09-20-2024, 10:15 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-23-2024, 08:18 PM von Zacharias.)
Name: Zacharias Reinhard von Karstein (Herr von Mühlstein)
Alter: 42 Standardjahre
Zugehörigkeit: Imperium, Axis-Administratum, Investigatoren-Korps
Aussehen:
Von Karstein ist ein hoch-gewachsener Mann in den frühen 40ern. Er hat frühzeitig angegrautes Haar und einen Bart. Beide werden immer penibel in Form gehalten. Man möchte meinen, dass er immer ein Rasier-Set bei sich hat, um möglichst Parade-bereit zu sein. Er hat grünlich-braune Augen, die scharf und eindringlich auf alles blicken, das seiner Aufmerksamkeit würdig zu sein scheint. Selten scheint er etwas anzusehen, das ihn nicht wirklich interessiert. So lernten manche früh, was er in Unterhaltungen von ihnen hielt, wenn er sich buchstäblich lieber anderen Dingen zuwandte, während sie sprachen. Sie bilden die Kronjuwelen eines überaus harten, kritischen Gesichtsausdrucks. Seine bärtigen Kiefer mahlen aufeinander wenn er nachdenken muss, als versuchte er, das vor ihm liegende Rätsel durchzukauen.
Sein Körper ist eigentlich immer in eine axisianische Uniform inklusive Husarenweste und Übermantel gekleidet, abgesehen von schwarzen Stiefeln, dunklen Hosen und allem was darunter getragen wird. Ein Halfter bestückt mit einer kleinen Las-Pistole hängt an seiner Brust, während an Karsteins Hüfte sein traditionelles Hau-Messer hängt. Eine einschneidige Klinge, deren Scheide mit zwei Gurten gehalten wird.
Selbst wenn Karstein gerade noch in Klärschlamm gewatet wäre, oder immer noch in ihm stünde, so würde er mit der selben Würde und Festigkeit sprechen und sich bewegen, wie man sie von ihm in einem Teezimmer erwarten würde. Man feixte bereits über ihn, dass nicht mal Muskel-Löser ihn entspannen könnten. Das sind jedoch auch die, die ihn nie im Morgengrauen Pfeife rauchen und Algen-Tee haben schlürfen sehen. Auch wenn sein Rückrat dann nicht weniger gerade ist, so ziert das sonst gefestigte Gesicht eine gewisse Weichheit und Wehmut, bis es wieder an die Arbeit, hinab in die düstere Wirklichkeit geht.
Die Haltung des Axisianers ist eisern-aufrecht, seinen bohrenden Blick nur verstärkend. Unberührt von schnöden Dingen wie Worten, Mitteln und anderen, korrumpierenden Ablenkungen. Eine Starrsinnigkeit, die ihm in anderer Position sicher schaden würde, als Investigator jedoch eher positive Wellen schlägt. Er zögert nicht, die Rechts-Authorität seines Postens durchzusetzen, egal wann und gegen wen. Nur wenigen Leuten sieht man ihre Unbestechlichkeit an, Karstein ist jedoch einer von diesen Wenigen. Zum Besseren, wie auch zum Schlechteren.
Nicht ohne Grund gehört er zu der Art Ermittler bei deren Erscheinen trägere Sicherheitskräfte das Stöhnen bekommen. Wohl wissend, dass auf irgendeine Weise bald sprichwörtlich die Peitsche knallt.
Charakter: Von Karstein gehört zur absoluten Oberschicht der Gesellschaft von Axis und ist nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern aus Überzeugung absoluter Patriot seiner Heimat und Fürsprecher der Zukunft der Menschheit als Ganzes. Die Feinde der Zivilisation aus ihren Löchern zu jagen und ans Tageslicht zu zerren, ist für ihn dabei viel mehr als ein bloßes Lippenbekenntnis. Das ist auch der Grund, warum man ihn seltener auf festlichen Empfängen antrifft, als in den dunkelsten Ecken seiner Heimat.
Dies sind die Orte, an denen er seine Bestimmung sieht: Orte, an denen Geheimnisse, Verbrechen, Verrat und Verschwörungen keimen, die von der Spitze der Welt herab ausgesät werden. Daher ist es wenig verwunderlich, dass er nach der Offiziersschule und Akademie in den Dienst des Administratums eingetreten ist. Jedoch nicht als Verwalter oder Protegé, sondern als Ermittler, ein sogenannter Investigator. Eine Art Sonderpolizei, die ausschließlich aus Elite-Persönlichkeiten besteht und die böse Zungen auch als Gentlemans-Club für Spürnasen bezeichnen.
Auch wenn ihm das Prestige und die Mittel seiner Familie früh Türen öffneten; seine gesamte Bildungs-Karriere absolvierte Karstein vor allem wegen seines Verstandes und eiserner Überzeugung. Irgendwie schaffte er es immer, sich durch die Rabatten zu schlagen, welcher Stärke oder Art sie auch immer waren.
Die Herausforderung zählt dabei fast mehr, als das Ergebnis. Je größer und machtvoller das Komplott ist, dem er auf die Spur kommt, mit desto größerer Verbissenheit bleibt er an seiner Fährte haften. Dabei hat er als letzter Angst oder Skrupel davor, sich die Hände schmutzig zu machen. Vor seinem von Protokoll gezogenen Pflug sind dabei alle gleich. Kein Grad an Stellung, kein Vermögen kümmert ihn bei seiner Ermittlung. All zu gern vertritt er den Standpunkt „Wer die Wahrheit spricht, ändert sie nicht“.
Einzige Schwachstelle in seiner Front aus Vorschriften bilden die tatsächlich Schwachen und Geprügelten. Dort tut er sich manchmal schwer, abzudrücken und noch schwerer, dabei auch zu treffen. Oftmals rechtfertigt er diese Gefühle mit Prinzipien, laut denen 'kleine Fische' nicht auf den Teller gehören. Vor anderen, aber vor allem sich selbst, denn wenn der Konflikt aus Pflicht und Gefühl erst auflodert, wird für Karstein daraus schnell eine Höllenfahrt.
Anders, als man von einem Adligen seines Kalibers erwarten würde, bevorzugt Karstein einen eher frugalen Lebensstil. Auch wenn den Investigatoren gewaltige Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, nimmt der erfahrene Ermittler nur die Mittel heran, die er auch benötigt. Wer glaubt, dass er regelmäßig in nobelsten Unterkünften residiert, wie manch ein Inquisitor, der täuscht sich. Ganz besonders wenn es einer etwaigen Tarnung dient, denn auch wenn Investigatoren Authorität besitzen, müssen sie sich bei ihrer Arbeit vorsehen, statt wie die Inquisition mit ihren Symbolen herum zu wedeln und so Angst und Schrecken zu verbreiten.
Er gehört dementsprechend zu den Letzten, die einfach auf die erst-mögliche Person losschlagen, sobald sie die Verrats-Lunte wittern. Karstein hat für sich den Anspruch, für alles Beweise zu finden und möglichst nah am Kopf jeder Schlange anzusetzen. Kleine Fische und geprügelte Hunde interessieren ihn nur solange, wie sie etwas zu sagen haben, ehe er sie wieder in ihre Löcher zurückjagt.
Ein Standard, der kaum für mehr als den blanken Ehrgeiz und die Prinzipientreue dieses Mannes spricht. Ein bizarrer Mix aus passioniertem, pragmatischem Ermittler und prinzipienschwangeren, geradezu ritterlichem Gentleman. Dabei sind das Stöbern, Wühlen und Auflösen von Komplotten und Mysterien für ihn mehr Belohnung als Orden und Auszeichnungen. Oft ist er noch vor offiziellem Abschluss wieder auf der Suche nach dem nächsten Geheimnis, das es zu erkunden gilt. Ein Workaholic durch und durch.
Eine besondere Faszination/Abneigung hat er dabei für Masken. Vom lebenserhaltenden Atemschutz, bis hin zur dekadenten Gesichtsverzierung: Zacharias hasst sie, empfindet aber auch eine morbide Anziehung zu maskierten Personen und Dingen. Schwer zu sagen, ob sein Beruf diese Neigung hervor brachte, oder ob der Investigator schon immer so empfand, doch nichts jagdt ihm einen Schauer den Rücken hinunter, wie jemand mit einer Maske.
Fähigkeiten:
Sein ganzes Leben lang hatte Karstein sich schon auf seinen vergleichsweise scharfen Verstand verlassen können. Auch wenn er ein Ideologe und Patriot ist, so reicht sein Blick doch weiter als bis zur nächsten Fahne. Ein Umstand, der ihn schon so manche Verschleierung hat entlarven lassen. So ist er ein fähiger Ermittler und auch emotional intelligent und erfahren genug, um auch aus dem verbohrtesten Junkie noch die letzte Information heraus zu pressen.
Neben seiner recht ausgedehnten Bildung und dem Studium an der Militärakademie von Axis, verfügt Zacharias über eine geschickte Hand beim Messerfechten. Nicht ohne Grund trägt er immer sein Haumesser bei sich. Ein Unikat mit segnender Gravur und Vibrationsklinge.
Wobei dazu erwähnt werden sollte, dass seine Fecht-Ausbildung in erster Linie im Rahmen der Clubs der Elite-Schicht seiner Heimat angeordnet wurde. Trotzdem sollte man sich vor seiner Klinge in Acht nehmen.
Ähnlich wie beim Fechten sind auch seine Fähigkeiten als Schütze mehr im Zeremoniellen verhaftet, als alles andere. Was keinesfalls bedeutet, dass er kein gefährlicher Schütze ist, ganz im Gegenteil, denn anders, als man im ersten Moment bei Duellen denkt, geht es bei diesen auf Axis nicht nur um die Ehre, sondern auch um Leib und Leben. Tatsächlich ist ein Zeichen dessen Zacharias' linker Arm, der nach einem solchen Duell robottisch ersetzt werden musste. Eine Narbe, wie man sie mit Stolz trägt, denn er trug sie als Sieger davon.
Hauptauswirkung seiner eher zeremoniellen Prägung ist seine Vorliebe für Las-Pistolen, auch wenn er mit einem Lasergewehr umgehen kann. Die Eleganz einer Pistole scheint ihm schlicht mehr zu behagen, ungeachtet etwaiger Nachteile.
Ferner versteht Karstein sich darauf, zu tanzen. Nicht in dem Sinne, dass er ausgelassen das Tanzbein schwingt, sondern sich galant durch die Labyrinthe wallender Kleider zu bewegen versteht, wie sie auf Maskenbällen und ähnlichem entstehen. Er hatte die Traditionstänze seiner Heimat bereits als Kind lernen müssen, sodass sie ihm in Fleisch und Blut übergegangen sind. Dabei sei gesagt, dass er es hasst, zu tanzen.
Ausrüstung:
Zacharias führt eigentlich immer sein Haumesser und seine Las-Pistole mit sich, die für ihn zur Standard-Ausrüstung gehört. Dabei wird die Pistole dicht am Körper getragen, während das lange Messer an seinem Gürtel prangt.
Selbst in Verkleidung trägt er es am Gürtel, da es seiner Erfahrung nach einfacher ist sich als Außenweltler zu offenbaren und so einzuschleusen, statt sich ZU perfekt anzupassen. Dinge wie Akzente wirken nuneinmal verdächtig, wenn sie zu einstudiert daherkommen.
Ferner ist Karstein Träger eines „Duell-Arms“. Eines kybernetischen Armes, der mit seinem Rückenmark verbunden ist und sich außer Betrieb an seinen amputierten Arm anschmiegt, bis er gebraucht wird.
Kleidungstechnisch ist Zacharias zweierlei ausgerüstet. Einerseits seine klassische Uniform mit beschichtetem Überwurf, die er fast immer trägt, um sein Amt wieder zu spiegeln; andererseits aber auch ein Satz Kleidung, der ihn mehr wie einen Proletariaten aussehen lässt. Nicht zu räudig, nicht zu gepflegt. Gerade so, dass er sich in fast jedes Klientel irgendwie einfügen kann.
Letztlich wird Karstein fast immer von einem Familliar in Form einer Servo-Krähe begleitet. Ein Servitor, der für ihn Spähflüge durchführt und auf Befehl seine Messer-scharfen Krallen und Schnabelspitze in jene schlägt, die seinen Herrn bedrohen. Dabei lässt einem schwächeren Gemüt schon das Blut in den Adern gefrieren, wenn das untote Maschinentier einem regungslos in die Seele start, ehe es den nächsten Befehl erhält. Es trägt die Bezeichnung 0-11-0 und hört auf den Namen Otto.
Biografie:
Zacharias Reinhard von Karstein kam als Mitglied der Von Karsteins auf der toten Reliquienwelt Axis-Prime zur Welt und wuchs in einem der bewohnbaren Gewölbe auf den Turnspitzen des leergefegten Planeten auf. Ständig umgeben von Dienern, verwandten und beschützt von Schwestern der ewigen Gnade.
Von kleinauf wurde er darauf getrimmt, in die Prestige-trächtigen Fußstapfen seiner Vorfahren zu treten, die allesamt Investigatoren des Ministratums waren. So stanzte man ihm jede Seite der axisianischen Tugend ein, wurde sowohl von Denkern, wie auch den Schwestern der ewigen Gnade ausgebildet, die ihm eine von ihnen schon bei der Geburt zur Seite gestellt hatten.
Die außer-häusliche Ausbildung fand ebenfalls in der Einöde von Axis-Prime statt, indem er die Tempelschule der Schwestern, wie auch die dortige Offiziers-Akademie besuchte, auch wenn der Name irreführend war. Denn ausgebildet wurden dort weder Adjutanten, noch Generäle, noch sonstiges, sondern Politiker, Agenten, religiöse Führer, Meuchelmörder und Psioniker, die durch das imperiale Raster gefallen waren.
Dort lernte Karstein alles, was es über Forensik, Verhör und alle anderen Praktiken seines Berufes zu lernen gab. Vor allem aber Dinge wie Tugend, Charakterstärke und andere Disziplinen, die seinen Verstand schärfen und härten sollten.
Dazu kamen „Dienste am Pilgervolk“, die darin bestanden, dass er zusammen mit anderen Kadetten der Akademie die Schwestern dabei unterstützte, die Nekropolen-Städte für Pilgerer sicher und die in den Schatten lebenden, post-nuklearen Monstren auf Abstand zu halten. Ein Dienst, der neben Demut und Tugend vor allem dazu diente, die Spreu vom Weizen zu trennen, denn tote Kadetten gehörten auf Prime zum Alltag, auch wenn es wegen guter Ausrüstung nur wenige waren. Viele schieden allein wegen Verletzungen aus dem Dienst aus und wechselten in Schimpf und Schande ihre Laufbahn.
Karstein jedoch stand auch diesen Teil seiner Ausbildung durch, ohne größeren Schaden davon zu tragen. Erst als er die letzten Semester an der Akademie absolvierte, sollte er seine erste, große Schramme davontragen.
Diese kam in Form des Verlusts seines rechten Armes daher, als dieser ihm während eines Duells weggeschossen wurde. Der Gegner war ein Widersacher Karsteins, den er bereits seit Kindertagen kannte und der zu einer Familie gehörte, mit der die von Karsteins seit Generationen im Streit lagen. Trotz seiner schweren Verletzung gewann Zacharias das Duell, da sein Gegner sich feige aus der Schussbahn bewegte hatte, um zu feuern. Die Tötungs-Absicht war dabei unverkenn- jedoch nicht straf-bar. So wurde Karsteins Gegner wegen seines Manövers dazu verpflichtet, Zacharias' Arm durch einen festgeschriebene Prothese zu ersetzen, wodurch er den Duell-Arm erhielt, den er bis heute stolz trägt.
Was folgte, waren schließlich Jahre der weiteren Ausbildung, nun unter direkter Anleitung eines Veteranen-Investigators namens Jehnsen, dessen Schatten Karstein wurde.
Jehnsen war ein erfahrener Ermittler, der Zacharias vor allem mit seiner Gründlichkeit und Geradlinigkeit beeindruckte. So sog er alles auf, was sein Mentor ihm beizubringen versuchte, bis es an der Zeit für Zacharias war, seinen eigenen, echten Dienst anzutreten, welcher ihn direkt in die Ränke der High-Society von Axis führte.
Tatsächlich hatte einer seiner eigenen Onkel ein System-umspannendes Komplott angeregt, bei dem es darum ging, Supersoldaten aus den Niedersten der Gesellschaft zu machen. Lobotomisierte Monstren, die vollgepumpt mit Drogen marodierend über jedes Schlachtfeld toben sollten. Monstren, die zu Testzwecken auf Prime und anderen Welten ausgesetzt wurden und dort die Gesellschaft bedrohten. Tatsächlich sickerten sogar die Berserker-Drogen bis auf den Boden der Zivilgesellschaft von Axis.
Lasten, die Karstein nicht ungesühnt lassen konnte. So wühlte er sich verbissenst durch diese erste, große Mission, die mehrere Jahre zur Aufklärung nötig haben sollte und darin gipfelte, dass er und sein Onkel sich ein Duell lieferten, nachdem Zacharias' private Anklage Satisfaktion erforderlich gemacht hatte.
Er ging als Sieger aus dem Duell hervor, indem er seinen Onkel im Messerfechten niederstreckte. Es wäre Statut gewesen, dass alle Verbrechen seines Onkels mit seinem Duell-Tod beglichen wären, doch das reichte Karstein nicht. Er erhob weiterhin Anklage und entehrte damit den gesamten Familienzweig seines Onkels. Statt ihn jedoch für seine Gründlichkeit zu belohnen, verstieß seine Familie Zacharias aus ihren Zirkeln. Eine Entehrung, die nur mit dem Tod hätte gesühnt werden können.
Mehr als einmal hielt Zacharias sich seine Pistole an den Kopf, denn er hatte wegen der Auflösung des Komplottes keine Ruhe, keine Befriedigung finden können. Die Schande saß ihm zu tief in den Knochen. Über die Jahre begann er, zu trinken, auch wenn er weiterhin seinen Pflichten nachkam. Schnell haftete ihm ein gewisser Ruf als der Mann an, der die Todes-Schande überlebte. Als wandelnder, ehrloser Toter ohne Familie, der seinen Namen nur aus Trotz weiter trug und der entgegen aller Statuten weiter-existierte. Ungeachtet aller Regeln und Idealer seiner Schicht. Ein Unmensch. Ein wildes Tier, dem man am besten fern blieb.
Umso überraschender war es für Karstein, als sich ihm eine junge Adjutantin vorstellte, die ihn als Tutor für ihre Ausbildung haben wollte.
Elisa van Elb, eine junge, blonde Anwärterin, hatte darauf bestanden, von Karstein unterstellt zu werden. Nur unter Zähneknirschen nahm Zacharias die aufstrebende, junge Frau bei sich auf, die ähnlich wie er in seiner Jugend vor allem durch ihren scharfen Verstand bestach. Auch wenn ihre Persönlichkeit sich von der Seinen doch sehr unterschied. Wo er eisern und bitter war, war sie lösungsorientiert und flexibel. Wo er kalt und arbeitssüchtig war, zeigte sie Mitgefühl und Lebenslust. Was er nur als Arroganz und Schlampigkeit anerkannte, stand für sie für Qualität und wohl-temperiertes Lockerlassen der eigenen Zügel. Er hätte es nie zugegeben, doch bedeutete sie ihm nach einer Weile immer mehr. So wie die Tochter ihrem Vater lieb und teuer ist, auch wenn solche Gefühle innerhalb ihrer beider Verhältnis nie offen ausgesprochen wurden.
Sie begleitet ihn nun schon einige Jahre, unterstützte und beobachtete Karstein bei mehreren, kleinen Ermittlungen, bis es sie beide Richtung Koron verschlug. Ein Terrorangriff hatte die Hauptstadt des Planeten erschüttert und viele Gesandte von Axis bei einem Empfang das Leben gekostet. Ein Umstand, der für die Regierung nicht hinnehmbar war, sollten Axis und Koron tatsächlich eine Allianz eingehen.
So entsendete man ein Flaggschiff des Administratums nach Koron, um ausschweifende Untersuchungen anzustellen und die Regierung Korons bei der etwaigen Säuberung zu unterstützen. Eine Schande wie diese durfte nicht ungesühnt bleiben. Eine Schlampigkeit, die derart viele Leben gekostet hatte und nun mit Blut beglichen werden würde. Keine zehn Pferde hätten Karstein von dieser großen Mission abbringen können. Diese Mission, die entweder die Krönung, oder das Ende seiner Laufbahn werden würde.
„Elisa. Sollte ich diese Mission nicht überleben, so werden Sie sie zu Ende bringen. Verstanden?“
Signatur:
Name: Zacharias Reinhard von Karstein
Rasse&Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Axis
Alter: 42 Standardjahre
Aussehen: 1,86 Meter, braun-graue Haare, gestutzter Bart, grünlich-braune Augen
Kleidung: Offiziersuniform inklusive Stiefeln, beschichteter Hose, Feldhemd, etc., beschichtete Husarenweste, beschichteter Übermantel, traditioneller, metallerner Halsschutz
Ausrüstung: Laserpistole, axisianisches Haumesser, dritter-kybernetischer Arm, Codex Axis in Buchform in seiner Jacke
Konto: Carte blanche
Alter: 42 Standardjahre
Zugehörigkeit: Imperium, Axis-Administratum, Investigatoren-Korps
Aussehen:
Von Karstein ist ein hoch-gewachsener Mann in den frühen 40ern. Er hat frühzeitig angegrautes Haar und einen Bart. Beide werden immer penibel in Form gehalten. Man möchte meinen, dass er immer ein Rasier-Set bei sich hat, um möglichst Parade-bereit zu sein. Er hat grünlich-braune Augen, die scharf und eindringlich auf alles blicken, das seiner Aufmerksamkeit würdig zu sein scheint. Selten scheint er etwas anzusehen, das ihn nicht wirklich interessiert. So lernten manche früh, was er in Unterhaltungen von ihnen hielt, wenn er sich buchstäblich lieber anderen Dingen zuwandte, während sie sprachen. Sie bilden die Kronjuwelen eines überaus harten, kritischen Gesichtsausdrucks. Seine bärtigen Kiefer mahlen aufeinander wenn er nachdenken muss, als versuchte er, das vor ihm liegende Rätsel durchzukauen.
Sein Körper ist eigentlich immer in eine axisianische Uniform inklusive Husarenweste und Übermantel gekleidet, abgesehen von schwarzen Stiefeln, dunklen Hosen und allem was darunter getragen wird. Ein Halfter bestückt mit einer kleinen Las-Pistole hängt an seiner Brust, während an Karsteins Hüfte sein traditionelles Hau-Messer hängt. Eine einschneidige Klinge, deren Scheide mit zwei Gurten gehalten wird.
Selbst wenn Karstein gerade noch in Klärschlamm gewatet wäre, oder immer noch in ihm stünde, so würde er mit der selben Würde und Festigkeit sprechen und sich bewegen, wie man sie von ihm in einem Teezimmer erwarten würde. Man feixte bereits über ihn, dass nicht mal Muskel-Löser ihn entspannen könnten. Das sind jedoch auch die, die ihn nie im Morgengrauen Pfeife rauchen und Algen-Tee haben schlürfen sehen. Auch wenn sein Rückrat dann nicht weniger gerade ist, so ziert das sonst gefestigte Gesicht eine gewisse Weichheit und Wehmut, bis es wieder an die Arbeit, hinab in die düstere Wirklichkeit geht.
Die Haltung des Axisianers ist eisern-aufrecht, seinen bohrenden Blick nur verstärkend. Unberührt von schnöden Dingen wie Worten, Mitteln und anderen, korrumpierenden Ablenkungen. Eine Starrsinnigkeit, die ihm in anderer Position sicher schaden würde, als Investigator jedoch eher positive Wellen schlägt. Er zögert nicht, die Rechts-Authorität seines Postens durchzusetzen, egal wann und gegen wen. Nur wenigen Leuten sieht man ihre Unbestechlichkeit an, Karstein ist jedoch einer von diesen Wenigen. Zum Besseren, wie auch zum Schlechteren.
Nicht ohne Grund gehört er zu der Art Ermittler bei deren Erscheinen trägere Sicherheitskräfte das Stöhnen bekommen. Wohl wissend, dass auf irgendeine Weise bald sprichwörtlich die Peitsche knallt.
Charakter: Von Karstein gehört zur absoluten Oberschicht der Gesellschaft von Axis und ist nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern aus Überzeugung absoluter Patriot seiner Heimat und Fürsprecher der Zukunft der Menschheit als Ganzes. Die Feinde der Zivilisation aus ihren Löchern zu jagen und ans Tageslicht zu zerren, ist für ihn dabei viel mehr als ein bloßes Lippenbekenntnis. Das ist auch der Grund, warum man ihn seltener auf festlichen Empfängen antrifft, als in den dunkelsten Ecken seiner Heimat.
Dies sind die Orte, an denen er seine Bestimmung sieht: Orte, an denen Geheimnisse, Verbrechen, Verrat und Verschwörungen keimen, die von der Spitze der Welt herab ausgesät werden. Daher ist es wenig verwunderlich, dass er nach der Offiziersschule und Akademie in den Dienst des Administratums eingetreten ist. Jedoch nicht als Verwalter oder Protegé, sondern als Ermittler, ein sogenannter Investigator. Eine Art Sonderpolizei, die ausschließlich aus Elite-Persönlichkeiten besteht und die böse Zungen auch als Gentlemans-Club für Spürnasen bezeichnen.
Auch wenn ihm das Prestige und die Mittel seiner Familie früh Türen öffneten; seine gesamte Bildungs-Karriere absolvierte Karstein vor allem wegen seines Verstandes und eiserner Überzeugung. Irgendwie schaffte er es immer, sich durch die Rabatten zu schlagen, welcher Stärke oder Art sie auch immer waren.
Die Herausforderung zählt dabei fast mehr, als das Ergebnis. Je größer und machtvoller das Komplott ist, dem er auf die Spur kommt, mit desto größerer Verbissenheit bleibt er an seiner Fährte haften. Dabei hat er als letzter Angst oder Skrupel davor, sich die Hände schmutzig zu machen. Vor seinem von Protokoll gezogenen Pflug sind dabei alle gleich. Kein Grad an Stellung, kein Vermögen kümmert ihn bei seiner Ermittlung. All zu gern vertritt er den Standpunkt „Wer die Wahrheit spricht, ändert sie nicht“.
Einzige Schwachstelle in seiner Front aus Vorschriften bilden die tatsächlich Schwachen und Geprügelten. Dort tut er sich manchmal schwer, abzudrücken und noch schwerer, dabei auch zu treffen. Oftmals rechtfertigt er diese Gefühle mit Prinzipien, laut denen 'kleine Fische' nicht auf den Teller gehören. Vor anderen, aber vor allem sich selbst, denn wenn der Konflikt aus Pflicht und Gefühl erst auflodert, wird für Karstein daraus schnell eine Höllenfahrt.
Anders, als man von einem Adligen seines Kalibers erwarten würde, bevorzugt Karstein einen eher frugalen Lebensstil. Auch wenn den Investigatoren gewaltige Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, nimmt der erfahrene Ermittler nur die Mittel heran, die er auch benötigt. Wer glaubt, dass er regelmäßig in nobelsten Unterkünften residiert, wie manch ein Inquisitor, der täuscht sich. Ganz besonders wenn es einer etwaigen Tarnung dient, denn auch wenn Investigatoren Authorität besitzen, müssen sie sich bei ihrer Arbeit vorsehen, statt wie die Inquisition mit ihren Symbolen herum zu wedeln und so Angst und Schrecken zu verbreiten.
Er gehört dementsprechend zu den Letzten, die einfach auf die erst-mögliche Person losschlagen, sobald sie die Verrats-Lunte wittern. Karstein hat für sich den Anspruch, für alles Beweise zu finden und möglichst nah am Kopf jeder Schlange anzusetzen. Kleine Fische und geprügelte Hunde interessieren ihn nur solange, wie sie etwas zu sagen haben, ehe er sie wieder in ihre Löcher zurückjagt.
Ein Standard, der kaum für mehr als den blanken Ehrgeiz und die Prinzipientreue dieses Mannes spricht. Ein bizarrer Mix aus passioniertem, pragmatischem Ermittler und prinzipienschwangeren, geradezu ritterlichem Gentleman. Dabei sind das Stöbern, Wühlen und Auflösen von Komplotten und Mysterien für ihn mehr Belohnung als Orden und Auszeichnungen. Oft ist er noch vor offiziellem Abschluss wieder auf der Suche nach dem nächsten Geheimnis, das es zu erkunden gilt. Ein Workaholic durch und durch.
Eine besondere Faszination/Abneigung hat er dabei für Masken. Vom lebenserhaltenden Atemschutz, bis hin zur dekadenten Gesichtsverzierung: Zacharias hasst sie, empfindet aber auch eine morbide Anziehung zu maskierten Personen und Dingen. Schwer zu sagen, ob sein Beruf diese Neigung hervor brachte, oder ob der Investigator schon immer so empfand, doch nichts jagdt ihm einen Schauer den Rücken hinunter, wie jemand mit einer Maske.
Fähigkeiten:
Sein ganzes Leben lang hatte Karstein sich schon auf seinen vergleichsweise scharfen Verstand verlassen können. Auch wenn er ein Ideologe und Patriot ist, so reicht sein Blick doch weiter als bis zur nächsten Fahne. Ein Umstand, der ihn schon so manche Verschleierung hat entlarven lassen. So ist er ein fähiger Ermittler und auch emotional intelligent und erfahren genug, um auch aus dem verbohrtesten Junkie noch die letzte Information heraus zu pressen.
Neben seiner recht ausgedehnten Bildung und dem Studium an der Militärakademie von Axis, verfügt Zacharias über eine geschickte Hand beim Messerfechten. Nicht ohne Grund trägt er immer sein Haumesser bei sich. Ein Unikat mit segnender Gravur und Vibrationsklinge.
Wobei dazu erwähnt werden sollte, dass seine Fecht-Ausbildung in erster Linie im Rahmen der Clubs der Elite-Schicht seiner Heimat angeordnet wurde. Trotzdem sollte man sich vor seiner Klinge in Acht nehmen.
Ähnlich wie beim Fechten sind auch seine Fähigkeiten als Schütze mehr im Zeremoniellen verhaftet, als alles andere. Was keinesfalls bedeutet, dass er kein gefährlicher Schütze ist, ganz im Gegenteil, denn anders, als man im ersten Moment bei Duellen denkt, geht es bei diesen auf Axis nicht nur um die Ehre, sondern auch um Leib und Leben. Tatsächlich ist ein Zeichen dessen Zacharias' linker Arm, der nach einem solchen Duell robottisch ersetzt werden musste. Eine Narbe, wie man sie mit Stolz trägt, denn er trug sie als Sieger davon.
Hauptauswirkung seiner eher zeremoniellen Prägung ist seine Vorliebe für Las-Pistolen, auch wenn er mit einem Lasergewehr umgehen kann. Die Eleganz einer Pistole scheint ihm schlicht mehr zu behagen, ungeachtet etwaiger Nachteile.
Ferner versteht Karstein sich darauf, zu tanzen. Nicht in dem Sinne, dass er ausgelassen das Tanzbein schwingt, sondern sich galant durch die Labyrinthe wallender Kleider zu bewegen versteht, wie sie auf Maskenbällen und ähnlichem entstehen. Er hatte die Traditionstänze seiner Heimat bereits als Kind lernen müssen, sodass sie ihm in Fleisch und Blut übergegangen sind. Dabei sei gesagt, dass er es hasst, zu tanzen.
Ausrüstung:
Zacharias führt eigentlich immer sein Haumesser und seine Las-Pistole mit sich, die für ihn zur Standard-Ausrüstung gehört. Dabei wird die Pistole dicht am Körper getragen, während das lange Messer an seinem Gürtel prangt.
Selbst in Verkleidung trägt er es am Gürtel, da es seiner Erfahrung nach einfacher ist sich als Außenweltler zu offenbaren und so einzuschleusen, statt sich ZU perfekt anzupassen. Dinge wie Akzente wirken nuneinmal verdächtig, wenn sie zu einstudiert daherkommen.
Ferner ist Karstein Träger eines „Duell-Arms“. Eines kybernetischen Armes, der mit seinem Rückenmark verbunden ist und sich außer Betrieb an seinen amputierten Arm anschmiegt, bis er gebraucht wird.
Kleidungstechnisch ist Zacharias zweierlei ausgerüstet. Einerseits seine klassische Uniform mit beschichtetem Überwurf, die er fast immer trägt, um sein Amt wieder zu spiegeln; andererseits aber auch ein Satz Kleidung, der ihn mehr wie einen Proletariaten aussehen lässt. Nicht zu räudig, nicht zu gepflegt. Gerade so, dass er sich in fast jedes Klientel irgendwie einfügen kann.
Letztlich wird Karstein fast immer von einem Familliar in Form einer Servo-Krähe begleitet. Ein Servitor, der für ihn Spähflüge durchführt und auf Befehl seine Messer-scharfen Krallen und Schnabelspitze in jene schlägt, die seinen Herrn bedrohen. Dabei lässt einem schwächeren Gemüt schon das Blut in den Adern gefrieren, wenn das untote Maschinentier einem regungslos in die Seele start, ehe es den nächsten Befehl erhält. Es trägt die Bezeichnung 0-11-0 und hört auf den Namen Otto.
Biografie:
Zacharias Reinhard von Karstein kam als Mitglied der Von Karsteins auf der toten Reliquienwelt Axis-Prime zur Welt und wuchs in einem der bewohnbaren Gewölbe auf den Turnspitzen des leergefegten Planeten auf. Ständig umgeben von Dienern, verwandten und beschützt von Schwestern der ewigen Gnade.
Von kleinauf wurde er darauf getrimmt, in die Prestige-trächtigen Fußstapfen seiner Vorfahren zu treten, die allesamt Investigatoren des Ministratums waren. So stanzte man ihm jede Seite der axisianischen Tugend ein, wurde sowohl von Denkern, wie auch den Schwestern der ewigen Gnade ausgebildet, die ihm eine von ihnen schon bei der Geburt zur Seite gestellt hatten.
Die außer-häusliche Ausbildung fand ebenfalls in der Einöde von Axis-Prime statt, indem er die Tempelschule der Schwestern, wie auch die dortige Offiziers-Akademie besuchte, auch wenn der Name irreführend war. Denn ausgebildet wurden dort weder Adjutanten, noch Generäle, noch sonstiges, sondern Politiker, Agenten, religiöse Führer, Meuchelmörder und Psioniker, die durch das imperiale Raster gefallen waren.
Dort lernte Karstein alles, was es über Forensik, Verhör und alle anderen Praktiken seines Berufes zu lernen gab. Vor allem aber Dinge wie Tugend, Charakterstärke und andere Disziplinen, die seinen Verstand schärfen und härten sollten.
Dazu kamen „Dienste am Pilgervolk“, die darin bestanden, dass er zusammen mit anderen Kadetten der Akademie die Schwestern dabei unterstützte, die Nekropolen-Städte für Pilgerer sicher und die in den Schatten lebenden, post-nuklearen Monstren auf Abstand zu halten. Ein Dienst, der neben Demut und Tugend vor allem dazu diente, die Spreu vom Weizen zu trennen, denn tote Kadetten gehörten auf Prime zum Alltag, auch wenn es wegen guter Ausrüstung nur wenige waren. Viele schieden allein wegen Verletzungen aus dem Dienst aus und wechselten in Schimpf und Schande ihre Laufbahn.
Karstein jedoch stand auch diesen Teil seiner Ausbildung durch, ohne größeren Schaden davon zu tragen. Erst als er die letzten Semester an der Akademie absolvierte, sollte er seine erste, große Schramme davontragen.
Diese kam in Form des Verlusts seines rechten Armes daher, als dieser ihm während eines Duells weggeschossen wurde. Der Gegner war ein Widersacher Karsteins, den er bereits seit Kindertagen kannte und der zu einer Familie gehörte, mit der die von Karsteins seit Generationen im Streit lagen. Trotz seiner schweren Verletzung gewann Zacharias das Duell, da sein Gegner sich feige aus der Schussbahn bewegte hatte, um zu feuern. Die Tötungs-Absicht war dabei unverkenn- jedoch nicht straf-bar. So wurde Karsteins Gegner wegen seines Manövers dazu verpflichtet, Zacharias' Arm durch einen festgeschriebene Prothese zu ersetzen, wodurch er den Duell-Arm erhielt, den er bis heute stolz trägt.
Was folgte, waren schließlich Jahre der weiteren Ausbildung, nun unter direkter Anleitung eines Veteranen-Investigators namens Jehnsen, dessen Schatten Karstein wurde.
Jehnsen war ein erfahrener Ermittler, der Zacharias vor allem mit seiner Gründlichkeit und Geradlinigkeit beeindruckte. So sog er alles auf, was sein Mentor ihm beizubringen versuchte, bis es an der Zeit für Zacharias war, seinen eigenen, echten Dienst anzutreten, welcher ihn direkt in die Ränke der High-Society von Axis führte.
Tatsächlich hatte einer seiner eigenen Onkel ein System-umspannendes Komplott angeregt, bei dem es darum ging, Supersoldaten aus den Niedersten der Gesellschaft zu machen. Lobotomisierte Monstren, die vollgepumpt mit Drogen marodierend über jedes Schlachtfeld toben sollten. Monstren, die zu Testzwecken auf Prime und anderen Welten ausgesetzt wurden und dort die Gesellschaft bedrohten. Tatsächlich sickerten sogar die Berserker-Drogen bis auf den Boden der Zivilgesellschaft von Axis.
Lasten, die Karstein nicht ungesühnt lassen konnte. So wühlte er sich verbissenst durch diese erste, große Mission, die mehrere Jahre zur Aufklärung nötig haben sollte und darin gipfelte, dass er und sein Onkel sich ein Duell lieferten, nachdem Zacharias' private Anklage Satisfaktion erforderlich gemacht hatte.
Er ging als Sieger aus dem Duell hervor, indem er seinen Onkel im Messerfechten niederstreckte. Es wäre Statut gewesen, dass alle Verbrechen seines Onkels mit seinem Duell-Tod beglichen wären, doch das reichte Karstein nicht. Er erhob weiterhin Anklage und entehrte damit den gesamten Familienzweig seines Onkels. Statt ihn jedoch für seine Gründlichkeit zu belohnen, verstieß seine Familie Zacharias aus ihren Zirkeln. Eine Entehrung, die nur mit dem Tod hätte gesühnt werden können.
Mehr als einmal hielt Zacharias sich seine Pistole an den Kopf, denn er hatte wegen der Auflösung des Komplottes keine Ruhe, keine Befriedigung finden können. Die Schande saß ihm zu tief in den Knochen. Über die Jahre begann er, zu trinken, auch wenn er weiterhin seinen Pflichten nachkam. Schnell haftete ihm ein gewisser Ruf als der Mann an, der die Todes-Schande überlebte. Als wandelnder, ehrloser Toter ohne Familie, der seinen Namen nur aus Trotz weiter trug und der entgegen aller Statuten weiter-existierte. Ungeachtet aller Regeln und Idealer seiner Schicht. Ein Unmensch. Ein wildes Tier, dem man am besten fern blieb.
Umso überraschender war es für Karstein, als sich ihm eine junge Adjutantin vorstellte, die ihn als Tutor für ihre Ausbildung haben wollte.
Elisa van Elb, eine junge, blonde Anwärterin, hatte darauf bestanden, von Karstein unterstellt zu werden. Nur unter Zähneknirschen nahm Zacharias die aufstrebende, junge Frau bei sich auf, die ähnlich wie er in seiner Jugend vor allem durch ihren scharfen Verstand bestach. Auch wenn ihre Persönlichkeit sich von der Seinen doch sehr unterschied. Wo er eisern und bitter war, war sie lösungsorientiert und flexibel. Wo er kalt und arbeitssüchtig war, zeigte sie Mitgefühl und Lebenslust. Was er nur als Arroganz und Schlampigkeit anerkannte, stand für sie für Qualität und wohl-temperiertes Lockerlassen der eigenen Zügel. Er hätte es nie zugegeben, doch bedeutete sie ihm nach einer Weile immer mehr. So wie die Tochter ihrem Vater lieb und teuer ist, auch wenn solche Gefühle innerhalb ihrer beider Verhältnis nie offen ausgesprochen wurden.
Sie begleitet ihn nun schon einige Jahre, unterstützte und beobachtete Karstein bei mehreren, kleinen Ermittlungen, bis es sie beide Richtung Koron verschlug. Ein Terrorangriff hatte die Hauptstadt des Planeten erschüttert und viele Gesandte von Axis bei einem Empfang das Leben gekostet. Ein Umstand, der für die Regierung nicht hinnehmbar war, sollten Axis und Koron tatsächlich eine Allianz eingehen.
So entsendete man ein Flaggschiff des Administratums nach Koron, um ausschweifende Untersuchungen anzustellen und die Regierung Korons bei der etwaigen Säuberung zu unterstützen. Eine Schande wie diese durfte nicht ungesühnt bleiben. Eine Schlampigkeit, die derart viele Leben gekostet hatte und nun mit Blut beglichen werden würde. Keine zehn Pferde hätten Karstein von dieser großen Mission abbringen können. Diese Mission, die entweder die Krönung, oder das Ende seiner Laufbahn werden würde.
„Elisa. Sollte ich diese Mission nicht überleben, so werden Sie sie zu Ende bringen. Verstanden?“
Signatur:
Name: Zacharias Reinhard von Karstein
Rasse&Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Axis
Alter: 42 Standardjahre
Aussehen: 1,86 Meter, braun-graue Haare, gestutzter Bart, grünlich-braune Augen
Kleidung: Offiziersuniform inklusive Stiefeln, beschichteter Hose, Feldhemd, etc., beschichtete Husarenweste, beschichteter Übermantel, traditioneller, metallerner Halsschutz
Ausrüstung: Laserpistole, axisianisches Haumesser, dritter-kybernetischer Arm, Codex Axis in Buchform in seiner Jacke
Konto: Carte blanche