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„Entschuldigen Sie, Herr Hauptmann. Ich kenne mich noch nicht in dem fragilen Machtkonstrukt Korons aus. Auf Mordian war das ganze einfacher. Der Tetrarch war der Gouverneur sein Heiligkeit und alles was sich gegen ihn oder das System auflehnte waren subversive Elemente, die sich damit an der pax imperialis und dem Imperator versündigten und als Ketzer und Häretiker galten. Diese Elemente galt es auszulöschen.“ Soweit war alles klar und unumstößlich einfach. Es war ein Prinzip, dass auf vielen Welten des Heiligen Imperiums der Menschheit praktiziert wurde. Doch nun wurde es komplizierter: „Hier auf Koron scheint das alles ungleich schwieriger. Es gibt mehrere Staaten, die eigene Regierungen haben. Dann gibt es in Gohmor noch die Adelshäuser, die eine eigene Hausmacht haben und die den Regierungschef der Makropole wählen. Dieser ist aber auch gleichzeitig imperialer Gouverneur und Befehlshaben der PVS zu Koron. Das macht doch so keinen wirklichen Sinn…“ Die letzten Worte waren, wie der ganze zweite Teil, mehr laut gedacht, als eine wirkliche Frage. Für einen Militär, der es gewohnt war in klaren Verhältnissen zu denken und gegen klar definierte Gegner zu kämpfen, waren diese verstrickten Zustände auf Koron fast eine Zumutung und ähnelten einem Guerillakrieg bei dem man eigentlich nicht wusste, auf welcher Seite man kämpfte. Dass das Ganze zusätzlich noch der Geheimhaltung unterlag, war Finn Brant vollkommen unverständlich. Seit wann musste das Imperium und Seine heilige Armee darauf Rücksicht nehmen, wer ihre Feinde waren und was der Rest der Welt vom Vorgehen der Armee hielt?
Der Moment dieser offensichtlichen Verwirrtheit, der allein den Umständen geschuldet war, ging schnell vorbei und Brant hatte sich wieder im Griff. Trotzdem spukte der Gedanke der Unsinnigkeit dieses Vorgehens immer wieder in seinem Kopf herum. Trotzdem hörte der Oberleutnant die weiteren Ausführungen seines Vorgesetzten mit unbewegter stoisch-griesgrämiger Mine an. Die Tatsache, dass der Hauptmann nur wenige mehr wusste – oder zu wissen vorgab –, als der Oberleutnant in der Kaserne in Gohmor erfahren hatte, verstärkte nur die Zweifel am Vorgehen der PVS. Normalerweise müsste die planetaren Streitkräfte das taktische, strategische und logistische Oberkommando über solche Einsätze haben. Das dies nicht so war, ließ Brant einen kurzen Blick auf die wahre Macht der Adelshäuser erhaschen, deren Ansatz der Stärke schon in der Anzahl der Haustruppen zu erkennen war. Man konnte fast meinen, sie seien besser ausgerüstet, als die Streitkräfte Seiner Heiligkeit.
„Ich spiele mit dem Gedanken ihn als Stelv abzulösen und sie dafür einzusetzen“, führte Hauptmann Müller weiter aus.
„Ich bin erstaunt und erfreut über ihr Vertrauen, Herr Hauptmann.“ ‚Und ich frage mich was das soll? Das diese Ernennung dem jetzigen Stellvertreter nur vor den Kopf stoßen konnte, war klar. Will er mir eigentlich gleich den Einstand hier erschweren? Besser hätte es ja nicht anfangen können’ „Es ist allein Ihre Entscheidung, Herr Hauptmann.“
Die Möglichkeit abzulehnen gab es eigentlich nicht, und wenn, hätte auch Finn Brant zu Putlitz genügend Ehrgeiz um es nicht abzulehnen. Wohin das aber führen würde, wusste nur der Imperator allein.
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Nunja, im Prinzip ist es hier eigentlich nicht sonderlich anders. Nur leider will die Praxis nicht so recht mitspielen. Politik hat die unangenehme Angewohnheit die Dinge zu verkomplizieren und unsereins in Situationen zu manövrieren in denen die Unterscheidung zwischen gut und böse, Imperialer und Ketzer nicht mehr so leicht fällt.
Egal!
Konezentrieren wir uns auf das was vor uns liegt. Über die Postenverteilung, innerhalb unseres überschaubaren Panzerzuges, werde ich nach der Einsatzbesprechung entscheiden. Jetzt sollten wir uns zum großen Briefingraum begeben. Es wäre peinlich wenn wir der PVS den Ruf der Unpünktlichkeit einbrächten.
[CENTER]AKT II
Sturmramme![/CENTER]
Wenige Minuten später trafen sie mit den anderen Kommandanten der gohmorischen Panzertruppe zusammen. Tatsächlich hatten sich auch schon fast alle anderen Beteiligten vor den Flügeltüren des Besprechungsraumes versammelt. Da waren unzählige Haussoldaten in ihren rot-schwarzen Lederuniformen, eine kleine Gruppe Dragoner, die sogar hier ihre schwarzen Kampfanzüge nicht ablegten und denen ein barhäuptiger Kopf als Zeichen der Gunst zu reichen schien. Es gab einen Kader den seine aufgenähten Schwingen als Piloten auswiesen, hochrangige Vertreter des Logistikbereichs, eine unüberschaubare Anzahl an Taktik- und Strategieberatern, ganz zu schweigen von Aufzeichnungsservitoren und Gehilfen. Alles in Allem mussten wohl hundert Personen anwesend sein. Sogar einige Abgesandte von Söldnergruppen ließen sich ausmachen, waren sie doch die Einzigen die die Nutzung von Wüstentarnkleidung praktizierten.
Pünktlich auf die Minute erschien ein schlaksiger Mann in der allgegenwärtigen Hausuniform. Lediglich die Tatsache das er dazu einen roten Umhang trug hob ihn von den anderen Orsianern ab. Er öffnete die Türen mit einem Abdruck seines Daumens, auf dem Scanner und gebot den Anwesenden einzutreten.
Der Raum, oder besser gesagt der Saal, war selbstverständlich nicht mit den Einrichtungen im heimatlichen Palast vergleichbar. Dennoch durfte man nicht vergessen das dass hier ein Gebäude aus transportablen Fertigteilen war und mit diesem Wissen im Hinterkopf war der Besprechungsraum überaus imposant. Der Vortragende nahm auf einer Antigravbühne Aufstellung, welche ihn auf jede beliebige Höhe schweben ließ und somit das Erläutern der gezeigten Projektionen der, im Boden verankerte, Hologrube erleichterte. Außerdem konnte er so in Augenhöhe zu seinen Zuhören gelangen, welche sich auf einer erhabenen Galerie gruppierten und die Bild der Grube unter sich sahen. So geschah es auch jetzt und nachdem sich alle verteilt hatten erhob sich der Mann mit dem Umhang in die Luft. Die kleine Plattform unter seinen Füßen summte dabei kaum hörbar.
Meine Herren, meine Damen, ich darf diejenigen, die nicht das Glück haben zu unserem Haus zu gehören, im Namen der Familie Orsius begrüßen und möchte ihnen den Dank Baron Vladimiers, für Waffenhilfe und Loyalität, aussprechen. Mein Name ist Block- Kommandant Enrico di Corvo Orsius, Leiter des Einsatzpostens und befehlshabender Kommandant für die vor uns liegende Aufgabe.
Als erstes möchte ich sie mit einigen Grundlagen vertraut machen, dabei ist mir bewusst das einige Informationen bereits bekannt sein dürften. Ziel ist es das Wissen, um den Feind, auf ein gemeinsames Level zu bringen. Ich möchte sie bitte mich meine Ausführungen vollenden zu lassen und jegliche Frage erst nach Aufforderung zu stellen. Somit ist eine längere Verzögerung, während der Unterrichtung, vermeidbar.
Im ersten Teil gehen ich auf Ausrüstung und Organisation der Roten Wache ein. Ein Beleuchten des geschichtlichen und politischen Hintergrunds werde ich ausklammern. Sollte an derartigen Informationen Interesse bestehen, kommen sie zu einem späteren Zeitpunkt auf meinen Adjutanten zu. Die Einweisung wird von holografischen Abbildungen unterstützt, deren Qualität stark variieren kann. Diese Tatsache ist den unterschiedlichen Quellen geschuldet. Damit richtete er eine Fernbedienung auf die Hologrube und aktivierte sie. Grünes Licht schoss zur Decke, fächerte sich auf und ließ ein schematisches Diagram im Raum schweben. Wie sie sehen ist die RW in Zellen gegliedert, welche der ursprünglichen Belegschaft der jeweiligen Zechen und Tagebauwerke entsprechen. Dabei ist auffällig das sie die Graduierung, innerhalb der paramilitärischen Organisation, nicht mit den Rängen der Arbeitsgemeinschaften decken. Ein normaler Arbeiter kann ebenso Anführer sein wie ein Vormann niederer Soldat sein kann. Nach unseren Information haben die Offizierskader der RW wenig, bis gar keine militärische Ausbildung. Man muss ihnen jedoch zugestehen das sie schnell gelernt haben und ihrem Führungsstiel die unorthodoxe Weise schmerzlich gesammelter Erfahrungen anhaftet. Das mächtige Haus Orsius ist nicht zu stolz um einzugestehen das sie uns vor größere Herausforderungen stellen als anfangs gedacht. Herausforderungen die wir jedoch zu lösen entschlossen sind. Er klickte weiter und das Diakram wurde von der Darstellung eines Bewaffneten abgelöst.
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Der einfache Kämpfer wird gemein hin nur als Roter Wächter bezeichnet und seine stärkste Waffe ist zweifelsohne Entschlossenheit. Infanteristische Grundkenntnisse sind nur rudimentär vorhanden und nach unserer Erfahrung überwiegt Mut hier Können. Nichtsdestotrotz kann sich die Ausrüstung dieser Leute durchaus sehen lassen. Großteils besteht sie aus Gegenständen des Bergbaus, die ihre Tauglichkeit in der Praxis bewiesen haben. So etwa der sogenannte Absorb-Mantel, welcher vor giftigen Staubpartikeln ebenso schützt wie vor harter Sonneneinstrahlung und saurem Niederschlag. Dazu kommt Grubenhelm, Atemschutzmaske und schwere Bergbaukleidung. Lediglich Waffe, Sturmgepäck und Körperpanzerung sind dem kriegerischen Handwerk geschuldet und nachträglich hinzugekommen. Bei der Standardwaffe handelt es sich um einen Lizenznachbau des Invader- Sturmgewehrs. Es verfügt über eine Unterlaufschrotflinte und ist daher mit der Hauptwaffe der PVS-Infanterie zu vergleichen, wenn auch weniger genau und störungsanfälliger. Geführt werden die Einheiten, die für gewöhnlich aus dreißig bis fünfzig Wächtern bestehen, von den so genannten Leutnants, die hier aber mehr den Posten eines Feldwebeldienstgrades übernehmen. Ob es innerhalb dieser Leutnantsränge noch einmal Unterteilungen gibt ist nicht bekannt. Es ist durchaus möglich das die einzelnen Zechenkompanien jeweils eigene Verfahrensweisen dafür haben. Über ihnen stehen die Sub- Kommandeure, die immer fünf bis zehn der Gruppen führen. Die höchste Instanz, abgesehen von Maria Scott selbst, sind die Kommandeure. Sie befehligen die Truppen eines bestimmten Abschnitts, meist dem Gebiet einer Zeche, oder die zugeteilten Einheiten bei einer Offensive. Eine Ausnahme von der Regel bildet eine kleine, elitäre Kommandotruppe, deren Namen, wenn sie denn einen hat, wir bisher nicht in Erfahrung bringen konnten. Was man beim Rest des Feindes als Entschlossenheit bezeichnen kann, ist hier, schlicht und ergreifend, selbstmörderisch zu nennen. Bisher ist es uns noch nicht gelungen ein Mitglied dieser Truppe lebend zu fangen. Der Freitod schien ihnen bis jetzt immer die bessere Alternative zu sein. Tun sich diese Namenlosen auch hauptsächlich durch Sprengstoffanschläge hervor können sie auch im Feld auf sie treffen. Sie sind wesentlich besser gepanzert als ihre Kameraden und ihr höherer Ausbildungsstand lässt vermuten das sie Unterweisung von Ex- Soldaten oder Söldnern genossen haben.
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Achten sie auf diese Kerle und nehmen sie sich vor ihnen in Acht.
Hat die RW auch einige, wenige erfolgreiche Angriffe vorzuweisen, so besinnen sie sich doch größtenteils auf die Verteidigung. Dies tun sie überaus verbissen und wir werden vermutlich mit eben derartigem Widerstand rechnen müssen. Das bedeutet für uns Feldgeschütze, Bunker, Gräben, Minen und Panzersperren. Unterstützt wird diese Taktik von einem hochmobilen Fuhrpark, den ich ihnen nun erläutern werde.
Die Masse der Fahrzeuge besteht aus umgerüsteten Bau- und Transportmaschinen. Einige sind unbewaffnet, die meisten hat man jedoch mit MG, kleinen Kanonen und hier und da einem schweren Bolter bestückt. Sie werden vorrangig als Transporter und leichte Unterstützer eingesetzt. Können sie allein operierenden Infanterieeinheiten durchaus gefährlich werden, so haben diese, zu meist ungepanzerten, Vehikel unseren Panzervernichtungstrupps und eigenen Panzerverbänden kaum etwas entgegenzusetzen. Schon wesentlich anders sieht es bei der feindlichen Panzerwaffe aus. Sprechen offizielle Quellen von etwa hundert Fahrzeugen, ist unser Nachrichtendienst inzwischen davon überzeugt das es wesentlich mehr sind. Wir gehen von 800 bis 1000 einsatzfähigen Gefährten aus.
Mit Masse handelt es sich dabei um leichte Panzer vom Typ R-4 Räuber.
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Die Geschwindigkeit liegt bei etwa 90 Kilometer pro Stunde. Zwar sind diese Angaben für die Straße, aber ich muss sie dennoch nicht auf die enorme Beweglichkeit aufmerksam machen. Die Räuber besitzen drei Mann Besatzung, eine Höhe von 2 Metern, Breite von 3 Metern und ein Gewicht von gerade einmal 6 Tonnen. Bei einer Panzerung von 5 bis 15 Millimetern sind diese engen, kleinen Blechdosen kaum mehr als fahrende Särge. Aber leider sehr schnelle, fahrende Särge. Bisher hatten wir lediglich mit Varianten zutun die über eine 20 Millimeterkanone und ein 12, 7 Millimeter MG verfügten. Bei dem Angriff letzte Nacht, auf die Kräfte der uns unterstützenden PVS, waren jedoch auch Versionen mit Laserkanonen im Einsatz, es muss also auch mit diesen Varianten gerechnet werden. Eine Bekämpfung des R-4s ist für Laserkanonen und Kampfgeschütze von jeder Seite aus Erfolg versprechend. Bein Einsatz von Autokanonen und Infanterie- Antipanzerwaffen ist der Beschuss von der Flanke oder Hinten zu empfehlen.
Des Weiteren wissen wir vom Erwerb mehrer Komet- Panzerwagen, vermutlich von Waffenschiebern aus Norfgot.
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Hebt ihre Konstruktionswiese sie auch nicht für den Panzerkampf hervor, so glauben wir doch das die RW sie als Ersatz für fehlende Artillerie nutzt. Die modulare Bauweise des Turmgeschützes prädestiniert den Komet dafür nämlich geradezu. Rechnen sie also damit das sie derartige Fahrzeuge in Stellungen eingegraben vorfinden. Nicht auszuschließen das auch hier wieder Laserkanonen Nutzung finden.
Es ist sehr wahrscheinlich das der Feind noch andere Restbestände und preiswerte Militärfahrzeuge aufgekauft hat. Jedoch keinen besonderen Typ in höherer Größenordnung, womit es reichen sollte auf die eben genannten Typen aufmerksam zu machen. Mit ihnen werden sie es in den nächsten Tagen vorwiegend zutun bekommen. Ich weiß das es Gerüchte über so genannte Mammuts gab. Waffenstarrende Festungen aus ehemaligem Großgerät. Dabei handelt es sich um Scheißhausparolen, wenn sie mir diesen unfeinen Ausdruck vergeben möchten. Natürlich besitzt die RW riesige Maschinen, wie etwa Förderbagger oder mobile Erdschichtsondierer. Es ist auch möglich das auf einige davon Kanonen montiert wurden. Doch wenn, dann dient das lediglich zur Motivation der eigenen Leute. Kein Gefährt in dieser Größenordnung hat irgendeinen wirklichen Vorteil, wenn es nicht prinzipiell als Superpanzer konzipiert ist. Ich kann ihnen also versichern das kein Schatten die Sonne verdunkeln und irgendeine Höllenmaschine ganze Verbände unter seinen Ketten zermalmen wird.
Gehen wir nun zur Bedrohung von oben über. Die Hologrube erzeugte neuerliche Darstellungen, dieses mal von Flugzeugen. Wir waren nicht wenig überrascht, als die Rote Wache erste Angriffe gegen unsere Stellungen flog. Es ist dem Zechenverband irgendwie gelungen Flugzeuge zu erstehen, ohne das unsere Agenten davon etwas mitbekamen. Ein Fehler der nicht ein zweites Mal auftreten wird.
Die zweimotorigen Jagdbomber vom Typ -Flingger 73-...
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...sind gewiss nicht auf der Höhe der Zeit und unseren eigenen Jagdmaschinen nicht annähernd gewachsen. Dafür sind sie jedoch so genügsam das sie auf einem, einigermaßen ebenen, Stück Wüste landen und starten können, was es uns erschwert ihre Operationsbasen ausfindig zu machen. In letzter Zeit agieren sie verstärkt und weichen unserer Luftraumüberwachung geschickt aus. Ich appelliere daher an die Kommandanten der Fla- Einheiten besondere Aufmerksamkeit an den Tag zu legen. Der Angriff letzte Nacht hat bewiesen das die RW durchaus zu koordinierten Aktionen, auch im truppengattungsübergreifenden Bereich, fähig ist und vermehrt dazu neigt. Über eine genaue Stückzahl der Flingger kann zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben gemacht werden.
Anders verhält es sich bei den Schwenkrotorfliegern vom Typ -Scharcher-.
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Diese nutzte der Zechenverband auch schon im zivilen Bereich. Von ihnen gibt es lediglich um die 30 Stück und sie werden vorwiegend für Versorgung und medizinische Hilfe genutzt. Allerdings sind wir sicher das auch die unbenannte Elitetruppe über einige dieser Flieger verfügt. Ihre Fähigkeit des Senkrechtstartens ist in den Bergen natürlich von unverkennbarem Vorteil, dennoch ist es uns in der letzten Woche gelungen drei von ihnen am Boden zu zerstören. Bedächtig griff Enrico di Corvo Orsius nach dem bereitgestellten Wasserglas und befeuchtete seine Kehle. Dann blickte er in die Runde.
Gibt es, bevor ich zu den eigentlichen Parametern der Mission komme, Fragen die die Technik und Kampfweise des Feindes betreffen?
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Während sich der Kommandant zu den so wichtigen Besprechungen verabschiedete, blieb an der einfachen Besatzung des Panzers wieder die Arbeit hängen. Es war doch immer das Gleiche, aber es hätte nach dem Hinterhalt auch schlimmer kommen können, als Finn Brant zu Putlitz als unmittelbaren Vorgesetzten im Panzer zu bekommen.
Fünf Minuten nachdem der Oberleutnant den „Malleus Maleficarum“ verlassen hatte, parkte Alexander den Kampfpanzer in die Lücke, in die ihn ein junger Mann in den Farben des Hauses Orsius eingewiesen hatte. Sofort kamen aus der niedrigen Panzerhalle weitere Techniker und Servitoren in Rot und Schwarz, die sich wie ein gefräßiger Schwarm Heuschrecken auf den Panzer stürzten. Kaum hatte die Besatzung ihr Fahrzeug verlassen, begannen die Orsiusler mit der Betankung, während sich andere daran machten die staubigen Ketten und Schutzkästen abzuspritzen. Evin, dem die Aufsicht übertragen worden war, konnte nur kopfschüttelnd zuschauen. Das Haus Orsius scheute wohl keine Mühen, die Unterstützungen der PVS bei Laune zu halten. Alexander und Gator, auf denen normalerweise die Last der Arbeiten lag, waren hier eher eine dritte Kette am Panzer – vollkommen unnötig und deplaziert.
Nachlässig überschaute Evin das rege Treiben um den Panzer, als zwei andere Soldaten, die der Uniform nach zu urteilen ebenfalls zur PVS gehörten, auf ihn zu traten. Nach einigem Geplänkel stellte sich heraus, dass auch sie kein Koroner waren, sonder so wie die Mordianer aus anderen Ecken der Galaxis stammten. Als sie sich wieder verabschiedeten, gab einer der Beiden Evin noch den aktuellen Gohmor Guardian. Verwundert darüber, woher man hier am Arsch der Welt eine aktuelle Zeitung bekam, schlug er die Titelseite auf. Das meiste was diese Klatschblätter schrieben war auf allen Welten Seiner Heiligkeit das gleiche Gewäsch, dass nichts oder kaum etwas mit der Realität zu tun hatte. Trotzdem war es eine willkommene Ablenkung, was sollte schließlich passieren? Das Haus Orsius war ja keine Vereinigung von Verrätern und Ketzern, sonder ein angesehenes Adelshaus der Hauptmakropole auf Koron III.
Mit aus vielen Prozessen geschultem Blick überflog Evin von Hessel die Titelseite. Doch was er las, ließ seinen Unterkiefer herunterklappen.
‚Das Haus Orsius keine Verräter und Ketzer? Das sah hier aber ganz anders aus!’
Sofort wanderte sein Blick wieder voller Aufmerksamkeit über die Arbeiter des Adelshauses. Mit einem kurzen Wink beorderte Evin die beiden anderen Besatzungsmitglieder zu sich. Froh darüber, endlich etwas zu tun zu haben, kamen Alexander und Gator sofort. Wortlos hielt Evin ihnen die Zeitung hin. Während Gators Augen in natürlicher Geschwindigkeit über die Seite huschten, war Alexanders Gesicht vor Anstrengung gerötet und die zusammengekniffenen Augen sprangen langsam von Wort zu Wort, während sich der Mund lautlos mitbewegte. Als beide fertig waren, verständigten sich die drei mit einem kurzen Blick. Obwohl sie von der Art nicht verschiedener hatten sein können, waren sie doch innerhalb kurzer Zeit zu einem eingespielten Team geworden. Evin riss die Titelseite der Zeitung ab und drückte dem Rest Gator in die Hand, der sich zusammen mit Alexander wieder das kurze Stück Weg zurück zum Panzer machte. Die beiden würden keinen Handgriff der Orsiusler übersehen. Das konnte Evin aus ihren Gesichtern lesen. Dabei war er sich im Klaren, dass er nicht weniger erstaunt und entsetzt aussehen musste.
Umgehend machte er sich auf dem Weg zum Stabsgebäude. Währenddessen faltete er die dünne Titelseite und ließ sie in der Innentasche seiner Uniformjacke verschwinden. Nach kurzem Hin und Her am Eingang, wurde Evin von Hessel, mit einer Wegbeschreibung versorgt, eingelassen. Er hatte sich das ganze schwerer vorgestellt. Wenn das tatsächlich ein Verrat im größeren Stil war, was die offiziellen Stellen – des Hauses und der Regierung – natürlich dementierten, dann hatten sie wenige Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Evin kreuzte den Weg seines Kommandanten, als dieser gerade dabei war zusammen mit Hauptmann Müller zum großen Besprechungssaal zu gehen. Ohne ein Wort aber mit eindringlichen Blicken übergab er das gefaltete Stück Papier und verschwand wieder.
Während sich der Taktiker oder Kommandant oder Wasauchimmer des Hauses Orsius in seinen Ausführungen erging, studierte Finn den Zettel den er von seinem Obergefreiten erhalten hatte. Der Inhalt war brisant. Äußerst brisant, vor allem in der jetzigen Situation. Als der Orsiusler eine Pause für Fragen machte, lehnte sich Finn Brant zum Hauptmann herüber und reichte ihm die Seite.
„Die Zeitung von heute, Herr Hauptmann“, murmelte er leise um einen anderen Fragesteller nicht zu stören.
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Müller nahm die Titelseite und ließ die Augen darüber huschen. Er sah auf, faltete das Stück daraufhin und ließ es in seiner Tasche verschwinden. Der Blick, welchen er zu Putlitz angedeihen ließ, besagte “Wir reden später” und damit wandt er sich wieder dem Redner zu.
Einige Fragen, sich auf genauere Angaben zu den Fliegern beziehend, folgten und der Orsianer beantwortete sie mit knapper Effizienz. Nachdem alle Unklarheiten beseitig schienen sammelte er sich einen Augenblick und fuhr dann fort.
Kommen wir nun also zur eigentlich Operation, laufend unter dem Namen “Sturmramme”.
Eine taktische Karte erschien auf Knopfdruck, sie zeigte das triste Gelände der Wüste auf mehrere hundert Kilometer, bis sich ein bestimmter Ausschnitt vergrößerte.
Was sie hier vor sich sehen ihr der so genannte, Türriegel, ein Laserpointerpunkt huschte über die drei, grauen Darstellungen künstlicher Bebauung. Es handelt sich dabei um drei Abbaugebiete in strategisch, wichtiger Lage. Sie schirmen den Zugang ins eigentlich Kernland des Zechenverbandes ab. Das unwegsame Gelände, zur Linken und Rechten, macht ein Passieren zwar nicht völlig unmöglich, erschwert es jedoch erheblich. Der Weg führt uns also mitten durch den Haupteingang. Verständlicher Weise sind die drei Stellungen schwer gesichert, stellen sie doch den ersten, ernsthaften Verteidigungsring dar. Ist er geknackt, haben wir einen Fuß im Feindesland.
Wie sie hier sehen, der Leuchtpunkt wanderte zu den roten, taktischen Zeichen, liegen Zwischenziel Eins, Zwo und Drei vor der eigentlichen Stellung. Diese Flugabwehrstellungen sind weit vorgezogen und der Feind weiß selbst wie gefährlich das ist, muss jedoch dieses Risiko eingehen, will er seine Fla effektiv nutzen. Um eigene Luftunterstützung zu erhalten müssen diese Stellungen natürlich ausgeschaltet werden. Es ist nicht ersichtlich wie die Verteidigung der Stellungen ausfallen wird. Lassen sie sich zurückfallen oder versuchen sie die Stellungen zu halten? Wir werden es wissen wenn die Panzerspitzen ankommen.
Sind die Ziele genommen stehen uns zwei Hexagons Orsius Jäger zur Verfügung und möglicherweise eine Staffel der PVS-Luftwaffe. Mit dieser Rückendeckung gehen wir die eigentlichen Festungen an. Nun folgten lange Einteilungen der Infanterie und Panzerverbände. Die Soldatengruppe um Hauptmann Müller würde der rechten Vorstoßbewegung angehören und somit die östliche Fla-Stellung angehen, ebenso die östliche Zechen-Festung. In der Nacht zuvor waren bereits Gruppen von Schwarzen Dragonern abgesprungen und bekämpfen den Gegner in den Felsformationen an beiden Seiten des Operationsgebiets. Somit sollten Kräfte, die möglicherweise die Flanken der Orsianer bedrohen konnten, gebunden werden.
Die Operation beginnt in zwei Stunden. Gibt es Fragen?
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Leto betrachtete stirnrunzelnt den Angriffsplan. Selbstmord. Frontalangriff über offenes Gelände auf befestigte Stellungen. "Herr Hauptman, das Gelände bietet im Osten von ZZ1 eine Möglichkeit, um durch Umgehen dem Feind in die Flanke zu schlagen. Ich beantrage diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen!"
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Als Ando die Einsatzeinteilung hörte verzog er Demonstrativ das Gesicht.
Herr Hauptmann, Ich stimme Leutnant Beiwingen zu. entfuhr es dem Kommandanten. Welche Aufgabe haben sie für meine Kanonen vorgesehen?
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Von Beiwingen. Es konnte nicht anders sein. Der Hauptmann hatte Recht gehabt, als er sagte, dass man ihn erkennen musste. Gepflegt, perfekt gezogener Scheitel, kein Härchen dort wo es nicht sein sollte. Die aufrechte Haltung, der gestelzte Gang und die abgedroschenen Phrasen. Das war alter Adel, der etwas auf sich hielt. Mordian hatte auch Adel – aber so viel, dass es schon nichts mehr Besonderes war. Finn vermutete, dass von Beiwingen Cadianer war. Dieses unbeugsame Völkchen hatte eine ganz besondere Ausstrahlung, die auf der einen Seite Überheblichkeit, auf der anderen Seite aber auch eine gewisse Verachtung gegenüber dem Tod und den Schrecken des Chaos war.
Der Leutnant imponierte Brant, da er meinte, dass dieser eine gewisse Skepsis und Abneigung gegen die Führung durch das Haus Orsius zu hegen schien. Andererseits war das überkorrekte Verhalten des Cadianers abstoßend. Er wirkte wie ein frischer Akademie-Abgänger, der gerade sein erstes Kommando bekommen hatte und sich unbedingt profilieren wollte. Es hatte etwas von Arschkriecherei und Aufmerksamkeitsheischerei bei den Vorgesetzten. Es war der Imperialen Armee unwürdig und – dessen war sich Brant vollkommen sicher – von Beiwingen war bei der Imperialen Armee gewesen, bevor es ihn und seinen Panzer nach Koron verschlagen hatte!
Offizier genug sich nicht einzumischen, hielt Finn Brant den Mund, als von Beiwingen zu seinem Widerspruch ansetzte. Der Oberleutnant bezweifelte, dass es sinn machte, die Flak-Stellungen zu umgehen und dann mit dem Rücken zum Feind, und den von der Hauptlinie anrückenden möglichen Verstärkungen, zu agieren. Wenn es nicht möglich war, die Flakstellungen frontal zu überrollen und auszuschalten, müsste man auch gar nicht erst den Versuch wagen – egal ob mit Luftunterstützung oder ohne – die Hauptstellungen anzugreifen, weil man diese dann erst recht nicht nehmen konnte. Des Weiteren war es Finn vollkommen egal, was der Angriffskeil im Westen machte. Die PVS-Truppen waren im Osten und hatten dort dann sicher auch ihre eigenen Probleme.
Den anderen Kommandanten kannte und erkannte Finn nicht. Erst die Frage, nach der Verwendung seiner Waffen, ließ den Oberleutnant darauf schließen, dass es der Hydra-Kommandant sein musste. Das er sich von Beiwingen, den er netterweise als Beischwingen titulierte, anschloss, ließ entweder auf einen schwachen Charakter schließen – oder Finn selbst machte sich zu viele Gedanken um die Gefahren. Eine ganze Weile – es entstand ein kurzer, peinlicher Moment der Stille, in der der Orsianer auf weitere Stellungnahmen wartete – kämpften in Brant ein kleiner Imperator auf der linken Schulter gegen einen kleinen Horus auf der rechten Schulter. Anders als im Bruderkrieg gewann der Verräter in der schwarzen Terminatorrüstung.
„Leutnants, ich kann ihr Ansinnen in keinster Weise unterstützen. Natürlich gibt es die Möglichkeit eventuell hoher Verluste bei einem Frontalangriff. Doch sollte dies tatsächlich der Fall sein, brauchen wir uns anschließend auch keine Gedanken mehr um die Erstürmung der Hauptbollwerke machen. Was sich aber mir mehr aufdrängt, als die möglichen hohen Verluste, ist zwischen den Flakstellungen und einer aus Norden anrückenden Verstärkung der Roten Wacht eingekesselt zu werden. Dabei würden wir unseren Rücken entblößen und gleichzeitig viel Raum zum Manövrieren verlieren. Sollte dieser Fall eintreten, wäre eine effektive Zielbekämpfung, die Ausschaltung der Flakbatterien, unmöglich. Des Weiteren“, Finn hatte nun seine Stimme gesenkt, so dass er nur noch von Hauptmann Müller und den beiden Leutnants gehört wurde, „kämpfen wir im Osten mit dem Ziel ZZ3. Das heißt, was unsere Freunde vom Haus Orsius im Westen machen, kann uns vollkommen egal sein.“
OOC: Wäre es möglich, das Bild etwas zu verkleinern?
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Ando hörte sich den Beitrag des unbekannten gut an und setzte dann zu einer Antwort an.
Bei allem Respekt, aber geht es in dieser Taktickbesprechung nicht darum einen möglichst schnellen und Verlustfreien Sieg zu erlangen? Ich gebe ihnen Recht das unsere Truppen eingekesselt werden könnten, aber sollten wir bei einem Frontalschlag zuviele Truppen verlieren würden wir niemals durch die Festungen brechen. Mir ist klar das sie auf Mordian andere Tacktiken haben als ich, der ich ein Tallarnern bin, doch manchmal das ist der Vorschlaghammer die schlechteste Alternative. Mit stechenden Augen fixierte Ando seinen Gegenüber und seine Körpersprache schrie förmlich die Abneigung gegen diesen.
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Leto war verwirrt. Der neue Kommandant hatte sich, ob seiner Stellung im Zug, an dieser Stelle nicht zu äußern. Keinen Sinn für Etikette. Oder hatte er etwas verpasst? Die berüchtigte Falte in seiner Stirn tauchte auf. Dass Ando sich einmischte war ebenfalls nicht sonderlich förderlich, dazumal er das Gespräch in Richtung eines Streites zu lenken schien. "Meine Herren!" sagte er und hob beschwichtigend die Hände "Wenn ich bitten dürfte. Herr Oberleutnant, ich weise sie darauf hin, dass sie einem taktischen Fehler begannen haben!" Er sah zum Hauptmann und nahm dessen eisigen Blick, aber das Ausbleiben einer Erwiderung zum Anlass aufzustehen. "Die PVS Streitkräfte sind zweifellos im Osten" Er beschrieb einen flüchtigen Kreis mit einem Teleskop-Zeigestock, den er aus seiner Tasche hervorgezaubert hatte, "eingesetzt. Allerdings ist die taktische Lage so, dass ein frontaler Angriff auf ZZ1 hohe Verluste für die eingesetzten Truppen zur Folge haben würde. Da ich davon ausgehe, dass niemandem an der Verschwendung von Ressourcen liegt, würde ich Sie alle bitten mir kurz Gehör zu schenken." Nach eine kurzen Pause und einem Rundblick, bei dem er dem Oberleutnant einen abschätzigen Blick schenkte, fuhr Leto fort: "Wie Sie alle sehen können befindet sich zwischen ZZ1 und ZZ2 eine Höhenrippe, die einen Feuerkampf auf flankierend angreifende Fahrzeuge und Gefechtseinheiten im abgesessenen Kampf verhindert. Richtig ist, dass ein Abschwenken eines über die feindliche linke Flanke geführten Stoßes in einer Querbewegung zum Feind enden muss. Sollte aber der Angriff der auf ZZ2 antretenden Abteilung im Schulterschluss mit den auf ZZ1 antretenden eigenen Teilen, oder besser noch VOR den auf ZZ1 antretenden eigenen Teilen erfolgen, so minimiert das die Verluste beim Angriff drastisch. Für die Fortsetzung des Angriffs stünden dann mehr Kräfte zur Verfügung. Gleichzeitig haben die auf ZZ1 antretenden eigenen Teile so den Vorteil nur im Feuerbereich der mittleren und eventuell Teilen rechten Feindstellung im Hinterland zu geraten, wohingegen der direkte Weg unweigerlich zu einer Querbewegung vor allen Rohren beider Ziele führen muss. Ich weise hier noch einmal auf den Hügel hin, der sich hier" Leto deutete mit seinem Teleskopstab auf den linken Pfeil, "unter dem Pfeil verbirgt. Dadurch müsste unser linker Flügel entweder seine Kräfte teilen - was zu hohen Verlusten führen muss - ich erinnere hier an die IDV 100-1-0-0: Ausführungen zu geschlossenen Gefechtsführung - oder aber links umgehen - mit den bereits beschriebenen Folgen. Ich schlage also vor: Eigener linker Flügel greift an der Mitte folgend von eigener über ZZ1 auf Obj1 um fdl Kr im Zielgebiet zu zeschlagen! Sollte dieses Ziel nicht erreicht werden, liegt es im Bereich des Möglichen, dass fdl Tle von Obj1 als Vstk für Obj2 und 3 genutzt werden können." Leto knallte die Hacken zusammen, deutete eine Verbeugung an und ging, nach einem sauberen Kehr! wieder auf seinen Platz zurück. Im Zurückgehen raunte er dem Oberleutnant zu "Ich weise Sie darauf hin, dass momentan ich und nicht sie, der stelv. Zugführer sind." Er hoffte, dass der Olt seinen Rat als solchen sehen würde.
Sein Gesicht war eine Maske aus Stein. Er konnte nur hoffen, dass sein Plan zuspruch fand. Das unnütze Auslöschen von Soldaten, die an anderer Stelle gebraucht werden konnten mochte er nicht. Andererseits waren sie Soldaten. Im Namen des Imperators zu sterben war die höchste Ehre. Leto würde den Befehlen folgen. Wie immer. Wie er es gelernt hatte.
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Innerlich schlug Brant die Hand vor die Augen um das nicht mehr mit ansehen zu müssen.
‚Herr Leutnant, ich weise sie darauf hin, dass sie einen taktischen Fehler gemacht haben: Sie haben mir nicht zugehört.’
Abgesehen davon und auch davon, dass von Beiwingen versuchte mit einem Zeigestab Dinge in der Hologrube – die tief genug war, dass sich eine Galerie darum zog und deren Projektion weit genug von der Galerie entfernt war, dass der Orsianer mit seiner Antigravplattform darum herumschweben konnte – einem Publikum von gut einhundert Personen deutlich zu machen, war diese Diskussion entwürdigend. Die Imperiale Armee war in 99% der Fälle hierarchisch geführt und ein Generalstab samt Taktiker arbeiteten einen Schlachtplan aus, der von den Offizieren und den Mannschaften befolgt wurde. Dies war nicht die Planungsphase und die anwesenden Personen waren kein Planungsstab, dies war das Operationsbriefing. Fressen oder Sterben – manchmal auch beides.
Dass sich der Offizier, der von Beiwingen – oder das was Finn Brant dafür hielt – so vehement unterstützt hatte, weiter echauffierte und versuchte dem Oberleutnanten jede taktische Kompetenz abzusprechen, stieß Brant bitter auf. Die nebensächliche Tatsache, dass auch er der kurzen Ausführung, zu der sich Finn dummerweise hinreisen lassen hatte, nicht richtig zugehört hatte, schockte den Mordianer auch nicht mehr. Es hatte wohl seine Gründe, dass die Zehntregimenter der Imperialen Armee nicht willkürlich von allen Planeten zusammengerufen wurden, sondern dass jedes Regiment eine homogene Masse an Soldaten mit einem ungefähr gleichen Hintergrund hatte. Noch bevor die Operation „Sturmhammer“ begonnen hatte, sah Finn Brant in der Ferne den glorreichen Endsieg der Roten Wacht dämmern. Eine PVS die mit den Orsianern nicht grün war (was noch verständlich und akzeptabel war), eine PVS die mit sich selber nicht grün war (was zwar auch verständlich, aber nicht akzeptabel war).
Innerlich zwei Mal tief durchgeatmet, schickte Brant dem rückkehrenden Leutnant ein unbewegtes Gesicht entgegen. Ohne groß die Stimme zu erheben antwortete er auf die knappe Zurechtweisung des Leutnants: „Und ich weise sie darauf hin, dass ich nicht“, das „noch“ verschluckter er ganz zufällig, „zu ihrem Zug gehöre und wohl, wie jeder der hier Anwesenden das Recht habe, auf ihre Aussagen einzugehen. Und falls Sie meinen, ich würde nicht zu ihrem Zug gehören und hätte deshalb schon überhaupt nichts einzuwenden, dann kann ich nur vorbeugend antworten, dass es neunzig andere Anwesende gibt, die nicht zu ihrem Zug gehören und doch Teil der Operation sind. Und von diesen neunzig haben schätzungsweise dreißig bis vierzig mehr Grund sich über die Situation an ZZ1 auszulassen wie Sie. Nebenbei sprach ich nie von der Bedrohung die von den anderen Flak-Stellungen ausgehen, sondern immer von der Bedrohung durch Verstärkung aus Richtung der Zechen-Festungen.“ Es folgte eine kurze Pause, bevor Brant hinzusetzte: „Von Beiwingen, nehme ich an?“
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