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Die drei schweren Flugobjekte fächerten auseinander, wobei das mittlere Vehikel seinen Kurs beibehielt, während die anderen beiden jeweils nach links und rechts ausscherten.
Von den Unterseiten lösten sich, im Größenvergleich zu den Bullen, winzige Objekte und fielen, sich wild dabei überschlagend, dem grünen Blätterdach entgegen. Einige schlugen zwischen die Stämme, andere zerplatzten bereits vorher wie reife Beeren. Ein weißes Pulver zerstob nach allen Seiten, wie unter enormen Druck seinem Gefängnis entlassen und schwebte dann als rieselnder Schnee dem Grund entgegen. Die Lander zogen eine Spur aus dieser Substanz hinter sich her und in kürzester Zeit schien das Zielgebiet in eine bizarre Winterlandschaft verwandelt.
Das war allerdings nur der Auftakt, denn der eigentliche Effekt sollte sich erst noch einstellen. Nach wie vor war die Fauna den Gravitationswellen ausgesetzt, doch zu deren Einfluss gesellte sich nun ein weiterer. Erst mutete es nur an, als erbebe der Wald unter etwas stärker als zuvor, jedoch war es damit nicht getan. So sonderbar diese Umschreibung auch allen erscheinen musste, die die Vorgänge nicht als Augenzeugen erlebten, so ließ es sich doch am besten damit beschreiben, dass der Dschungel wie unter Schmerzen zu wanken und was noch verstörender sein musste, zu schreien schien.
Bäume, Sträucher, Farne, bis hin zum unscheinbarsten Grashalm und Moos, starb. Die Pflanzen krümmten sich, Blätter rollten sich ein, wurden spröde und grau. Die ersten Urwaldriesen kippten. Doch nicht das Krachen stürzender Tonnen war zu hören, sondern lediglich ein ungesundes Flüstern, wie von Pergamentrollen, welche durcheinander stürzten. Leere und allen Lebens beraubte Hüllen zerstoben zu nichts mehr als zu einem flüchtigen Staub, der Asche verwandt.
Begleitet wurde diese Vernichtung von einem hohen Pfeifen, welches sich bis zu einem Kreischen empor schraubte, das wahrlich an ein verwundetes Lebewesen erinnerte. Unter den drei Landern zerstob ein Waldgebiet. Geschuldet war dieses radikale Ausmerzen bis auf Wurzelebene der Substanz “Weiß-Eins“. Vom einfachen Soldaten jedoch entweder als „Veganertod“ oder schlicht als „Unkrautex“ bezeichnet.
Durch die Aktion zeigte sich die Landschaft nun frei von Bewuchs und gestattete es die Topografie mit mehr zu beschreiben, als bloß mit „Wald“. Der kleine Hügel, von dem bereits bei der Vorbesprechung die Rede gewesen war, stellte die markanteste Landmarke des entlaubten Gebietes dar. Eigentlich setzte sich diese Anhöhe aus einem Hügel und einem kleineren, dem nahen Fluss abgewandten, weiteren Hügel zusammen. Besagter Fluss, wie man wusste mit dem Namen XinHo versehen, beschrieb an dieser Stelle eine Schleife. Wer immer diese Position zur Errichtung einer Stellung auch ausgesucht hatte, hatte seine Arbeit gut gemacht. Die Krümmung des Wasserlaufes schuf auf dieser Seite einen natürlichen „Burggraben“ den ein Feind überwinden musste, so er aus jener Richtung angreifen wollte. Der Hügel verschaffte derweil einen Höhenvorteil.
Allein, noch wehte das Banner der Zehnten nicht auf diesem Hügel. Man hatte ihnen gesagt, es handle sich um Feindesland und auch wenn der Gegner nicht dumm genug zu sein schien, mit seinen beschränkten Mitteln den Streit mit dieser Waffen starrenden Luftmacht zu suchen, so mochte das nicht für Männer und Frauen auf dem Boden gelten. Es wäre also töricht gewesen bereits von besetzen Land auszugehen. Die Luft/Raum- Lander ließen sich über dem entlaubten Bereich weiter absinken, bis sie vielleicht noch zehn Meter über dem Boden hingen. Die Landeluken öffneten sich, ihre menschliche Fracht zu entladen. Dazu entrollten sich mehrere Kabelseile, gerade in der richtigen Länge, dass sie eben so den Boden berührten.
Im führenden Luft/Raum- Lander
Auf geht es Herrschaften! Überschrie Klein den hereinheulenden Wind, eine Hand an die Haltestange über sich gelegt. Einklinken! Die Soldaten befestigten ihre Karabinerhaken an der dafür vorgesehenen Führung, die Waffenteams taten dies zusätzlich für die Kisten mit ihrer Ausrüstung. Fertig machen zum Absprung. Sie straften sich, überprüften den Sitz von Ausrüstung und Waffe, den Sicherungszustand und ihre persönliche Beziehung zum Gottimperator der Menschheit. Sie behalten die Masken auf, bis man ihnen etwas anderes sagt. Der Rest wie durchexerziert. Frequenz 1 für ihre Gruppenkameraden, 2 Für den Zug und 3 Kompanie- Ebene. Der Techniker an der Luke, sich mit einer Hand festhaltend und den Oberkörper vorgebeugt, um zu sehen wie sich die Seile abgerollt hatten, gab ein kreisendes Zeichen mit dem Zeigefinger. Die ersten Soldaten liefen los und rutschten an dem Seil nach unten, die nächsten folgten mit gerade einmal soviel Abstand, dass die Gelandeten einige Sekunden Zeit hatten Platz zu machen. Die Aufsicht an der Luke beobachtete den Absprung der ersten Dreißig, lies dann anhalten und hielt zwei Finger hoch. Nun rollten die Kisten mit dem schwereren Material auf einer Walzenbahn an den verbliebenen Soldaten vorbei, fielen ins Leere. Der Techniker gestattete den weiteren Absprung.
Vor Arius und Finley verschwanden zwei Soldaten, dann noch einmal zwei, dann waren sie an der Reihe.
Ein letzter kontrollierender Ruck am Karabiner, ein kurzer Blick nach unten. Dort verteilten sich die Gelandeten bereits in der Umgebung, steckten die abgeworfenen Kisten weiter hinten im Dreck.
Dann traten beide Männer ins Leere.
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Die vergangenen Stunden seit dem Einstieg in den Bullen hatte Arius zumeist dösend verbracht. Lesen konnte er dank der gedämpft gelben Innenbeleuchtung sowieso nicht vernünftig, dass die Ausrüstung richtig saß, hatte er aus Langeweile immer wieder überprüft und die durch die Gasmasken gedämpften Unterhaltungen mitseinen Kameraden hatten auch schon nachgelassen. Dann schließlich als sich die Zeit wie Kaugummi schon zu dehnen schien, schalteten die Lampen auf rot um. Wie die Soldaten um ihn herum stand Arius auf und klinkte seinen Karabiner and der vorgesehenen Führung ein. Dann marschierte er den anderen im Gänsemarsch in Richtung Ausstiegsluke nach, sah wie die Kisten mit den schweren Waffen an ihnen vorbeirollten und in die Tiefe fielen. Wenige Augenblicke später war auch er an der Reihe ihnen nach unten zu folgen. Nach einem kurzen Testruck folgte der Schritt ins Leere und Arius sauste dem Boden entgegen.
Direkt nachdem Arius sich abgeseilt hatte, eilte er zu den Kisten mit den Unterstützungswaffen. Die Geländesicherung war eine Aufgabe für die anderen Soldaten, seine bestand darin sie im Notfall mit einer schweren Waffe zu unterstützen. Nach einer kurzen Suche hatte er die Kiste mit dem Bolter gefunden und ließ die Verschlüsse aufschnappen. Zuallererst überprüfte er die Einzelteile oberflächlich auf eventuelle Schäden, die möglicherweise durch den Abwurf zustande gekommen waren und da ihm keine auffielen begann er sofort damit die Waffe zusammenzusetzen.
Als Arius damit fertig war, griff er sich die bereitstehenden Munitionskisten, warf sich einen zusätzlichen Gurt mit Munition über die Schulter und wartete darauf, dass ihnen einer der Offiziere oder der Kommissar sagte, wo sie sich positionieren sollten um ein möglichst großes Gebiet abzudecken.
Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Unteroffizier
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 190cm groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen, linker Arm durch bionisches Implantat ersetzt
Kleidung: Uniform, Zivilkleidung oder Gläubigengewandung, silberner Aquila
Charakter: Militarist, imperialer Fanatiker, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: PVS-Standardinfanterieausrüstung, Mpi-01.3, Esseos Schema Laserpistole, Feldstecher, Fotoapparat, Wohnung, Kiste voller Erinnerungsstücke, Bücher, sonstiger Krimskrams
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Was wie hektisches Durcheinander wirkte war keines, so wie ein Ameisenhaufen nur auf den ersten Blick zielloses Gewimmel war. Auf der oberen Funkebene, Kanal 3, gab Klein knappe Befehle aus, die mit noch knapperen Bestätigungen oder Situationsmeldungen beantwortet wurden. Kanal 2 summte wie ein Bienenschwarm, Anweisungen wurden heruntergebrochen und an einzelne Gruppenführer weitergegeben. Kennnummern ersetzten dabei Namen. Der Gruppenkanal, das Mittel der Kommunikation der einfachen Soldaten, hatte eine persönlichere Note, da hier mit den Namen der Angesprochenen gearbeitet wurde.
Schwerer Bolter? Verlangte Banks zu wissen. Arius meldete ihm, dass die Waffe zusammengesetzt sei und in Position gebracht werden konnte. Der zweite Schütze fehlte jedoch. Finley meldete sich. Er hatte Probleme beim Absprung gehabt. Seine Landeleine hatte sich verheddert und er war ein gutes Stück mit dem langsam voran schwebenden Bullen mitgeschleift wurden. Allerdings vermeldete er, dass er auf dem Weg sei. Kurz darauf erreichte er Arius, schlamm verschmiert und nicht eben bester Laune. Er fasste zu. Schafft den dicken Brummer auf den Hügel. Feuerbereich Richtung Dschungel. In einiger Entfernung ragte der Catachaner auf. Seine Größe und die blaue Zündflamme des Werfers ließen keine Verwechslung zu. Er deutete damit auf den zentralen Hügel. Stimmt euch mit der Maschinenkanone und dem MG von Gruppe 7 und 5 ab. Überlappende Feuerbereiche. Ausführung!
Rechterhand waren die Horninger abgesessen und bilden einen Walle aus kugelsicheren Schilden, die ihnen nicht nur Deckung gaben, sondern auch als Auflage für ihre Karabiner dienten. Sie rückten geschlossen Richtung Urwald vor und wirbelten dabei Wolken zerfallener Pflanzenteile auf. In wenigen Minuten kristallisierten sich klare Aufgaben der angelandeten Truppen heraus. Der Großteil der Soldaten übernahm die Sicherung des Geländes. Einige rückten zur Waldgrenze vor um dort möglicherweise lauernde Gegner zu stellen. Wieder andere nahmen bereits die ersten Materialen aus den Bullen in Empfang, die zu einer vorläufigen Befestigung dienen sollten.
Die Valkyrie mit den Zivilisten wurde eingewiesen, setzte auf der Spitze des kleineren der beiden Hügel auf und entließ ihre menschliche Fracht. Kaum waren die Prediger und die Vertreterin der Presse ausgestiegen, zog der Flieger wieder hoch und entschwand. Die Restlichen Valkyrien kurvten an der Waldgrenze entlang, auf der Suche nach einer Beute für ihre Waffen. Doch nach wie vor war jeder Gegner, der dort draußen lauerte oder nicht, weise genug sich im Verborgenen zu halten. Dunkelheit und Dschungel waren mochten noch unzulänglich oder fern anmutende Verbündete sein. Aber sobald die Bullen und ihr Begleitschwarm dem Diktat schwindenden Treibstoffs folgen mussten, würden sich die Waagschalen knirschend in ausgeglichenere Positionen verschieben.
Dort wo der kleine und der große Hügel aufeinander trafen, hatten die ersten Schanzarbeiten begonnen. Paletten mit leeren Sandsäcken waren auch den Bäuchen der fliegenden Leviathane abgesetzt wurden und Klappspaten befüllten befüllten sie hastig mit der satten Erde der Hügel. Ein kleiner Kommandoposten entstand auf diese Weise, wo Klein und die anderen Offiziere sich über die eingeschweißten und wenig detaillierten Karten der Region beugten.
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Während des Fluges in der Valkyrie hatte sie da ein Gespräch nicht möglich war still für sich dagesessen und sich mit sich selbst beschäftigt. Ihren stoisch vor sich hin lesenden Kollegen der Zehnten würde sie auch nach der Ladung in Ruhe lassen, sie wollte sich nicht aufdrängen. Der vergangene Abend hatte sie schonmal einiges über die religiösen Ansichten ihrer neuen Zöglinge gelehrt. Es würde Jahre und Jahrzehnte brauchen ihnen die ursprünglich heidnischen Bräuche und vielfältigen Aberglauben auszutreiben aber dass sie den Ansichten ihres Kultes über die Primarchen was abgewinnen konnten war schon mal ein Schritt in die richtige Richtung und fürs Erste brauchte sie sich deshalb nur auf die Lehre des kriegerischen Aspekts zu konzentrieren. In Anbetracht der heutigen Mission hatte sie den Hornigern den Segen des Rogal Dorn gegeben aufdass sie ihren Anteil mit einem Funken dessen Entschlossenheit erfüllen würden. Zusätzlich hatte sie einem der Erzengel der Imperial Fists ein Opfer dargebracht damit er bei eventuellen Kämpfen im Verlauf des Tages über sie wachte und sie allen Schrecken so stoisch wie Imperials Fists selbst egenübertreten würden. Abschließend hatte sie die Horniger damit überrascht dass sie jeden Maschinengeist ihrer Waffen mit den korrekten Ritualen und Litaneien angerufen und geehrt hatte. Natürlich war sie keine Techpriesterin aber vom Klerus des Primarchenkults wurde erwartet sich auch im Kult der Maschine bis zu einem gewissen Grad auszukennen um die eigenen Gläubigen anzuleiten und dessen Priestern zu assistieren wenn Not am Mann war. Als die Valkyrie landete und die Luke herabsank blies sie Backen auf. Uff, was für eine Hitze! Gut dass sie ihren Mantel beim Einstieg zusammengerollt und in ihrem Rucksack verstaut hatte sonst würde sie noch zerfließen. Nachdem sie das in Entstehung begriffene Basislager betreten hatten verabschiedete sie sich von ihrem Kollegen mit dem Formen des Aquila und hielt dann schnurstracks auf den Kommandoposten zu um dort unter den etwas perplexen Blicken des Offizierskaders ihren Stab in den Boden zu rammen. Die Sonne brachte das frisch polierte Bildnis auf dessen Spitze zum Aufleuchten sodass es schien als reckt sich der Adler voller Stolz. Wenn die Regimentsfahne nicht aufgestellt wurde hatten die eben Pech gehabt, dann würde es das Symbol des Imperator sein das sich, sinnbidlich gesprochen, über das Lager erhob und verkündete unter wessen Macht und Herrschaft dieses Areal nun stand. Anschließend gesellte sie ich fürs Erste zu der Reporterin bis der Lageraufbau abgeschlossen sein würde damit sie niemandem im Weg stand.
Name: Katherine Esemah
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Primarchenkult
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Aussehen: 1,75 Meter, blonde kinnlange Haare, grünblaue Augen, leichte Sommersprossen
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Ausrüstung: Laserpistole, Standarte, Halskette mit Anhänger, Rucksack mit Liturgischen Gewändern & Ausgabe der Lectitio Divinitatus um Kultlehre ergänzt & Kleinkram, selbstfahrender Hightechbehälter
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Egal wie viele gute Absprünge man schon gemacht hatte, es gab immer den einen der einem den Tag versauen konnte. Für Finley war es der aus dem Bullen. Kaum hatte er den Schritt aus der Luke gemacht geriet die Leine in eins der Gravitationsfelder und verdrehte sich so dass sich kurzzeitig ein Knoten bildete der seinen Abstieg bremste. Sobald er auf dem Boden angekommen war klinkte er den Karabiner aus und lief zum eigentlichen Absetztpunkt zurück wo er vor sich hin fluchend sah dass Arius den Bolter bereits zusammen gesetzt hatte so dass er wortlos an der leere Transportkiste vorbei ging und zwei Kisten mit Munitionsgurten für den schweren Bolter von der Palette nahm ehe er in Richtung des Hügels trabte.
Richtung Dschungel ist gut. Den haben wir auf allen Seiten. murmelte er vor sich hin während sie zu Zweit den Hügel hinauf liefen. Dabei lies er seinen Blick über die angefangenen Schanzarbeiten schweifen und verfolgte ihre imaginäre Verlängerung bis sie den großen Hügel erreichte. Unter der Gasmaske konnte man das Grinsen nicht sehen als er Verstanden, nehmen Position auf dem Hügel ein und graben uns ein. Schickt uns ein paar Jungs mit Sandsäcken.
Mit ein paar schnellen Schritten setzte er sich vor Arius und zeigte ihm wo die schwere Waffe am besten platziert werden sollte. Neben einer abgestorbenen Baumwurzel trat er fest auf den Boden um dessen Festigkeit zu prüfen, als sein Stiefel in den Boden einsank zog er ihn zurück und nickte seinem Kameraden zu wobei er die Kisten abstellte und das Schanzwerkzeug vom Koppel löste um mit dem graben anzufangen. Der von den zersetzten Wurzeln aufgelockerte Boden erlaubte es ihnen schnell voran zu kommen so dass sie beim Eintreffen der Sandsäcken bereits etwa einen Meter tief gegraben hatten.
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Das Knochen erschütternde Summen der Antigravantriebe war verstummt, denn die Bullen und ihre Begleitflieger waren entschwunden.
Die Geräuschkulisse der Maschinerie war dem gewaltigen Monoton des Waldes gewichen. Ein durchgehendes Surren, eine Mischung aus Insekten und Tierlauten, dass sie wie eine Stahlklammer um den Kopf zu legen schien und keine Aussicht hatte, jemals zu verstummen. Die Männer und Frauen der PVS davon ausgegangen in einem Kampfgebiet zu landen. Auch wenn ihnen niemand explizit etwas derartiges gesagt hatte, waren die ernsthaften Vorbereitungen und Aspekte der Landung, doch dazu angetan einen jeden, halb und halb damit rechnen zu lassen, in der Hölle des Krieges zu landen.
Nun immerhin in einer Hölle ganz eigener Art waren sie tatsächlich gelandet. Lang schon war der Befehlt erteilt wurden, die Atemmasken abzunehmen. Die unmittelbare Verteidigung gegen etwaige Angriffe, wurde von einem Bruchteil geleistet, während der Rest der Kompanie sich darin erging Schanzarbeiten auszuführen. Als der eigentliche Feind stellte sich bald schon die Hitze heraus und die unbarmherzigen Stechfliegen, die als „Surrer“ bei jedem bald verhasst sein sollten.
Die Aufbereitungseinheit, die später Flusswasser zu trinkbarem Gut umwandeln sollte, würde frühstens in der Nacht arbeiten und so mussten die persönlichen Wasserreserven zur Linderung des quälenden Durstes herhalten. Die höheren Dienstgrade wachten mit Adleraugen darüber, dass niemand zu gierig trank oder gar den Fehler beging sich Nacken oder Stirn mit dem Wasser zu kühlen.
Als der Mittag sich durch nochmalige Zunahme der drückenden Schwüle ankündigte, standen die Soldaten bis zu den Oberkörpern in ausgehobenen Gräben. Viele hatten die Schutzrüstung abgelegt und arbeiteten mit freiem Oberkörper, oder in Schweiß durchtränkten Schadstoffkombis. Die Ausrüstung der PVS war auf urbanes und giftiges Terrain ausgelegt, weniger auf die Treibhausbedingungen dieser Region. Kommissar Altmann marschierte auf dem kleinen Wall aus Aushub entlang. Er hatte sich lediglich den Luxus zugestanden die Atemmaske zu entfernen. Davon abgesehen trug er volle Panzerung und die lederne Bekleidung seines Berufsstandes. Er bombardierte die Arbeitenden mit Ermahnungen schneller zu sein, sich zu entsinnen, dass „Schweiß Blut spare“ und jeder Zentimeter ausgehobener Graben den Unterschied zwischen Leben und Tod darstellen könnte. Das er bei seinem Paradeweg an der Flanke der Schuftenden entlang, schien es einem Wunder gleich zu kommen, dass lediglich seine Stiefel mit Schlamm verkrustet waren, während Hose und selbst der Saum seines langen Mantels nicht einen Spritzer Matsch aufwiesen. Die PVSler, auf welche sein Schatten fiel, waren dagegen mit dem rötlichen Lehm dieser Gegend geradezu bedeckt. War der Politkommissar außer Hörweite, raunten sich einige nur halb im Scherz zu, dass selbst die Surrer, welche mittlerweile als dichte, schwarze Wolke über der Wunde im Wald hingen, nicht so dumm waren vom kalten Blut Altmanns zu trinken. Nur zwei Mal wurde das Konzert der Klappspaten unterbrochen. Einmal durch die Salve aus einem Zwo- Einer, irgendwo am Waldrand abgegeben.
Wie sich herausstellte, ein über die Maßen nervöser Gefreiter, der auf das Produkt überreizter Nerven gefeuert hatte. Major Klein war immerhin zufrieden damit, wie schnell alle Arbeitenden die Waffen bei der Hand und ihre zugewiesenen Positionen besetzt hatten.
Denn Männern und Frauen spannte es die Nerven ihrerseits, wie sie ihre Gewehre auf die grüne Wand richteten, die wiederum diese Eindringlinge zu belauern schien. Die Macht von Boltern und Laserkanonen mutete erschreckend unbedeutend im Angesicht dieser ringsum dreuenden Wildnis an.
Das zweite Innehalten der Arbeiten erfolgte nach einem bestialischen Ruf aus dem Dickicht.
Irgendeine Kreatur des Waldes, monströs genug, dass ihr Gebrüll für einen Moment den Dschungel in erschrockenes Schweigen versetzte. Einige der Soldaten beschrieben das Zeichen des Adlers und nicht wenige lenkten ihren Blick sorgenvoll dort hin, wo Katherine Esemah den Stab ihres Amtes in die blutrote Erde gerammt hatte. Es war einmal mehr der grimmige Kommissar, der die Stille durchbrach.
Was ist los Soldaten? Macht ihr euch in die Kombis, weil irgendein Baumaffe Verdauungsstörungen hat? Wenn das für euch Grund zur Sorge ist, dann mache ich scheinbar meine Arbeit nicht richtig. Grabt ihr Söhne und Töchter von Mutanten und Xenos! Grabt oder bei allen Heiligen ich werde euch so die Hölle heiß machen, dass das milde Wetterchen hier vorkommt wie eine Woche Heimaturlaub.
Und graben taten sie. Als die Sonne sich langsam auf den Horizont zubewegte waren die oberen Teile des Doppelhügels von einem beachtlichen Grabensystem durchzogen. Der Gefechtsstand war errichtet und mit Splitterschutzbrettern ausgekleidet. Vier Bereiche dienten der vorläufigen Unterkunft. Ein ein Meter tiefer Aushub, umkränzt von einem Erdwall und Sandsäcken schützte die dahinter liegenden Zelte vor flachem Beschuss. Sollte eine Mörser- oder gar Artilleriegranate in dieser Sektion einschlagen, so stellten die drei anderen Bereiche sicher, dass wenigstens nicht die ganze Kompanie auf diese Weise ausgelöscht wurde. In den Folgetagen würden zweckmäßigere Unterkünfte gebaut und in die Erde gegraben werden.
Um diesen ersten Kern zog sich ein Zweitgraben, in welchen die Soldaten sich zurückfallen lassen konnten, wenn der erste und damit äußerste Graben von einem Feind überrannt werden sollte. An zentralen Punkten waren die schweren Waffen verschanzt, so dass sich ihre Schussfelder überlappen konnten. Die Wirkung ging niemals direkt in den Dschungel, sondern bestrich das Vorfeld angewinkelt. Stürmte ein Gegner aus dem Wald auf ihre Stellungen zu, so pickten die schweren Waffen nicht einzelne Feinde heraus, sondern schufen eine quer verlaufende Linie aus Geschossen. Eine tödliche Absperrung, durch die jeder einzelne Feindkämpfer hindurch musste. Außerdem waren die Geschützstellungen jeweils doppelt positioniert. Somit konnte zum einen ein Ausfall abgedeckt werden und zum anderen konnten sich die Mannschaften an ihren Waffen ablösen um den jeweils anderen benötigte Ruhephasen zu geben. Dazwischen lagen immer wieder vereinzelte Schützenlöcher und Beobachtungsposten.
Ermattet aber zufrieden mit der geleisteten Arbeit saßen die Angehörigen der Zehnten in den Gräben und löffelten die Notrationen, die so lange ihre Verpflegung darstellen würden, bis eine adequate Kochstelle eingerichtet war. Leider nicht der oberste Punkt auf der Prioritätenliste. Selbst die Erlaubnis runter zum Fluss zu gehen und sich den Schlamm abzuwaschen, wurde nicht erteilt. Das lag an der noch nicht gänzlich geklärten Bedrohungslage und an dem Umstand, dass erst alle Chemikalien aus dem Boden gespült sein mussten. Ohne helfenden Regen konnte das durchaus einige Tage dauern. Während des Abendessen ging ein Feldwebel durch die Reihen und verteilte Aufgaben, Wachpläne und gestattete Schlafphasen.
Besatzung schwerer Bolter 2 und Autokanone 3? Finley und Arius meldeten sich, ebenso Gefreiter West und Gefreiter Bertrand . Sie nehmen sich eine Kiste Leuchtfallen und gehen runter zum Fluss. Sie passieren die Brücke, welche vorläufig nur ein Baumstamm mit einem Halteseil war, und halten sich rechter Hand. Betreten sie den Dschungel und platzieren sie die Fallen. Nur bis knapp hinter die Baumgrenze, permanenter Funkkontakt mit dem Posten an der Brücke. Im Dschungel sind Patrouillieren von uns. Die werden informiert, dass sie an der Stelle Sicherungen vornehmen. Falls ihnen doch welche über den Weg laufen, was bei dem Gelände passieren kann, dann ballern sie nicht gleich los. Parole ist Glanz/Raub. Essen sie auf und nutzen sie die Stunde Tageslicht, die ihnen noch bleibt. Die Leuchtfallen sind diese neuen Dinger, die sie aus der Ausbildung kennen. Wie Tretminen. Eingraben und scharf machen. Sollte nicht lange dauern. Danach können sie sechs Stunden schlafen und wechseln dann mit Bolter 1 und Laser 1 die Nachtwache.
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Die Soldaten standen regelrecht in Schweiß und auch Katherine fühlte sich in ihrem Korsett plus Untergewand ziemlich gedünstet. Unter dem Klappspatenkozert war das monotone Geräusch des Dschungels nur noch entnervender und sie wühlte in ihrem Rucksack bis sie einen kleinen Vocoder fand. Dieser war eigentlich dazu gedacht Andachten mit feierlicher Musik zu untermalen, manchmal war das besser als die Gemeinde ranzulassen da bekam man bei solchen Sonderfällen den Eindruck bekam einem Chor des Chaos beizuwohnen, und schaltete ihn nach ein paar Einstellungen an wodurch ihre nähere Umgebung mit Musik beschallt wurde. Nicht laut genug um den Offizieren und den Kommissaren ein Dorn im Ohr zu aber genug um die einfachen Dschungelgeräusche weit genug zu übertönen um allen Nervenbalsam zu sein. Den Kopf zu einem stummen Gebet neigend schlug sie den Aquila als ausgerechnet die Hymnus Saguinatus erklang. Als sie erfahren hatte dass es in ein Dschngelgebiet ging hatte sie sich einen mehr als überreichen Vorrat Wasser eingepackt. Einen Teil davon nutzte sie jetzt um die Nöte der Soldaten zu lindern. Hier kühlte sie die schlimmsten Insektenstiche, dort wusch sie sachte die Erde von wundgeriebenen oder gekratzen Stichen, verschaffte mit zeitweiligem Auflegen der Wasserbehälter Kühlung oder ließ Männer und Frauen sich kurz Lippen und Mundraum benetzen um das Durstgefühl zu mildern ohne wirklich zu trinken. Den Kommissar der auf einem der Erdwälle auf und ab marschierte behielt sie dabei etwas im Auge, nicht dass er einen Hitzschlag erlitt. Auf die überreizt abgegebenen Schüsse reagierte sie im Endeffekt nicht da dies noch eher ein Fall für die Offiziere war auch wenn sie schon ein paar Schritte gemacht hatte mit dem Gedanken mit dem Betreffenden ein paar kurze beruhigende Gebete und ein oder zwei strafende Worte zu halten, auf das kurzzeitig Stille verursachende Gebrüll einer offenbar recht gewaltigen Kreatur, den Aquilabeschreibungen und Blicken zu ihrem Stab reagierte sie schon. Ihre Laserpistole entsichernd und griffbereiter anlegend versuchte sie möglichst viel gelasssenes Selbstvertrauen auszustrahlen während sie bei den Nestern der Schweren Waffen vorbeischaute um deren Maschinengeistern mit einer Litanei zu schmeicheln und dann den Wache schiebenden Soldaten ihren Segen zu geben. Der Kommissar war hörbar auf seine eigene Art dabei die Leute geistig und moralisch gestärkt zu halten. Dann schalt sie sich innerlich für ihre Saumseligkeit und legte sich drei Aufsagungen des Einfachen Gebets des Throns als Buße auf ehe sie erneut in ihrem Rucksack kramte. Aus einem flachen Kästen holte sie eine von neun Schablonen und einen kurzen Stab den sie auf diese aufschraubte. Dazu noch etwas Sprühfarbe. Normalerweise wurde was sie gerade in Angriff nahm per Hand gemacht aber sie konnte furchtbar schlecht freihändig zeichnen und sie sollte den betroffenen Primarchen und seine Astartes nicht durch Stümperei beleidigen oder gar erzürnen. Schablone, Sandsäcke und Erdreich mit Weihwasser und Litaneien segnend begann sie das Ordenssymbol der heiligen Imperial Fists in die Erdwälle zu prägen und auf die Barrikaden zu sprühen. "Zur Glorie des Imperators erflehe ich die Gunst des heiligen Rogal Dorn und seiner Söhne auf diese Stellungen und jene die sie bemannen. Heiliger Dorn, lass diese Linien so widerstandfähig und hart wie Deine Wälle auf Terra sein. Gesegnete Imperial Fists, seit dieser Streitmacht gnädig und nehmet an unsere Huld aufdass diese Mannen ihre Linien so stur und unbeugsam verteidigen wie ihr es tun würdet. Imperatoris protegit. Praesidio Primarchs." Nachdem sie damit Schutz und Segen auf die Verteidigung des Lagers herabgerufen hatte marschierte sie schnurstracks in den Kommandoposten. Sie konnte nicht, noch nicht, zu jedem Soldaten gehen oder mal eben eine Messe einberufen um auch sie zu segnen also musste das Offizierskader das schließlich als leuchtendes Vorbild voranzugehen hatte als Stelvertreter fungieren. Kurz hielt sie im Eingang inne um mit dem Aquila zu grüßen ehe sie mit feierlichen Ernst nacheinander vor jeden Einzelnen von Klein's Offizieren, diesen selbst und den Kommissar trat. Die verdutzten und im Falle des Majors sogar verärgerten Blicke ignorierte sie gekonnt. Jeden berührte sie mit einer immer wieder in Weihasser getunkten Miniaturausgabe der vorherigen Schablone erst auf Höhe des Herzens und dann an der Stirn und sprach dabei ein weiteres Gebet. "Möge der heilige Rogal Dorn seine Söhne senden um über euch zu wachen. Ich rufe an den gesegneten Vorn Hagan euren Geist frei von Zweifeln zu halten. Ich rufe an den gesegneten Darnath Lysander euer Herz frei von Furcht zu halten. Ich rufe an den gesegneten Lo Chang eure Seelen mit Mut und Standhaftigkeit zu erfüllen. Mögen die Imperial Fists euch leiten und ihr nach ihrem Beispiel leben und niemals aufgeben. Zu guter Letzt schnappte sie sich von jedem eine Granate und besprenkelte sie mit der Schablone einer Weiteren ebenfalls mit Weihwasser. Die Zweite zeigte jedoch das Ordenssymbol der Blood Angels. Katherine durchbohrte dabei jeden der Anwesenden regelrecht mit ihrem Blick als sie die Handgranaten weihte und einen, wenn auch etwas abgewandelten, Absatz aus der Lectitio Divinitatus ihres Kultes dafür zitierte. "Wenn Der Feind kommt wird ausgehalten, der Glaube an Verstärkung und die Hoffnung nochgehalten. Wenn man schon Boden preisgeben muss und Stellungen fallen dann so wenige Zentimeter für soviel blutigen Zoll wie möglich. Es muss standgehalten werden, um jeden Preis. Bis alle Magazine geleert, die Gewehre zerschlagen, die Klingen zerbrochen, Nägel und Zähne zersplittert, die Finger gebrochen sind. Und zum Schluss leistet man dem Imperator und Seinen Söhnen seinen allerletzten Dienst und geht den Weg des heiligen seligen Sanguinius." Feierlich reichte sie die Granaten zurück und verschränkte verabschiedend die Hände zum Aquila ehe sie den Kommandoposten verließ. Als bei Einbruch des Abends die Schanzarbeiten vorerst erledigt waren und es Abendessen gab ließ sie sich für ihre eigene Mahlzeit im Schneidersitz unter ihrem immer noch im Boden steckenden Stab nieder. So wie es sich gehörte bereitete sie nicht nur für sich selbst eine Portion zu sondern auch für die Primarchen auch wenn es heute nur für den Engel und Dorn sein würde. Mit einem stillen Gebet kniete sie vor dem Stab nieder, Statuen hatte sie ja nicht, und brachte die beiden Proviantrationen als Opfergaben dar. Wenn sie ihre Eigene verzehrt hatte würde sie so wie es Sitte war die anderen Zwei anschließend an die Soldaten weiterreichen.
Name: Katherine Esemah
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Primarchenkult
Alter: 27 Standardjahre
Aussehen: 1,75 Meter, blonde kinnlange Haare, grünblaue Augen, leichte Sommersprossen
Kleidung: Stiefel, Staubmantel, Lederhandschuhe, Untergewand & Korsett
Ausrüstung: Laserpistole, Standarte, Halskette mit Anhänger, Rucksack mit Liturgischen Gewändern & Ausgabe der Lectitio Divinitatus um Kultlehre ergänzt & Kleinkram, selbstfahrender Hightechbehälter
Konto: 12.000 Schekel (2.000 persönlich, 10.000 Kultfinanzen)
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In der Masse waren Surrer einfach nur lästig, aus der Nähe betrachtet waren sie darüber hinaus auch noch ausnehmend hässlich. Mit trägem Interesse beobachtete er wie das Insekt über seinen Arm kroch und mit seinen langen haarigen Beinen die Haare seines Landeplatzes überwand. Die Fühler der Stechfliege trommelten suchend auf den Untergrund und fanden endlich eine Stelle, die genehm zu sein schien. Dann versenkte er langsam, man könnte meinen genüsslich, seinen Stechrüssel.
Dieser war am Ende mit mehreren Widerhaken besetzt, wie bei einer Harpune. Wie das Tier seinen Strohhalm aus dem leckeren Shake wieder raus gezogen bekam, war Gefreitem Löfgren ein Rätsel. Ihm gehörte nämlich besagter Arm und er stellte mit zäh tropfendem Interesse fest, dass der Stich nicht weh tat. Langsam schwoll der Hinterleib des Surrers an und das aufgenommene Blut ließ ihn durchsichtig rot werden.
Der Gefreite gedachte nicht den kleinen Gast zu erschlagen. Zwar sagte man ihnen, dass die Viecher Krankheiten übertragen konnten, aber er wurde stündlich von gefühlt fünf Tausend der Quälgeister gestochen, da kam es auf den einen auch nicht an. Die meisten hatten ihre Schadstoffkompies bis zu den Hüften herunter gezogen und dann die Ärmel verknotet. Die Anzüge hätte zwar vor einigen Stichen geschützt, dafür nahm man aber den Tod durch Hitzschlag billigend in Kauf.
Löfgren stellte sich vor wie der Surrer mit seinem Blut davonfliegen würde. Hoch über die Wipfel der Bäume und weit, weit fort von diesem Ort. Ein Teil von ihm wäre dann raus.
Das hatte doch etwas Poetisches.
Kurz blickte er über den Lauf seines Gewehres auf den Bereich, denn er sichern sollte.
Sichern! Was für ein ausgemachter Unsinn. Eine verdammte grüne Wand war das, hinter der sich alles und nichts verbergen konnte. Überall war Bewegung, überall kroch und krabbelte es, alles nur dazu gemacht etwas anderes zu jagen und zu erlegen. Was sollte er da sichern können?
Er wollte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Speisung der Hungrigen auf seinem Arm richten, als ihn etwas seitlich am Helm traf. Ein Stöckchen oder kleiner Stein. Er ignorierte es, doch ein zweites Wurfgeschoss folgte, dann noch eins.
Löfgren wollte nicht über die Schulter schauen, zu Hohenheim, die die rechte Seite abdeckte und offenkundig nach seiner Aufmerksamkeit verlangte. Er wollte nicht zu ihr Blicken, weil der dann das Ding sehen würde, wenn auch nur in den Augenwinkeln.
Aber was blieb ihm übrig? Er musste schließlich reagieren, wenn sein Nebenmann etwas zu vermelden hatte.
Also drehte er den Kopf, suchte nach ihr, fand sie nicht. Doch dort, zwischen zwei ausladendenen Wurzeln hockte sie. Sie kroch immer in solche Nischen und Winkel ohne zu wissen was da unter vermoderten Schichten aus Blättern auf sie lauern mochte. Irgendwann würde ihr Übereifer sie gehörig in den Arsch beißen.
„Was?“ Fragte er sie wortlos, nur mit schräg gelegtem Kopf und hochgezogenen Augenbrauen.
Sie nickte nach hinten.
Er sollte hinsehen.
Löfgren schüttelte gequält den Kopf. Sie forderte es ein, ebenso wortlos wie vehement.
Also tat er es und musste ein Ächzen unterdrücken. Jetzt wurden ihm auch das Summen wieder gewahr, nicht das feine Surren, der geflügelten Vampire, sondern das schwere Brummen von fetten Schmeißfliegen. Ganz zu schweigen von dem Gestank, der sich mit dem süßen Duft von Blüten oder irgendwelchen Baumharzen vermischte und eine Brechreiz erzeugende Kombination ergab.
Am schlimmsten war aber Jokerlokka, der verfluchte irre Sanitäter, der sich an dem toten Ding zu schaffen machte.
Er hatte vorher schon den Ruf gehabt nicht ganz dicht zu sein, aber je länger sie hier waren, umso mehr verwandelte sich die ihm ehr scherzhaft nachgesagte Verrücktheit in echten Irrsinn. Als wäre diese ganze Scheiße nicht schon albtraumhaft genug, sang der Irre bei seiner widerlichen Tätigkeit selbstvergessen ein Kinderlied vor sich hin.
Meine Augen sind verschwunden, ich habe keine Augen mehr.
Ei da sind meine Augen wieder, trallalallallala. Im unschuldigen Kontext des Liedes half es Kleinkindern ihren Köper benennen zu können. Sie hielten die „verschwundenen“ Teile zu oder hinter den Rücken und präsentierten sie dann allen anderen mit fröhlichem Überschwang. Hier und jetzt war nichts Unschuldiges oder Heiteres an den Zeilen zu finden. Sie waren einfach nur bizarr.
Meine Arme sind verschwunden, ich habe keine Arme mehr.
Ei da sind meine Arme wieder trallalallallala
Löfgren blickte zu Hohenheim und zuckte die Achseln. Sie beschrieb mit dem Zeigefinger eine kreisende Bewegung an der Schläfe.
Er blickte wieder nach vorne in das undurchdringliche Grün und versuchte sich einzureden die Präsenz des toten Dinges in seinem Rücken nicht zu spüren.
Zum wahrscheinlich hundertsten Mal fragte er sich wo der Kommissar und die Priesterin blieben.
Altmann und Esemah bahnten sich ihren Weg durch das Dickicht, begleitet von zwei Soldaten, die ihnen Geleitschutz gaben.
Auch nach zwei Wochen begegnete niemand dem Wald mit Gewöhnung oder gar mit der Akzeptanz als vorübergehendes Zuhause. Ausgenommen vielleicht einmal jene Soldaten der Zehnten, die ohnehin von Welten mit vergleichbaren Bedingungen stammten.
Zwei Wochen und ihre anfänglichen, kläglichen kleinen Schützenlöcher hatten sich in eine ansehnliche Festung verwandelt, die einem Angriff die Stirn bieten konnte.
Einem Angriff jedoch, der seit zwei Wochen nicht kam.
Die Landebahn nahm mehr und mehr Gestalt an und fast täglich kamen Senkrechtstarter um Vorräte zu liefern, sofern es das Wetter zuließ. Nur der Feind ließ sich nicht blicken. Ein Umstand über den man hätte glücklich sein können, spürte nicht jeder in seinen Eingeweiden, dass die Ruhe nur das Ducken vor dem Sprung war. Es nagte an den Nerven, ließ die Disziplin an den Rändern ausfransen. Die Soldaten begannen Gespenster zu sehen. Fast jede nächtliche Patrouille hatte Fehlmeldungen zu verzeichnen und auch am Tage waren alle bis ans Äußerste angespannt. Ausfälle hatte es trotzdem gegeben.
Zwei Unfälle während der Rodungsarbeiten und fast zwanzig wegen lokalen Krankheiten. Das, was die PVSler die "Braune Flut“ nannten, hatte dabei besonders viele auf dem Gewissen und verhieß einen Freiflugschein in das Lazarett in Taggo.
Eines der Opfer war Parther Grundtvig, der sich, um den behandelnden Sanitäter zu zitieren, "die erleuchtete Seele aus dem Leib geschissen hatte." Er fiel auf unbestimmte Zeit aus, was Katherine in den Rang des amtierenden Einheitsgeistlichen hatte nachrücken lassen. Ersatz der Ekklesiarchie würde man nicht schicken, da der Primarchenkult anerkannt und ihr Status damit legitim war.
Major Klein hatte sich damit abgefunden. Seine Jungs und Mädels mochten Mutter Katherine und er war niemand der sich aus eigenen Vorbehalten gegen das Interesse seiner Einheit stellte. Ihre Fürsorge war direkt, aufdringlich hätte Klein vielleicht gesagt und die Verehrung der Primarchen war nichts, woran sich jeder bedenkenlos gewöhnte, wenn man die Anbetung des Gottkaisers oder des lokalen Septinanus mit der Muttermilch aufgesogen hatte. Aber trotzdem gab es eine kleine Gemeinde die an ihren Lippen hing, wann immer sie predigte. Sie waren Soldaten und konnten sich nun einmal mit dem kämpferischen Aspekt der Primarchen durchaus identifizieren und aus ihrem Vorbild Kraft schöpfen.
Dennoch hatte Klein verlangt, dass Esemah nach dem Wegfall Grundtvigs auch die Riten der Gottkaiserverehrung zu übernehmen und regelmäßig die Messe zu lesen hatte.
Das waren bisher die größten Problemchen der Zehnten gewesen, zuzüglich von schwer zu entfernenden Baumwurzeln, Schlingpflanzen sowie Matsch und noch mal Matsch.
Dann waren jedoch vor zwei Tagen drei Fernaufklärer verschwunden.
Vorn wurde eine Faust gehoben und die Soldaten, der Kommissar und die Missionarin gingen in die Knie.
Der Mann an der Spitze verschwand im Unterholz und der Rest des Trupps wartete. Ohnehin war Warten der Grundtenor im Dschungel. Nie hatte jemand den kompletten Überblick über alles was vor sich ging. Irgendjemand sah etwas oder glaubte etwas zu sehen. Abwarten und auf einen möglichen Kampf vorbereiten. Wenn nichts dergleichen geschah, wurde aufgeklärt und so keine Attacke aus den eigenen Reihen gestartet werden konnte, ging der Marsch weiter.
Der Führungsmann erschien wieder, dieses Mal in sehr viel enspannterer Körperhaltung. Er winkte den anderen ihm zu folgen und sie begleiteten ihn auf eine Lichtung, wo sich bereits ein anderer Trupp PVSler verteilt hatte. Jener Trupp, der die Vermissten gefunden hatte.
Gefreiter Wolfe! Sprach Altmann den Sanitäter an. Lassen sie hören.
Tja also sind unsere Jungs, Herr Kommissar oder besser sie waren es. Unteroffizier Stirling, Hauptgefreiter Jadhav und Gefreiter Ogaleesha. Ich hab es mir angeschaut, sie sind nicht verkabelt. Ich würde die armen Schweine dann jetzt los schneiden.
Warten sie noch!
Der Kommissar trat beiseite um die Szenerie für Katherine freizugeben.
Ihr offenbarte sich eine abscheuliche „Skulptur“ aus menschlichen Überresten. Man hatte die drei Männer verstümmelt, zerhackt und neu zusammengesetzt. So drapiert, dass sie wie das Werk eines wahnsinnigen Künstlers aussahen. Ein Albtraumspross zusammengeschmettert aus drei, einstmals atmenden und fühlenden Menschen.
Das Fleischding hatte zwei Köpfe, die von Stirling und Ogaleesha.
Die Schädel waren seitlich jedoch so abgeschabt oder brachial zusammengedrückt worden, dass sie aneinandergeschmiegt aussahen, als bildeten sie ein einzelnes Gesicht. Die Unterkiefer waren ihnen ausgerissen und zu einem überdimensionalen Schrei wieder angepasst wurden. Der Kopf von Jadhav saß auf Brusthöhe, von einem Wurf- oder einem Kurzspeer in Position gehalten. Lianen hatten den Mördern als praktische Halteseile gedient. Sie fixierten die Leichen nicht nur am Stamm eines Bugaribaumes, sondern verbanden auch die zwei Arme mit dem Torso, die diesem hinzugefügt und die Fleischfigur so zu einem vierarmigen Wesen machten. Die Lianen waren auf Spannung gebunden und sorgten dafür, dass alle vier Arme seitlich ausgestreckt waren. Die Finger waren zu Fäusten geformt. In einer Faust baumelten die Erkennungsmarken der Toten, in der zweiten ihre Geschlechtsorgane. Die anderen Fäuste waren mit einer großen roten Blüte bestückt und mit einem weiteren Wurfspeer.
Als wäre das alles nicht schon bizarr genug gewesen, war aus den restlichen Körperteilen und Gedärmschlingen etwas geschaffen wurden, was ab der Taille abwärts aussah, wie der Leib einer Schlange oder eines Wurms. Ineinander verdreht und verknotet wandten sich Beine, Eingeweide und weitere Schlingpflanzen um den Baum, als kröche dieses tote Ding darum.
Können sie sich irgendeinen Reim auf diesen Frevel machen? Fragte Altmann an Katherine gewandt und bedeute Wolfe dabei Abstand zu gewinnen, da ihn die Antwort nichts anginge. Psychologische Kriegsführung ist mir, wie sie sich denken können, nicht unbekannt. Aber das hier scheint mir doch recht viel und sehr spezifischer Aufwand zu sein. Der Major hat sie mitgeschickt, in der wagen Hoffnung sie könnten sich einen Reim darauf machen. Außer, dass es ein Frevel ist denn ich bei der ersten, sich mir bietenden Gelegenheit mit meinem Kettenschwert sühnen werde, kann ich kaum mehr Sinn daraus ziehen. Aber ich weiß auch, dass heute Abend das gesamte Lager davon sprechen wird, ganz gleich welche Strafe ich den Männern und Frauen hier androhe, falls sie plaudern sollten. Wenn sie also eine Idee haben, dann stünden wir heute Nacht nicht nur mit einer Kompanie von Nervenbündeln da sondern hätten auch etwas über das wir konkret nachdenken können.
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Zwei Wochen waren sie nun schon in diesem Dschungel und Katherine war wirklich heilfroh dass ihr Untergewand von heller Farbe war und somit das Sonnenlicht weniger aufnahm als die Kombies der Soldaten. Trotzdem fühlte sie sich selbst nach einer kalten Dusche noch verschwitzt und klebrig. Dass sie ihre Haare hochband sorgte immerhin zusammen mit einem ans Klima angepassten neuen Stiefelpaar dafür dass es ihr nicht schlimmer ging als den PVSlern, sie litten alle gleichermaßen. Bisher hatte sie Glück gehabt und sich von ein zwei Fällen abgesehen nichts eingefangen oder die Entzündung eines der unzähligen Stiche erlitten die Haut wie bei allen hier regelrecht verkrusteten.
Sie konnte sogar recht zufrieden sein. Wenn auch ungewollt und bedauerlicherweise Einheitsgeistlicher hatte sie schon eine kleine Schar an Konvertiten für den Kult. Da sie im Einsatz waren würde ihnen das Nahebringen der friedlichen Aspekte der Primarchen warten müssen und mit den Riten der Gottimperatorverehrung tat sie sich ein wenig schwer aber das war zu verschmerzen. Sie wurde aus ihren eh etwas trägen Gedanken gerissen als sie den Ort erreichten. Als eine Patrouille gemeldet hatte dass sie die verschwundenen Fernmelder gefunden hatte, hatte sie sich schon losgemacht mit dem Ziel sich ihr anzuschließen. Umso überraschter aber erfreuter war sie gewesen als sie explizit hinzugebten worden war. Mit leicht zusammengepressten Lippen verfolgte sie wie Kommissar Altmann den Sanitäter Bericht erstatten ließ und zuckte zusammen als die drei Namen fielen, das ungute Gefühl in ihrer Magengrube wurde zu einem brennenden Klumpen. Dann trat ihr Begleiter zur Seite und sie konnte die Szenerie sehen. Kreidebleich werdend machte sie einen Schritt zurück, ihr Magen drehte sich um und sie kämpfte darum sich nichts ins allgegenwärtige Grün zu erbrechen. "Gnädiger Imperator!" Sie wandte den Blick ab und atmete mehrmals tief durch während Altmann den Gefreiten beiseite winkte. Nachdem sie sich wieder gefasst hatte lauschte sie dessen Worten auch wenn sie nicht sofort antwortete. Langsam und mit weichen Knien trat sie auf die grauenvolle „Skulptur“ zu und zwang sich alles bis auf den in Brust & dritten Kopf steckenden Wurfspeer zu schauen. An dessen Schaft baumelten drei Halsketten mit den Erkennungsmarken der Toten. Entweder waren die Einheimischen unschlüssig gewesen was sie damit machen sollten und hatten sie aus einer Laune heraus dort drapiert oder es steckte die Absicht dahinter ihnen auch wirklich unter die Nase zu reiben wen sie verloren hatten. Langsam nahm sie sie an sich und las die Einprägung auf den Plaketten ehe sie die Faust ballte dass ihre Knöchel weiß hervortraten und es weh tat. "Das ist meine Schuld! Ich hätte auf meinem Standpunkt bestehen sollen als sie zu mir kamen. Ich... Mit einem schweren Schlucken und tiefen Einatmen verstummte sie. Unter Altmanns konsterniertem Stirnrunzeln sah sie sich in der Pflicht eine Erklärung abzugeben. "Unserem Verständnis zufolge sind die Primarchen ebensosehr Teil des Imperators wie sie eigenständige Wesen sind. Sie sind die Mittler zwischen der Menschheit und ihm durch die er indirekt unser aller Wohl und Wehe bestimmt. Indirekt weil eine wirklich direkte Intervention bedeuten würde zu viel seiner Aufmerksamkeit vom Ringen mit den... Dunklen Mächten abzuwenden. Der Gottimperator vermag uns genug seiner direkten Aufmerksamkeit zu schenken um ihm Gewidmetes wie Opfer und Ähnliches entgegenzunehmen und in Zeiten großer Not kurz einzugreifen. Doch Bittgebete und andere Anliegen dieser Kategorie lenken ihn von dem andauernden Kampf ab. Dies führt dazu dass die Menschheit unter Xenos-Ivasionen, Heimsuchung durch Dämonen und ähnlichem zu leiden hat. Das Anliegen der Drei fiel in diese Kategorie. Das Ergebnis sehen sie hier."
Kurz herrschte Schweigen ehe sie sich mit einem entschiedenen Kopfschütteln wieder der ursprünglichen Sache zuwandte. "Psychologische Kriegsführung zweifelsohne doch nur als wohl nicht unwillkommener Nebeneffekt, nicht als Hauptgrund. Mit ernstem Gesicht und vorgerecktem Kinn sah sie Altmann an. "Als ich in Huncal im Vorsteherbüro der dortigen Kirche war wegen eines entdeckten Pakataufrufs habe ich was auf einem der kleinen Märkte entdeckt was, dem Aussehen nach zu schließen, von einem der Dungelbewohner verkauft wurde. Unter den zahlreichen Figuren und Statuetten war auch eine die etwas ganz bestimmtes zeigte. Etwas was in Lebensgröße in blutiger Weise an diesen Baum gebunden ist. Das hier ist eine Opfergabe, eine Huldigung an die Adresse irgendeines dunklen Götzen. Und wenn ich von dem hier auf die gernelle Einstellung der feindlichen Eingeborenen schließen darf wird wenn es hier erst einmal so richtig losgeht sehr schnell vorbei sein mit diesem kleinen Einsatz. Der Verlust des Lebens wird dann noch unsere geringste Sorge sein. Dann stecken wir bis zum Hals in einem Kreuzzug. Sie brach die Plaketten an der dafür vorgesehen Stelle durch und reichte ihm die eine Hälfte damit er sich gemäß der Vorschriften der PVS kümmern konnte, die andere Hälfte steckte sie selbst ein. Die drei Soldaten mochten keine Konvertiten gewesen sein aber sie würde gemäß des Kultritus verfahren. Das war sie ihnen schuldig. "Sie kennen diese Männer und Frauen länger und besser als ich deshalb möchte ich sie bitten eine Handvoll derjenigen auszuwählen die absolut fest im Glauben sind. Und ich möchte dass sie aus den Brandmitteln die sich im Lagervorrat befinden das Stärkste raussuchen. Wir können diese Unglücklichen nicht losschneiden und in die Heimat schicken. Wir müssen diese Lichtung mit allem darauf und sicherheitshalber noch einige Meter im Umkreis niederbrennen, bis auf den Grund. Ein Ritus im Namen Vulkans dürfte angemessen sein. Anschließend brauche ich noch etliche Liter Weihwasser. Einen Schritt näher tretend senkte sie die Stimme. "Ich sage es nur ungern aber es wäre das Beste wenn wir bei unserer Rückkehr ins Lager die Leute bei uns festnehmen und in Klausur stecken lassen, wenn wir hier fertig sind sollten wir uns ebenfalls in Klausur begeben. Nur ein paar Tage für den Fall der Fälle." Sie wandte sich an den Kom-Soldaten des Wache haltenden Trupps. "Nehmen sie Kontakt zu Major Klein auf und richten sie ihm aus er möge von den verantwortlichen Stellen alles was über an Wissen über Kultur, Religion & Aberglauben der Einheimischen vorliegt anfordern. Sie schmunzelte schief. "Sagen sie ihm er ist herzlich eingeladen so richtig vom Leder zu ziehen. Wir wollen doch nicht das gewisse Schreibtischtäter an ihren Stühlen festwachsen." Und sie würde sich mit ihm über Besuche in den Dschungeldörfern unterhalten. Wenn dass was McKinsey ihr gesagt hatte immer noch dem aktuellen Stand der Dinge entsprach und der Dschungel ihnen nicht eh wie ein Pulverfass um die Ohren flog würde ein Aufräumen unter den unbekehrten Einheimischen aufgrund ihrer Verbindungen zu den Dörfern wie das zur Blutvergiftung führenden Anschneiden einer schwärenden Zyste sein. Und dann gnade ihnen der Imperator wenn sie nicht gewzungen sein mussten den ganzen Dschungel mit seinen Bewohnern im Feuer zu läutern.
Name: Katherine Esemah
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Primarchenkult
Alter: 27 Standardjahre
Aussehen: 1,75 Meter, blonde kinnlange Haare, grünblaue Augen, leichte Sommersprossen
Kleidung: Stiefel, Staubmantel, Lederhandschuhe, Untergewand & Korsett
Ausrüstung: Laserpistole, Standarte, Halskette mit Anhänger, Rucksack mit Liturgischen Gewändern & Ausgabe der Lectitio Divinitatus um Kultlehre ergänzt & Kleinkram, selbstfahrender Hightechbehälter
Konto: 12.000 Schekel (2.000 persönlich, 10.000 Kultfinanzen)
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Der Soldat mit dem Funkgerät runzelte die Stirn und sah unsicher zum Kommissar. Altmann nahm die Schirmmütze ab und strich sich über das perfekt liegende Haar.
Dann setzte er seine Kopfbedeckung wieder auf und schüttelte das Haupt. Nichts dergleichen, Soldat. Er wandte sich an Katherine.
Ich weiß ihre Fachexpertiese und ihren persönlichen Einsatz zu schätzen, doch überschreiten sie nicht ihre Kompetenzen, indem sie den Soldaten Befehle erteilen. Seine Stimme klang hart doch bar jeden Zorns.
Sie beschwören einen Kreuzzug herauf, wegen eines einzelnen Vorfalls, so barbarisch er auch sein mag. Ganz davon abgesehen, dass wir einen solchen gerade erst hinter uns haben. Hier mag Ketzerei im Spiel sein, schon möglich… sehr wahrscheinlich sogar.
Aber die Antwort darauf wird "Eiserne Disziplin" lauten.
Die kann jedoch nicht gewahrt werden, wenn wir unsere Gefallenen verbrennen und jeden Soldaten wegsperren, der zu viel gesehen haben könnte. Ich werde die Augenzeugen besonders scharf vergattern, aber wenn das die Dinge sind, mit denen der Feind aufwartet, dann werden wir bald die ganze Kompanie wegsperren müssen.
Die Toten werden abgeschnitten und zum Abtransport ins Lager verbracht. Hier wird nicht gezündelt, aber führen sie ihren Vulkans- Ritus durch. Vielleicht gibt das den Seelen dieser Männer etwas Frieden.
Im Lager werde ich dem Major Meldung machen. Ich werde ihm ihr Anliegen bezüglicher weiterer Recherche vortragen und es unterstützen. Nichtsdestotrotz vermisse ich in ihren Aussagen die gebührende Zuversicht. Jetzt hob er die Stimme gerade weit genug, dass sie von allen Soldaten in unmittelbarer Näher gehört werden konnte.
Der Feind scheut den offenen Kampf. Er attackiert aus dem Hinterhalt und bietet die so gemeuchelten als kriecherische Opfergabe für Dschungelgötzen an. Und warum tut er das? Weil er den kalten Griff der Furcht um sein Herz spürt. Furcht vor der PVS und der Zehnten. Furch vor aufrechten Männern und Frauen, die sich durch diesen geschmacklosen Mummenschanz nicht verängstigen lassen, sondern deren Hass auf einen derartigen Feind nur zu einem lodernden Feuer geschürt wird.
Sie wollen diesen Ort verbrennen Pristerin?
Verbrennen sie ihn mit dem Zorn dieser Männer und Frauen, die ihre Kameraden mit aller gebotenen Entschlossenheit rächen werden. Vielleicht sollten sie auf die Aspekte der Standhaftigkeit und der Tapferkeit mehr eingehen, wenn sie von den Primarchen erzählen.
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