihn.
Wie als hätte er ihre Abneigung gespürt tat er sich auf besonders abscheuliche Weise gütlich an dem einheimischen Wein, der zuvor für den Weltraumpiraten bestimmt gewesen war, und ließ einen dünnen Strahl der Flüssigkeit zwischen seinen gelben Zähnen in ihre Richtung spritzen. Es traf nicht, sondern verklebte nur die Tischplatte, doch seine schäbig grinsende Grimasse gereichte ihr schon zur Antwort. Kommentarlos schaute sie weg um ihm nicht noch mehr Anreize zu liefern und verharrte auf der attraktiven Miene der geschauspielerten Sekretärin alias Freudespenderin des schwarzen Drachen. Das Flittchen Selenja war zweifellos gerissen, buhlte um einen König und arrangierte sich mit der Situation um zu gefallen, egal über welche Leichen sie dabei würde gehen müssen. Sie durfte ihr keinesfalls den Rücken zuwenden, niemals, ansonsten konnte es schnell ungesund für sie enden. Schelmisch zwinkerte Ayris der Rivalin zu, ehe sie sich selbst von ihrem Schemel erhob um ein wenig durch die Schankstube zu schlendern und sagte:
„Ich gehe mal eine Runde und versuche ebenfalls etwas Verwertbares aus diesen Provinzlern herauszubekommen bevor die künstlerischen… Darbietungen beginnen und den meisten Anwesenden hier das bisschen notwendige Blut aus den Gehirnen andernorts hin entzogen wird. Viel Spaß noch und bis später.“ Den süßlichen Tonfall hatte sie absichtlich gewählt und sei es nur um ihre Missbilligung gegenüber ihrer Gesellschaft hervorzuheben. Aber sie hielt sich an ihre Worte und flanierte kurz darauf durch den Gastraum des Wirtshauses, horchte nebenher den Dialogen Naradas‘ und jener die ihm erwiderten und achtete zudem auf Gesprächsfetzen die aus dunklen Nischen oder von isolierten Tischen drangen. Den Herrscher Rasankurs erspähte sie – wie er es prophezeit hatte – an der Theke. Gut so. Auf einmal kam ihr der Gedanke schlicht zur Tür rauszutreten und alles hinter sich zu lassen. Würde es auffallen wenn sie jetzt mir nichts dir nichts einfach so verschwand? In den Wirren dieses Kreuzzugs, was bedeutete da schon ein Leben? Es band sie nicht einmal etwas an die boshaften Individuen die sich dem Chaos verschrieben hatten mit denen sie reiste… weswegen zögerte sie? Die Antwort hierauf war leidlich simpel; wohin sollte sie? Nirgends würde sie besseres erwarten oder widerfahren. Die Lippen zu einem strengen Strich aufeinander gepresst fuhr sie mit ihrer Inspektion fort irgendwo unter den Zechern etwas wahrhaftig Interessantes aufzuschnappen.
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Naradas erwiderte den Blick des Bärtigen mit einer eher desinteressierten Miene, während er versuchte die Stimmung in der jetzt viel größeren Runde einzuschätzen. Pestors Zwischenfrage war ihm willkommen, nicht nur, weil er dadurch eine kleine Bedenkpause gewährt bekam, sondern ihm auch eine hervorragende Vorlage gab, dass zaghafte Gespräch weiter in Gang zu setzen. Als sich Ayris auch noch aus dem Gespräch zurückzog, pflanzte er einen Fuß auf die Tischkante und wedelte mit der Hand in der Luft herum, ganz so als wollte er eine nicht vorhandene Fliege vertreiben. Seine Miene blieb neutral, er hatte sich in den Kopf gesetzt, die Rolle des Handelsvertreters durchzuziehen, immerhin hatte er damit ja auch angefangen.
Nicht doch, nicht doch, natürlich haben sie das nicht gesagt, mein lieber Pestor.
Er schenkte dem Angesprochenen ein freundliches aber falsches Lächeln, bevor er sich wieder an die Menschen in der Schenke wandte.
Ich wollte sicher niemanden beleidigen, aber wie unschwer zu erkennen ist, stamme ich nicht von hier. Leider wollte es das Schicksal, dass das Frachtschiff, welches ich im Auftrag des Handelshauses Satori gechartert hatte, um eine Ladung schwerer Baumaschinen in den Norden zu bringen, kurz vor dem Auslaufen von den Männern des Kardinals konfisziert wurde. All das wäre nicht so schlimm, wenn ich nicht selbst einen großen Teil selbst finanziert hätte. Jetzt bin ich gezwungen den Waren hinterher zu reisen und zu hoffen das nicht irgend jemand auf die Idee kommt, Tunnel bis nach Truzt zu Bohren und ich nahezu Mittellos aus dem Geschäft herauskomme.
Seine Miene nahm eine Leidende, vielleicht traurige Miene, würde jetzt noch eine Träne über die dunkle von Sonnenbrand gepeinigte Wange kullern, dann könnte man fast meinen das er einer verlorenen Liebe nachtrauerte. Im Innern lachte Naradas laut, in den Gesichtern der Menschen stand zu deutlich geschrieben, dass er bestätigte was alle Welt über Kaufleute dachte. Aber er verjagte den weinerlichen Gesichtsausdruck und wurde zusehends geschäftiger.
Ihr habt gesagt das es niemandem gestattet ist, ungefragt an der Küste Hornings anzulanden. Trotzdem leeren sich die Schiffe in durchaus beachtlicher Geschwindigkeit, sodass ich mich fragen muss, warum das Löschen aller anderen Handelswaren so viel Zeit in Anspruch nimmt. Darf man daraus schließen, dass kein weiterer Bedarf an dem Frachter besteht? Ich selbst bin kein religiöser Mensch, aber ich zahle meinen Kirchenzehnt stets rechtzeitig, Jeder Aktion die ich durchführe, erbitte ich im voraus den Segen des Imperators und nicht wenige Stiftungen unseres Handelshauses finden ihren Ursprung in den dem Gewinn, welchen ich mit meinen Kollegen erwirtschafte. Es wäre doch schade, wenn unsere Unterstützung der gesamten Menschheit darunter leiden müsste, das unklare Verhältnisse unsere Mittel binden.
Die Zuhörer verloren offenbar das Interesse, nicht ganz verwunderlich, den die Masse der Anwesenden, hatte nicht einmal den blassen Dunst einer Vorstellung davon was Baumaschinen und das Chartern von Frachtern an Geldmitteln verschlang, die meisten konnten ja nur die übrigen Tage bis zum neuen freien Tag zählen.
Und das jetzt, nachdem die eigentlich hervorragende, wirtschaftliche Lage ursprünglich eine Reaktivierung stillgelegter Dock- und Hafenanlagen an der gesamten Küste ermöglicht hatte.
Es war so vorhersehbar, heruntergekommene Küstensiedlung, gefrustete Säufer in einer ebenso vergammelten Spelunke, das Versprechen von Investitionen, es war in etwa so, als wedelte man mit Würsten von einem Hund. Egal ob sie ihm glaubten oder nicht, er hatte ihre Aufmerksamkeit.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
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Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
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Der Seebär verschränkte die Arme vor der Brust und starrte Naradas mit zusammengekniffenen Augen an. Dann stieß er eine Wolke billigen Tabakqualms aus und strich sich über das Kinn.
Das niemand hier landen darf hab ich nie gesagt. Bei uns ist jeder willkommen, so wie auch ihr willkommen seit, so lange ihr keinen Ärger macht. In der letzten Bemerkung schwang definitiv ein Anklang auf Naradas arrogante Art, oder das was der Mann dafür hielt, mit. Durch unser Land kann jeder ziehen wie es ihm beliebt. Hier gibt es ohnehin nichts zu holen, keine Felder zu zertrampel. Wenn aber irgendjemand meint und dabei ist es vollkommen egal ob aus Truzt oder aus Gohmor, er müsse unsere Dammstädte als Nachschublager benutzen, dann kriegt er es mit uns zutun. Zustimmendes Geklopfe auf einigen Tischplatten.
Ein anderer Zecher mischte sich ein. Er war jünger, hatte eine unschöne Narbe auf der linken Wange und schien alles in allem ein recht aufbrausendes Gemüt zu haben. Er lehnte sich weit über den Tisch, als hätte er Angst Naradas könnte ihn übersehen.
Wir sind hier noch ein gutes Stück vom Stand äh Strand... aber andere... jetzt hier Deichwacht, jetzt ma zum Beispiel. Die fackeln nich... und wenn da einer kommt und... weißte... dann machen die ernst. Er griff an das Entermesser, welches in einer Schlaufe an seinem Gürtel hing. Es diente wohl mehr als Werkzeug denn als Waffe, doch zwischen den Rippen war es niemandem zu wünschen. Die Geste entsprang keiner Aggression gegen den Rasankuri, sie war vielmehr Alkohol und Temperament geschuldet. Dennoch legte sich die schwielige Hand des Bärtigen über die des Jüngeren und ohne sonderliche Mühe drückte er seinen Landsmann wieder auf den Sitz zurück. Setz dich auf deinen Arsch, Tobbi Mc Rollin und trink dein Bier aus. Der Bursche gehorchte auf Wort, wenn auch zähneknirschend.
Was interessiert uns euer Frachter? Wandte er sich wieder an Naradas Auf euer Hab und Gut müsst ihr schon selber aufpassen. Es ist wie der Junge gesagt hat. Wir hier beschützen unsere Familien und unsere Häuser. Das war in der Zeiten des großen Übels so, während des Kriegs der Häuser und bei der Rückeroberung. Die Stadtbüttel sind zu wenige und zu ängstlich. Die PVS aus Truzt redet viel von Zusammenhalt und Bündnissen. Aber die sind weit weg... Nein mein Herr, ihr könnt sicher sein das, wäre auch nur eine Dammstadt bedroht, sich die anderen erheben würden um ihr beizustehen. Was aber jede einzelne Gemeinde zu tun beschließt, weil sie es für das Richtige hält... tja... wer kann das schon sagen?
In der Nähe der schmalen Tür, welche zu den Toiletten führte, stand ein hagerer Kerl zwischen zwei altersschwachen Spielautomaten. Er hatte Ayris beobachtet, seit diese aufgestanden war. Nun, da sie nur wenige Schritte an ihm vorüber ging, sprach er sich gerade so laut an, dass man es nicht mehr als Flüstern bezeichnen konnte. Nicht das es irgendjemand sonst im Schankraum gehört hätte. Zu sehr waren sie in das Gespräch des Fremden und des, augenscheinlich nicht unwichtigen, Ortsansässigen vertieft.
Entschuldigung Lady. Sie sehen aus wie jemand der etwas vom Leben versteht. Mehr als die meisten Fischköpfe in diesem Nest. Kann ich ihnen vielleicht was anbieten das ihnen an diesem Ort die Langeweile vertreibt? Er grinste wissend. Sie wissen schon, etwas Obscura vielleicht, zum entspannen? Oder etwas Gläff... für ihren starken Freund dahinten. Oder für sie selbst, wenn sie bei ihrem redegewandten Boss mal oben liegen wollen. er zwinkerte süffisant und musterte sie dabei anzüglich.
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