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Sonderstaffel 001
#11
Joanna hatte gedacht der Tower wäre ebenfalls in einem katastrophalen Zustand, aber das was sie hier sah war vollkommen überraschend. Der gute Eindruck über den Tower verstärkte sich nochmal wegen dem eifrigen Obergefreiten Erru der, trotz der langen Zeit, noch immer seine Aufgaben verrichtete.

Joanna nahm dem Obergefreiten mit einem anerkennenden Kopfnicken das Sprechgerät ab, diktierte ihm die Frequenz des Abschnittskommandos und gab die Sicherheitscodes durch. Es dauerte eine Weile bis die Bestätigung vom Abschnittskommando reinkam und die richtige Person ans Gerät geholt wurde, bis Joanna ihren Bericht runter leiern konnte. Nachdem sie den Zustand von Personal und Stützpunkt wahrheitsgemäß durchgegeben hatte platzte ein Gefreiter in den Tower und überreichte ihr eine Liste, die sie schnell überflog. Die Liste zählte die Fluguntauglichen Vögel auf. Die Hornissen waren bis auf einem Exemplar unbrauchbar, der alte Düsenjäger war ebenfalls nichtmehr zu gebrauchen, wie auch sechs Propellermaschinen. Insgesamt neun Vögel würden wohl in der nächsten Zeit den Boden auch weiterhin nicht verlassen dürfen.

Nach wenigen Minuten hatte sie alles dem Abschnittskommando mitgeteilt und wartete auf deren Reaktion.
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#12
Die Antwort aus Gohmor war kurz und knapp. Auf Verständnis für die schwierige Situation, oder gar fruchtbare Vorschläge zur Verbesserung, brauchte man gar nicht erst zu hoffen. Wen kümmerte schon eine heruntergekommene Staffel am Arsch der Welt?

Verstanden Frau Major! Die Informationen sind zur weiteren Verarbeitung aufgenommen. Stellen sie die Sicherung des Flugplatzes durch das vorhandene Wachpersonal. Sie können in zwei Tagen mit Verpflegungstransportern rechnen. Bis dahin werden sie mit dem auskommen müssen was noch vorhanden ist. Ihre Liste mit den Ersatzteilanforderungen dürfte längere Zeit in Anspruch nehmen. Die Busse und Chimären sollen sich noch heute auf den Rückweg machen.
Ihr vorrangiger Auftrag ist es eine flug- und luftkampffähige Staffel aus so vielen Maschinen wie möglich zusammenzustellen und diese auf ihre Einsatzfähigkeit zu testen. Wie sie wissen haben sie zwei Lotzen mit im Technikerteam. Regulär werden ihre Einsätze von hieraus koordiniert und befehligt. Patroullien- und Überwachungseinsätze liegen in ihrer Verantwortung und können von den Lotzen vor Ort überwacht werden. Das gleiche gilt wenn Stürme oder andere Wetteranomalien eine Kommunikation mit Gohmor unmöglich machen. Sie werden schon sehr bald merken das dies eher oft als selten der Fall ist. Machen sie Meldung wenn sie sicher sein können das ihr Haufen eine Luftschlacht für sich entscheiden kann.
Oberst Rutscha, Ende!


Erru drehte die Regler wieder auf unteren Empfang und nahm Joanna behutsam das Sprechgerät aus der Hand.
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#13
Selbst die Ausbilder auf Phantine hatten mehr Mitgefühl als der Typ in seinem ganzen Leben, aber wen wunderte das? Verdammter Stolz!

Joanna verließ leicht verärgert, mit Kleinhuber im Schlepptau, die Kommandozentrale. Wieder im freien entdeckte sie den, mittlerweile nüchternen, Hauptmann Quenten, der sich darum kümmerte den Zustand des Stützpunktes zu verbessern.

Nachdem Joanna einige Worte mit dem Hauptmann gewechselt hatte, erklärte sich eben jener bereit ihre Aufgaben zur Absicherung des Stützpunktes samt Flugfeld, die Rücksendung der Busse und Chimären zu übernehmen und einen Trupp Soldaten zur Räumung des Flugfeldes zu schicken, sodass sie sich wieder auf den Weg zu den Hangars machen konnte.

Es dauerte ca. 20 Minuten bevor Joanna die Hangars erreicht hatte und den ersten betrat. Der Hangar war mit Stimmengewirr gefüllt. Einige Piloten und Mechaniker hatten sich zusammen gestellt und unterhielten sich ausgelassen, andere checkten noch ihre Maschinen durch. Joanna durchstreifte zusammen mit Kleinhuber den Hangar und fand die gesuchten Lotzen schließlich stehend an einer der beschädigten Hornissen. Sie schickte beide zusammen mit Kleinhuber zur Einsatzzentrale mit dem Befehl sie soweit Einsatzbereit zu machen dass sie Patrouillen überwachen konnte.

Joanna betrat danach, da sie erkannte dass in dem Hangar soviele einsatzbereite Maschinen wie Piloten waren, den zweiten Hangar. Nach einigen Schritten bemerkte sie einen Mechaniker, welcher an einer Scorpion Variante II stand, der sie zu sich winkte. Als Joanna sich ihm näherte erkannte sie ihren alten Chefmechaniker von der Garde wieder.

„Hey, Major.“

„Hey, Mur!“

Ethan Mur war bereits seit dem Einzug in die Garde ihr Chefmechaniker und war mit ihr zusammen nach Koron versetzt Er selbst hatte bereits 40 Standardjahre auf den Buckel und war noch immer so scharfsinnig wie eh und je.worden. Während der Zeit in der Garde und auf Koron waren sie richtig gute Freunde geworden.

„Ich konnte dir dieses Schmuckstück sichern. Für den langen stand hier in den Hangars is er noch gut in Schuss. Musste nur ´n bisschen Sand hier und da absaugen, Treibstoff und Munition nachfüllen. Jetzt muss er nur noch auf die Startbahn gerollt werden und dann kann’s losgehen.“

„Danke Mur, aber das wird wohl noch ne gute Stunde dauern. Wir müssen warten bis die Soldaten das Flugfeld von Sand geräumt haben und es müssen noch Flugtrios aufgestellt werden bis wir die Vögel starten können.“

Während sie sprach hatte sich Joanna auf die Tragflächen ihrer Scorpion gestellt.

„Dürfte ich um Aufmerksamkeit bitten?!“

Sie brüllte diese Worte um mit ihrer Stimme das laute Geplapper zu übertönen. Einige Minuten später war ruhe im zweiten Hangar eingekehrt.

„Danke. Ich möchte sie bitten sich in etwa einer halben Stunde zum Besprechungsraum am Tower zu begeben. Sie werden das Gebäude relativ leicht finden. Ich möchte die Piloten auch noch bitten sich schonmal in dreier Teams aufzuteilen. Das Prozedere dürfte ihnen ja bekannt sein. Das ist soweit alles.“

Damit sprang sie von der Tragfläche und lief, nach einem kurzen freundschaftlichen Wortwechsel mit Ethan, in den ersten Hangar und wiederholte ihre Miniansprache. Danach ging sie zusammen mit Major Klerf und ihrem Stellvertreter Major Olsten zum Besprechungsraum.
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#14
Gesagt getan!
Dreißig Minuten später hatten sich die Piloten, die beiden Navigatoren und Vertreter des technischen Personals im Besprechungsraum eingefunden. Letztere beiden hielten sich im Hintergrund auf, würde das Gesagte doch vorrangig den Piloten gelten.
Der Raum war recht groß und mit Bildern von Flugzeugen und dramatischen Luftkämpfen dekoriert. Eine Fensterpartie erlaubte den Blick über das Rollfeld, auf dem momentan zwei lange Querreihen von Soldaten zu sehen waren. Die erste war mit Besen bewaffnet, die zweite hatte die Aufgabe jeden noch so kleinen Stein und Papierfetzen, per Hand, aufzulesen.
Am Kopfende gab es eine Schiefertafel, umrahmt von schematischen Darstellungen diverser Flugmanöver. Davor war sogar eine Hologrube in den Boden eingelassen, wenn auch mit Folie abgedeckt und ganz offensichtlich nicht betriebsbereit.
Die Stimmung unter den Männern und Frauen hatten sich gehoben. Man lachte und scherzte. Die Tatsache das man bald wieder würde fliegen dürfen, schien das „Womit man fliegen würde“ aufzuwiegen.
Langsam kehrte Ruhe ein und alle Blicke wanderten zu Joanna.
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#15
Joanna wartete bis sie die vollkommene Aufmerksamkeit hatte bevor sie anfing zu sprechen.

„Werte Flieger, Lotsen und Vertreter des technischen Personals, der Grund warum ich sie hier habe zusammenkommen lassen ist, wie sie schon folgerichtig vermutet haben, das ich sie so schnell wie möglich wieder in die Luft bekommen möchte und unbeschädigt wieder auf den Boden. Wir werden in den nächsten Tagen Trainingsflüge absolvieren und das solange bis sie ihre „neuen“ Übergangsmaschinen im Schlaf beherrschen und mit ihnen kämpfen können. Die ersten zwei dreier-Gruppen werden, wenn die Rollbahn bis dahin freigeräumt wurde, eventuell schon heute starten können. Wenn nicht starten die ersten morgen um 0600. Alle 2 Stunden wird die Gruppe gewechselt. Ihr Spielraum beschränkt sich auf einen Radius von 6km um diesen Stützpunkt. Nachtflüge sind erst ab morgen genehmigt. Ich werde mit der ersten Gruppe starten, Major Olsten mit der zweiten und Major Klef wird als Mitglied der dritten Gruppe starten. Es werden vorerst keine 2 Gruppen gleichzeitig starten bis sie ihre Maschinen sicher führen können. Zu jeder Zeit werden sie von einem der Lotsen und einen von uns dreien überwacht, sodass wir schnell handeln können wenn Probleme auftreten sollten. Sorgen sie dafür dass ihre Maschinen mit MG-Munition aufgefüllt werden, sodass sie sich bei Feindkontakt verteidigen können wenn es unvermeidlich ist. Bis hierhin noch irgendwelche Fragen?“
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#16
Philip traf zusammen mit seinem Bordmechaniker, fünf Minuten vor der angesagten Zeit, im angesagten Raum ein und setzte sich in aller Ruhe auf einen der Stühle. Dann steckte er sich eine Zigarre an und wartete. Pünktlich traf die Frau Major ein und er erhob sich genauso wie der Rest. Dann setzten sie sich und lauschten der offiziellen Begrüßungsansprache, so sah es zumindest Philip.
Das was der Major sagte war fast genau wie er es erwartet hatte, Flugübungen wie die besenkten am Anfang.
Auf die Frage ob es noch ebensolche gäbe, schnelle Philips Hand in die Höhe. Als ihm das Wort erteilt wurde nahm er die Hand herunter und er begann zu sprechen.
„Frau Major, wissen sie irgenetwas wegen der Maschinen die wir hier eigentlich fliegen sollten? Da wir alle eigentlich nicht diese uralten Dreckschleudern fliegen wollen!“
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#17
Eine Hand schnellte hoch und der Pilot sprach nach Worterteilung auch schon los.

„Frau Major, wissen sie irgendetwas wegen den Maschinen die wir hier eigentlich fliegen sollten? Da wir alle eigentlich nicht diese uralten Dreckschleudern fliegen wollen!“

„Nun Leutnant, sie werden wohl vorübergehend diese „Dreckschleuder“ fliegen müssen. Das Oberkommando kümmert sich zurzeit um unsere eigentlichen Maschinen. Soviel mir gesagt wurde verzögert sich die Lieferung etwas. Eine genaue Zeitangabe wollten sie mir nicht geben, aber aus Erfahrung mit den Sitten die hier gegen Fremdwelter Flieger herrschen kann ich ihnen sagen:
Verlassen sie sich nicht auf eine schnelle Lieferung. Sie können mit Wochen, Monaten oder sogar einem Jahr rechnen. Das ist leider alles was ich ihnen dazu sagen kann. Ich hoffe ihre Frage ist damit zum Teil beantwortet.

Haben sie oder sonst noch jemand weitere Fragen?

Wenn nicht soll sich die erste Gruppe bei mir und die zweite Gruppe bei Major Olsten melden, der Rest schreibt sich in die Listen ein und hat dann für den Rest des Tages frei. Beziehen sie am besten ihre Quartiere. Gruppe 3 wird voraussichtlich morgen um 0600 starten wenn heute alles glatt läuft. Finden sie sich dann bitte zu gegebener Zeit bei ihren Maschinen ein. Sollte es Schwierigkeiten geben heute die Maschinen in die Luft zu bekommen werden sie informiert.“
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#18
Nachdem sie alle den Raum verlassen hatten, gingen die meisten zu dem schwarzen Brett, das neben der Tür zum Besprechungsraum hing, und sahen nach wer jetzt in welcher Staffel eingeteilt war. Philip hatte seinen Namen schnell gefunden in der 3. Gruppe. Somit hatte er noch bis morgen früh um 0600 Zeit. Somit machte er sich zusammen mit seinem Mechaniker auf den Weg um die Maschine noch komplett zu kontrollieren. Damit verbrachte er ca. 3 Stunden bis sie alles kontrolliert hatten. Danach ging er los um endlich mal seine Stube zu beziehen. Diese war jedoch alles andere als Komfortabel. Zu seinem Glück kam gerade einer aus dem Ursprünglichen Personal vorbei an dem er erstmal seinen Frust raus lassen konnte. Da dieser scheinbar nichts an der Ansage von der Frau Major verstanden hatte. Seine Uniform war schräg zugeknöpft, die Schnürsenkel seiner Stiefel guckten heraus und er stank so übelst nach Alkohol, dass man nur vom Riechen besoffen wurde.
Danach ging er erstmal in die Kantine, die etwas besser aussah als die restliche Anlage und holte sich etwas zu essen. Dort traf er auch seinen Mechaniker wieder. Dieser Unterrichtete ihn kurz, dass die Maschine gerade Aufgetankt und aufmunitioniert wurde. Philip nahm die Information dankbar zur Kenntnis und machte sich daran sein Essen zu sich zu nehmen.
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#19
Es gab keine weiteren Fragen und so entließ Joanna die Anwesenden die noch kurz bei dem schwarzen Brett Halt machten und dann den Besprechungsraum verließen. Sie selbst verweilte noch kurz in diesem Raum, auf das Rollfeld starrend. Sicherlich würde es noch ein paar Stunden dauern bis die Soldaten das Feld vollkommen geräumt haben. Mit Glück wird es heute zwei Starts geben. Mit Glück. Mit diesen Gedanken verließ sie den Raum um sich ebenfalls ein Quartier zu sichern. Bis zum ersten Start musste noch 3h vergehen.

Einen kurzen Fußmarsch später erreichte sie den Platz mit den Quartieren. Augenscheinlich waren die Hütten, wie der Großteil der Gebäude auf diesem Stützpunkt, im guten Zustand aber wie es innen aussah konnte sie zurzeit nur erahnen und gleich würde sie es wissen. Joanna marschierte durch die Reihen der Quartiere und sie wurde nach wenigen Minuten fündig. Sie stieß die Tür auf und erwartete furchtbares wurde aber dahingehend enttäuscht. Das Quartier war nicht so verdreckt wie die der Soldaten. Es war leicht staubig, zeigte auch schon Anzeichen für Benutzung, was Jahre her sein mag und roch muffig. Die nächste Stunde verbrachte Joanna damit ihr neues Quartier zu säubern und zu beziehen, um sich danach zur Kantine zu begeben.

Dort angekommen bediente sie sich dem angebotenem Gerichten und holte sich dazu noch eine Tasse mit starkem Kaffein. Nach kurzer Zeit begann sich die Kantine mit Piloten wie Soldaten zu füllen. Geschnatter und das Klirren von Besteck füllte den Raum. Es roch nach aufgewärmten Gerichten und Kaffein.

Nachdem Joanna ihr Gericht verzehrt und bereits ihre vierte Tasse Kaffein geleert hatte warf sie einen Blick auf ihre Uhr. 18:30. Noch 30 Minuten bis zum ersten Start. Joanna stutzte. Wie schnell die Zeit doch verging wenn man Pause machte. Sie brachte schnell ihr Geschirr zu den Behältern und verließ die Kantine Richtung Tower wo sie sich bei den Lotsen nach den aktuellen Stand der Dinge erkundigte. Nach einem kurzen Gespräch, in denen die Lotsen ihr versicherten dass alles reibungslos funktionierte, machte Joanna einen Abstecher zur Rollbahn um den Fortschritt der Soldaten zu begutachten und um zu entscheiden ob es bei zwei Starts bleiben würde oder ob sie den zweiten absagen musste.

Doch zu ihrem Glück war die Bahn vollständig geräumt. Die Soldaten hatten gute Arbeit geleistet. Also stand dem Start nichts mehr im Wege.

Als Joanna dann den Hangar betrat hatten sie noch 10 Minuten. Im Hangar war es ruhiger geworden als noch vor 4h. Vereinzelt checkten noch Piloten mit ihren Mechanikern ihre Maschinen durch.

Die Piloten der 1. Gruppe waren bereits anwesend und hatten auch ihren Maschinen check beendet. Joanna winkte sie zu sich.

„Also meine Herren, in ein paar Minuten geht es los. Sind sie alle bereit?“

Die Piloten bejahten.

„Gut, kümmern wir uns jetzt mal ihren Rufzeichen für das heutige Training. Da der Name Sonderstaffel nicht gerade als Ruf geeignet ist werden wir für dieses Training als Rufzeichen das G für Gruppe, die Nr. der Gruppe sowie die Nr. ihres Platzes in der Gruppe verwenden. Beispiel der 1. In der Gruppe meldet sich dann unter G-1-1 oder einfach nur 1-1 und der zweite als 1-2. Ich nehme das Rufzeichen Staffelführer oder einfach 1-0. Wenn sie in der Luft sind achten sie auf genügend Abstand zu ihren Flügelmännern. Soweit irgendwelche Fragen? Nein? Gut. Dann meine Herren befördern sie ihre Vögel auf das Rollfeld.“

Gesagt getan. Innerhalb der nächsten 6 Minuten schoben Mechaniker wie Piloten ihre Vögel auf Startposition. Während die Mechaniker die Anlasskarren an die Maschinen anschlossen arbeitete jeder Pilot, wie auch Joanna, eine Routinemäßige Checkliste ab. Joannas Mechaniker schob ihr Kanzeldach zu und wartete auf das „Alles in Ordnung“ von Joanna. Als sie das Zeichen gab betätigte Mur den Anlasser. Es gab einen vierfachen Knall gefolgt vom Röhren der Propellermotoren als die Motoren der Jäger ansprangen.

Im Cockpit des Jägers hörte Joanna den Lärm des Motors gedämpft und spürte das Vertraute vibrieren der Skorpion.

„Staffelführer an Gruppe. Meldung.“

„1-1, hier. Alles Grün.“

„1-2. Eins a.“

„1-3, hier. Schnurrt wie ´n Kätzchen, Ma’am.“

„Verstanden. Staffelführer an Tower. Erbitte Startfreigabe für Gruppe 1 zum Übungsflug.“

„Staffelführer, hier Tower. Verstanden, Freigabe erteilt. Gutes Fliegen, Major.“

„Danke Tower. Ok, 1-0 an Gruppe, wir starten alle nacheinander. Erst bringe ich meinen Vogel hoch, dann 1-1 usw. Verstanden?“

Die Piloten bestätigten und Joanna gab langsam Schub. Ihr Vogel beschleunigt fast sanft und rollte über die gesäuberte Rollbahn. Joanna beschleunigte solange weiter bis sie ihre optimale Startgeschwindigkeit erreicht hatte und hob ihre Skorpion langsam in die Lüfte. Sie flog ein weit ausholendes Wendemanöver und an deren Ende konnte sie den Start von 1-1 beobachten.
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#20
Den Start vollführten alle ohne Probleme. In der Luft begann man mit einfachen geradeaus fliegen, Wendemanövern, Steig- und Sinkflüge und einfachem Formationsflug um sich an die neuen Vögel zu gewöhnen. Da es sich hier ja nicht um frisch ausgebildete Rekruten handelte, die noch nie in einem echten Jäger saßen, gewöhnten sich die Piloten schneller an ihre Maschinen sodass Joanna, nachdem sie 40 Minuten lang die anfänglichen Manöver übten, und keine Maschine bis dahin irgendwie negativ aufgefallen war, langsam mit schwierigeren Manövern startete die Pilot und Maschine etwas mehr fordern sollten.

Joanna flog mit ihrer Maschine einfache Loopings, vollführte Korkenzieher und noch einige weitere diverse Flugmanöver immer mit dem Auge auf bei den anderen Piloten die mit einiger Entfernung ihre eigenen Manöver vollzogen.

Joanna blickte auf den im Cockpit angebrachte Uhr. Es waren noch etwa 10 Minuten bis die nächste Gruppe starten würde.

„Staffelführer an Gruppe. Statusbericht.“

„1-1, hier. Bei mir ist alles Grün.“

„Hier 1-2, hab das Gefühl das der Motor nicht rund läuft, kann natürlich nur Einbildung sein, ansonsten keine Beanstandungen.“

„1-3, läuft alles rund. Trotzdem wünsch ich mir meine Lightning zurück.“

„Verstanden Gruppe. Und nicht nur sie 1-3. Wir gehen jetzt in den Landeanflug über. 1-2, sie landen zuerst falls doch etwas mit dem Motor nicht stimmt, danach 1-1 und 1-3. Ich lande als letze. Wie lange haben Sie schon das Gefühl, 1-2?“

„Erst seit 15 Minuten, Ma’am.“

„Verstanden, 1-2. Tower, hier Staffelführer. Erbitte Landeerlaubnis für Gruppe.“

„Hier Tower. Staffelführer, Landeerlaubnis genehmigt die Bahn ist frei.“

„Danke Tower. Ok, 1-2 runter mit ihnen.“

Die Landung der Gruppe verlief normal, bis auf die Tatsache das 1-2 seinen Vogel zu hart aufgesetzt hatte was sich aber zu keinem Problem entwickelt hatte. Sein Vogel wurde sofort von den Mechanikern in die Halle zurückgezogen und der Motor nochmal gründlich unter die Lupe genommen.

Nachdem Joanna ihre Landung beendet und ihren Vogel verlassen hatte, trommelte sie die drei Piloten nochmal kurz zusammen für ein kurzes Abschlussgesprächs und ein paar Worte des Lobs bevor sie sie dann in ihre wohlverdiente Ruhepause schickte. Joanna selbst unterhielt sich noch kurz mit ihrem Stellvertreter und verließ ihn, nachdem sie ihm auch „Gutes Fliegen“ gewünscht hatte, in Richtung ihres Quartiers.
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