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Eine Battletech Kurzgeschichte
#1
Es mag überirdisches Wollen oder evolutionäres Verwehren sein, doch der Mensch, so bin ich überzeugt, wird niemals befähigt sein göttliche Größe zu erlangen. Wohl aber hat die Zeit ihm die Mittel an die Hand gegeben seine eigenen Götter und Götzen zu erschaffen. Das dies Götter des Krieges sind belegt das angenommene Unvermögen zur wahren Größe. Ich sah zwei dieser menschengemachte Überwesen mit eigenen Augen, als ich etwa 10 Jahre alt war und auch wenn ich heute als alter Mann die rationalen und technischen Hintergründe dieser Begegnung zu verstehen vorgebe, bleibt dies in meiner Erinnerung doch eine Erscheinung der übernatürlichen Art.
Vergessen stand ich auf dem verödeten Marktplatz meiner Heimatgemeinde. Der Name dieses Ortes, wie auch die Welt auf der er lag, kann getrost verschwiegen werden, dürfte doch ohnehin niemand heute noch etwas damit anfangen können. Nichtbedeutung waren bieder Farben, allgemeines Desinteresse ihr Wappentier. Über diesen schützenden Mantel des Übersehenwerdens beschwerten sich viele Ansässige in Zeiten des Friedens. Als er ihnen jedoch weggerissen wurde und die kalten Blicke der Mächtigen, die nur in Ressourcen und strategischen Vorteilen denken, auf das kleine Städtchen fiel, da half weder Jammern noch Bereuen.
Die Avatare des Unterganges kamen und auf ihren stählernen Häuten waren Zeichen von Fraktionen tätowiert, von denen man uns sagte, diese sind eure Feinde und jene sind eure Beschützer. Wir aber hatten von den Feinden nie gehört und von unseren Beschützern nur wages Reden vernommen.
Die Geschichte wie ich während der Evakuierung des kleinen Kosmos, den ich Heimat nannte, vergessen und zurückgelassen wurde ist vielleicht des Erzählens wert, doch ich will es vorerst auf ein andermal vertagen. Für das zu Berichtende reicht es zu wissen, dass ich allein in Person und im Herzen nahe des Marktes stand und versuchte die Welt zu verstehen, die sich im Laut eines geschnippten Fingers so radikal gewandelt hatte. Während dieser schluchzenden Bemühung schritten die Duellanten auf den Platz. Einer kam die Bäckergasse emporgestapft und seine Schritte hinterließen tiefe Dellen in dem altehrwürdigen Kopfsteinpflaster. Die Farbe dieses Polyphem war die ungelöschten Kalks, marmorierend bearbeitet von Alter, überstandenen Kämpfen und ungeahnten Welten mit ihren klimatischen Unvorstellbarkeiten. Der langgezogene Schädel gemahnte auf sonderbare Weise an den eines skelettierten Pferdes und wie er so halslos zwischen den Schultern saß, verlieh er dem Mechanischen etwas Linkisches und Verstohlenes. Als wäre nicht jedes Gramm dieser tonnenschweren Mordmaschine schon Bedrohung, umklammerte seine Rechte ein Beil, dass dazu angehalten schien das Weltenrund selbst zu spalten. Unter jedem Schritt dieses Riesen gab die Glocke des nahen Kirchturms ein verhaltendes, fast wimmerndes Klingen von sich, als ahnte sie den Schrecken voraus, der hier loszubrechen anberaumt war. Von der anderen Seite, aus Richtung des Pfaffenweges, auf dem mich mein Großvater dann und wann den beladenden Rübenkarren hatte lenken lassen, kam sein Kontrahent. Der hier hatte die Farbe von Sand, der zu lange keinen Regen erlebt hatte und braune Schlieren ergaben ein Muster, welches wohl der Tarnung dienen sollte. Als hätte irgendjemand diese Giganten verstecken können. Um die Absurdität dieses Versuches zu krönen, war der Kam auf dem kastenförmigen Kopf des Ungetüms in strahlendem Rot gehalten. Von beiden Mordgestalten ging ein Geruch nach heißem Metall, gekochtem Öl und chemischer Alchemistenküche aus. Sie surrten und zischten, die Luft über ihren Leibern flimmerte von der, wie mein Kindesverstand überzeugt war, Höllenglut die beide beseelte. Ich duckte mich hinter den Sockel einer Mauer, als ob mich kleine Amöbe dies vor den Augen der Monstren verborgen oder vor ihren Untergangswaffen geschützt hätte. Die beiden Götter hielten inne, drehten die Oberkörper einander zu und schienen Maß zunehmen.
Der Andeutung von humanem Aussehen spottend, war die Rechte des rot behäupteten Titanen gleich eine einzige Waffe, deren gähnende Mündung mir finster wie ein Brunnenschacht schien und unvermittelt ihres einzigen Daseinszwecks zugeführt wurde. Der folgende Donnerschlag hüllte mir die Klänge für den Rest des Erlebten in dumpfe Watte und steigerte noch den Eindruck Zeuge eines Nachtmahrs zu werden. Gleichviel, der erste Schuss dieses Streitens ging fehl und sprengte ein Wagen großes Loch in den Kirchturm, der mir bis dato ein unterbewusstes Symbol der Unvergänglichkeit gewesen war.
Der Axtträger antwortete auf diese Eröffnung mit mehr Präzision und entfesselte seinerseits einen brüllenden Schuss, begleitet von glühenden Lichtlanzen. Was den Kirchturm so mühelos durchschlagen hatte ließ metallenes Fleisch von der Schulter des Kamträgers spitzen und verflüssigt in Bächen herabschmelzen. Der Getroffene taumelte rückwärts und schmetterte in das stolze Gebäude der Ratsbörse. Dieses knirschte und ächzte in seinen Grundfesten, hielt dem Ansturm jedoch trotzig Stand. Sich mühsam wiederaufrichtend und dabei mehr Steine aus der Fassade reißend und Fenster bersten lassend, sprangen in der Brust des angeschlagenen Titanen Klappen wie Springteufel auf. Ich war davon überzeugt er wolle wie Kapitän Ahab sein feuriges Herz auf den weißen Widersacher abschießen und dieser, in ihm brodelnde Hass sollte den Bruder des Leviathans versengen und verschlingen. Ein Schwarm fauchender Insekten entrang sich der so geöffneten Eisenbrust und zischte auf den Axtträger los. Schon während des Flugs bissen diese Schwärmer nacheinander und einige explodierten, andere verloren das Ziel aus den Augen und richteten mehr Zerstörung in der Wiege meiner Kindheit an. Die die trafen, erblühten wie Rosen, die graue Krater nach dem Welken zurückließen.
Solch Entgegnung erfüllte den weißen Axtträger augenscheinlich mit Zorn, denn auf brüllender Höllenflamme erhob er sich in die Lüfte, seinen Feind nun endlich auf Armeslänge zu zerreißen. Das schreiende Licht und die Hitze entfesselter Sonnen brandete über mich hinweg, riss mir den Atem aus den Lungen und sengte mir Augenbrauen und Kopfhaut an. Heute denke ich, dass ich mein Augenlicht nur dem Umstand verdanke, dass es mir durch den zufälligen Winkel meines Blickes unmöglich war die Quelle jener Kraft zu sehen, die einen solchen Götzen aus Metall und Zerstörungswillen die Möglichkeit gibt der Erdgebundenheit zu entsagen. Der sauber geharkte Sand des Bürgersteigs neben der Bäckergasse wurde zu Glas, der Rand des pfarrhäuslichen Gartens, mit seiner penetranten Hecke verging zu Asche. Die Kirchbäume, nach dem häufigen Beschwören des Gottesmannes noch aus der Gründerzeit, loderten auf wie angerissene Schwefelhölzer.
All das schien den kurz Gestrauchelten wenig zu beeindrucken, denn er hob den Waffenarm und sandte seine Antwort wider des anspringenden Feindesmuts. Der Schuss saß in der Körpermitte des Axtträgers und fetzte funkensprühende Ummantelung davon. Fällte ihn nicht, brachte ihn gleichwohl soweit von seiner Flugbahn ab, dass die andernfalls tödliche Axt nicht das endgültige Fanal wurde. Gleichwohl schmetterten beide Kontrahenten ineinander und so man Hoffnung hätte hegen können, dass die Ratsbörse durch Restauration dereinst das Geschehene vergessen mochte, machte dieses Zusammenprallen solches Wollen zunichte.
In Schutt und Inneneinrichtung brach das Haus zusammen und während mich die Wolke des Staubes überrollte verkamen die Kämpfenden zu Silhouetten. Erhellt vom Stroboskoplicht ihre, aus nächster Nähe abgefeuerten Waffen und kommentiert vom Fauchen, Krachen und Kreischen zweier ringender Idole des Krieges. Der Schleier riss auf und ich sah den Nahkämpfer erneut sein Beil schwingen und dieses Mal blieb dem anderen nur den Arm hochzureißen und den Hieb durch einen eingesteckten Treffer in die Extremität abzufangen. Die Waffe verkeilte sich im aufgerissenen Arm des anderen. Schwarzes und blaues Kühlmittelblut spritzte als wäre hier tatsächlich eine Arterie zerfetzt wurden. Der so Verstümmelte brachte die Rechte hoch um die angeschlagene Mitte seines Feindes aus nächster Nähe zu attackieren. Doch wie ein Ringer packte der andere mit der freien Hand die Symbiose aus Arm und Kanone und drückte sie zur Seite. Welche titanischen Kräfte mussten sich da miteinander messen?
Zur Tödlichkeit zweckentfremdetes Licht wurde zwischen ihnen ausgetauscht und schnitt weitere Brechen in die Körper. Schließlich rammte der Kamträger seinen Widersacher mit dem Kopf, wie es ein Barraufbold oder ein Rummelplatzboxer vielleicht getan hätte, um aus einer derartigen Umklammerung zu entkommen. Es gelang, denn der inzwischen keineswegs mehr weiße Streiter strauchelte rückwärts, wie benommen. Seine Nahkampfwaffe gab er dabei jedoch nicht Preis und die Befreiung kam für seinen Gegner zum Preis des eigenen Armes. Denn der riss an der Stelle ab, wo die Axt getroffen hatte. Beide gaben fast gleichzeitig jeweils einen Schuss aus ihren schweren Geschützen ab. Der eine aus der Brust, der andere mit dem ausgestreckten, verbleibenden Arm. Der Axtträger wurde am Bein getroffen und was er dort noch an Panzerung hatte wurde abgeschält. Was blieb war eine dürre Konstruktion, die das Gewicht dieser Maschine unmöglich halten zu können schien und an eine brachiale Verletzung gemahnte, die das Knochengerüst frei sichtbar ließ. Tatsächlich knickte er ein, versuchte sich an einem Mauerrest der Börse abzustützen, deren Halt jedoch illusorisch war und prompt zusammenstürzte.
Der Axtträger ging in die Knie.
Doch auch sein Schuss hatte aus solcher Nähe nicht fehl gehen können. In der Brust des Beschossenen klaffte ein Loch, im welchen erst kleinere Explosionen tobten und aus dem sich dann eine ölig schwarze Rauchsäule gen Himmel schlängelte. Die mechanische Gestalt durchzuckte es wie bei einer Spastik und so dies die Gelegenheit gewesen wäre seinen knienden Todfeind zu zerschmettern, trat er mit ruckartigen Bewegungen den Rückzug an. Nachdem er einige Meter gemacht hatte, feuerte er auf den anderen aus seinem Rücken heraus. Selbst in der Flucht waren diese Ungeheuer noch befähigt rittlings Verderben zu speien.
Die Schüsse gingen gleichwohl fehl oder genügten nicht das Begonnene zu beenden.
Der Axtkämpfer mühte sich derweil auf die so dünn wirkenden Überreste seines Beines zu kommen. Auch er schien nicht erpicht darauf oder auch nur befähigt dem Feind nachzusetzen Er hinkte in die Richtung aus der er gekommen war.
Dieses Aufeinandertreffen hatte vielleicht zwei Minuten gedauert und es hatte den Kern unserer kleinen Gemeinde verwüstet. Direkt durch die Treffer und indirekt durch die Feuer, die nun allerorten loderten. Ich habe nie herausgefunden ob das Zusammentreffen der Krieger ein Zufall war oder warum sie den Kampf abbrachen, wo doch beide an der Schwelle dazu standen den jeweils anderen niederzustrecken.

Ich bin heute ein alter Mann und inzwischen weiß ich natürlich was ein Mech ist und dass Menschen diesen Golems mit ihrem Hass Leben einhauchen. Solches Wissen hat jedoch für mich nie die alptraumhafte Surrealität des damals Erlebten geschmälert.
Ich verlor meine Heimat und den kindlichen Blick auf die Welt. Bestenfalls noch ein Trost, dass meine bangenden Eltern den einzigen Sohn nicht einbüßten. In den Wirren der Evakuierung wurden wir wiedervereint. Die Welt meiner Geburt sah ich jedoch nie wieder.

All das ist nun über sechzig Jahre her, ohne dass sich etwas daran geändert hätte, dass das Universum im Rot vergossenen Blutes und brennender Städte eingefärbt wird. Denn der Mensch ist zu seiner eigenen Verdammung nur fähig Götter des Krieges zu schaffen.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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