Heiliger Krieg

[Circe]

Ein Drink wurde auf die Theke abgestellt und Circe sah immer noch zu den Herren herüber und hob eine Augenbraue. Eine der Kellnerinnen kam herüber und stellte ihr Tablett ab. „Ich hab die Nase voll, keine lässt Trinkgeld springen!“ Keck nahm die Tänzerin ihr das Tablett ab sah kurz zum Barkeeper.
„Noch mal das selbe was die Herren dort hinten bestellt haben. Ich zahle die Runde.“ Der Herr hinter dem Tresen nickte und belud dann das Tablett. Circe hatte das schon mal gemacht und nahm das Tablett auf und bezahlte dann die Getränke. Die kleine Blonde bahnte sich dann den Weg durch die Menge und gelangte dann zu dem Tisch wo diese Männer saßen. Kurz besah sie sich diese genauer da sie vorhin beim Auftritt dafür keine Zeit hatte. Irgendwie war das sehr seltsam als ob sie das gesuchte gefunden hatte. Es könnte natürlich durchaus sein das sie sich täuschte.
„Die Herren, das geht auf Haus.“ Sie stellte die Getränke auf den Tisch ab. Vielleicht erkannten sie, sie ja und würden sie ansprechen. Als das Tablett leer war und eine andere Bedienung an ihr vorbeihuschte die nichts zu tun hatte drückte sie ihr das Tablett in die Hand. Diese wollte schon etwas sagen doch als Circe sie mit einem Blick an sah der sagte versuch es erst nicht. Ging diese weiter und verschwand zu Theke.

[Kogan]

Kogan legte den Kopf schräg und musterte das Mädchen misstrauisch. Ist ja schon eine Weile her das ich in so einem Schuppen war, sprach er zu seinen Männern ohne den Blick von Circe zu nehmen. Aber zu meiner Zeit war es so, dass die Gäste den Ladys was ausgeben mussten bevor es zur Sache ging. Glaube nicht das es in Horning soviel anders ist. Trotz des Argwohns in seiner Stimme nahm er das Getränk, welches für ihn bestimmt war und schob es neben den bereits angefangenen Fusionsbrenner. Er besah sich Circe von oben bis unten, nicht anders als ein Stück Fleisch, welches auf seinem Teller lag und darauf wartete verschlungen zu werden.
Siehst ja nicht gerade wie eine Nutte aus. Sprach er sie unverhohlen an und ohne auch nur den Versuch zu unternehmen ein wenig Respekt aufzubringen. Er nahm die Zigarre zwischen zwei Finger und blies einen Schwall stinkenden, blauen Qualm in ihre Richtung. Zumindest nicht wie eine die in so einem Schuppen ein paar lumpige Schekel verdienen muss indem sie verschwitzte Fernfahrer rüberrutschen lässt
Seine anfängliche Vermutung hatte darin bestanden das die Kurze ihr spärliches Gehalt aufbesserte indem sie sich, so wie sie es gerade tat, an Arglose anpirschte, ihnen Honig ums Maul schmierte bis sexuelle Stimulanz und Alkoholpegel hoch genug waren. Dann konnten die vermeintlichen Platzhirsche auf die ein oder andere Art um ihr Bargeld erleichtert werden.
Zwei Dinge sprachen jedoch gegen diese Vermutung. Zum einen wurden solche Maschen selten im Alleingang durchgezogen, denn je mehr Damen damit beschäftigt waren die Opfer zu umgarnen, um so schneller war die Möglichkeit gegeben ungesehen zuzuschlagen. Eine einzelne Täterin hatte jedoch die meiste Zeit die Aufmerksamkeit auf sich gerichtet und konnte kaum ungestört agieren. Der zweite Punkt bestand darin das die Chaosanbeter nicht eben wie die Sorte Menschen aussahen die sich leicht verladen ließen, beziehungsweise die friedlich auf derartiges reagieren würden. Hier gab es sehr viel mehr Kandidaten die bessere Lämmer für die Schlachtbank abgegeben hätten.
Daher fiel es Kogan schwer einzuordnen was dieser kleine Star am ausgeblichenen und fleckigem Himmel des Zwei-Finger-Abs eigentlich von ihnen wollte.
Womit haben wir also die Großzügigkeit des Hauses verdient?

[Circe]

Womit haben wir also die Großzügigkeit des Hauses verdient?

Ein leichte Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Nun, die Großzügigkeit kommt wohl eher von mir.“ gestand sie mit einer unwahrscheinlich angenehmen Stimme. Circe stellte sich selbstsicher hin. Sie wollte zeigen das sie keine Angst hatte auch wenn, der angesprochene Herr eindeutig größer als sie war. Bei einer Vorstellungskraft, wie sie es hatte konnte sie sich gut vorstellen, wie eine dieser gewaltigen Hände ihr mir nichts dir nichts ihr Genick brechen würde, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Außerdem bin ich Tänzerin und keine Nutte die für jeden dahergelaufen Typen die Beine breit machen muss, nur weil sie es bitter nötig hat was ab zu bekommen. Dafür gibt es andere und mit ihnen stelle ich mich nicht gleich.“ Zumindest ist das etwas länger her. Aber das erwähnte sie nicht im geringsten. Warum auch? Sie hatte es nicht nötig.
„Ich hatte gedacht das sie vielleicht etwas angenehme Gesellschaft haben möchten. Schließlich ist das Ansehen, nicht gerade das was einen zufrieden stellt. Doch ich erwähne es gerne noch mal ich bin keine Nutte.“ Circe legte den Kopf schief und stemmte eine Hand lässig in die Hüfte. Ein verführerische Lächeln huschte ihr über die Lippen. „Also?“

[Kogan]

Für einen Moment war Kogan wie gelähmt, jedenfalls musste es so erscheinen. Dann plötzlich brach er in Gelächter aus, schallend und laut. Fast verschluckte er sich dabei an seiner Zigarre. Da sein brüllendes Lachen die Musik übertönte drehten sich einige Gäste zu ihnen um und auch die Türsteher warfen sich vielsagende Blicke zu. Der Fürst hatte sich jedoch schon wieder beruhigt und seine Stimme wurde leiser. Ein Grinsen zog nun seine Oberlippe hoch wie die Lefze bei einem tollwütigen Wolf.
Nun gut Mädchen das keine Nutte ist und lediglich etwas nette Gesellschaft sucht. Nette Gesellschaft hast du gefunden. Nimm Platz. Er deutete auf den Barhocker zwischen sich und Pestor. Das darauf ein Betrunkener saß hatte sie bis jetzt nicht gestört, denn da er den Kopf auf den Bühnentresen gebettet hatte, war er ihrer Konversation nicht hinderlich. Jetzt jedoch packte Kogan den Besoffenen am Kragen und hievte ihn hoch.
...ham mia meine Idee geklaut und... sagt immer das ich... wenn Arbeit is.
Genau mein Freund, jetzt mach mal Platz für die kleine Dame.
Er schleuderte den Burschen vom Hocker und der Schluckspecht schlitterte brabbelnd und vor sich hin schimpfend über den schmutzigen Boden. Bitte sehr. Die Klauenhände deuteten auf die Polsterung. Natürlich war die Aktion nicht unbemerkt geblieben und die Türsteher rückten auf sie zu. Mit einiger Befriedigung nahm Kogan wahr wie sich seine Männer anspannten, bereit den Gorillas den Abend zu vermiesen. Doch vorerst kam es nicht dazu, denn Circe hob beschwichtigend die Hand und ihr Einfluss als große Nummer des Abends schien ihr genügend Einfluss verliehen zu haben die aufkeimende Schlägerei zu unterbinden. Kogan schenkte den Schränken einen Blick der Verachtung mit Herausforderung paarte konnte sie damit jedoch nicht ihre Fassung verlieren lassen.
Schade eigentlich!
Also mein Kind? Er schob ihr den Fusionsbrenner vor die Nase den sie selbst eben erst mitgebracht hatte. Mal sehen was die Kleine so vertrug.
Sicherlich hast du das schon öfter gehört, aber was macht eine wie du in so einem Schuppen? Du könntest deine Beine doch viel gewinnbringender um irgendetwas oder irgendjemanden wickeln.

[Circe]

Als der Besoffene so über den Boden schlitterte musste sie leicht schmunzeln. Ihr hatten ja schon öfters Leute Platz gemacht aber nicht auf diese weise. Sie hob die Hand um die Türsteher abzuhalten los zu stürmen.
Elegant setzte sie sich auf den nun freien Platz.
Sicherlich hast du das schon öfter gehört, aber was macht eine wie du in so einem Schuppen? Du könntest deine Beine doch viel gewinnbringender um irgendetwas oder irgendjemanden wickeln
„Gewinnbringender vielleicht aber, nicht interessant oder aufregend. Außerdem sind die alten Böcke so geizig und lassen nur das springen was man ihnen als Angebot macht. Hier Fließ das Geld schneller. Na, ja es würde etwas fehlen.“
Sie betrachtete den Drink den er ihr zugeschoben hatte. Sie vertrug zwar etwas, aber auch nicht all zu viel, auch wenn man das bei ihr meinen würde da, viele Frauen die aus ihrer Szene stammen oft Mals die Flasche ansetzten.
„Wie darf ich euch heute Abend noch glücklich stimmen?“ Sie legte den Kopf schief und lächelte verführerisch und strich eine Blonde Haarsträhne hinter ein Ohr.

[Kogan]

Kogan war noch immer ein wenig skeptisch. Zu sonderbar kam ihm dieses Mädchen vor, das so erpicht auf ihre Gesellschaft und dabei doch so vehement betonte das sie kein käufliches Freudenmädchen war. Entweder diese Tänzerin hatte wirklich sexuelle Vorlieben die ein wenig von der Norm abwichen... sollte es ja geben. Oder aber sie war von irgendeiner Art Geheimpolizei und versuchte mit der ältesten und wohl auch erfolgreichsten Methode die Gesellschaftsschädlinge zu unterwandern.
Oder aber sie hatten den Hauch des Warps auf der Haut gespürt und vermochte es nun andere Berührte wahrzunehmen?
Nun was es auch war, alle drei Möglichkeiten konnten sich für die Frau als lebensbedrohlich herausstellen wenn sie sich an die Gruppe Chaosanbeter hängte.
Als erstes indem du uns eine kleine Information gibst. Wir sind nicht aus Horning, wie dir vielleicht aufgefallen ist. Zwar kennt sich Caleb dort drüben einigermaßen aus, doch die Gepflogenheiten und Dinge, die man mitbekommt wenn man in einem Laden wie diesem hier arbeitet, gehen ihn natürlich ab. Ich vermute zumindest das er nicht heimlich an einer Stange tanzt.
Wie kann man in dieser Gegend schnell an möglichst viel Geld kommen? Und ich meine nicht indem man eine Bank ausraubt oder irgendwo Teller wäscht. Wie soll ich sagen? Ein gesundes Mittelding.

[Circe]

„Ein Gesundes Mittelding.“ sie schien zu überlegen und musterte die Gruppe genauer. Dann sah sie kurz über ihre Schulter. Nicht das eine der Kellnerinnen mit hörte schließlich ging durch solche Angelegenheiten auch Geschäfte kaputt und ihr noch Chef sah es nicht gern wenn man darüber redete. „Nun, mit Grubenkämpfen kann man schnell an Geld kommen. Ich denke das die Leute die da antreten kein Problem darstellen sollten. Die meisten wollen sich beweisen oder haben eine Wette verloren. Oder haben Schulden. Aber jedem steht dort frei daran teilzunehmen.“
Sie überschlug die Beine."Ich war auch schon mal dort und nun ja nur, weil jemand eine Begleitung haben wollte. Aber das hat auch nicht zum Sieg beigetragen. Aber das Schauspiel war recht amüsant.“ gestand sie und nippte am Drink.
Circe wusste nicht wieso aber diese Männer waren wirklich seltsam und sie wurde das Gefühl nicht los das sie, sie schon mal getroffen hatte. Der Drink war gut schien aber wirklich rein zuhauen außerdem hatte sie ja schon ein. Sie musste sich wohl oder übel nachher zusammen reißen um nicht schwankend zu laufen oder so etwas oder gar irgend einen Müll von sich zu geben.
Der Alkohol brannte im Hals und sie musste sich bemühen nicht zu Husten. Peinliche Situation.
Vielleicht sollte sie den Herren zeigen wo diese Kämpfe statt finden. Solange sie nicht fahren musste ging das schon. „Ich könnte euch hinbringen oder sagen wie ihr hin kommt. Wenn Interesse besteht.“ warf sie beiläufig ein.
Sie hätte den Drink nicht noch trinken sollen. Der Abend konnte noch amüsant werden. Zumindest für die Herren wenn sie nicht die Drinks weg lassen würde.

[Naradas]

Naradas hob eine Augenbraue. Grubenkämpfe, sie war sogar schon mal da, aber die Sache ist ein Kinderspiel, wie schön, nur hat ihre Begleitung anscheinend verloren. Zumindest war das Mädel klug genug gewesen lebend vom Ort des Geschehens zu verschwinden. Und auch nicht mehr hinzugehen. Der Grubenkampf hatte seinen Namen schließlich nicht daher das es die Unterhaltung der Schönen und Reichen darstellte, wenn man einmal von den entscheidenden Wetten absah. Gemessen an den Eckpunkten Bankraub und Toiletten schrubben waren Grubenkämpfe wohl so etwas wie das Mittel. Für seinen eigenen Geschmack war ein solches Vorhaben zu schnell angerannt, sie wusste nichts über die aktuellen Kämpfer, deren Stärken und Schwächen, die Organisation, den staatlichen und auch den kriminellen Background. Aber nicht das machte ihm zu schaffen, der Hauptpunkt stellte sich mit den Wettgeschäften, Quoten und Buchmacher konnte man vor Ort in Erfahrung bringen, nicht aber Informationen über deren Zahlungsmoral, die aktuelle Stimmung der Strippenzieher. Wirklich große Gewinne konnte man nur mit den richtigen Wetten machen. Aber so viel Gewinn mussten sie ja gar nicht machen. Ihn selbst ärgerte viel mehr der Umstand das eine Chance verging, da er kaum damit rechnete, dass der Fürst diese Form der Unterhaltung aufschieben könnte.

Hast wohl Gefallen an den Kämpfen gefunden?

Naradas funkelte die Kleine an, mit einem Blick als wolle er ein Spinne auf einem Tisch festnageln, während er auf der anderen Seite freundlich lächelte. Ob das Mädel in einer Gang war? Wenn ja dann hatte sie einen schlechten Blick für Beute oder die Gang bestand nur aus Versagern und wäre damit auch nur noch Unterhaltung. Abgesehen von seinem üblichen Misstrauen glaubte er schon nicht mehr an eine Falle, zumindest mit keiner die noch gefährlich werden konnte. Er hob seinen Krug kurz in die Höhe und leerte der Gefäß, bevor er es auf den Tresen knallte.

[Circe]

Hast wohl Gefallen an den Kämpfen gefunden?

Sie sah den denjenigen an der sie angesprochen hatte. Natürlich hatte es ihr gefallen besonders da es nicht so langweilig war wie hier. Es war nur interessant wenn man selber auf der Bühne stand.
„Es, hat mir schon gefallen aber, warum fragst du?“
Circe hielt das Glas in der Hand fest und sah ihn etwas genauer an. Worauf wollte dieser Herr hinaus? Irgendetwas in ihr regte sich und schrie sie förmlich an. Es hatte ihr verdammt gut gefallen und ja sie hatte sich sehr amüsiert! Das Brechen der Knochen das Blut was spritzte. Es hatte sie erregt und gerne hätte sie anderweitig mit Gemisch aber ihr verstand hatte ihr gesagt sich zurück zu halten. Mittlerweile kam dies sogar öfter vor und langsam aber sicher schien sie diese seltsame Neigung zu akzeptieren es war eben da und ja es war höchst interessant.
Sie nahm einen Schluck vom Drink und bereute es so gleich wieder. Doch der rauscht war eigentlich auch manch mal ganz nett.
Eine Blondesträne viel ihr ins Gesicht und sie dreht einen Finger darum.
Bei den Gedanken an das Geschehen was sie mit erlebt hatte jagte ihr ein leichte wohliger Schauer über den Rücken. Ja, das war ganz nach ihrem Geschmack.

[Naradas]

Ja warum frage ich wohl?

Er lächelte leicht amüsiert, während er jede Geste, jeden Wimpernschlag genau verfolgte. Die einfache Frage entfesselte ein geradezu unmerkliches Zittern, ganz sicher nicht vor Furcht, ein Umstand welcher der Situation in Naradas Augen mit einer besonderen Würze versah. Das Mädel schien sich offenbar nicht im klaren zu sein, worauf sie sich einließ, sie würde wie so viele andere, im Sog der Präsenz des Fürsten verloren gehen, so wie er einst in Tarians Fänge geraten war gebunden an unsichtbare Fäden. Sie mochte den Umstand einschätzen können das der Fürst in der Lage wäre, ihr mit einer Hand den Hals zu brechen, aber war sie sich bewusst, das er es auch tun würde, wenn ihm danach war?

Vielleicht, weil ich genau das wissen möchte.

Naradas legte den Kopf schief, drehte sich ein wenig zur Seite, sodass seine Verletzung etwas mehr entlastet wurde und verdrehte die Augen wie jemand der auf übertriebene Art und Weise die Erleuchtung andeuten wollte, mit der er gerade gesegnet worden war. Eine Art schauspielerische Posse, welche vom azurnen Aufglimmen seiner Augäpfel geradezu dramatisch untermalt wurde.

Warte, stimmt ja, dass interessiert mich gar nicht. Mich überrascht nur die Begeisterung, mit der du gleichzeitig Frischfleisch für die Gruben und Begleitung anwirbst, für offenbar leichte Herausforderungen einen netten Nebenerwerb anpreist. Deine letzte Begleitung...hat dich angeworben?

Naradas lächelte leicht, sodass weiße Zähne hinter den dunklen Lippen aufblitzten, er war wirklich gespannt ob sich das Mädel die Sache noch einmal überlegen würde, sicher war ihr nicht allzu bewusst, dass es nicht mehr sonderlich viele Wege aus einer so direkten Begegnung geben würde. Zumindest keine Gesunden.