01-12-2009, 11:01 PM
Auch wenn derzeit unsere Mission Priorität genießen dürfte, haben wir ein paar allgemeine Verständnisfragen zur PVS:
1. Grundlegende Vorgehensweise soll eine Art Lineartaktik a la 18,/19. Jahrhundert, Westfront I. Weltkrieg oder Sowjetunion II. Weltkrieg sein. Demgegenüber steht im Allgemeinen die Beschreibung der Gohmorer als Speerspitze der PVS von Koron und im Speziellen die hervorgehobene Funktion der 10. Kompanie als Sammelbecken für Veteranen aus Fremdwelten. Beides scheint eine "elitäre" Stellung zu charakterisieren; also eine Eliteeinheit im Sinne von Sturmtruppen oder schwerer, gut ausgebildeter Infanterie. Auch dieses könnte ein zahlreiches Vorhandensein von Kommissaren erklären, auch wenn eine solche Einheit nicht nur aus undisziplinierten Rekruten oder Linieninfanteristen besteht.
Demnach, so unsere Auffassung, bedeutet das für die Gohmorer Taktiken und Strukturen zu bevorzugen, die abseits von einem bloßen Massenangriff nach massiver Artillerievorbereitung stehen. Vergleicht man diese Forderung mit den genannten historischen Anlehnungen, lassen sich auch hier Beispiele für das Vorhandensein von Auftragstaktik, selbstständigem Handeln, Auslegung von Befehlen finden. So gab es u.a. im napoleonischen Heer die sogenannten Franctireure, die als Scharfschützen selbständig vor den eigenen Linien kämpften. Aber auch schon vor dieser Zeit entstand im damaligen Preußen die noch heute bekannte Auftragstaktik, die dem handelnden Offizier einen Spielraum in seinem Entscheidungshorizont ermöglichte; sogar Auflehnung, auf Grund von Befehlen wider der Ehre, gegen den König war möglich (s. Johann Friedrich Adolf von der Marwitz, Yorck von Wartenburg) und wurden nicht geahndet.
Ebenso mussten innerhalb der von Napoleon eingeführten „Kolonnentaktik“ die Unterführer ein gewisses Maß an Handlungsspielraum haben, um überhaupt zum Erfolg zu kommen. Ansonsten wäre die Kolonnentaktik, die sich als sehr erfolgreich erwiesen hat, nicht durchführbar gewesen.
Die preußische Niederlage hat damals zu einer „kleinen“ Revolution der Armeeführung geführt. So wurde die Grundlage für die Auftragstaktik gelegt.
Auf taktischer Ebene gab es im I. Weltkrieg die sogenannten Stoßtrupps, die gegen die feindlichen Gräben operierten und nur auf sich selbst angewiesen waren („Jeder Stoßtruppführer ist stets selbständig nach Auftragserteilung und darf nie auf besondere Angriffsbefehle warten“ – Anleitung für Kompanieführer 1917). Berühmte Beispiele sind hier Leutnant Ernst Jünger (Champagne, Verdun), Offizierstellvertreter Ramke (späterer Fallschirmjägergeneral im II. Weltkrieg und im I. Weltkrieg Angehöriger des Marineinfanteriekorps in Flandern) und Leutntant Erwin Rommel (Zug- und später Kompanieführer in den Alpen – insbesondere Sturm auf den Monte Matajur). Diese höchstdekorierten Soldaten setzten nicht nur die Auftragstaktik um, sie forderten dieses auch von den ihnen unterstellten Bereichen ein; ansonsten hätten sie wohl kaum ihre Erfolge erringen können.
Im II. Weltkrieg nutzten die sowjetischen Führer die Masse ihrer Infanterie in einfachen Sturmangriffen, indem sie ihre Truppen durch Kommissare und Offiziere auf die deutschen Stellungen anrennen ließ solange bis diese keine Munition mehr hatten und im Nahkampf geworfen werden konnten. Jedoch besaß auch die Sowjetunion Eliteeinheiten, die die deutschen Führungsgrundsätze umsetzten. So existierten Gardedivisionen, NKVD-Divisionen, Fallschirmjägerverbände oder Marineinfanterieverbände, die als Speerspitze eingesetzt wurden und den Deutschen in Auftragsumsetzung und Taktik ebenbürtig waren.
Mit diesen Beispielen möchten wir die Frage nach dem genauen Verständnis des 1. Gohmor-Regimentes stellen. Ist dies a) eine Einheit von Liniensoldaten oder b) entspricht sie zumindest in Teilen den o.g. Beispielen.
2. In Bezug auf die unter 1. angesprochene Lineartaktik – ähnlich im PVS-Offtopic bereits als „Vorgehen auch wenn der Mann neben einem tot zusammenbricht“ bezeichnet – fällt es dann nicht schwer RPG zu betreiben, wenn man diese Taktik haarklein ausspielt? Sind dadurch die Möglichkeiten der Charaktere nicht zu sehr eingeschränkt?
3. Da ich (Harkon) Neuling nicht nur hier im Forum, sondern auch im Warhammer-Universum bin (aber bereits für Beides Feuer und Flamme), kann ich noch nicht so genau die Idee hinter der IA erkennen. Es scheint für mich/ uns ein Heer zu sein, das insbesondere durch Masse seine Siege erringt (hierzu gibt es ja zahlreiche Textbeispiele in den Romanen). Auf der anderen Seite wirken aber vor allem die dargestellten Einheiten oftmals als sehr selbstständig. Sicherlich handelt es sich hierbei wohl oftmals um Elite- oder Veteranenverbände, aber sind dies die Gohmorer nicht auch?
Die bereits im OT-Bereich erwähnte Gaunt-Reihe scheint hier beispielhaft zu sein. Aber auch Bücher wie Last Chancers weisen, trotz der Einschränkung eines Strafbataillons, solche Züge auf. Auch das 902. Vardan (15 hours), wirkt in dieser Hinsicht moderner. Ebenso dass 892. Tallarn (Desert Raiders): Hier werden Abteilungen sprichwörtlich in die Wüste gejagt mit dem Auftrag, den Vormarsch von Tyraniden zu verzögern. Die Verzögerung als Gefechtsart wiederum ist ein deutliches Indiz für eine eher der Moderne gleichende Gefechtsführung.
Einzig scheint mir hier die Einheit des Protagonisten vom 14. Jumael-Regiment den Anforderungen der Lineararmee zu entsprechen. Seine Kompanie landet fälschlicherweise auf einem fremden Schlachtfeld und wird binnen Minuten fast zerschlagen.
Generell sind negativ belastete Personen in der Regel solche, die ihre Männer ohne Rücksicht auf Verluste in die Schlacht werfen, wie man bei Ciaphas Cain und Gaunt sehr gut sehen kann.
Ein solches „Stumpf ist Trumpf“ Verhalten möchten wir von unseren Chars nicht!
Auch ansonsten sind die in den Büchern dargestellten Elite-/Veteraneneinheiten eher dem Ideal der Auftragstaktik etc. verfallen; was wohl auch einen Roman erst inhaltlich sinnvoll werden lässt (handelnde Figuren). Somit hatte ich dies bei meinem Einstieg auch für die Gohmorer angenommen.
4. Im OT-Bereich wurde auch von höherer Stelle (ich glaube es war Tarian) zwischenzeitlich die Bundeswehr als mögliches Leitbild ermöglicht. Jedoch wurde bald darauf dieses wieder mit dem Verweis auf gedachte Struktur der PVS eingeschränkt. Dieses konnten wir so allerdings bei unserem Eintritt und auch jetzt nicht im „Stadtarchiv“ nachvollziehen, da Grundsätze dieser Art fast völlig ausgespart sind.
Wir möchten uns hiermit keinesfalls gegen das System stellen – im Gegenteil. Eine Klarstellung wie weit unsere Chars gehen dürfen täte dem Spiel sicher gut.
MkG
Pierce, OG
Mantris, OG
1. Grundlegende Vorgehensweise soll eine Art Lineartaktik a la 18,/19. Jahrhundert, Westfront I. Weltkrieg oder Sowjetunion II. Weltkrieg sein. Demgegenüber steht im Allgemeinen die Beschreibung der Gohmorer als Speerspitze der PVS von Koron und im Speziellen die hervorgehobene Funktion der 10. Kompanie als Sammelbecken für Veteranen aus Fremdwelten. Beides scheint eine "elitäre" Stellung zu charakterisieren; also eine Eliteeinheit im Sinne von Sturmtruppen oder schwerer, gut ausgebildeter Infanterie. Auch dieses könnte ein zahlreiches Vorhandensein von Kommissaren erklären, auch wenn eine solche Einheit nicht nur aus undisziplinierten Rekruten oder Linieninfanteristen besteht.
Demnach, so unsere Auffassung, bedeutet das für die Gohmorer Taktiken und Strukturen zu bevorzugen, die abseits von einem bloßen Massenangriff nach massiver Artillerievorbereitung stehen. Vergleicht man diese Forderung mit den genannten historischen Anlehnungen, lassen sich auch hier Beispiele für das Vorhandensein von Auftragstaktik, selbstständigem Handeln, Auslegung von Befehlen finden. So gab es u.a. im napoleonischen Heer die sogenannten Franctireure, die als Scharfschützen selbständig vor den eigenen Linien kämpften. Aber auch schon vor dieser Zeit entstand im damaligen Preußen die noch heute bekannte Auftragstaktik, die dem handelnden Offizier einen Spielraum in seinem Entscheidungshorizont ermöglichte; sogar Auflehnung, auf Grund von Befehlen wider der Ehre, gegen den König war möglich (s. Johann Friedrich Adolf von der Marwitz, Yorck von Wartenburg) und wurden nicht geahndet.
Ebenso mussten innerhalb der von Napoleon eingeführten „Kolonnentaktik“ die Unterführer ein gewisses Maß an Handlungsspielraum haben, um überhaupt zum Erfolg zu kommen. Ansonsten wäre die Kolonnentaktik, die sich als sehr erfolgreich erwiesen hat, nicht durchführbar gewesen.
Die preußische Niederlage hat damals zu einer „kleinen“ Revolution der Armeeführung geführt. So wurde die Grundlage für die Auftragstaktik gelegt.
Auf taktischer Ebene gab es im I. Weltkrieg die sogenannten Stoßtrupps, die gegen die feindlichen Gräben operierten und nur auf sich selbst angewiesen waren („Jeder Stoßtruppführer ist stets selbständig nach Auftragserteilung und darf nie auf besondere Angriffsbefehle warten“ – Anleitung für Kompanieführer 1917). Berühmte Beispiele sind hier Leutnant Ernst Jünger (Champagne, Verdun), Offizierstellvertreter Ramke (späterer Fallschirmjägergeneral im II. Weltkrieg und im I. Weltkrieg Angehöriger des Marineinfanteriekorps in Flandern) und Leutntant Erwin Rommel (Zug- und später Kompanieführer in den Alpen – insbesondere Sturm auf den Monte Matajur). Diese höchstdekorierten Soldaten setzten nicht nur die Auftragstaktik um, sie forderten dieses auch von den ihnen unterstellten Bereichen ein; ansonsten hätten sie wohl kaum ihre Erfolge erringen können.
Im II. Weltkrieg nutzten die sowjetischen Führer die Masse ihrer Infanterie in einfachen Sturmangriffen, indem sie ihre Truppen durch Kommissare und Offiziere auf die deutschen Stellungen anrennen ließ solange bis diese keine Munition mehr hatten und im Nahkampf geworfen werden konnten. Jedoch besaß auch die Sowjetunion Eliteeinheiten, die die deutschen Führungsgrundsätze umsetzten. So existierten Gardedivisionen, NKVD-Divisionen, Fallschirmjägerverbände oder Marineinfanterieverbände, die als Speerspitze eingesetzt wurden und den Deutschen in Auftragsumsetzung und Taktik ebenbürtig waren.
Mit diesen Beispielen möchten wir die Frage nach dem genauen Verständnis des 1. Gohmor-Regimentes stellen. Ist dies a) eine Einheit von Liniensoldaten oder b) entspricht sie zumindest in Teilen den o.g. Beispielen.
2. In Bezug auf die unter 1. angesprochene Lineartaktik – ähnlich im PVS-Offtopic bereits als „Vorgehen auch wenn der Mann neben einem tot zusammenbricht“ bezeichnet – fällt es dann nicht schwer RPG zu betreiben, wenn man diese Taktik haarklein ausspielt? Sind dadurch die Möglichkeiten der Charaktere nicht zu sehr eingeschränkt?
3. Da ich (Harkon) Neuling nicht nur hier im Forum, sondern auch im Warhammer-Universum bin (aber bereits für Beides Feuer und Flamme), kann ich noch nicht so genau die Idee hinter der IA erkennen. Es scheint für mich/ uns ein Heer zu sein, das insbesondere durch Masse seine Siege erringt (hierzu gibt es ja zahlreiche Textbeispiele in den Romanen). Auf der anderen Seite wirken aber vor allem die dargestellten Einheiten oftmals als sehr selbstständig. Sicherlich handelt es sich hierbei wohl oftmals um Elite- oder Veteranenverbände, aber sind dies die Gohmorer nicht auch?
Die bereits im OT-Bereich erwähnte Gaunt-Reihe scheint hier beispielhaft zu sein. Aber auch Bücher wie Last Chancers weisen, trotz der Einschränkung eines Strafbataillons, solche Züge auf. Auch das 902. Vardan (15 hours), wirkt in dieser Hinsicht moderner. Ebenso dass 892. Tallarn (Desert Raiders): Hier werden Abteilungen sprichwörtlich in die Wüste gejagt mit dem Auftrag, den Vormarsch von Tyraniden zu verzögern. Die Verzögerung als Gefechtsart wiederum ist ein deutliches Indiz für eine eher der Moderne gleichende Gefechtsführung.
Einzig scheint mir hier die Einheit des Protagonisten vom 14. Jumael-Regiment den Anforderungen der Lineararmee zu entsprechen. Seine Kompanie landet fälschlicherweise auf einem fremden Schlachtfeld und wird binnen Minuten fast zerschlagen.
Generell sind negativ belastete Personen in der Regel solche, die ihre Männer ohne Rücksicht auf Verluste in die Schlacht werfen, wie man bei Ciaphas Cain und Gaunt sehr gut sehen kann.
Ein solches „Stumpf ist Trumpf“ Verhalten möchten wir von unseren Chars nicht!
Auch ansonsten sind die in den Büchern dargestellten Elite-/Veteraneneinheiten eher dem Ideal der Auftragstaktik etc. verfallen; was wohl auch einen Roman erst inhaltlich sinnvoll werden lässt (handelnde Figuren). Somit hatte ich dies bei meinem Einstieg auch für die Gohmorer angenommen.
4. Im OT-Bereich wurde auch von höherer Stelle (ich glaube es war Tarian) zwischenzeitlich die Bundeswehr als mögliches Leitbild ermöglicht. Jedoch wurde bald darauf dieses wieder mit dem Verweis auf gedachte Struktur der PVS eingeschränkt. Dieses konnten wir so allerdings bei unserem Eintritt und auch jetzt nicht im „Stadtarchiv“ nachvollziehen, da Grundsätze dieser Art fast völlig ausgespart sind.
Wir möchten uns hiermit keinesfalls gegen das System stellen – im Gegenteil. Eine Klarstellung wie weit unsere Chars gehen dürfen täte dem Spiel sicher gut.
MkG
Pierce, OG
Mantris, OG