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Der Willkommenstrunk war herb und süßlich, angemessen zugeschnitten auf ein Individuum wie Sarg. Das nicht gleich schmetternde Schimpftiraden oder das bissige Messer, welches im Tisch stak, Ayris wegen ihrer Impertinenz entgegenflogen, war schon einmal ein erbauendes Zeichen dafür dass die andere über einen toleranten Geduldsfaden gebot. Keine schlechte Eigenschaft wie die späte und unangekündigte Besucherin befand, zollte es doch davon das bei der disziplinierten Frau noch längst nicht alle Sicherungen durchgebrannt waren, zumindest nicht vollends, wie es bei dem Großteil der Eingebuchteten die Regel war. Die leicht abgehalfterte Sorgenwelle die sich über Sargs Stirn zog und vor einem flüchtigen Kreisel ihrer Augen nicht Halt machte, nötigte Ayris fast einen Schmunzler ab, doch sie hielt sich unter Kontrolle. Offenbar hatte die „Domina“ des Zellentraktes nicht so früh mit ihrem Erscheinen gerechnet nachdem sie eine mehr oder weniger versteckte Einladung ausgesprochen hatte. Aber die verurteilte Terroristin besaß ein anderes Gefühl für Timing, in ihr tickte permanent ein Uhrwerk das sie mehr und mehr aufpeitsche je mehr Zeit sinnlos verstrich und sie immer noch in diesem Dilemma gefangen war. Sie wollte keinen Morgen, keinen weiteren Tag und erst recht keine weitere Nacht in den Käfigen des Arrestes verbringen, indem menschliche Wesen – oder etwas Entsprechendes – zum benutzen und dahinvegetieren eingepfercht wurden.
„Ehrlich gesagt hege ich kaum die Hoffnung dass etwas derart märchenhaftes geschehen wird, ehe mir das Becken bricht, darum kam ich gleich zu dir. Du hast einen flotten Schritt drauf, bist mir glatt davongelaufen sonst hätte ich dich noch eingeholt.“ legte Ayris unverzüglich los und schloss die Tür hinter sich mit einem sachten metallischen Dröhnen des Einrastens.
„Ich will dir wirklich nicht auf die Nerven fallen, bei all den Arschlöchern die sich hier tummeln und einem versuchen das Leben schwer zu machen weiß ich sehr genau wie… unschätzbar wertvoll die Zeit bemessen ist wenn man mal für sich alleine sein kann, aber die bittere Wahrheit ist… das Einsamkeit zwar einige Vorteile mit sich bringt, jedoch noch mehr der Nachteile und auch das habe ich mittlerweile spitz gekriegt.“ Gemäßigten Schrittes trat sie auf Sarg zu, die sich nicht weiter um ihre Anwesenheit kümmerte und ihrem Konzept körperlichen Ertüchtigungsübungen folgte. Bleibende Eindrücke einer lebhaften und schmerzlichen Vergangenheit zeichneten ihren auf und ab gehievten Körper. Ayris Augen wanderten über die wohl einzigartige Tätowierung im Nackenbereich, die die stolze Insigne eines imperialen Regiments bildete und rutschte dann auf die schrecklichen Entstellungen der minderwertig transplantierten Synthaut die das noch intakte Gewebe mit dem künstlichen Ersatz verband. Ihr schauderte kurz, sie hatte unzählige Bomben ihrer Zeit beim Widerstand gebaut, war Schöpferin von Massenvernichtungswaffen gewesen, die einzelne, dutzende, hunderte oder gar tausende in einem Fegefeuer zu Asche verwandelt hatten. Es waren immer ausgesuchte imperiale Ziele oder jene der ausbeuterischen Konzerne gewesen. Wie viele von Sargs Kameraden hatte sie wohl auf dem Gewissen? Wie vielen hatte sie dauerhafte Narben zugefügt? Azazernische Narben.
Sie verbannte den störenden Gedanken in den hintersten Winkel ihres Gedächtnisses und weigerte sich weiter darüber nachzudenken, außerdem wurde ihr bewusst dass sich soeben eine unnatürlich lange Pause entwickelte ohne dass sie zum Kern ihres Hierseins vorgestoßen war.
„Jedenfalls lagst du mit deiner Vermutung schon ganz richtig. Alleine bin ich hier unten wie oben aufgeschmissen, hätte mich nicht der Paradeposer in seine Koje geholt, stünde es höchstwahrscheinlich noch ärger um mich, doch so konnte ich bis jetzt meine Haut retten. Warum ich das erzähle? Vermutlich, weil ich’s satt habe.“ Eine nicht geringe Spur von Missmut und Wut mengte sich in ihren Tonfall der sie zu dem Tisch gehen und nach der Feldflasche schnappen ließ, die die Zellinsassin dort zuvor abgestellt hatte. Als wäre eine Erlaubnis nicht notwendig, schraubte sie den Verschluss auf und gönnte sich ebenfalls einen kräftigen Schluck. Anschließend wischte sie sich mit dem Handrücken über die feuchtglänzenden Lippen.
„Ich will hier nicht versauern, nicht als gebrochenes, misshandeltes Wrack enden. Ich will standhalten. Überstehen. Du hast es bislang geschafft und ich möchte von dir lernen. Ich will keine Schulter an der ich mich ausheulen kann, ich will einen starken Arm der mich verteidigt wenn es hart auf hart kommt, denn ich bringe es nicht, ich bin keine verfluchte Soldatin! Meine Kraft schüchtert hier niemanden ein.“ Ihr war klar dass sie mit diesen Darlegungen ein gewaltiges Risiko einging, aber es war nun mal die verfluchte Unwiderlegbarkeit. Entweder half diese Frau ihr oder eben nicht.
„Und natürlich will ich hier raus… wie du und jeder andere auch. Du fragst dich jetzt bestimmt warum du mir helfen solltest? Einer nervtötenden, verzagten Hure, aber das will ich dir gern beantworten, denn ich übte nicht immer diese „Berufung“ aus, früher war ich Tochter eines äußerst reichen Industriemagnaten.“
Das schmale, silberne Fläschchen noch im feingliedrigen Griff hockte sie sich neben die Sport Betreibenden hin, deren Bewegungstempo kein bisschen langsamer geworden waren seit sie ihre Erklärungen begonnen hatte. Leiser, in einem fast verschwörerischen Ton fuhr sie fort: „Nicht unerhebliche Summen befinden sich noch immer gut verborgen in den ungeahnten Weiten des unübersichtlichen Datenmeeres inoffizieller Netzwerke. Der Encoder für dieses still treibende Vermögen bin ich. Wenn all das vorbei ist oder sich eine Gelegenheit zur Flucht böte, würde ich treue Freunde nicht vergessen…“
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Magaris hatte die Kontrolle gut überstanden und war wieder ein paar Kleinigkeiten ärmer. Da er aber immer genug Zigaretten und Alkohol in einer Tasche dabei hatte bei solchen Besuchen, fiel es nicht so sehr ins Gewicht. Es reichte noch für seinen Kumpel. Wenigstens waren die die Leute gelangweilt und man konnte alle einigermassen gut bestechen, vor allem da Magaris nicht wirklich gefährlich erschien nahm man die Geschenke doch mehr Dankbar als etwas anderes an.
So ging Magaris nun, begleitet von drei Wachleuten, durch die langen, dunklen Gänge der Festung. Scheinbar nahm man es bei Harmloseren Verbrechern nicht so genau mit dem Einsperren, den mehr als einmal wurde zwei oder mehr in die Zelle zurück geschubst, da sie sich auf dem Gang unterhielten. Einige Türen wiederum waren versiegelt und mit Siegeln und Schriften verziert. Wahrscheinlich hatte es doch den einen oder anderen Psioniker, der auf den Abtransport wartete.
Nach einem Magaris unendlich lange vorkommenden Marsch und einige Zigaretten später, kamen sie endlich am Zellentrakt 3-11 an, wo sein alter Freund eingesperrt war. Magaris wusste nicht einmal wieso dieser sass, aber er würde es sicher heraus finden. Die Zelle lag beinahe am anderen Ende des Traktes, in Zelle 480 war er untergebracht. So ging man also los und es dauerte doch nochmals ganze drei Zigaretten, bis sie endlich angekommen waren. Hier schienen die nicht ganz so krassen Fälle zu sein, da die Anzahl offener Zellen die auf anderen Ebenen bei weitem übertraf. Gedämpfte stimmen drangen aus manchen und Magaris machte sich nicht so viele Gedanken. Eine Revolte war so Unwahrscheinlich wie nur etwas. Jede Ebene konnte ganz einfach auf Knopfdruck abgeschottet werden, wenn es sein musste konnte man auch die Lüftungsschächte schliessen, worauf alle jämmerlich krepieren würden. Selbst wenn man die Insel übernahm, wäre ein Imperiales Kommando schneller hier als nur etwas und die Flucht war von der Insel selbst praktisch unmöglich.
Schlussendlich wurde Magaris Gedankengang unterbrochen, als die Gruppe die Zelle 3-11-480 erreichten. Einer der Wachen ging zur Tür und hämmerte mit seinem Schlagstock dagegen.
Besuch für dich!
Bellte der Wachmann und öffnete die Zelle. Darin war es für eine Gefängniszelle geradezu gemütlich eingerichtet. Magaris hatte auch schon Gefängnisse gesehen wo man sich nicht einmal die Mühe machte, die Toten zu entfernen.
Die gewünschte Person stand gerade von seiner Pritsche auf und ging langsam zur Türe hin. Magaris hingegen ging in die Zelle hinein und beide blieben erst stehen, als sich ihre Nasenspitzen nur noch Millimeter voneinander entfernt waren. Beide guckten sich so grimmig an, dass hinter Magaris sogar schon die Wachleute nervös wurden. Plötzlich fing Magaris und sein Freund an zu grinsen, ehe sie loslachten und sich die Hand gaben.
Smocks, altes Haus! Wie geht’s dir?
Meinte Magaris Lachend und klopfte Smocks auf die Schulter. Einen Augenblick später drückte er den Wachen je eine kleine Flasche Hochprozent in die Hand und bat sie mal die anderen Zellen ein wenig anzugucken, damit Smocks und er ruhe hatten
Xeno, xeno, xeno. Kann mich eigentlich nicht beklagen, ausser das ich hier sitze. Apropos, komm setz dich.
Smocks zog zwei Stühle hervor und Magaris liess sich dankbar auf einem nieder, er war doch eine ziemliche Strecke gelaufen. Er musste schmunzeln, dass ihn Smocks mit seinem alten Spitznamen begrüsste. Auch schon lange nicht mehr gehört.
Dann übergab er seinem Freund die Reste aus dem Sack. Es waren noch 4 Stangen Zigaretten und drei Flaschen Hochprozent.
Den Rest haben die Wachen bekommen. Ist halt so, wenn man was will, muss man auch was dafür geben. Aber naja, jetzt erzähl mal: Wie zur Hölle bist du hier gelandet?
Smocks nahm den Sack freudig entgegen und steckte sich sogleich eine Zigarette an.
Ganz einfach. Ich wollte was Schmuggeln, wurde von jemandem verpfiffen und bei der Landung umzingelt. So schnell ging das. Hatte ein riesen Glück, das die Ladung nur aus Luxusgütern bestand und ich nichts wirklich Illegales dabei hatte. Die hätten mich samt Schiff in die Luft gejagt. Aber Naja, ich habe nur 4 Jahre bekommen, da ein Höheres Tier, für den die Ladung war, ein wenig Druck gemacht hatte.
So begann eine längere Konversation zwischen Magaris und seinem Kumpel Smocks.
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Sie bekam keine Gelegenheit ihren Satz völlig zu beenden, „Sarge“ schwang aus der Aufwärtsbewegung der Ausdauerübung in den Stand und packte die recht zierliche Frau mit überlegener Kraft und wohl dosierter Brutalität. Erst die Zellenwand beendete die Rückwärtsbewegung der Terroristin. Mühevoll unterdrückte Wut zischte aus dem Mund von Ryane:
„Ich bin keine Hure, mich kann man nicht kaufen, um keinen Preis!“
Dann lies die ehemalige Gardistin ihre Mitgefangene fallen, drehte sich um und holte tief Luft. Ayris hatte, ohne es Ahnen zu können, den wohl einzigen Wunden Punkt der sonst so eisernen Frau gefunden. Vieles hätte sich anders ergeben, hätte sie nur einmal ihren Stolz und ihren fanatischen Glauben aufgegeben, aber sie hatte es nicht gekonnt und nun waren Stolz und Glauben ihr einziger Besitz. Sie als käuflich oder bestechlich zu bezeichnen griff genau diesen Stolz an, für sie absolut unannehmbar. Einzig ihre Disziplin, durch lebenslangen Drill auf der Schola Progenium und anschließend in der Truppe erlangt, hielten ihre Leidenschaft im Zaum. Das Luft holen reichte ihr um sich wieder zufassen, als wäre nichts gewesen setzte sie sich auf ihre Pritsche, nahm ein Lho-Stäbchen aus ihren, neben ihr liegenden, Overall und rauchte.
„Ich werde dir helfen, wenn du mir helfen kannst. Ich weiß das du ficken kannst, aber damit bist du für mich nutzlos. Zudem ist hier keiner für außergewöhnliche Leistungen auf diesem „Fachgebiet“ untergebracht.“
Nach dem der „Sarge“ erfahren hatte, was sie wollte stellte sie noch eine weitere Frage, aschte zwischendurch in einen, unter dem Bett hervor gefischten, Ascher, welcher offensichtlich aus einem Erzklumpen selbst hergestellt war.
„Was denkst du über den Imperator?“
Eine Frage von der für Ryane alles abhing. Sie selbst war eine Fanatikerin, der allgemeine Schlachtruf „Für den Imperator!“ war für sie ein Lebensziel, und die „Schwierigkeiten“ der Vergangenheit taten diesem Eifer keinen Abbruch. Nur das sie deutlich zwischen dem Imperator und dem Imperium unterschied, den die Institution Imperium war ein verlogenes Konstrukt, noch hassenswerter und korrumpierter als der Erzfeind selbst. Lügen und Verrat waren die Ursache für die Schwäche der Menschheit und durften nicht geduldet werden.
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Der Übergriff erfolgte rasch und ohne Vorwarnung. Erst als Ayris Hinterkopf schmerzvoll gegen die unnachgiebige Wand schlug und ein Funkenregen weißer Sterne vor ihren Augen explodierte, dämmerte ihr das sie womöglich zu weit gegangen war. Warmer, nach Rauch muffender Atem blies ihr ins Gesicht und ließ sie die direkte Nähe zu der reizbaren Person erahnen, die sie dann aber im nächsten Augenblick wieder freigab, jedoch nicht ohne ihr vorher noch gehörig etwas in die Ohrmuscheln zu schreien.
Na fein, dann bist du halt kein Flittchen, sondern nur eine Sklavin deiner selbst oder was? schimpfte Ayris stumm in ihren Gedanken und versuchte zur ihrer aufrechten Haltung zurückzufinden. Sie richtete ihre verzogene und zerknitterte Sträflingskluft - Sargs „Anfall“ hatte den Stoff deutlich strapaziert, erstaunlich über wie viel Körperkraft sie verfügte - und tapste mutig wieder vor.
„ In Ordnung, du hast deine Position klar gemacht und ich habe sie verstanden.“ begann sie zögernd und überlegte wie sie sich auf Sarg einstellen sollte. Das Angebot sie gegen Bezahlung für ihre Sache zu gewinnen, war an einer Barrikade von Loyalität und Stolz gescheitert. Übrigbleibsel eines Lebens unter imperialen Vorsätzen und Dressuren, schon im Kindesalter eingehämmert in die unreifen Gehirne künftiger Generationen tapferer, naiver Soldaten, die den Begriff „Frage“ nicht kannten und auch nie auf die Idee kommen würden, irgendetwas anzuzweifeln was ihnen befohlen wurde. Sarg, war wohl wie zahllose andere mit ihr, vor ihr und nach ihr, ebenfalls in den Genuss dieser Abrichtungsanlagen gekommen und die Doktrinen griffen tief. Schweißten sich an das gewöhnliche Denken und modellierten es so um das jegliches Tun, egal was, immer im Sinne des Gottimperators war. Augenfällig hatte die Frau namens Sarg gegen eine dieser Normen verstoßen, sonst säße sie nicht in den Klausen, war aber dennoch selbstbewusst genug sich nicht für jede Schmutzarbeit anheuern zu lassen.
Ein Fortschritt, so wurde immerhin aus dem eingetrichterten Ehrgefühl, etwas Persönliches. Kaum das diagnostiziert, kam gleich eine neue Komponente ins Spiel. Die Glaubensfrage. Konnte man es so nennen? Im Grunde schon, änderte aber nichts daran das Ayris sich nie sonderlich für den Leichenkult des terranischen Reiches interessiert hatte. Azazer Decimus war eine moderne Welt gewesen, auf der so einige Glaubensrichtungen genehmigt worden waren, solange sie nicht den vorgeschriebenen imperialen Plan sprengten. Die Zentralregierung hatte jenen Umstand geduldet und der bürokratische Außenposten des Imperiums hatte sich als zu schreibfaul erklärt um darüber Bericht zu erstatten, erhielten sie doch versöhnliche Beträge um ihre Meldepflicht nicht ausufern zu lassen. Beklemmend musste sie sich hierbei vor Auge führen, das die Säuberungsaktionen auf dem Planeten, nach den Aufständen des Widerstandes, wohl auch diese Volksgruppen andersglaubende betroffen hatte. Imperiale Stoßtruppen machten da keinen rigorosen Unterschied.
„ Was ich über den Imperator denke? “ wiederholte Ayris unnützerweise die Fragestellung um eine Miene aus ernstem Bedacht zu formen, das sie mit einem leichten Lächeln um ihre Mundspitzen garnierte. „ Möchtest du jetzt die heroischen Litaneien aus alten, zerfledderten Fibeln, die seelenlosen auswendig erlernten Texte der Prediger hören oder mein wirkliches Erachten? Glauben sollte man schließlich nicht erzwingen, um wahrhaftig an etwas glauben zu können muss man selbst dazu finden. Das ist zumindest meine Auffassung vom Bekenntnis. Meine Lehrer waren nie streng mit mir was die Maxime des Gottimperators anging, trotzdem bin ich mir sicher das er ein auserwähltes Wesen ist, ohne dessen leuchtendes Vorbild wir alle unlängst zu Staub zerronnen wären. Er ist zweifellos die Leitfigur der menschlichen Rasse, der Heiland der Sterne und das Signalfeuer das den Reisenden den Weg weist. Würde er nicht existieren, uns mit seiner Macht beschützen und lenken, würde… Chaos herrschen. Ich heiße sein Dasein gut, ich verehre seine Kraft die Zeit zu überdauern und seinen stählernen Willen die die Herzen der Bangenden mit Unerschrockenheit erfüllt. “ Das für den Erhalt seines Kadavers täglich eintausend Psioniker geopfert und ihr Fleisch, Blut und Energie dem Totenherrscher des goldenen Throns zugeführt wurde, verkniff sie sich zu erwähnen.
„ Wenn du es so willst bin ich also eine Gläubige des unsterblichen Regenten. Nicht aber eine Handlangerin der Kontrollmechanismen die vom geheiligten Terra aus, oder wo immer sie sich eingegraben haben, die Welten des Randes knechten und ausbeuten. Mein Hass richtet sich nicht gegen seine ehrwürdige Brillanz, sondern gegen jene die behaupten in seinem gesegneten Namen zu handeln und es dennoch nur aus Selbstsucht tun. Ich habe diese Ungerechtigkeit miterlebt, ich leide noch immer unter ihr und ich bin bereit alles Erforderliche zu wagen um ihr zu entfliehen.“ Besonders den Schlussteil ihrer Rede hatte sie außerordentlich energisch und im Brustton der festen Überzeugung gesprochen um ja keinen Zweifel bei ihrem Gegenüber aufquellen zu lassen. Resolut stachen ihre Augen nach denen der ehemaligen Gardistin um ihre Entschlossenheit zu verdeutlichen. Schließlich verschränkte Ayris die Arme vor ihrem Oberkörper und setzte scherzhaft hinzu:
„ War die Beantwortung angemessen oder meldest du mich jetzt der Missionarus Galaxia?“
[weiter in --> Catonium oder „Die Tiefe“, Schachtsystem, Ressourcengewinnung ]
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Ryane achtete auf jede Nuance im Tonfall ihres Gastes, auf der Suche nach Lüge und Täuschung, ihre Augen suchten unablässig den Kontakt zu denen von Ayres, aber sie schien zufrieden.
„Falsche Zeit für dumme Witze, morgen wird dein erster Tag unten in den Minen. Halt dich in meiner Nähe, alles weitere ergibt sich.“
Ohne die Frau in ihrer Zelle weiter zu beachten, machte sie anstalten sich ins Bett zu begeben.
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Sechs Uhr morgens wurden die Insassen dieser Ebene von Egir Septimus geweckt, ein lautes, unangenehmes Klingeln sorgte dafür das niemand die Gelegenheit hatte sich in den dünnen Decken der Pritschen zu verkriechen. Nach einigen Minuten trotteten die ersten Gefangenen in Richtung des Essenssaales, um sich mit einem kargen Frühstück für den Arbeitstag zu stärken. Danach ging es in die Minen, das einzige was noch unterhalb des Zellenblocks lag. Ein Blick aus dem riesigen Aufzug, welcher fünfzig Personen fasste, lies die wenigen Neulinge mit offenem Mund zurück.
Eine gigantische Halle aus rohem, ausgebeutetem Fels, überall von unzähligen „Arbeitern“ der Nachtschicht bearbeitet. Zahlreiche Gänge führten in das Labyrinth aus Stollen, welches nur noch die Häftlinge selber kannten. Funken schlugen aus den Stellen wo alte Träger neu verschweißt wurden, Hammerschläge, teils aus unmittelbarer Nähe, teils weit entfernt und Dumpf untermalten die Szenerie. Modernes Arbeitsgerät suchte man vergebens, Grubenhämmer und brechstangengleiche Meißel wurden genutzt um das Erz aus dem Fels zu schlagen. Ebenso wenig waren Wärter hier anzutreffen, solange das Soll erfüllt wurde hatten die Häftlinge hier ihre „Ruhe“, einzig an den Drei Aufzügen standen bewaffnete Wachen.
Für den Sarge war es ein Tag wie Jeder andere, die Arbeit in den Minen machte sie schon lange genug. Nebenher erläuterte sie Ayris das Notwendige, ohne sich weiter um sie zu kümmern. Erst nach dem Mittagessen, änderte sich etwas an der Routine. Ein Mann kam und sprach Ryane aufgeregt an.
„Smocks hat Besuch.“
Was eine völlig profane Aussage war hatte für die Gardistin ein große Bedeutung, zumindest im Zusammenhang mit Ayris. Ein kurzer Blick auf die Uhr, dann ließ sie den Mann die „Anderen“ rufen und bedeutete ihrem neuen Schützling ihr zu folgen. Sie liefen durch die wirren Gänge ohne auf andere Mithäftlinge zu achten, währenddessen klärte Ryane die Amazenerin über die Geschehnisse auf.
„Es gibt feste Besuchszeiten hier, fixiert durch die Landung der Versorgungstransporter. Mit diesen zu fliehen ist nahezu unmöglich, sie werden streng kontroliert. Aber um diese Uhrzeit landet keiner von den Regelflügen, das Smocks Besuch hat heißt das irgend ein reicher Schnösel oder sonst wer mit einem eigenen Schuttle angekommen ist. Normalerweise bekommen wir davon nichts mit und wenn dann viel zu spät. Auf eine Gelegenheit wie diese warten wir schon lange, und du bist das letzte Puzzelteil, die Ablenkung die wir brauchen. Du wirst eine kleine Bombe an den Promethiumzwischentanks anbringen, so eingestellt das sie uns genügend Zeit gibt nach oben zu gelangen bevor es knallt. Der Sprengstoff befindet sich gut versteckt bei den Tanks.“
@Magaris: Nach dem nächsten Post von Ayris bist du mitten im geschehen, versprochen!
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