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Die grüne Hölle am XinHo
#81
Müde blinzelnd setzte sie sich auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen ehe sie der jungen Frau winkte dass ihr Angebot nicht nötig war. Die Beine aus dem Bett schwingend verzog sie das Gesicht ob des hereinwallenden Hitzeschwalls und versuchte den Gedanken zu verdrangen dass sie für den Marsch im Dschungel wieder ihren Mantel tragen würde. Der geheilige Sanguinius hatte ihr Opfer angenommen und ihr einen Traum gesandt aber in Seiner unendlichen Weisheit war er nicht so klar und nützlich gewesen wie erhofft. Sich mit den Händen übers Gesicht reibend ließ sie die Einzelheiten revue passieren. Die Toten und Gefangenen waren eindeutig Ahnen der Salzkrieger und anderen Dschungelstämme gewesen während es sich bei ihren Gegnern um Imperiale gehandelt hatte. Ihren Anführer hatte sie nicht erkannt aber der Speer war unverwechselbar gewesen. Auch wenn der Inhalt ihres Datenblocks sicher nur rudimentar war und die gröbsten wichtigsten Daten über die hiesige Ausprägung der Imperialen Religion beherbergte wusste sie dass es sich um den Speer des planetaren Heiligen Septianus handelte was über die Identität seines Trägers im Traum keinen Zweifel ließ. Sie biss sich auf die Unterlippe neben der Frage was dieser Traum zu bedeuten und was ihr durch das Wecken entgangen war war dieser Umstand beunruhigend. Als geweihte Priesterin der Primarchen war es für sie kein gutes Zeichen von einem Heiligen zu träumen angesichts ihrer kultischen Überzeugungen und Dogmen dazu, angesichts ihres Schutzpatrons zu dessen Aufgaben Träume, Visionen und Prophezeiunngen gehörten war es jedoch umso bedeutsamer. Sie ließ sich nichts anmerken während sie sich fertig machte, ihr Rucksack quoll beinahe über vor allem benötigten Kram, ihre am Leib getragene Ausrüstung war größtenteils grün gefärbt während der Rest in den dunklen Brauntönen blieb aber einzig ihr Stab war noch normal. Was ihn anging war ihr einziges Zugeständnis an Tarnung gewesen dass sie ihn mit etwas bestrichen hatte was seinem Gold den verräterischen Glanz nahm, jedoch nicht mehr. Das konnte sie ihrem Glauben an den Herrn der Menschheit gegenüber nicht verantworten.

Den Rucksack schulternd und den Stab ergreifend holte sie noch ihren wilden Konvertiten, Teilzeitführer und Dolmetscher der ebenfalls aufbruchsfertig gemacht erfreulicherweise mit Beten beschäftigt war. Auf dem Weg zur Truppe nutzte sie die Zeit ihm zumindest ein bisschen bei der hochgotischen Aussprache des Gebets zu helfen. Guten Morgen Unteroffizier Kruger. Alles ist gepackt, lediglich die Nacht hätte etwas geruhsamer sein können. Während die Mitglieder ihrer Gruppe aus dem Graben kletterten gab sie jedem von ihnen den Segen des Heiligen Corvus Corax aufdass er sie bei ihrer Mission vor Entdeckung bewahrte und ihre den Umständen entsprechende Tarnung vor den Augen des Feindes stärken möge. Anschließend reihte sie sich mit dem neben sich hertrottenden Wilden neben sich, sie musste ihn baldigst nach seinem Namen fragen, in die Truppe ein und grübelte düster über den Traum nach. Warum an der spielte er an der Küste? Was hatte es mit dem Zeigen aufs Meer auf sich? Warum ausgerechnet Septianus? Sie nahm sich vor beim ersten Aufschlagen eines Lagers eine Lesung ihres Imperialen Tarots vorzunehmen um mit der Gnade des Imperators eine verständliche Deutung zu erhalten.
Name: Katherine Esemah
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Primarchenkult
Alter: 27 Standardjahre
Aussehen: 1,75 Meter, blonde kinnlange Haare, grünblaue Augen, leichte Sommersprossen
Kleidung: Stiefel, Staubmantel, Lederhandschuhe, Untergewand & Korsett
Ausrüstung: Laserpistole, Standarte, Halskette mit Anhänger, Rucksack mit Liturgischen Gewändern & Ausgabe der Lectitio Divinitatus um Kultlehre ergänzt & Kleinkram, selbstfahrender Hightechbehälter
Konto: 12.000 Schekel (2.000 persönlich, 10.000 Kultfinanzen)
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#82
In langgezogener Reihe setzte sich die Gruppe Richtung Dschungel in Marsch.
Von der relativen Spitze des Hügels konnte man sehen, dass die Arbeiten an der Landebahn diesseitig des Flusses zügig voran gingen.
Es war kaum zu glauben, aber die Natur hatte bereits damit begonnen den Kahlschlag auszugleichen, welchen die eingesetzten Chemikalien verursacht hatten.
Für die Bemühungen den Dschungel für das Rollfeld zurückzudrängen, hieß das einen täglichen Kampf bestehende Bäume und Unterholz zu roden, wie auch neu wachsendes Grün zu beseitigen. Die Motorsägen und mitgebrachten Kettenraupen standen unter permanenter Beanspruchung. In die Wolke aus Promethiumabgas mischte sich ein stechender und durchdringender Brandgeruch, der sich in die verschwitzten Uniformen, die Haare und selbst die Poren der Haut zu verbeißen schien.
Nicht etwa die Nachwehen des gestrigen Rituals, sondern Resultat zweier Brandgruben, zwischen Lager und Landefeld, in welchen alles den Flammen überantwortet wurde, was man nicht mehr brauchte. Das ging von Verpackungen, über irreparable Stiefel bis zu nicht verbrauchtem Essen.
Heute hatten darüber hinaus einige Soldaten die wenig dankbare Aufgabe bekommen die toten Wilden den Flammen zu übergeben. Das wenig poetische Gegenstück des gestrigen Schauspiels, wenn man so wollte. Trotz der aufwallenden Hitze des Tages und des gierigen Feuers, trugen die Männer und Frauen ihre Atemausrüstung um sich vor dem Gestank zu schützen. Man hatte ein Massengrab ausgehoben aber bald schon die Methode des Verbrennen favorisiert. Nicht etwa um den Soldaten das Wissen um die Leichen in der nahen Erde zu ersparen, sondern schließt weil das Wurzel durchsetzte Erdreich ein tiefes Graben zu mühsam machte, wenn andere Aufgaben vorrangig waren und weil es an Löschkalk fehlte.
Also schritten die Ausrückenden durch den schmierigen Rauch verbrannten Fleisches.
Sie passierten den Schatten des „Schießstandes“, wie er unter den Soldaten hieß. Es war versucht wurden einen Turm auf der Spitze des Hügels zu errichten, einfach um eine erhöhte Position für Beobachtung und Waffenwirkung zu haben. Doch nachdem dort positionierte Soldaten mit zermürbender Regelmäßigkeit vom jenseitigen Flussufer beschossen wurden waren, war der Versuch faktisch wieder aufgegeben wurden. Der Turm oder eher noch Hochstand, mit seiner Balustrade aus durchlöcherten Sandsäcken stand zwar nach wie vor, wurde aber nicht mehr bemannt. Diesen kleinen Sieg hatten die Salzkrieger offenkundig für sich verbuchen können.
„Eine Stunde Schießstand“ war die fiktive Strafe für vergehen jeglicher Art, die momentan als allgemein akzeptierter Scherz im Umlauf war.
Über den Lärm des Lagers peitschten zuweilen Schüsse aus dem Dschungel. Einzelnes hohes Knallen oder Zischen, beantwortet vom tiefen Stakkato abgegebener Salven. Erbeutete Karabiner und Lasergewehre auf der einen, vollautomatische Zwo- Einer auf der anderen Seite.
Die Bestrebung die andere Seite des XinHo zu befrieden oder zumindest die Botschaft zu vermitteln, dass die PVS nicht nur dasitzen und auf Angriffe warten würde, war im vollen Gange.
Wie es lief konnten die ausrückenden Soldaten sich nur mittels Fantasie ausmalen.

Die Holzbrücke war von den Horningern gesichert und durch umgebene Stellungen erweitert wurden. Sie hatten in Eigenregie einige der Baumstämme herangeschafft, die dem Rollfeld weichen mussten und hatten sie zu einfachen aber effektiven Stellungen umfunktioniert.
Als Krugers Gruppe passierte wurden knappe Grüße ausgetauscht. Giftige Kommentare hielten sich in Grenzen. Das mochte zu gleichen Teilen an der gemeinsam durchgestandenen Nacht des ersten Angriffs liegen, wie an der Anwesenheit Mutter Esemahs, deren Religionsauslegung sich die Horninger mehr verbunden zu fühlen schienen, als die Soldaten aus Gohmor.

So sehr das Lager der Zehnten einem wimmelnden Ameisenhaufen glich, so schnell verschluckte sie die ganz eigene Geräuschlandschaft des Waldes.
Anfangs gab es noch ein paar Trampelpfade, die Erkunder und vorgeschobene Posten ausgetreten hatten, aber sehr schnell liefen sie aus und wechselten zu hohem Gras. Nah am Ufer war dieses dominierend. Mannshoch und hart, so dass es unangenehm über unbedeckte Haut rieb. Zudem raschelte es vernehmlich und machte ein lautloses Vorankommen nahezu unmöglich.
Tiefer im Wald war das Gestrüpp teilweise so dick, dass man sich mit dem Hackmesser einen Pfad schaffen musste. Diese Stellen ließen sich auch umgehen, was jedoch Umwege bedeutete. Die Gruppe verfiel in die Marschformation, die sie während der Waldkampfausbildung gelernt hatten.
Zwei Mann vorn, die sich möglichst lautlos und unsymmetrische bewegten, um so einen Hinterhalt zu entdecken bevor er zuschlagen konnte. Nahezu ein unmögliches Unterfangen. Wer im Dschungel reglos lag und nicht gesehen werden wollte, der wurde auch für gewöhnlich nicht gesehen. War ein Gegner nur zufällig in Begriff den eignen Weg zu kreuzen, konnte man ihn so jedoch vielleicht überraschen, bevor er selbst die Chance dazu bekam.
Hinter diesen beiden kam der Rest in langer Reihe. Soweit aufgefächert, dass man den Vordermann sah, aber nicht so dicht bei einander, dass eine Salve gleich zwei mit einmal fällen konnte.
Den Abschluss machten zwei Soldaten, wobei einer das Maschinengewehr trug. Das mochte unsinnig erscheinen, da so die vorn Laufenden dem Schützen im Weg waren. Sollte es aber zu einem Angriff kommen, lautete der Befehl das MG in bestmöglicher Position aufzubauen, am besten liegend oder einen Baum als Deckung nutzend, worauf sich alle anderen seitlich und hinter diese Position zurückfallen lassen sollten um eine Feuerlinie zu bilden. Nichts war verheerender, als wenn ein Gegner in die eigene Marschreihe einbrach und Verwirrung stiftete. Kämpfte jeder für sich, war alles verloren. Dann würde Panik ausbrechen, Soldaten fliehen und Schützen nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden können. Der Feind hatte den Dschungel auf seiner Seite, die Soldaten Disziplin und eisernen Zusammenhalt.

Die erste Pause wurde gegen Mittag eingelegt. Sie hatten höchstens fünf Kilometer geschafft, doch allen kam es vor als wären sie mindestens 20 oder gar 30 marschiert. Der Dschungel verlangte viel von ihnen ab.
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#83
Während sie sich in Bewegung setzten brütete Katherine weier über den Traum nach auch wenn sie sich nach außen hin nichts anmerken ließ. Zum Credo ihres Kultes gehörte ein gewisses Gebaren für jedermann und bis man sich Rat und Hilfe suchte hatten persönliche Belange genau dies zu bleiben. Man belastete Andere nicht damit das einen Sorgen plagten wenn es nicht nötig war sondern wahrte die Harmonie. Umso mehr galt dies für den Klerus zu dem die Gläubigen schließlich mit ihren Problemen kamen. Also behielt ihre ihre Fassung und tauschte mit den Horningern angesichts der Umstände knappe aber nichtsdestotrotz freundliche Grüße und Bemerkungen. Den paar giftigen Komantaren die gewechselt wurde begegnete sie mit mahnenden und tadelnden Blicken, in einem Fall fingen sich die Betroffenden einen leichten Klaps mit dem unteren Stabende ein und sie machte sich eine geistige Notiz nach ihrer Rückkehr mit beiden ein kleines Gespräch zu führen. Die Eigeninitiative der Truppe ließ sie schmunzeln und sie erteilte der kleinen Stellung den Segen des Heiligen Dorn. Die größten Fortschritte bei ihrer Missionierung machte sie bei ihnen wobei es sie immer wieder milde amüsierte und verwunderte das die Truppe es schaffte von allen Primarchen ausgerechnet den stoischen Rogal Dorn und sein Gegenstück den temperamentvollen unsteten Jaghatai Khan zu gleichen Teilen zu favorisieren. Aber auch der wilde heißblütige Leman Russ kam bei ihnen gut an. Auf dem Weg durch den Urwald kam der schnelle Wechsel vom Lärm des Armeelagers zum ganz eigenen Lärm des Dschungels auf eine beunruhigende Art die sich bei jedem bemerkbar machte. Ironischer- zugleich verständlichweise war es der Konvertit der am stärksten reagierte. Er zog erstmal den Kopf ein und warf immer wieder einen Blick über die Schulter ehe er sich entspannte. Zwar kam er von allen am besten in diesem Dickicht zurecht auch wenn der Umstand das er in Ketten lag ihn natürlich einschränkte, aber an dem Ufergras litt er am meisten da er immer noch lediglich das Wenige an Bekleidung trug das bei seinen Leuten üblich war. Mit ihrem Stab konnte Katherine sich die ganze Angelegenheit immer wieder erleichtern indem sie die Halme oder diverse Äste beiseite schob und mehr als einmal bewahrte sie dies davor unversehens irgendwo mit den Stiefeln hängenzubleiben und sich lang zu machen. Innerhalb der Marschformation hatte sie dann auch mehr Zeit auch nach oben zu gucken um mit dem Aquila nicht in irgendetwas reinzugeraten, was so wie ihr auf dem Fuß folgender Begleiter immer wieder an ihr entlangäugte wohl ebenfalls befürchtete.
Die Pause am Mittag sehnten sie eindeutig beinahe alle herbei. Während Wachen aufgestellt wurden suchte sie sich ein nicht ganz so üppig bewachsenes Plätzchen innerhalb des ausgesuchten Ortes und stocherte prüfend noch etwas mit ihrem Stab ehe sie sich setzte und mit einem müden Ächzen ihren Rucksack abstreifte um ihn vor sich mit der Rückseite nach oben hinzulegen. In ihren Mantel greifend holte sie ein kleines verschlossenes Metallkästchen heraus dass sie mit gemessenen Bewegungen öffnete. Darin lag ein kleines in Seide eingeschlagenes Bündel das sie vorsichtig heraushob. Den Aquila formend führte sie es kurz ehrfüchtig an die Stirn, schloss die Augen und intonierte stumm ein Gebet, ehe sie feierlich das Tarot des Imperators auswickelte. Für mehr als eine Kleine Lesung würde wohl keine Zeit sein ganz zu schweigen davon das dies keine Umgebung war um alle achtundsiebzig Karten auszubreiten. Also legte sie bis auf acht alle wieder zurück denn mehr brauchte man dafür nicht. Die Erste legte sie im Gegensatz zu allen Anderen mit dem Bildnis nach oben hin denn dies war die sogenannte Talismankarte, das Erkennungssymbol für die Person für die die Lesung durchgeführt wurde. Wie fast jedes Mal seit den letzten Tagen auf ihrem Heimatplaneten war es die Karte des Hohepriesters. Eine in Roben gehülte Figur die ein Buch und einen Hammer trug. Wäre dies ein Tarot eines Gouverneurs, Kardinals oder gar eines hochragigen Kommandanten der Space Marines so würde das Gesicht der Figur jetzt zu ihrem werden denn diese bestanden aus hauchdünnem warpsensitiven Kristall. Ihres war jedoch nur ein hochwertiges einfaches Kartendeck und so blieb es bei den feinsäuberlich gemalten Zügen. Anschließend widmete sie sich den Restlichen. Zwei zentral liegende Karten um die fünf in einem Kreis angeordnet wurden, so besagten es die Gebote. Während der neben ihr hockende Konvertit alles neugierig verfolgte murmelte eine Hymne an den Imperator wobei sie die Karten mischte. Eine nach dem Anderen legte sie sie auf das Material des Rucksacks und achtete sorgfältig darauf dass jede extakt lag. Die Im Zentrum gerade in ihre Richtung und die anderen in einem möglichst perfekten Kreis, das war für die Lesung zwar nicht wichtig da die Bedeutung auf der Plazierung und Ausrichtung der Karten untereinander lag aber Schlampigkeit durfte und sollte man sich trotzdem nicht erlauben um sich nicht zu versündigen. Dann, nachdem alle Karten ausgelegt waren atmete sie tief durch und begann die Erste der Zentralkarten umzudrehen. Darüber in welche Richtung man arbeiten sollte gab es keinen gemeinsamen Konsens, da der heilige Engel zur Rechten des Imperator saß tat sie es von links nach rechts.
Name: Katherine Esemah
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Primarchenkult
Alter: 27 Standardjahre
Aussehen: 1,75 Meter, blonde kinnlange Haare, grünblaue Augen, leichte Sommersprossen
Kleidung: Stiefel, Staubmantel, Lederhandschuhe, Untergewand & Korsett
Ausrüstung: Laserpistole, Standarte, Halskette mit Anhänger, Rucksack mit Liturgischen Gewändern & Ausgabe der Lectitio Divinitatus um Kultlehre ergänzt & Kleinkram, selbstfahrender Hightechbehälter
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#84
Die erste aufgedeckte Karte zeigte einen blaugrünen, von Wolken verhangenen Planeten, umgeben von zwei Monden. Sah man einmal von der Anzahl der Trabanten ab, hatte es der Künstler geschafft die Karte so zu gestalten, dass wenig Erkennungsmerkmale zu sehen waren und diese Welt sehr viele mögliche Planeten abdeckte. Mit scharfem Auge konnte man die Andeutung mehrerer Makropolen erkennen und sogar einige Schiffe im Orbit erahnen.
Die daneben liegende Karte offenbarte nach ihrem Umwenden einen Priester des Mars in seiner roten Robe. Die Verschmelzung von Axt und Zahnrad in der einen, einen nummerierten Totenschädel in der anderen Hand. Das Gesicht lag im Schatten der Kapuze, doch glommen die Lichtkreise von leuchtenden Sichtlinsen in diesem Dunkel.
Man war geneigt bereits über diese erste Konstellation nachzugrübeln, doch gebot der rituelle Ablauf neben den genauen Handgriffen auch ein gewisses Maß an Geschwindigkeit um die Wechselwirkung, in welcher die Karten und ihre Bedeutung zueinander standen, nicht durch zu langes Warten verwehen zu lassen.
Mit dem Rand der zweiten Zentrumskarte fuhr sie daher unter die erste der, im Kreis angeordneten Bilder und drehte es um.
Ein unförmiger Klotz aus ineinander geschmetterten Schiffen verschiedenster Bauart, Herkunft und Alters. Trotz der kunstfertigen Detailverliebtheit des Malers oder vielleicht gerade deswegen, war der Hulk ausnehmend hässlich. Nicht nur generell hässlich und unsymmetrisch, sondern vom Schöpfer auch so verewigt, dass er einige geschickte, optische Täuschungen eingebaut hatte. Linien und Fluchten verschmolzen miteinander, liefen ins Leere und bissen sich wie die Sagenschlange der Horninger, in den eigenen Schwanz. Unter diesem unschönen Anblick erfolgte kein hübscherer.
Die zweite Karte der Korona zeigte das Bild, welches jeder Kartenleger fürchtete, da man ihm faktisch keine positiven Implikationen beimessen konnte.
Der Dämon!
Er war Holzschnittartig ausgeführt und sehr viel abstrakter als die anderen Bilder. Der Erschaffer des Decks hatte nicht zu Unrecht vor allzu naturgetreuer Darstellung zurückgescheut, um die Gefahr den Nutzen nicht überwiegen zu lassen. Das Ding auf dem Bild war trotzdem eine Groteske sondergleichen. Auf krummen Beinen hockte es da, als wolle es seine Notdurft verrichten. Die Arme waren zu kurz, die Hände zu groß. Der Schädel eine Mischung aus Hund und Geier. Aus dem Zahn gespickten Schnabelmaul züngelte eine gespaltene Zunge, die fast bis an den Boden reichte. Trotz der simplen, fast schon kindlichen Darstellung funkelte in den Augen dieser Spottgeburt eine unsägliche Bösartigkeit.
Die dritte Karte im Außenkreis zeigte den Freihändler, auf dem Kopf stehend. Ein Mann mit gezwirbeltem Bard und protziger Uniform. Hals, Waffen und Finger mit Diamanten und anderem Tand geschmückt. Hinter ihm konnte man die Andeutung einer Schiffsbrücke ausmachen, deren Sichtschirm den Blick auf die Sterne frei machte. Diesem wiederum folgte mit der vierten Außenabbildung der Assassine. Über die Beschaffenheit des entsprechenden Officio schien der Künstler keine große Kenntnis gehabt zu haben, was nur natürlich war. Die Gestalt auf dem Bild war recht generisch gehalten. Sie zeigte eine schwarz gekleidete Meuchelmörderin, die in den Schatten einer Ruine lauerte, in der einen Hand einen gebogenen Dolch, in der anderen eine kurzläufige Pistole.
Nun fehlte nur noch die finale, die Sternkarte, als Spitze über den beiden mittleren Karten. Diese stellte einen Space Marine in den Farben der Black Templar dar. Auf einem Schädelhaufen stehend feuerte dieser Champion der Menschheit seinen Bolter auf nicht zu erkennende Feinde ab.
So also ergab sich das Bild der Weissagung. Welt und Techpriester in der Mitte, Hulk, Dämon, Freihändler, Assassine, Space Marine.
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#85
Den Rest des Tages und die folgende Nacht geschah nichts.
Der Marsch war beschwerlich, die wenigen Pausen kaum erholsam. Während der Nacht wäre ein Weitermarschieren selbstmörderisch gewesen, so dass ein engmaschig gesichertes Lager aufgebaut wurde. Die Geräusche des nächtlichen Dschungels kämpften dabei mit der Erschöpfung der Soldaten um ängstliches Wachliegen und traumlosen Schlaf.
Als sich das erste Grau des heraufdämmernden Morgens durch das Blätterdach stahl und der dicke Nebel vom Fluss alles klamm und unangenehm zu tragen machte, ging der Marsch weiter.
Wie am gestrigen Tag gab es auch heute kein Anzeichen für irgendwelches, menschliches Leben. Sei es feindlich oder nach bester Hoffnung freundlich. Keine Trampelpfade, keine Camps, keine Spuren, keine Fahrzeuge auf dem Wasser.
Daran änderte sich nichts bis zum Mittag.
Gerade schlangen die Soldaten ihre Notrationen herunter und tranken, mit Dekontabletten behandeltes, Flusswasser, als Bolowski, im Versuch Geschwindigkeit und Heimlichkeit zu fusionieren, schnell eine kleine Anhöhe herunter gerutscht kam.
Er war zusammen mit Wràc zur Absicherung der Mittagspause eingeteilt gewesen und hatte sich eine Position auserkoren, von wo aus sie den Fluss und den Platz der Gruppe am besten überschauen konnten.

Bewegung auf dem Fluss! Flüsterte er und die pausierenden Soldaten griffen wie ein Mann nach ihren Waffen. Ein Teil wandte sich dem Wasser zu, doch keineswegs alle. Vor jedem Halt wurden klare Aufgaben und Sicherungsrichtungen vergeben und so zielte die Hälfte der Gruppe in die entgegengesetzte Richtung der gemeldeten Beobachtung.
Einem Angriff aus dem Hinterhalt, konnte somit begegnet werden.
Zweites Gebot nach der Einnahme der zugewiesenen Stellungen, war absolute Ruhe und Bewegungslosigkeit. In einem Wald wurde das gesehen was sich bewegte.
Wer also in der Position des Verteidigers war, hatte den Vorteil der Unsichtbare zu sein.
Mutter Esemah und ihr heidnischer Begleiter bildeten das Zentrum dieser Festung aus bewaffneten Menschen. Der Priesterin war keine aktive Rolle zugedacht, sah man einmal über die Aufforderung hinweg dafür zu sorgen, dass der Salzkrieger nicht muckste. Kruger war zusammen mit Bolowski soweit an die Böschung herangeglitten, wie es das Zugeständnis an optimale Deckung erlaubte.
Sie mussten auch nicht lange warten. Den Fluss kam ein absonderliches Gefährt heruntergetrieben. Es gemahnte an eine Mischung aus Kanu und Floss.
Ein langer, ausgehöhlter Einbaum, der wohl Ruderern Platz geboten hatte. In der Mitte war dieser durch Ausleger aus zwei kleineren Baumstämmen verdickt, was so Platz für eine Plattform schuf.
Diese Plattform bestand ein Art Hütte, mit brusthohen Wänden aus zusammengebundenen Ästen, von einem Blatter gedeckten Dach beschirmt. Eine schwimmende Kampfstellung, ein Kriegsschiff, wenn man so wollte.
Es trieb führerlos, war mit kurzen Pfeilen gespickt und ein Toter lag über eine halb herausgerissene Brustwehr gebeugt.
Ein Pfeil steckte in seinem Hals, aber er schien nicht zu den Salzkriegern zu gehören, da er um einiges stämmiger wirkte als diese.
Das Boot drehte sich träge und blieb ein Stück flussaufwärts an einer Wurzel hängen, an welcher sich bereits anderes Treibgut verfangen hatte.
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#86
Die Zentrumkarten waren leicht zu deuten. Der Planet stand in diesem Fall für Koron 3 und der Techpriester für das hiesige Mechanicus. Zum Einen passte dies rein von der Symbolik her da die Karte nicht das offizielle Mechanicus-Emblem zeigte und zum Anderen auch im Bezug auf ihre Talismankarte. Der Primarchenkult hatte eine für das Ministorum in seiner Enge und Einstellung äußerst verpönte unorthodxe Verbindung. Das Space Hulk wiederrum war etwas kniffliger, gerne stand es jenach Kontext für eine sich anbahnende Invasion, in Verbindung mit den Orks natürlich für einen Waaagh. Mit den zwei vorherigen Karten boten sich unabhängig voneinander die erste und noch eine zweite Deutung denn aufgrund der Natur des Space Hulks war es neben einem Hort der Gefahr auch einer der Geheimnisse und potentiellen Wissens. Durch die sich ergebende Reihenfolge ergab sich schon mal eine interessante Möglichkeit die entweder mit den Geheimnissen des Mechanicus oder mit einer bedeutsamen Entdeckung zu tun hatte, die Schwierigkeit bestand jedoch darin den Zusammenhang mit ihr zu finden.

Katherine zuckte zusammen als sie der zweiten Kreiskarte angesichtig wurde und schlug den Aquila während sie ein geistiges Stoßgebet an ihren Patron richtete dass er seine Flgel schützend über diese Welt und sie halten möge. Das war gar nicht gut, überhaupt nicht gut! Entweder war die Entdekung oder Geheimnis selbst das Böse oder würde Schlimmes mit sich bringen. In Verbindung mit dem Space Hulk ergab sich zudem wirklich die Option einer Invasion oder generellen Angriffs, auch wenn dann die Frage blieb ob wirklich bildlich mit den Kreaturen des Warp oder lediglich dessen Knechte also Kultisten. Das Problem war hier das der Dämon für viel Negatives stehen konnte was auch die Karte des Chaos selbst darstellen konnte. Diese konnte im Gegensatz zu ihm aber auch für allgemeine Anarchie und eher weltliche Unordnung stehen weshalb er manchmal tatsächlich besser war.
Der Freihändler war dafür ziemlich neutral und vieldeutig was seinen Vorgänger nur verkomplizierte jedoch auch ein bisschen abmilderte. Einmal für den Dargestellten selbst stehend konnte er durch seine Verkehrtheit auch für einen Piraten stehen. Gleichzeitig stand er abstrakt statt bildlich gelesen auch für viele offenstehende Möglichkeiten, wobei man ihn nicht mit dem jokerhaften Harlequin verwechseln durfte, beziehungsweise für Entscheidungen. Hier konkret für falsche Entscheidungen oder zumindest mögliche Fehlentscheidungen was die bisherige Reihenfolge einen Hauch weniger bedrohlich aber umso schwammiger machte. Was nicht unbedingt vorteihaft war.
Mit dem Assassinen hatte sie es dafür schwerer, eine im verborgenen lauernde Bedrohung, auf die vorherigen drei Karten bezogen die bis auf weiteres jedoch nicht gänzliche Abwendung einer Bedrohung, eine Gefahr die sich hinter der Vordergründgen verbarg und vielleicht so erst zum Vorschein kam oder in Gang gesetzt wurde und noch einige mehr. Es war zum Haareraufen. Ihr Herz als Kultmitglied machte einen kleinen Hüpfer beim Anblick der letzten Karte auch wenn ihre klare Bedeutung alles andere als ein Grund dafür war. Neben seiner Darstellung des Adeptus Astartes an sich stand er für militärischen Konflikt, mal abgesehen von der Streitfrage ob man in Anbetracht deren Taktiken der Karte des Space Marine die Bedeutung des Kampfes bzw. Schlacht und der der Imperialen Armee der des Krieges zuordnen sollte war eindeutig das sie so oder so immer für besondere Härte des Konflikts stehen konnte.
Katherine kaute mit gefurchter Stirn auf ihrer Unterlippe. Diese Entdeckung oder Wissen konnte wenn man nicht achtgab in einen gefährlichen wohl planetaren Konflikt münden, das war zumindest eine Lesung aber für eine grobe. Die detailierten Möglichkeiten waren trotz der Kleinen Lesung mannigfaltig und ihrer Talismankarte zufolge konnte sie darin verwickelt sein oder auch lediglich Zeugin werden, angesichts des Umstands das sie mit dem Ganzen die Bedeutung ihres Traums hatte ergründen wollen ließ sich mit ziemlicher Sicherheit feststellen dass es mit dem Heiligen Septianus zu tun hatte und es konnte sein das beides zusammengehörte und sie ein Teil dieser Sache war. Alles nicht einfach. Mit einem langen Seufzer fuhr sie sie sich durch die Haare während sie dem Konvertieten einen kurzen Seitenblick zuwarf die die Szenerie aus respektvoller Entfernung beobachtete und mit einer gewissen Ehrfucht vermied den Kartenkreis anzusehen. Sicherlich war es in seinem Stamm so dass es den einfachen Mitgliedern nicht zustand in die Praktiken und Angelegenheiten der Schamanen Einblick zu nehmen. Mit gemessenen Bewegungen begann sie das Tarot einzupacken. Was auch immer da auf sie alle zukam, es machte ihre Missionierung nur umso dringender. Als sie ihren Fuß auf den Boden gesetzt hatte war der Primarchenkult nach Koron 3 gekommen und damit war es seine Pflicht zum Schutz und Wohl dieses Planeten zu tun was in seiner Macht stand. Für das Imperium der Menschheit und zur Glorie des Imperators und Seiner Söhne.

Damit blieb nun eine gewisse geistige Belastung die sich zusätzlich zu den Strapazen des Marsches auf sie legte. Katherine gab gerne zu dass der Dschungel wirklich nichts für sie war und stimmte dem Gegrummel der Truppmitglieder innerlich zu, ein zwei halblaut entschlüpfende Sätze ihrer Begleiter ließen sie jedoch ein wenig den Kopf einziehen und mental das Doppelte an Hymnen und Litaneien aufsagen um sie auszugleichen. Hoffentlich würde daraus nichts schlimmes erwachsen.
Während der Pausen des restlichen Tages und beim Aufschlagen des Nchtlagers brachte sich ihr wilder Begleiter nützlich ein indem er ihnen am ausgewählten Ort die besten Stellen zeigte um sich niederzulassen und welche wegen Flora und Fauna eher zu meiden waren. Dafür erntete er in der Nacht viele vergrätzte neidische Blicke denn im Gegensatz zu allen anderen schlief er so friedlich wie ein Baby.
Am Mittag des nächsten Tages war es mit der anfänglichen Ereignislosigkeit vorbei als Bolowski's Meldung kam. Katherine hob den Kopf von ihrer kleinen Zeremonie die sie schon im Lager abgehalten hatte. Wie immer stellte sie ihre Mahlzeit auf den Schrein wobei sie hier ihre Standarte verwendete und verbrachte die nächste halbe Stunde, jetzt natürlich nur ein paar Minuten, mal mit Gebet, Litaneien oder lobpreisenden Hymnen während sie den zehn Göttern den Nährwert des Essens darbrachte. In einem Sakralbau des Kultes hätte natürlich jeder ein eigenes Speiseopfer von der Priesterschaft dargebracht bekommen das anschließend wenn das spirituelle Mahl beendet war entweder selbst gegessen oder den Armen gegeben worden wäre. Ob Armeefutter oder Festschmaus war irrelevant, das Opfer an sich zählte. Ihre Ration stehenlassend schnappte sie sich den Stab und bedeutete dem Konvertiten still zu sein der keine Aufforderung brauchte sich zu ihr ins Zentrum der Aufstellung zu begeben.

Sie beäugten das Hüttenboot wachsam aber abgesehen vom Schauckeln des Wasser tat sich nichts. Kruger ein Zeichen gebend pirschte sie mit dem Wilden vor um am Ufer mit ihrem Stab als Werkzeug gemeinsam möglichst lautlos kräftig erst zu drücken und dann zu ziehen um zu prüfen ob es fest genug an der Wurzel verkeilt war dass sie nicht befürchten mussten das es während der Untersuchung abtrieb. Die Untersuchung war positiv und auch nach einer weiteren Zeit des Lauschens rührte sich nichts. Obwohl es ihr einen finsteren Blick eintrug huschte sie noch näher heran um erst einen Pfeil aus der Brüstung zu entfernen ehe sie langsam und vorsichtig den Toten über selbige zerrte und mit ihrer Last schnell wieder in die Sicherheit des Trupps zu huschen. Noch immer rührte sich nichts, wenn an Bord noch etwas lebte war es also entweder ebenfalls sehr wachsam oder in sehr schlechter Verfassung. Der Tote war stämmiger als die Salzkrieger die sie bisher gesehen hatten was nichts heiße mochte aber ihm fehlten ihre Narben was auch ohne das Boot ein Zeichen gewesen wäre das er nicht zu ihrem Stamm sondern wohl zu dem der Flussfahrer gehörte. Sie entdeckte ein paar Körperbemalungen und anderes aber gerade galt ihr Augenmerk wichtigerem.
Zuerst prüfte sie den Pfeil, beäugte und beschnupperte die Spitze ehe sie ihn weiterreichte und den Körper untersuchte, alles mit möglichst wenig Bewegung. An dem aus einer Schlingpflanzenranke gefertigten Gürtel am Lendenschurz entdeckte sie ein längliches Gefäß das wohl durch Aushöhlen eines Holzstücks entstanden war sofern das Gewächs nicht natürlich aus hohlen kammerartigen Strukturen bestand wie Bambus oder ähnliches. Vorsichtig langte sie hinein und wurde fündig. Als sie den Gegenstand hochhielt führte dies zu verdrieslichen Gesichtern. Ein kleiner Pfeil. Alle hatten sicherlich dieselbe Vermutung gehabt das die Bootsbesitzer auf Blasrohre für den Fernkampf setzten, selbst mit nicht so auf kurze Distanz spezialisierten Wufspeeren wie denen der Salzkrieger waren diese nicht so gut dafür geeignet die Deckung der kleinen Bootsfestung zu nutzen, von ihrer relativen Sperrigkeit zwischen den Bäumen des Dschungels mal ganz abgesehen. Kruger der ja ohne Helm und richtigen Brustpanzer unterwegs war hieß das auf jeden Fall nicht als als Erster zur weiteren Untersuchung an Bord zu gehen. Wieder überpürfte sie das Geschoss, konnte aber nichts verdächtiges finden. sie reichte es ebenfalls an den Wilden weiter der es ihr nachtat und dann leicht den Kopf schüttelte. Draufhin fiel sichtlich eine kleine Anspannung von allen ab. Kein feindlicher Einsatz von Giften war immer eine gute Nachricht.
Name: Katherine Esemah
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Primarchenkult
Alter: 27 Standardjahre
Aussehen: 1,75 Meter, blonde kinnlange Haare, grünblaue Augen, leichte Sommersprossen
Kleidung: Stiefel, Staubmantel, Lederhandschuhe, Untergewand & Korsett
Ausrüstung: Laserpistole, Standarte, Halskette mit Anhänger, Rucksack mit Liturgischen Gewändern & Ausgabe der Lectitio Divinitatus um Kultlehre ergänzt & Kleinkram, selbstfahrender Hightechbehälter
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#87
Der Marsch durch den unwegsamen Wald bei beständig hoher Hitze und Feuchtigkeit brachte die Soldaten, besonders jene, die einen Großteil ihrer Rüstung mit sich führten, stark an ihre Grenzen. Um mögliche Zusammenbrüche zu verhindern, achtete Arius streng darauf, dass ein jeder genug trank und seine Tabletten nahm und den Verlust an Salz, Calcium und ähnlichem wieder auszugleichen. Eine nervige und mühselige Aufgabe, die sich für viele seiner Untergebenen eher wie Schikane anfühlte und schon einen oder zwei dazu gebracht hatte, leise darüber zu schimpfen, dass Arius nicht ihre Mutter war und sich mal zurückhalten sollte. Angesichts ihres mühsamen Vorankommens, der ungenauen Karten und der nur mittelprächtigen Informationen von Katherine, konnte er immer noch nicht genau abschätzen, wie weit die gesuchten Dörfer entfernt lagen und ob sie sich nicht einfach im Immergrün des Dschungels verliefen.
Und dann kam die Entdeckung des Bootes als weiterer Unsicherheitsfaktor noch hinzu und eröffnete weitere Fragen. Wann war die Besatzung angegriffen worden? Wie weit war es den Fluss hinabgetrieben? War es allein oder gab es flussaufwärts noch weitere von ihnen? Und wenn ja, wieviele?
Mit all diesen Fragen im Kopf organisierte er seinen Trupp und kroch dann gemeinsam mit dem Gefreiten Bolowski an die Böschung heran.
Dort angekommen spähten Arius und Bolowski beide in Richtung des Bootes, um zu sehen, ob sich dort etwas regte. Abgesehen von dem Toten, war aber keinerlei Menschenseele zu sehen. Möglicherweise versteckten sich hinter der Brustwehr weitere Stammeskrieger, da das Boot eindeutig zu groß war, um von einem einzelnen gesteuert zu werden. Andererseits machte es keinen Sinn, dass es sich am Ufer festgesetzt hatte, wenn noch mehr Mannschaftsmitglieder an Bord waren, da sie unter starken Beschuss gekommen waren und der Feind, wahrscheinlich Salzkrieger, ihnen so habhaft werden konnte. Arius beschloss, dass Boot sowie die Umgebung allgemein erst einmal zu beobachten, da sich so vielleicht noch Stammeskrieger zeigten, die einer der beiden Parteien angehörten.
Er kramte seinen Feldstecher hervor und begann, nachdem er Bolowski dieselben Instruktionen gegeben hatte, damit die Umgebung nach Auffälligem abzusuchen. Abgesehen vom Immergrün des Waldes stach ihm dabei nicht ins Auge und er konnte auch nichts hören, was aus dem üblichen Urwaldgeräuschen herausstach.
Dann sah er aus dem Augenwinkel Bewegungen im Uferholz, wandte sich augenblicklich zur Seite, aus der er die Geräusche hörte und hielt seine Maschinenpistole bereit, um einen möglichen Angreifer sofort stoppen zu können.
Was da durchs Unterholz schlich, waren nicht wie befürchtet Salzkrieger, sondern die Priesterin und ihr Wilder, die sich langsam dem verhakten Boot näherten. Arius war so von deren Aktion überrascht, dass er erst einmal nur baff den beiden dabei zuschaute, wie sie vorgingen. Dann stieg aber auch schon die Wut in ihm hoch. Er war sich ziemlich sicher, dass diese dämliche Idee nicht auf das Konto des Wilden ging, denn der folgte der Priesterin ja wie ein Schoßhündchen. Nein, die dumme Idee musste auf ihrem Haufen gewachsen sein, denn nur sie besaß die Dreistigkeit sich seinen Befehlen zu entziehen und sich als Priesterin in militärische Angelegenheiten einzumischen. So ruhig, wie es ihm möglich war, wandte er sich an den Gefreiten Bolowski und machte ihn, voller Wut im Bauch auf die geänderte Lage aufmerksam. „Bolowski, veränderte Lage. Die Priesterin hat sich abgesetzt und schaut sich den gestrandeten Kahn an. Achten sie auf alles was sich im Wald bewegt und sollte es irgendwo falsch zucken, eröffnen sie das Feuer. Wir können nicht zulassen, dass Mutter Esemah etwas geschieht!“
Arius war gut und streng im imperialen Glauben erzogen worden und so betete er darum, dass nicht irgendwo ein Wildling auftauchte und Katherine angriff. Aber doch huschte ihm für den Bruchteil einer Sekunde der Gedanke durch den Kopf, dass die Priesterin sich gerade als idealer Köder aufführte und vom Rest seiner Truppe etwas ablenkte und er im Falle ihres Todes Ruhe vor ihren Einmischungen hatte. Jeder Moment in dem sie am Boot herumfuhrwerkte zog sich für Arius quälend langsam in die Länge und nur die Tatsache, dass er selbst in Deckung verbleiben musste, verhinderte, dass er ihr zurief sofort zum Trupp zurückzukehren.
Erst als sie schließlich gemeinsam mit ihrem Wilden den Toten zu den Anderen Soldaten gezerrt hatte und ihre Funde präsentierte, legte sich Arius Anspannung zum Teil wieder.
Katherines Entdeckungen nahm er ohne eine Regung, oder Danksagung entgegen, ehe er in schneidendem Tonfall und ohne jede Form von Höflichkeit dazwischenfuhr.
„Wenn ich mich recht erinnere Priesterin, hatten wir uns darauf geeinigt, dass sie sich bei den diplomatischen Bemühungen gerne einbringen dürfen und sollen, aber das militärische unterliegt immer noch meinem Kommando. Ohne Befehl als Zivilist hier rauszustürmen, hätte sie leicht den Kopf kosten können, wenn der Feind uns hier aufgelauert hätte. Wir sollten uns auch in Zukunft an unsere ursprüngliche Aufgabenverteilung halten. Nicht, dass ich mich am Ende dazu bemüßigt fühlen müsste an ihrer statt die hiesigen Heiden auf ihre mögliche Konversion zu überprüfen und mit denen, die ich als verloren ansehe, entsprechend zu verfahren.“ Er tätschelte mit seiner rechten Hand die Pistole in ihrem Holster, ehe er sich von der Priesterin ab und dem Boot zuwandte. „Bolowksi! Sie kommen mit und helfen mir. Wràc und van Mürsted, sie geben uns Deckung.“ Mit diesen Worten ließ Katherine zurück und pirschte zum Boot, um die darauf befindliche Hütte zu untersuchen.
[Bild: 69kp-h.gif]
Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Unteroffizier
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 190cm groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen, linker Arm durch bionisches Implantat ersetzt
Kleidung: Uniform, Zivilkleidung oder Gläubigengewandung, silberner Aquila
Charakter: Militarist, imperialer Fanatiker, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: PVS-Standardinfanterieausrüstung, Mpi-01.3, Esseos Schema Laserpistole, Feldstecher, Fotoapparat, Wohnung, Kiste voller Erinnerungsstücke, Bücher, sonstiger Krimskrams
Konto: 1185 Schekel
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#88
Mit der Gewissheit, dass die Feuerkraft Gohmors, so auch nur im Kleinen, aus dem Dickicht und Unterholz über ihre Unversehrtheit wachte, betraten die Soldaten das Boot.
Der Wilde hatte seiner Herrin zu verstehen gegeben, dass die Pfeile tatsächlich von Angehörigen des Salzstammes abgeschossen wurden waren, was die Vermutung zu bestätigen schien, dass sie hier das Treibgut einer Schlacht entdeckt hatten.
Beim Betreten des Bootes wurde sowohl dessen beachtliche Größe eindrücklich, wie auch seine raffinierte Bauweise. Nur auf den ersten Blick schien es ein ungelenkes Floß zu sein. Bei genauerer Betrachtung offenbarte sich jedoch, dass es eine feste Plattform auf zwei, teilweise ausgehüllten Baumstämmen war, die sich durch Paddel bewegen ließ. Diese wurden in kleine Löchern hinter der Balustrade senkrecht eingesteckt wodurch das Gefährt gewiss recht manövrierfähig wurde. Einige dieser Paddel lagen noch auf der Plattform. Sie waren aus hartem, geschliffenem Holz, mit Schnörkeln reich verziert und beachtlich schwer.
Ihre Funktionalität als Waffe ließ sich nicht leugnen. Ein Hieb mit einer der dünn zulaufenden Kanten mochte tödlich sein.
Auch fanden sich schwere Steine, an Seile aus Lianen gebunden. Die Verwendung als Anker lag nahe.
Die Brustwehr zeigte sich leicht nach außen gebogen, was ein Erklettern durch Schwimmer schwer machte.
Bolowksi nahm Aufstellung vor der niedrigen Tür, die Einlass in das Innere der Hütte gewehrte. Ganz so wie er es gelernt hatte, als es noch darum ging für den Kampf im engen, städtischen Gebiet einer Makropole bereit zu sein. Mit gezogener Waffe drückte Kurger das Holz zur Seite und richtete die Pistole in das Dunkel dahinter.
Keine Bewegung. Kein Speer, Pfeil oder Beil kam herausgeflogen.
Nachdem der Augen Gewöhnung das undurchdringliche Dunkel abgeschwächt hatte drangen sie in diese primitive Kommandobrücke ein.
Die Ausstattung war beachtlich, auch wenn sie keine weiteren Toten oder gar Überlebende fanden. Auf lange Schnüren hingen geräucherte Fische unter der Decke. Grasmatten machten das Innere wohnlich, ja fast gemütlich. Es gab gestapelte Ersatzruder und eine Halterung mit hölzernen Keulen. Diese waren, ebenso wie das Boot und die Paddel, keineswegs die Produkte dilettantischer Hände. Sie besaßen alle exakt die gleiche Form und Länge, bestanden aus poliertem, schweren Holz, gleich den Rudern. Ihre allgemeine Tödlichkeit, durch Gewicht und Handlichkeit, war damit verstärkt wurden, dass in ihre Ränder die gesägten Zähne irgendeines Tieres, vielleicht eines Fisches eingearbeitet waren. Keine Waffe die zu unterschätzten man sich gestatten sollte.
Die Handvoll Blasrohre in einer anderen Ecke wirkten dagegen fast schon harmlos. Zentral waren ein gewölbter Stein, in dem sich die Reste eines kleinen Feuers ausmachen ließen und eine verriegelte Luke, die das unbemerkte Kommen und Gehen von Tauchern gestattet. Alles in Allem ein durchaus brauchbares Kriegsgerät.
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#89
Arius musste sich widerwillig eingestehen, dass die Wilden handwerklich deutlich geschickter waren, als er es ihnen auf den ersten Blick zugetraut hatte. Das Boot war von außerordentlicher Stabilität und aufgrund seiner Größe konnte es einige Krieger über große Distanzen transportieren und gleichzeitig die benötigten Vorräte in ausreichender Menge mitführen. Für ihn lag die Betonung definitiv auf Krieger, denn die Keulen, Blasrohre und auch die Paddel ließen keinen anderen Schluss zu.
Trotz seiner Größe schien das Boot dabei recht beweglich zu sein und konnte vermutlich erst einmal in Bewegung versetzt auch eine recht hohe Geschwindigkeit erreichen. Zumindest ging Arius aufgrund der vielen Öffnungen für Paddel davon aus. Ganz genau konnte er es aber nicht sagen, da er keinerlei praktische Erfahrung im Umgang mit Booten hatte und sein theoretisches Wissen sich auf einen kurzen Ausbildungsabschnitt für die Nutzung von Motorbooten beschränkte.
Aus einem Instinkt heraus öffnete er die verriegelte Luke und öffnete sie. Braunes Flusswasser schwappte zwischen den beiden Baumstämmen entlang, ansonsten war aber nichts zu sehen. Was an sich ja auch nur logisch war. Aus welchem Grund sollte sich ein Mitglied der Bootsbesatzung hier verstecken, wenn der Rest der Mannschaft entweder getötet worden war oder das Fahrzeug verlassen hatte.
Da nichts neues mehr zu finden war, widmete sich Arius seiner nächsten Aufgabe. Er kramte seinen Fotoapparat aus seinem Gepäck hervor und begann damit von allen Gegenständen, wie auch von dem Boot Fotos für seine Vorgesetzten zu machen. Anschließend begab er sich mit Bolowski wieder zu den Anderen zurück.
Auf den ersten Blick war es verlockend, dass Boot zu nutzen, um den Weg fortzusetzen. Kein langsames vorrücken mehr durch das dichte Unterholz, sondern über den Fluss. Wenn sie dem Stamm auch noch sein verloren gegangenes Boot zurückbrachten, würde sich das bei ihren Bündnisverhandlungen positiv auswirken. Aber das war nur auf den ersten Blick so. Zuallererst war niemand aus seiner Truppe dafür ausgebildet dieses Ungetüm zu steuern oder es koordiniert zu rudern. Im besten Fall würden sie den Fluss langsam hinaufkriechen, im schlimmsten Fall würden sie unkontrolliert flussabwärts treiben und das bisher überwundene Wegstück wieder verlieren. Zudem hatte er auch nicht genügend Soldaten, um die notwendige Minimalmannschaft zu stellen. Auch war es den Salzkriegern irgendwie gelungen, die Schiffsbesatzung zu überwältigen oder in die Flucht zu treiben, was bedeutete, dass sie für ihre Truppe auch zur Bedrohung werden konnten. Das Boot war außerdem viel zu auffällig und konnte leicht entdeckt werden, während sie beim Fußmarsch vielleicht etwas unbeobachteter vorrücken konnten. Sie würden ihren Fund also, bedauerlicherweise zurücklassen müssen.
Arius wandte sich dem bulligen Funker der Gruppe zu. „Anderson bauen sie Verbindung zum Hauptquartier auf!
Hier Gruppe 4-1 an Hauptquartier! Haben bei Vorstoß entlang des Flusses ein großes Kampfboot entdeckt, dass gestrandet ist. Mutter Esemah hat es als einem unserer Zielstämme zugehörig eingeordnet. Wir können es aufgrund geringer Mannschaftsstärke nicht nutzen, empfehlen aber Bergung zwecks späterer Verwendung als Verhandlungsmasse. Das Boot befindet sich laut meiner Karte in Planquadrat 3B. Ich wiederhole: Planquadrat 3B im Uferbereich. Unteroffizier Kruger Ende!"
Nachdem er seinen Funkspruch abgesetzt hatte, zog er seinen Fotoapparat noch einmal hervor und machte zwei Fotos von dem toten Stammeskrieger, einmal mit dem Gesicht nach oben und einmal auf den Bauch gedreht. Ohne sich weiter um den Leichnam zu kümmern, ein Begräbnis für den Heiden war zu aufwendig, wandte er sich an seine Truppe und Mutter Esemah.
„Soldaten! Wir setzen den Marsch zu Fuß fort. Auf und Marsch!“
[Bild: 69kp-h.gif]
Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Unteroffizier
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 190cm groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen, linker Arm durch bionisches Implantat ersetzt
Kleidung: Uniform, Zivilkleidung oder Gläubigengewandung, silberner Aquila
Charakter: Militarist, imperialer Fanatiker, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: PVS-Standardinfanterieausrüstung, Mpi-01.3, Esseos Schema Laserpistole, Feldstecher, Fotoapparat, Wohnung, Kiste voller Erinnerungsstücke, Bücher, sonstiger Krimskrams
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#90
Definieren Sie Kampfboot.
Verlangte die Stimme am anderen Ende der Funkverbindung kratzend und summend. Vermutlich dachten sie, dass die Wilden über genietete Schlachtkreuzer verfügten.
Als Kruger die Sache etwas detaillierter beschrieb erlahmte das Interesse spürbar. Auch zu dem Vorschlag das Treibgut zu bergen gab es weder positive noch negativen Bescheid. Ob dafür wirklich Kräfte zur Verfügung stehen würden blieb derweil fraglich.
Also schlossen sie ihre Untersuchungen des Bootes rasch ab und kehrten in den Dschungel zurück. Zügig wurde der Marsch fortgesetzt, nur für den Fall, dass sich noch andere Personen für das Treibgut interessierten und sie ein Zusammentreffen riskierten, welches nicht zu den Bedingungen der Soldaten stattfand.
Es folgte weiteres, mühseliges Vorankämpfen, Schwitzen, nach Stechmücken schlagen, gespanntes Abhocken und Warten, Schwitzen. Nervöses Beobachten der grünen Pflanzenwand über Kimme und Korn, Schwitzen, mit Dekontabletten gereinigtes Wasser trinken, Pause machen ohne Erholung zu finden und immer wieder Schwitzen, Schwitzen, Schwitzen.
Kurz nach Mittag änderte sich etwas an der Verlassenheit, welche die Gruppe Soldaten scheinbar die einzigen Menschen auf diesem Planeten sein ließ. Einem Planeten auf dem es keine Makropole, Megastädte, keine Meere, Wüsten oder sonst etwas anderes außer Wald und nochmals Wald zu geben schien.
Ihre Verlassenheit wurde erst vom dezenten aber unleugbaren Geruch von Feuer verdrängt, zu dem sich am Nachmittag das entfernte Dröhnen von Trommeln gesellte.
Jeder glaubte nun, diese primitiven Instrumente wurden um Ihretwillen geschlagen. Sie waren entdeckt und die unsichtbaren Barbaren des Dschungels versammelten sich, um in Wellen aus Hunderten und Tausenden zuzuschlagen. Die Disziplin er PVS- Soldaten, die bisher trotz, der ungewohnten Umgebung, tadellos gewesen war, bekam Risse. Sie zielten auf Bewegungen und Schemen im Halbdunkel tiefer Dickichte, die nicht da waren oder nichts waren, was eine Kugel bedingt hätte.
Es war Mutter Esemah, die durch die Befragung des gefangenen Salzkriegers herausfand, dass das entfernte Dröhnen wohl kaum ihnen galt. Gebrochen und mit wilden Gesten redend, erklärte ihr der junge Krieger, dass die Trommeln mehreren Zwecken dienten.
Der Koordination untereinander, da die Kriegslehrer sehr feine Nuance aus dem Dröhnen herauslesen und diesen Informationen entnehmen konnten. Position und Stärke von Gruppen, Bereitschaft zum Kampf, Sieg oder Niederlage in ausgetragenen Schlachten. Außerdem sollte die entnervende Hintergrundmusik gleichsam dem Feind Furch in die Herzen pflanzen, wie es die eigenen Kämpfer mit der Gewissheit der eigenen Überzahl Mut einflössen sollte. Diese Taktik wurde nur angewandt, wenn der Kampf sehr groß ausfiel und man viele unterschiedliche Stellungen und Lager koordinieren musste. Hätte man ihre Gruppe überfallen wollen, so wäre dies ohne solch lautstarke Ankündigung geschehen.
Diese Eröffnung beruhigte die Soldaten immerhin soweit, dass sie nun wussten, dass sie nicht unmittelbar auf der Abschussliste der Salzkrieger standen. Freilich argwöhnten einige, dass ihr gefangener sie betrog, ganz davon abgesehen, dass eine gewaltige Feindarmee kaum eine sehr tröstliche Aussicht war, ob nun entdeckt oder nicht.
Als die Sonne sich dem Horizont näherte und die Schatten sich verfestigten, stießen sie auf ein weiteres Zeichen, dass sie nicht mehr allein waren.
Eine Schlachtgrube.
Eine blutige Stelle zeigte an, wo jemand ein erlegtes Tier aufgehängt, ausgeblutet und anschließend zerteilt hatte. Es musste etwas wie ein Schwein mit Rüssel gewesen sein. Das ließ sich nachvollziehen, weil die Fleischer vor ihrem Weitermarsch aus den Überresten eine bizarre Skulptur errichtet hatten.
Ein stümperhafterer und in größerer Eile errichtetes Götzenbild als jenes, welches die Wilden aus den ermordeten Spähern errichtet hatten. Nichtsdestotrotz ein widerlich anzusehendes Ding.
Der abgetrennte Kopf ruhte auf einem hölzernen Gestell, über das die abgezogene Haut und Schlingen aus blutigen Eingeweiden drapiert waren. Aus diesem Gestell ragten vier Stöcke heraus, die wohl Arme vorstellen sollten.
Der Gefangene an der Kette der Priesterin warf sich auf den Boden und begann etwas in seiner Sprache zu wimmern. Er stieß die Stirn im schnellen Stakkato auf den, mit faulendem Laub bedeckten Dschungelboden.
Kari beschrieb das Zeichen des Adlers, während Hauptgefreite Kühne, sonst mit besonderer Besonnenheit gesegnet, den widerwärtigen Götzen mit einem Tritt umstieß. Klappernd und schmatzend fiel der Fetisch um.
Die Hauptgefreite spuckte auf den Haufen. Terra verfluchter Hexendreck ist das.
Kruger musste sie energisch zur Räson bringen.
Das ihre heftige Reaktion darauf zurückzuführen war, dass sie eine wenig angenehme Vergangenheit mit solchen Dingen hatte, war wohl nicht auszuschließen. Allein, im Augenblick blieb keine Zeit für eingehendere Selbstfindung.
Der Unteroffizier spornte seine Schutzbefohlenen zu Eile an. Dieser Platz war nicht nur exponiert, die Jäger, welche hier ihr Werk verrichtet hatten, mochten, mit dem nächsten erlegten Tier zurückkommen. Sollte dem so sein, dann würde Kühnes unüberlegte Tat vielleicht noch schlimme Konsequenzen für sie alle haben.
Doch jetzt war auch nicht die Gelegenheit darüber Tadel und Strafen zu verhängen. Sie mussten weg. Also zerrte die Predigerin den Gefangenen vom Boden hoch und schleppte ihn mit sich, während sie wieder im Gestrüpp verschwanden.
Das Gelände hatte es bedingt, dass sie außer Sichtweite zum XinHo marschiert waren. Das Ufer war so dicht mit, auf Luftwurzeln thronenden Bäumen bestanden, dass es war als wäre der Zugang zum Wasser mit Gitterzäunen abgeriegelt.
Jetzt kam noch hinzu, dass das Gelände stark hügelig wurde. Im schwindenden Licht kämpften sie sich, im Bestreben Abstand zu dem Schlachtplatz zu gewinnen, einen steilen Hügel empor. Die Pflanzen waren ihnen gleichsam Hindernis, wie willkommener Griff, denn auf dem lockeren Untergrund fiel das Klettern schwer.
Oben angelangt, bezogt der Großteil der Soldaten Stellung und sicherte den Weg den sie gekommen waren, sowie nach vorn.
Anderson baute sich ein einen behelfsmäßigen Sichtschutz, um ungestört und unbeobachtet die regelmäßige Funkmeldung an das Hauptquartier abzugeben. Als Kruger im Beisein von Wràc die nähere Umgebung erkundete, stießen sie auf eine erstaunliche Entdeckung...
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